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Selbsttätige Einrichtung zum Anfahren und Stillsetzen einer Gasturbinenanlage
Die Erfindung bezieht sich auf Gasturbinenanlagen, die im wesentlichen aus Brennkammer,
Verdichter und Turbine bestehen, wobei der Verdichter und die Turbine in mehrere
Einheiten zerlegt sein können. Derartige Anlagen erfordern bekanntlich, da ein Selbstanlauf
nicht möglich ist, wenigstens einen Andrehmotor zum Anlassen, der das Maschinenaggregat
auf eine Drehzahl beschleunigt, auf der ein Eigenbetrieb der Anlage möglich ist.
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Weiter pflegt man bei größeren Leistungen derartigen Gasturbinen auch
noch Drehmotoren zuzuordnen, um zur Verhinderung von unerwünschten Formänderungen,
besonders beim Abkühlen, die Wellen bzw. Läufer der Maschinenanlage mit kleiner
Drehzahl antreiben zu können.
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Es ist einleuchtend, daß es große Vorteile bietet, bei derartigen
Anlagen selbsttätig arbeitende Steuervorrichtungen vorzusehen, um einen schnellen,
schonenden Anlauf der Anlage sicherzustellen und gleichzeitig Fehlbedienungen auszuschalten.
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Es ist bereits bekannt, zum selbsttätigen Anfahren bzw. Ausschalten
von Gasturbinen motorisch angetriebene Steuerschaltwerke vorzusehen, die in Verbindung
mit von Betriebsgrößen der Gasturbine abhängigen, z. B. geschwindigkeits- und temperaturabhängig
arbeitenden Schaltern in der erforderlichen Weise beim Anfahren den Drehmotor der
Drehvorrichtung, den Andrehmotor der Anlaßeinrichtung sowie die Brennstoffzufuhr
und die Zündung einschalten und das rechtzeitige Abschalten von Drehmotor bzw. Andrehmotor
und gegebenenfalls beim Stillsetzen des Maschinenaggregates ein erneutes vorübergehendes
Einschalten des Andrehmotors bewirken, wobei Drehmotor bzw. Andrehmotor je durch
gesonderte Überholkupplungen so mit dem Maschinensatz verbunden sind, daß bei höheren
Drehzahlen die Verbindung zwischen Drehmotor bzw. Andrehmotor und der Welle des
Gasturbinensatzes unterbrochen ist.
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Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß das bei der erwähnten
Einrichtung vorhandene Motorsteuerschaltwerk einen verhältnismäßig verwickelten
Aufbau aufweist, der eine hohe Präzision der Fertigung und einen verhältnismäßig
großen Aufwand erfordert. Noch ungünstiger werden dabei die Verhältnisse, wenn das
Steuerschaltwerk umgesteuert werden muß, um beim Abschalten der Gasturbinenanlage
und Abfallen der Drehzahl ein selbsttätiges Zuschalten des Drehmotors zu erzielen,
um vor dem Stillsetzen der Maschine längere Zeit die Wellen und Läufer des Gasturbinensatzes
mit einer verhältnismäßig kleinen Drehzahl anzutreiben. Ein weiterer Nachteil dieser
bekannten Anordnung besteht darin, daß sich bei den verhältnismäßig hohen Drehzahlen
der Gasturbine erhebliche Schwierigkeiten bei der Ausbildung der Überholkupplungen
besonders für den bzw. die vorhandenen Andrehmotoren ergeben, die eine beträchtliche
Leistung aufweisen.
