DE1222910B - Verfahren zur Herstellung von alkoholischen Diacetylenloesungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von alkoholischen DiacetylenloesungenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C11/00—Aliphatic unsaturated hydrocarbons
- C07C11/22—Aliphatic unsaturated hydrocarbons containing carbon-to-carbon triple bonds
- C07C11/24—Acetylene
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CI:
C07c
Deutsche Kl.: 12 ο-19/01
Nummer: 1222 910
Aktenzeichen: C 35576IV b/12 ο
Anmeldetag: 13. April 1965
Auslegetag: 18. August 1966
Das Diacetylen besitzt zwei azide Wasserstorratome und zeichnet sich daher durch eine überaus
große Reaktionsfähigkeit gegenüber verschiedenen Verbindungen aus.
Diese Eigenschaft macht das Diacetylen zu einer recht wertvollen Reaktionskomponente. Die sehr
erwünschte Reaktionsfreudigkeit des Diacetylens auf Grund der aziden Wasserstoffatome ist jedoch
gepaart mit einer Neigung zu explosionsartigem Zerfall, welche besonders die großtechnische Handhabung
außerordentlich problematisch werden läßt.
Man hat zwar bereits versucht, die Zerfallsfähigkeit des Diacetylens herabzusetzen, indem man es durch
stabile Lösungsmittel verdünnt transportiert und zur Reaktion bringt (deutsche Patentschrift 817 598).
Diese Maßnahme allein hatte jedoch noch nicht den gewünschten Erfolg, das großtechnische Arbeiten
mit Diacetylen absolut risikolos zu machen.
Das Diacetylen fällt beispielsweise beim Lichtbogenverfahren zur Herstellung von Acetylen als Nebenprodukt
an und wird bei der Reinigung durch Tiefkühlung gleichzeitig mit Cyclopentadien und verschiedenen
Acetylenhomologen wie Methylacetylen, Vinylacetylen, Phenylacetylen und Triacetylen flüssig
abgeschieden.
Da auf Grund seiner großen Azidität das Diacetylen bei den im wesentlichen in Frage kommenden Reaktionen
gegenüber den Verunreinigungen selektiv reagiert, hat man bisher keine Trennung des Diacetylens
von seinen Verunreinigungen vorgenommen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Acetylenhomologen,
besonders unter den Umsetzungsbedingungen des Diacetylens, leicht polymerisieren und in dieser Form
sehr explosionsfreudig sind, während das Cyclopentadien durch Polymerisation Anlaß zu Verlegungen
im Reaktorsystem bei den Umsetzungen gibt. Es empfiehlt sich daher, mit Diacetylenlösungen zu
arbeiten, die praktisch frei von derartigen Verunreinigungen sind.
Es wurde nun ein Verfahren zur Gewinnung von alkoholischen Diacetylenlösungen aus im wesentlichen
Diacetylen, andere Acetylene und Cyclopentadien enthaltendenverflüssigtenKohlenwasserstoffgemischen,
wie sie im Zuge der Acetylenherstellung als Nebenprodukt anfallen, gefunden, wobei man das diacetylenhaltige
Kondensat bei 10 bis 300C mit der 10- bis 30fachen Menge eines Kohlenwasserstoffgemisches
mit einem Siedebereich von 200 bis 400° C vermischt, die entstehende Lösung mit auf 100° C erwärmtem
Cj-Q-Kohlenwasserstoff behandelt, das dabei erhaltene
Gasgemisch auf Temperaturen von 0 bis —30°C kühlt und mit auf -10 bis -40°C gekühlten
Verfahren zur Herstellung von alkoholischen
Diacetylenlösungen
Diacetylenlösungen
Anmelder:
Chemische Werke Hüls Aktiengesellschaft, Mari
Als Erfinder benannt:
Dr. Günter Scharein,
Dipl.-Ing. Ernst Schwarzberg, Mari
aliphatischen C1-C6-AIkOhOIeH im Gegenstrom auswäscht.
Bei der Behandlung des flüssigen Gemisches aus Tiefkühlkondensat und höhermolekularen Kohlenwasserstoffen
mit auf 1000C erwärmten, 1 bis 4Kohlenstoffatome
enthaltenden Kohlenwasserstoffen handelt es sich um eine Ausgasung. Es werden dabei Mengen
von 50 bis 300 Volumteilen, bezogen auf 1 Volumteil des auszugasenden Gemisches aus Tiefkühlkondensat
und z. B. Dieselöl, angewendet.
