DE1112504B - Verfahren zur Herstellung von AEthylendichlorid durch Umsetzung von AEthylen mit Chlor in fluessigem AEthylendichlorid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AEthylendichlorid durch Umsetzung von AEthylen mit Chlor in fluessigem AEthylendichloridInfo
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Description
Symmetrisches Äthylendichlorid, das auch unter der Bezeichnung 1,2-Dichloräthan bekannt ist, kann
durch Chlorieren von Äthylen hergestellt werden. 1 Mol Chlor setzt sich mit 1 Mol Äthylen nach folgender
Gleichung um:
H2C = CH2+ Cl2-
H2C-CH2
Cl Cl
Cl Cl
Dabei treten eine Anzahl Nebenreaktionen ein, deren unangenehmste die Entstehung von 1,1,2-Trichloräthan
ist. Da man für manche Zwecke, z. B. für die Pyrolyse zur Gewinnung von Vinylchlorid, das
Äthylendichlorid in hoher Reinheit benötigt, müssen Verunreinigungen daraus entfernt werden.
Nach einem bekannten Verfahren wird Äthylen in einer aus Äthylenchlorid bestehenden flüssigen Phase
bei etwa 40° C in Gegenwart einer geringen Menge von wasserfreiem Eisenchlorid zur Verhinderung der
Bildung von 1,1,2-Trichloräthan chloriert. Das entstandene
rohe, flüssige Äthylendichlorid wird aus dem Reaktionsgefäß abgezogen und zur Entfernung
des Eisenchlorids und unerwünschter Chlorkohlenwasserstoffe gereinigt. Ein solches Reinigungsverfahren
besteht darin, daß man die im Äthylenchlorid gelöste Säure neutralisiert, mit Wasser azeotrop destilliert und
das Destillat in reines Äthylendichlorid und Wasser trennt.
Das gleichzeitige Vorhandensein von Chlorverbindungen und Wasser in der Reinigungsanlage bringt
wegen der dabei durch Hydrolyse erfolgenden Salzsäurebildung außerordentlich große Korrosionsschwierigkeiten
mit sich.
Auch wurde bereits ein diskontinuierliches Verfahren angewendet, nach dem Olefine mit 3 bis
7 C-Atomen in gasförmigem Zustand und in Abwesenheit irgendeiner Flüssigkeit mit gasförmigem
Chlorwasserstoff in Gegenwart einer adsorbierend wirkenden Kontaktmasse aus SiO2 bei Temperaturen
unterhalb des Siedepunktes des Reaktionsproduktes umgesetzt werden und die Reaktionsprodukte aus der
Kontaktmasse durch die Reaktionswärme und durch Vakuumeinwirkung ausgetrieben werden.
Nach einem anderen Verfahren wird Butan in dem mittleren Teil einer Rektifizierkolonne in dampfförmigem
Zustand mit Chlor umgesetzt, wobei eine im Verlauf des Verfahrens kondensierte Flüssigkeit,
nämlich der Ausgangsstoff Butan, als Kühknittel zur Regulierung der Reaktionstemperatur im mittleren
Teil der Kolonne verwendet wird. Die Reaktionsprodukte verlassen die Kolonne an ihrem unteren
Teil.
Verfahren zur Herstellung
von Äthylendichlorid durch Umsetzung
von Äthylen mit Chlor in flüssigem
Äthylendichlorid
Anmelder:
Columbia-Southern Chemical Corporation,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Beil, Rechtsanwalt,
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 11. Januar 1954 (Nr. 403 403)
V. St. v. Amerika vom 11. Januar 1954 (Nr. 403 403)
Henry Wilford Rahn, Corpus Christi, Tex.
(V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Äthylendichlorid durch Umsetzung
von Äthylen mit Chlor in flüssigem Äthylendichlorid als Reaktionsmedium in Gegenwart von
wasserfreiem Ferrichlorid, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das flüssige Reaktionsmedium
im Sieden hält und das entstehende Äthylendichlorid ohne Zufuhr äußerer Wärme destillativ abtrennt, wobei
der Flüssigkeitsspiegel im Reaktionsgefäß durch an sich bekannte Maßnahmen im wesentlichen unverändert
gehalten wird.