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Gemäß der Erfindung wird eine wesentlich vorteilhaftere Ausbildung
einer derartigen selbsttätigen Einrichtung zum Anfahren und Stillsetzen einer Gasturbinenanlage,
die einen elektrischen Andrehmotor mit Schaltkupplung und einen elektrischen Drehmotor
mit Überholkupplung aufweist, dadurch erzielt, daß der Drehmotor durch eine überholkupplung
mit dem Andrehmotor und dieser durch eine Schaltkupplung mit einer Welle des Maschinensatzes
verbunden ist, daß zum Anfahren mittels einer Relaisgruppe in Verbindung mit einem
bei kleiner Drehzahl geschlossenen Drehzahlschalter ein Magnetventil geöffnet und
dadurch ein Kupplungsdruckschalter und eine Schaltkupplung betätigt werden, wodurch
der Drehmotor bei eingerückter Schaltkupplung anläuft, daß anschließend mittels
eines Zeitschalters der Andrehmotor mit . zeitlicher Verzögerung eingeschaltet wird,
worauf der Drehmotor mit Hilfe der Überholkupplung leer läuft, daß bei steigender
Drehzahl unter dem Einfluß des zunehmenden Verdichterenddruckes durch einen Verdichterdruckschalter
der Drehmotor abgeschaltet, ein Brennstoffzuführventil geöffnet und die Zündung
eingeschaltet wird, daß bei einer Teildrehzahl, beispielsweise von etwa 45 % der
Normaldrehzahl, der
Drehzahlschalter geöffnet und dadurch unter
Umsteuerung des Kupplungsdruckschalters die Schaltkupplung zwischen Andrehmotor
und Welle des Maschinensatzes ausgerückt wird. Beim Abschalten des Maschinensatzes
und dem hiernach eintretenden Sinken der Drehzahl und Verminderung des Verdichterdruckes
werden abhängig von dem erneuten Schließen des Drehzahlschalters und dem Öffnen
des Verdichterdruckschalters unter Überwachung mittels eines im Abgasstrom der Gasturbine
angeordneten Temperaturschalters der Druckschalter und die Schaltkupplung zur Verbindung
des Drehmotors mit einer Welle des Maschinensatzes wieder umgesteuert und der Stromkreis
für den Drehmotor so lange geschlossen, bis bei Verminderung der Turbinenabgastemperatur
durch den Temperaturschalter über das Magnetventil die Schaltkupplung ausgerückt
und über den Kupplungsdruckschalter der Drehmotor ausgeschaltet wird.
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Der Vorschlag der Erfindung macht es möglich, die Steuerung erheblich
zu vereinfachen und mit einer kleinen Anzahl von handelsüblichen Relais an Stelle
eines Motorschaltwerkes in Verbindung mit drehzahlabhängig bzw. druckabhängig und
temperaturabhängig gesteuerten Kontakten mittels einer einfachen Druckknopfsteuerung
ein selbsttätiges Anlassen und ein selbsttätiges Stillsetzen mit Drehbetrieb während
des Erkaltens des Maschinenaggregates herbeizuführen. Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstandes
besteht darin, daß durch eine steuerbare Kupplung die beiden über eine überholkupplung
sehr kleiner Leistung verbundenen Motoren (Drehmotor und Andrehmotor) zwangläufig
von dem Gasturbinensatz in dem Bereich höherer Drehzahlen abgetrennt werden können,
wodurch die Sicherheit der Anlage erhöht wird.
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Die Erfindung soll im folgenden näher an Hand der Zeichnung erläutert
werden.
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Die Zeichnung zeigt schematisch eine Gasturbinenanlage mit einer Dreh-
und Andreheinrichtung gemäß der Erfindung.
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Die Gasturbinenanlage 10 umfaßt die üblichen Bestandteile, insbesondere
einen Verdichter 11, eine Gasturbine 12 und eine Brennkammer 13, die zwischen dem
Verdichter und der Turbine 12 eingeschaltet ist. Die Läufer der Turbine und des
Kompressors sind durch eine gemeinsame Welle 14 verbunden. In die Brennkammer 13
wird Öl od. dgl. von einem Brennstoffbehälter über eine Regeleinrichtung 15 zugeführt.
16 bedeutet die Zündeinrichtung für das brennbare Gemisch aus Brennstoff und Luft
innerhalb der Brennkammer 13.
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Mit der Verdichterwelle 17 ist über das Getriebe 19 ein elektrischer
Generator 18 mit Erregermaschine 20 gekuppelt. Der Generator kann üi üblicher Weise
durch den Schalter 23 auf ein Netz 22 geschaltet werden.