Mit Vorteil wird man Methan oder Äthan oder deren Mischungen zum Ausgasen heranziehen. Man
erhält ein Gasgemisch, in dem das Diacetylen zu etwa 1 bis 3 Volumprozent vorliegt. Dieses Gemisch
befindet sich, auch bereits vor der nachfolgenden Kühlung, außerhalb der Zerfallsgrenzen. Dieses
Gemisch passiert nun einen Kühler, in welchem es auf 0 bis —30°C, vorzugsweise auf —10 bis -2O0C,
heruntergekühlt wird. Dies ist notwendig, da nur innerhalb dieses Temperaturintervalls die im folgenden
eingesetzten Lösungsmittel bezüglich des Diacetylens selektiv wirken. Als Lösungsmittel werden einwertige
aliphatische Alkohole wie Methanol, Äthanol, Isopropanol, n-Propanol, Butanole, Pentanole und
Hexanole verwendet.
Die einwertigen aliphatischen Alkohole werden auf Temperaturen von —10 bis —40° C gekühlt und dann
dem Gasgemisch, beispielsweise in einem mit Füllkörpern versehenen Turm, entgegengeleitet. Es ist
besonders vorteilhaft, wenn die Temperatur des zum Auswaschen zu verwendenden Alkohols etwa 10 bis
200C niedriger liegt als diejenige des Gasgemisches, da es damit zu einer Fraktionierung im Wascher
kommt, wodurch die Selektivität des Lösungsmittels noch gesteigert wird.
Die mit dem Verfahren der Erfindung erhaltene Diacetylenlösung ist praktisch frei von leicht poly-
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merisierenden Bestandteilen. Die Zerfallsgrenze ist bei Temperaturen bis 110° C noch nicht erreicht.
Das Lösungsmittel der vorliegenden Diacetylenlösungen kann gegebenenfalls als Reaktionskomponente
fungieren. Ein Beispiel bieten die methänolischen Diacetylenlösungen, die zur Herstellung von Methoxybutenin,
einem wichtigen Zwischenprodukt der Vitamin-A-Synthese, eingesetzt werden können.
650kgKondensat einer Tiefkühlanlage zur Reinigung
von Acetylen, das etwa 20 Gewichtsprozent Diacetylen, 12 Gewichtsprozent Methylacetylen, 20 Gewichtsprozent
Monovinylacetylen, 10 Gewichtsprozent Cyclopentadien, 0,5 Gewichtsprozent Triacetylen und
0,5 Gewichtsprozent Phenylacetylen enthält, wird bei 20° C mit der 20fachen Menge eines Shell-Öls (Siedebereich
270 bis 330°C) vermischt. Aus diesem Gemisch ,werden die Acetylenhomologe mit Hufe von 2400 Nm3
auf 100° C erhitzte niedermolekulare Kohlenwasserstoffe (Methan, Äthan usw.) im Gegenstrom ausgegast.
180 Nm3/h dieses mit Diacetylen beladenen Gases werden über einen mit Raschigringen gefüllten
Wascher geleitet und nach Kühlung auf —15° C im Gegenstrom mit 36 kg/h Methanol (auf —250C
gekühlt) ausgewaschen. Man erhält 70 kg einer methanolischen Diacetylenlösung, die weitestgehend frei
von den obengenannten Nebenbestandteilen ist und außerhalb der Zerfallsgrenz'en liegt. Durch Umsetzung
des Diacetylene mit dem Lösungsmittel erhält man Methoxybutenin, das zur Vitamin-A-Synthese
einzusetzen ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:ίο Verfahren zur Gewinnung von alkoholischenDiacetylenlösungen aus im wesentlichen Diacetylen, andere Acetylene und Cyclopentadien enthaltenden verflüssigten Kohlenwasserstoffgemischen, wie sie im Zuge der Acetylenherstellung als Nebenprodukt anfallen, dadurch gekennzeichnet, daß man das diacetylenhaltige Kondensat bei 10 bis 30° C mit der 10-bis 30fachen Menge eines Kohlenwasserstoffgemisches mit einem Siedebereich von 200 bisao 400° C vermischt, die entstehende Lösung mit auf 100° C erwärmtem Q-C^Kohlenwasserstoff behandelt, das dabei erhaltene Gasgemisch auf Temperaturen von 0 bis —30°C kühlt und mit auf —10 bis — 40° C gekühlten aliphatischen'Q-Q-Aikoholen im Gegenstrom auswäscht.609 610/423 8.66 © BuBdesdruckerei Berlin
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