DE640827C - Verfahren zur Herstellung von Alkylenchloriden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AlkylenchloridenInfo
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- DE640827C DE640827C DEI46916D DEI0046916D DE640827C DE 640827 C DE640827 C DE 640827C DE I46916 D DEI46916 D DE I46916D DE I0046916 D DEI0046916 D DE I0046916D DE 640827 C DE640827 C DE 640827C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/013—Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of halogens
- C07C17/02—Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of halogens to unsaturated hydrocarbons
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
15. JANUAR 1937
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Jig 640827 KLASSE 12 ο GRUPPE 2 Oi
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt, Main*)
Verfahren zur Herstellung von Alkylenchloriden -
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. April 1933 ab
Es ist bekannt, die in technischen Gasgemischen, z. B. Kohlendestillationsgasen, enthaltenen
Olefine in der Weise nutzbar zu machen, daß man die Gasgemische mit Chlor-S
gas in Gegenwart von Katalysatoren zusammenbringt und die gebildeten chlorierten Produkte
aus dem Gasgemisch alsdann durch Kühlung, Auswaschen, u. dgl. entfernt. Es ist
auch schon vorgeschlagen worden, diese Reaktion unter Anwendung von Flüssigkeiten,
in denen die Olefine und das Chlor löslich sind, in Gegenwart von Eisenspänen durchzuführen.
Es wurde nun gefunden, daß die Vereinigung der Olefine, selbst wenn diese nur in
sehr geringen Konzentrationen in dem Gasgemisch, vorhanden sind, mit Chlor zu Chloradditionsprodukten,
wie Äthylenchlorid, Propylenchlorid und Butylenchloriden, erheblich
rascher und dabei praktisch vollständig vor sich geht, wenn man hierbei als Katalysatoren
Chloride der Elemente der 4. bis 7. Gruppe des periodischen Systems verwendet. Es kommen
vor allem solche Chloride von Elementen der genannten Gruppen in Betracht, die in
den die Olefine 'und das Chlor lösenden Flüssigkeiten, wie Dichloräthan, Dichlorpropan,
Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthan, Tetrachloräthan, Pentachloräthan 'usw., löslich sind,
insbesondere Antimonpentachlorid,
Das Verfahren kann vorteilhaft in der Weise ausgeführt werden, daß man die Flüssigkeit
mit dem Katalysator versetzt und durch gleichzeitiges Einleiten des olefinhaltigen.
Gases und des Chlors in die Flüssigkeit die Olefine mit dem Chlor unter Anwendung eines
Wäschers zur Einwirkung bringt. Das Verfahren kann bei beliebigen Drucken durchgeführt
werden;- im allgemeinen arbeitet man bei normaler Temperatur. Die entstandenen
Alkylenchloride werden aus der Flüssigkeit zweckmäßig in. der Weise gewonnen, daß
laufend oder periodisch ein Teil der Flüssig- ' keit abgetrennt und dieser einer fraktionierten
Destillation unterworfen wird. .
Zur Ersparnis an Wärmeaufwand bei der Destillation empfiehlt es sich, eine solche
Flüssigkeit für die Behandlung der olefinhaltigen Gase mit dem Chlor zu wählen, deren
Siedepunkt nicht tiefer als der des zu gewinnenden Chloradditionsproduktes liegt. Die
aus dem Chlorierungsgefäß austretenden Gase können zur Entfernung gegebenenfalls noch
vorhandenen, nicht umgesetzten Chlors und des als Nebenprodukt gebildeten Chlorwasser-Stoffs
mit Wasser oder alkalischen Flüssig-
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Hans Bahr in Leuna, Kr. Merseburg, und Dr.-Ing. Frits Fried in Op pan.
keiten, wie Sodalösung oder einer KaIkaufschlämmung,
gewaschen werden.
Bei der Verarbeitung von olefinreichen Gasen, insbesondere solchen, die in größeren
Mengen Wasserstoff oder andere Bestandteile enthalten, die sich mit dem Chlor unter Explosion
vereinigen können, ist die Gaszusammensetzung derart zu regulieren, daß man ■unterhalb der Explosionsgrenze für den am
ίο leichtesten mit Chlor explodierbaren Gasbestandteil
bleibt. Zu diesem Zweck setzt man entweder das Chlor in einzelnen Stufen nacheinander
dem Gas oder der Flüssigkeit zu, wobei man einen großen unterteilten Waschapparat
oder mehrere kleinere Waschapparate verwendet, oder man führt einen Teil der Abgase in die Chlorierungsapparatur im
Kreislauf zurück. In diesem Falle enthält das Gasgemisch stets nur einen geringen Gehalt
an Olefinen, wodurch man beim Zusatz der entsprechenden Menge Chlor ebenfalls ein
explosionssicheres Gemisch erhält.