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Wie bekannt ist, können Gasturbinen nicht aus eigener Kraft anlaufen,
sondern sie müssen zur Inbetriebsetzung zunächst durch einen Andrehantrieb auf etwa
40 % der Nenndrehzahl gebracht werden. Es ist weiter bei größeren Anlagen dieser
Art notwendig, die Möglichkeit vorzusehen, die umlaufenden Teile (Läufer) der Gasturbinenanlage
nach dem Ausschälten längere Zeit mit einer geringen Drehzahl anzutreiben (Turnbetrieb),
um eine gleichmäßige Abkühlung der Maschinenteile sicherzustellen und ein Verwerfen
oder Krümmen der Welle sowie der Gehäuseteile zu vermeiden. Um diesen Forderungen
zu genügen, ist einerseits eine Einrichtung 32 zum Hochfahren der Gasturbine auf
die niedrigste Betriebsdrehzahl und andererseits als weiterer Antrieb der Drehmotor
36 zum Drehen der Welle bzw. Läufer mit niedriger Drehzahl nach dem Ausschalten
der Turbine vorgesehen.
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Der Andrehmotor 32 ist mit der Welle 34 der Erregermaschine 20 über
die Schaltkupplung 35 verbunden. Weiter ist der Drehmotor 36 für den Turnbetrieb
läuferseitig über die Überholkupplung 38 mit dem Läufer des Andrehmotors 32 verbunden.
39 bedeutet ein Getriebe zwischen der Überholkupplung 38 und dem Drehmotor 36. Der
Andrehmotor 32 ist so bemessen, daß er unter Berücksichtigung des Zwischengetriebes
19 das Gasturbinenaggregat auf etwa 40 % der Nenndrehzahl der Gasturbine beschleunigen
kann, oberhalb welcher die Turbinenanlage aus eigener Kraft arbeitet. Der Drehmotor
36 ist geeignet, den Gasturbinensatz mit einer extrem niedrigen Drehzahl anzutreiben,
die nur einen kleinen Bruchteil der Betriebsdrehzahl beträgt (z. B. 1%).
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Die Schaltkupplung 35 kann als pneumatische Kupplung ausgebildet sein,
der als Arbeitsmittel Druckluft zugeführt wird. Selbstverständlich wäre es aber
auch möglich, eine hydraulisch oder elektrisch betätigte Kupplung vorzusehen. 41
bedeutet ein Magnetventil zur Steuerung der Kupplung über die Druckleitung 42. Oberhalb
des Ventils 41 ist ein Abzweig 43 vorgesehen, in dem ein Druckschalter 44 liegt.
Der Druckschalter 44 hat zwei Paar normalerweise offene Kontakte 45, 46, über welche
die Motorenstromkreise der Motoren 36 und 32 geführt sind.
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Der Generatorwelle ist ein Drehzahlschalter 47 zugeordnet, der bei
einer bestimmten Generatorgeschwindigkeit bzw. Geschwindigkeit der Anlage betätigt
wird. Die Kontakte 48 dieses Schalters werden geöffnet, sobald der Generatorläufer
mit steigender Drehzahl eine bestimmte Grenzgeschwindigkeit, beispielsweise von
etwa 45 % der normalen Drehzahl des Maschinensatzes, erreicht, eine Drehzahl, die
etwas oberhalb der unteren Betriebsdrehzahl liegt, bei der die Turbine aus eigener
Kraft arbeitet.
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Eine Zündeinrichtung 16 wird von der Sekundärwicklung eines Zündtransformators
gespeist. An dem Auslaßstutzen des Kompressors 11 ist weiter ein druckabhängiger
Schalter 51 vorhanden. Seine Kontakte 52 werden geschlossen, sobald der Sekundärdruck
des Kompressors oberhalb eines Wertes liegt, bei dem in der Brennkammer eine Verbrennung
möglich ist, d. h. bei etwa 20 % der normalen Drehzahl des Maschinensatzes.
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Außerdem ist ein Temperaturschalter 54 vorhanden, der abhängig von
der Abgastemperatur arbeitet. Seine normalerweise offenen Kontakte 55 werden geschlossen,
sobald die Abgastemperatur auf einen bestimmten Wert, beispielsweise von 65° C,
angestiegen ist.
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Die obenerwähnten Steuereinrichtungen werden durch eine Anzahl von
elektrischen Relais A bis E betätigt, welche über besondere elektrische Steuerkreise
von einer Hilfsstromsammelschiene 57 erregt werden können.
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A bedeutet das Einschaltrelais, das zum Ein- und Ausschalten der Anlage
dient. Das Einschaltrelais A wird über den Anlaßknopf 60 eingeschaltet und hat einen
Selbsthaltekreis über die Kontakte A-1. Es
kann durch den Halteknopf
59 ausgeschaltet werden. Das Relais A hat sechs Paar Steuerkontakte A-1 bis A-6.
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Das Relais B, im folgenden als Zwische=nrelais bezeichnet, dient nach
dem Ausschalten von A zur Vorbereitung des Stromkreises für die Einschaltung des
Turnantriebes. Der Steuerkreis des Relais B wird mit der Hilfsstromsammelschiene
über den Kontakt A-2 verbunden und weist drei Kontaktpaare B-1 bis B-3 auf. Ein
Selbsthaltekreisrelais verläuft über Kontakte E-1 und B-1.
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Das Relais D dient im wesentlichen der Steuerung der Kupplung (Kupplungsrelais).
Es ist an der Hilfssammelschiene über das Leiterpaar 63 und 64 angeschlossen. Dabei
ist der Stromkreis über die Kontakte 48 des Drehzahlschalters 47 geführt. Das Relais
D weist die Steuerkontakte D-1 und D-2 auf. Das Relais E ist für die
temperaturabhängige Steuerung des Drehmotors 36 der Drehvorrichtung vorgesehen (Temperaturrelais).
Das Relais E ist mit der Hilfssammelschiene über die beiden Leiter 65 und 66 verbunden.
Der Steuerstromkreis ist im Zuge dieser Leiter über Kontakte 55 eines die Abgastemperatur
erfassenden Temperaturschalters 54 geführt. Das Relais E ist mit zwei Kontaktpaaren
E-1 und E-2 versehen.
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Weiter ist das abhängig von dem Kompressordruck betätigte Relais C
(Kompressorrelais) zur Steuerung der Brennstoffzufuhr und Zündung der Gasturbine
sowie zur Ein- und Ausschaltung des Drehmotors 36 vorhanden. Das Relais 10 wird
an die Hilfsstromsammelschiene über die Leiter 68, 69 angeschlossen. In dem Steuerstromkreis
sind Kontakte des Verdichterdruckschalters 51 eingeschaltet. Das Relais hat zwei
Kontaktpaare C-1 und C-2.
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Der Andrehmotor 32 wird ebenfalls von der Hilfssammelschiene über
die Leiter 70 und 71 gespeist. In seinen Stromkreis ist ein Zeitschalter 72 eingeschaltet.
Außerdem ist der Motorstromkreis mittels der Leitungen 73 und 74 über die Schalterkontakte
46 des Druckschalters, der von dem Steuerdruck der Kupplung betätigt wird, und die
Relaiskontakte A-4 geführt. Das Magnetventil 41 wird über die Leiter 75 und 76 gesteuert,
in welche die Kontaktpaare D-1, A-3 und B-3 in Serienschaltung eingeschaltet sind.
Parallel zu den Kontakten A-3 liegen noch die Kontakte E-2 des Temperaturrelais
E.
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Der Motor 36 der Drehvorrichtung ist einerseits an die Hilfssammelschiene
durch den Leiter 77 angeschlossen, andererseits über den Leiter 78, Relaiskontakte
C-1 sowie die Leiter 79 und 80 und die Druckschalterkontakte 45 mit der Hilfssammelschiene
verbunden.
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Der Steuerstrom für das Brennstoffregelorgan wird diesem über die
Leiter 81 und 82 zugeführt. In dem Stromkreis liegen die Relaiskontakte C-2 und
A-5 in Reihenschaltung. Über die gleichen Kontakte und das in Reihe geschaltete
Kontaktpaar D-2 verläuft der Stromkreis der Primärwicklung des Zündtransformators
50.