Da sich bei Anwendung eines Gasgemisches mit höherem Gehalt an Olefinen infolge der
bei der Chlorierung auftretenden Reaktionswärme die Flüssigkeit leicht stark erhitzt und
dadurch ein Teil der Chlorierungsprodukte mit den abziehenden Gasen dampfförmig entweicht,
ist eine Kühlung der Flüssigkeit oder des Chlorierungsgefäßes von Vorteil.
Ein mit Füllkörpern versehener Waschturm wird mit 200 1 Tetrachloräthan, in
denen 10 kg Antimonpentachlorid gelöst sind, gefüllt. Durch diese Waschlauge werden
stündlich 200 cbm eines von Benzol und Homologen befreiten Leuchtgases, dessen
Olefingehalt durch Zugabe von Äthylen auf 6,4 0/0 erhöht wurde, zusammen mit 12,8 cbm
Chlor/Stunde geleitet. Das Abgas enthält nach Abscheidung von mitgerissenem Chlorkohlenwasserstoff
in einem mit aktiver Kohle gefüllten Turm noch 0,3 o/o Olefine und 0,2 o/o
Chlor. Letzteres wird zusammen mit in geringer Menge gebildetem Chlorwasserstoff
durch Waschen des Gases mit Kalkmilch entfernt. Nach 4 stündiger Behandlung wurde
die Flüssigkeit einer Destillation unterworfen, wobei zusammen mit den in dem Kohleturm
zurückgehaltenen Produkten 178 kg Äthylenchlorid erhalten wurden.
Ein bei der Hydrierung von Kohle erhaltenes Abgas mit 41 o/o Methan, 9,4 0/0 Athan,
24,90/0 Propan, 13,6 o/o Butan, 3,0 o/o Wasserstoff
und 4,7 o/o Olefine wird bei 7000
und 10 Atm. Druck einem Spaltverfahren unterworfen. Man erhält ein Gas mit 48,4 o/o
Methan, 5,4 o/o höheren gesättigten Kohlenwasserstoffen,
25 0/0 Äthylen, 2,00/0 Propylen,
2,0 o/o Butylene und 15 o/0 Wasserstoff.
100 cbm dieses Gases (gemessen bei normalem Druck) werden stündlich bei 10 Atm.
durch vier hintereinandergeschaltete Waschtürme geleitet, von denen jeder mit 100 1
Pentachloräthan, in denen 5 kg Titantetrachlorid enthalten sind, gefüllt ist und die
durch Wasser gekühlt werden. In die Waschtürme wird gleichzeitig Chlorgas eingeleitet,
und zwar in den ersten 10 cbm, in den zweiten 8 cbm, in den dritten 6 cbm und in den
vierten 5 cbm pro Stunde. Das aus den einzelnen Türmen abziehende Gas ist praktisch
chlorfrei; das aus dem vierten Turm abziehende Gas hat einen Olefingehalt von
0,8 o/o. Ein Teil der Waschflüssigkeit wird dauernd von den Türmen abgezogen und gemeinsam
über Kalk destilliert. Man gewinnt auf diese Weise stündlich 100 kg Äthylenchlorid,
9,4 kg Propylenchlorid und 10,5 kg
Butylenchloride.
Claims (1)
- Patentanspruch :Verfahren zur Herstellung von Alkylenchloriden durch Behandlung von olefinhaltigen technischen Gasgemischen mit Chlor in Gegenwart von Katalysatoren go 'und unter Anwendung von Flüssigkeiten, in denen die Olefine und das Chlor löslich sind, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysatoren Chloride der Elemente der 4. bis 7. Gruppe des periodisehen Systems verwendet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI46916D DE640827C (de) | 1933-04-06 | 1933-04-06 | Verfahren zur Herstellung von Alkylenchloriden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI46916D DE640827C (de) | 1933-04-06 | 1933-04-06 | Verfahren zur Herstellung von Alkylenchloriden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE640827C true DE640827C (de) | 1937-01-15 |
Family
ID=7191872
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI46916D Expired DE640827C (de) | 1933-04-06 | 1933-04-06 | Verfahren zur Herstellung von Alkylenchloriden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE640827C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1112504B (de) * | 1954-01-11 | 1961-08-10 | Columbia Southern Chem Corp | Verfahren zur Herstellung von AEthylendichlorid durch Umsetzung von AEthylen mit Chlor in fluessigem AEthylendichlorid |
DE1768367B1 (de) * | 1968-05-06 | 1972-03-09 | Wacker Chemie Gmbh | Verfahren zur Herstellung von 1,2-Dichloraethan |
-
1933
- 1933-04-06 DE DEI46916D patent/DE640827C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1112504B (de) * | 1954-01-11 | 1961-08-10 | Columbia Southern Chem Corp | Verfahren zur Herstellung von AEthylendichlorid durch Umsetzung von AEthylen mit Chlor in fluessigem AEthylendichlorid |
DE1768367B1 (de) * | 1968-05-06 | 1972-03-09 | Wacker Chemie Gmbh | Verfahren zur Herstellung von 1,2-Dichloraethan |
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