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Schließlich ist noch der Generatorschalter 23 vorhanden. Seine Steuerung
ist über die Leiter 83 und 84 von den Kontakten A-6 des Einschaltrelais abhängig
gemacht.
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Bemerkt sei, daß sämtliche Relaiskontakte normalerweise bei unerregtem
Relais geöffnet sind. Ausgenommen sind hiervon die Relaiskontakte C-1, die geschlossen
sind, wenn das Relais C unerregt ist. Die Relais A bis E können entfernt von der
Kraftanlage auf einer geeigneten Schalttafel 85 angeordaet sein, welche gleichzeitig
Anlaß- und Halteschalter 60 bzw. 59 in Form von Druckknöpfen enthält. Andrehen der
Anlage Zum Andrehen der Kraftanlage 10 wird der Andreh- oder Startknopf 60 kurzzeitig
niedergedrückt, der dann die im folgenden näher behandelten Schaltvorgänge herbeiführt.
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Relais A wird erregt, so daß alle seine Kontakte geschlossen werden.
über den Kontakt A-1 wird ein Haltestromkreis geschlossen. Ferner wird das Relais
B über die Kontakte A-2 eingeschaltet. Durch Schließen der Relaiskontakte
B-2 wird nunmehr das Relais D eingeschaltet, wobei der Stromkreis über die geschlossenen
Kontakte 48 des Drehzahlschalters verläuft. Die Relaiskontakte D-1 und D-2 werden
infolgedessen geschlossen. Dementsprechend wird der Steuerstromkreis für das Magnetventil
41 über die Kontakte D-1, A-3 und B-3 hergestellt, so daß das Magnetventil
41 geöffnet wird. Nunmehr kann Druckluft von einer geeigneten Druckluftquelle über
die Leitung 42 der Schaltkupplung 35 zuströmen. Diese wird eingerückt. Außerdem
wird über die Leitung 43 der Druckschalter 44 umgesteuert.
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Da die Relaiskontakte C-1 normalerweise geschlossen sind, wird ferner
über die Leiter 77 bis 80
und die Kontakte 45 des Druckschalters 41 der Drehmotor
36 an die Hilfssammelschienen 57 angeschlossen. Der Motor läuft an und treibt über
die überholkupplung 38 und den Läufer des Andrehmotors 32 die Wellen des Maschinensatzes,
d. h. der Erregermaschine 20, des Generators 18 und über das Getriebe 19 die Turbinenanlage
mit den Wellen 17 und 14 mit einer verhältnismäßig niedrigen Drehzahl an.
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Mit einer geringen Zeitverzögerung schaltet anschließend der Zeitschalter
72 den Stromkreis für den Andrehmotor 32 über die geschlossenen Kontakte 46 des
Druckschalters 44 und Relaiskontakte A-4 ein. Nunmehr beschleunigt der Andrehmotor
32 die umlaufenden Maschinenwellen über die geschlossene Schaltkupplung 35. Die
Drehzahl übersteigt dabei schnell die des Drehmotors 36. Die überholkupplung 38
kommt zur Wirkung, und der Drehmotor 36 läuft leer. Erreicht die Drehzahl der Läufer
des Maschinensatzes die für die Verbrennung ausreichende Drehzahl (Zünddrehzahl),
die bei etwa 20 % der Normaldrehzahl liegt, so wird der Verdichterdruckschalter
51 abhängig von dem ansteigenden Enddruck des Verdichters 11 umgesteuert; seine
Kontakte 52 werden geschlossen und das Relais C erregt. Der elektrische Stromkreis
des Drehmotors 36, der über den Leiter 78 verläuft, wird durch die Relaiskontakte
C-1 unterbrochen und der Motor abgeschaltet. Gleichzeitig wird der Steuerstromkreis
für das Brennstoffsteuerorgan 15 über die Relaiskontakte C-2 und A-5 geschlossen
und Brennstoff aus dem Vorratsbehälter der Brennkammer 13 zugeführt. Da die Kontakte
D-2 bereits vorher geschlossen waren, wird der Zündtransformator 50 gleichzeitig
erregt, so daß über die Sekundärwicklung der Zündeinrichtung 13 Spannung zugeführt
wird.
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Die Verbrennung setzt ein; die in der Brennkammer erzeugten heißen
Gase strömen jetzt der Turbine 12 zu und rufen ein Drehmoment hervor, das dazu beiträgt,
die umlaufenden Teile des Maschinen-
Satzes im Zusammenwirken mit
dem Andrehmotor 32 zu beschleunigen. Auf diesem Wege erreicht nun die Anlage 40%
der Normaldrehzahl, bei der der Maschinensatz in der Lage ist, aus eigener Kraft
zu laufen und sich weiter zu beschleunigen (niedrigste Betriebsdrehzahl). Der Andrehmotor
kann nun angeschaltet werden.
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Sobald die Drehzahl von der niedrigsten Betriebsdrehzahl auf einen
Wert von etwa 45 % der Normaldrehzahl angestiegen ist, wird der Drehzahlschalter
47 umgesteuert und werden dadurch seine Kontakte 48 geöffnet, so daß das Relais
D entregt und ausgeschaltet wird. Die Kontakte D-1 und D-2 werden daher geöffnet.
Infolgedessen wird das Magnetventil 41 entregt, so daß die Druckluftzufuhr zu dem
Druckschalter 44 und der Schaltkupplung 35 unterbrochen wird. Die Druckluft, die
in den Leitungen 42 und 43 gespeichert ist, wird durch eine entsprechende Abflußleitung;
wie bei 86 angedeutet ist, in die Atmosphäre abgeleitet. Die Schaltkupplung 35 wird
ausgerückt; die Druckschalterkontakte 45 und 46 werden unterbrochen. Infolgedessen
werden die Stromkreise für den Andrehmotor 32 und den Drehmotor 36 ausgeschaltet
bzw. verriegelt. Weiter werden die Kontakte D-2 ausgeschaltet und die Energiezufuhr
zu der Zündvorrichtung 16 unterbrochen. Die Kraftanlage kann sich nun aus eigener
Kraft auf die normale Drehzahl beschleunigen. Der Steuerkreis für den Generatorschalter23
der über die Relaiskontakte A-6 geführt ist; kann nun geschlossen werden, so daß
der Generator auf die Sammelschienen 22 geschaltet wird. Diese Verbindung kann in
bekannter Weise von Hand oder automatisch hergestellt werden.
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Sobald die Abgase der Turbine auf eine Temperatur von über etwa 65°
C ansteigen, wird der Temperaturschalter 54 umgesteuert. Seine Kontakte 55 schließen
den Schaltstromkreis des Relais E. Infolgedessen wird über die Kontakte E-1 und
B-1 der Haltestromkreis für das Relais B hergestellt. Gleichzeitig schließen die
Kontakte E-2 einen parallelen Stromkreis zu den Kontakten A-3 in dem Stromkreis
des Magnetventils 41 durch die Leiter 75 und 76. Solange indessen das Relais D ausgeschaltet
ist, wird die Spule des Magnetventils 41 nicht erregt. Sie ist jedoch für eine folgende
Einschaltung vorbereitet. Stillsetzen der Anlage Um die Anlage 10 stillzusetzen,
wird der Halteschalter 59 niedergedrückt. Infolgedessen wird das Relais A ausgeschaltet,
so daß alle Kontakte A-1 bis A-6 geöffnet werden. Auch wenn die Relaiskontakte
A--2 unterbrochen sind, bleibt das Relais B über den Haltestromkreis
durch die Relaiskontakte B-1 und E-1 eingeschaltet. Der Stromkreis für den Andrehmotor
32 ist durch die Kontakte A-4 unterbrochen. Ebenso wird der Steuerkreis für den
Netzschalter 23 über die Kontakte A-6 und der Steuerkreis für das Brennstoffzufuhrorgan
15 durch die Kontakte A-5
ausgeschaltet. Hierbei wird die Brennstoffzufuhr
zu der Brennkammer 13 unterbrochen. Sobald die Brennstoffzufuhr abgeschaltet ist,
sinkt die Geschwindigkeit der Gasturbine ab. Ist sie auf etwa 45 % der Normaldrehzahl
gesunken, so wird der Drehzahlschalter 47 umgesteuert. Die Kontakte 48 werden wieder
geschlossen und das Relais D über die in der Einschaltstellung befindlichen Kontakte
B-2 erneut eingeschaltet. über die Kontakte D-1 wird infolgedessen der Stromkreis
für das Magnetventil 41 über die Relaiskontakte E-2, B-3 wiederhergestellt.
Infolgedessen wird das Ventil in die Öffnungsstellung umgesteuert und der Schaltkupplung
35 und dem Druckschalter 44 Druckluft zugeführt. Die Kupplung 35 wird geschlossen.
Außerdem werden die Kontakte 45 und 46 eingeschaltet.
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Da der Andrehmotor 32 über die Kontakte A-4 des Relais A von den Hilfssammelschienen
abgeschaltet ist, ist er nur mechanisch mit den umlaufenden Teilen der Kraftanlage
gekuppelt. Infolge seiner Massenträgheit bewirkt er, daß die umlaufenden Teile der
Anlage schneller verzögert werden.
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Sobald die Geschwindigkeit der Kraftanlage 10
auf etwa 20% der
Drehzahl absinkt, fällt der Kompressordruck auf einen niedrigen Wert, so daß die
Kontakte 52 des Druckschalters 51 geöffnet werden. Das Relais C wird ausgeschaltet,
und die Kontakte C-1 werden geschlossen, während seine Kontakte C-2 geöffnet werden.
Nunmehr wird, da die Kontakte 46 des Druckschalters geschlossen sind, über die Kontakte
C-1 der Stromkreis des Drehmotors 36 über die Leiter 77 und 78 hergestellt. Die
Drehbewegung des eingeschalteten Motors 36 ist zunächst ohne Bedeutung, da die Geschwindigkeit
der umlaufenden Wellen bzw. Läufer der Anlage noch erheblich größer als die Geschwindigkeit
des Drehmotors 36 ist. Dieser ist jedoch gegen eine gefährliche Drehzahlbeanspruchung
durch die Überholkupplung 38 geschützt. Sobald die Drehzahl der umlaufenden Teile
der Kraftanlage auf einen Wert absinkt, der die Drehzahl des Motors 36 überschreitet,
übernimmt dieser die Last und dreht die Läufer und Wellen der Anlage mit der vorgesehenen
niedrigen Turndrehzahl. Diese langsame Umdrehung der Läufer der Anlage wird so lange
fortgesetzt, als die Temperatur in der Anlage einen bestimmten Grenzwert übersteigt.
Sinkt die Temperatur der Anlage unter diesen Grenzwert, beispielsweise auf 65° C,
so wird der Temperaturschalter 54 wirksam. Durch Unterbrechung der Kontakte 55 wird
das Relais E ausgeschaltet und die Unterbrechung der Relaiskontakte E-1 und E-2
herbeigeführt. Durch Öffnen der Kontakte E-1 wird das Relais B abgeschaltet,
und über Kontakte B-2 wird das Relais D entregt. Die Kontakte D-1 werden
geöffnet und der Steuerkreis für das Magnetventil 41 unterbrochen. Infolgedessen
wird die Luftzufuhr zu der Kupplung 35 und dem Druckschalter 44 unterbrochen. Die
Kupplung wird ausgerückt, und die Schaltkontakte 45 werden wieder geöffnet. Auf
diesem Wege wird der Drehmotor abgeschaltet. Infolgedessen kommen die Läufer der
Kraftanlage zur Ruhe.
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Die Erfindung ist nicht im einzelnen auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. So ist es möglich, die verwendeten Schalteinrichtungen durch gleichwirkende
Geräte zu ersetzen. Beispielsweise ist es möglich, die Kontakte 45, 46 direkt dem
Anker des Ventils 41 zuzuordnen. An Stelle des Fliehkraftschalters 47 könnte auch
eine elektrisch wirkende Einrichtung treten, die durch eine Tachomaschine und ein
Relais gebildet wird.