An der Oberfläche der Flüssigkeit herrscht zweckmäßig atmosphärischer oder nur wenig erhöhter
Druck, unter dem die Flüssigkeit bei etwa 83° C siedet. Man kann aber auch im Reaktionsgefäß einen
höheren Druck aufrechterhalten; z. B. sind Drücke von 4,2 bis 5,5 atü zulässig. Um die Bildung von
höherchlorierten Verbindungen zu vermeiden, löst man im Reaktionsgefäß eine geringe Menge, z. B.
etwa 0,035 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des im Reaktionsgefäß befindlichen Äthylendichlorids,
an wasserfreiem Eisen(III)-chlorid auf. Im allgemeinen liegt die Menge des gelösten
Eisen(III)-chlorids unter etwa 0,15 Gewichtsprozent, da größere Mengen anscheinend keine stärkere Inhibitorwirkung
ausüben.
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Bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man Äthylen mit Chlor in einem aus
flüssigem Äthylendichlorid bestehenden Medium um, das das benutzte Reaktionsgefäß nur teilweise ausfüllt
und oben eine Grenzfläche zwischen flüssiger und dampfförmiger Phase bildet. Die Flüssigkeit siedet
an dieser Grenzfläche und befindet sich überall an ihrem Siedepunkt. Die Reaktionsteilnehmer werden
unterhalb des Flüssigkeitsspiegels, vorzugsweise an oder nahe dem Boden, in das Reaktionsgefäß eingeführt
und setzen sich in der Flüssigkeit zu Äthylendichlorid um. Da die bei der Umsetzung von Äthylen
mit Chlor entstehende Wärmetönung größer ist als die zur Verdampfung einer Äthylenchloridmenge, die
dem gebildeten Produkt entspricht, erforderliche Wärmemenge, verdampft das Äthylendichlorid
schneller, als es gebildet wird, so daß es aus der flüssigen Phase in den für den Dampf bestimmten Raum
des Reaktionsgefäßes gelangt, aus dem es abgezogen wird.
Der entstehende Dampf besteht hauptsächlich aus Äthylendichlorid, enthält aber auch kleine Mengen
von gelöstem Chlor, Chlorwasserstoff und höherchlorierten Kohlenwasserstoffen, vor allem 1,1,2-Trichloräthan.
Der Anteil an höherchlorierten Kohlenwasserstoffen ist im Dampf niedriger als in der Reaktionsflüssigkeit.
Der Dampf wird kondensiert; die Hauptmenge des Kondensats fließt in das Reaktionsgefäß zurück, wodurch sich dieses abkühlt und der
Flüssigkeitsspiegel darin unverändert hoch gehalten wird. Aus dem Rest des Kondensats treibt man die
niedrigsiedenden, gasförmigen Verunreinigungen aus, d. h. gelöstes Chlor, Chlorwasserstoff, Äthylen und
leichtere Kohlenwasserstoffe, und trennt das reine Äthylendichlorid von den höhersiedenden chlorierten
Kohlenwasserstoffen durch Destillation. Während des Betriebes wird keine Flüssigkeit aus dem Reaktionsgefäß entfernt. Allmählich reichern sich darin die
höherchlorierten Kohlenwasserstoffe in unerwünschter Weise an, so daß von Zeit zu Zeit (etwa alle
180 Tage) wenigstens ein Teil der Flüssigkeit aus dem Reaktionsgefäß entfernt werden muß. Das
Äthylendichlorid aus der abgezogenen Flüssigkeit wird von den anderen Bestandteilen abgetrennt und
gewonnen. Dann beschickt man das Reaktionsgefäß mit frischem Äthylendichlorid, das eine geringe
Menge von gelöstem, wasserfreiem Eisenchlorid enthält, und nimmt die Herstellung wieder auf.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren benutzt man die bei der Umsetzung auftretende Wärme zur
Vorreinigung der Reaktionsprodukte, da der aus dem Reaktionsgefäß abziehende Dampf weniger Verunreinigungen
enthält als die Reaktionsprodukte. Da man praktisch in Abwesenheit von Wasser arbeitet,
ist die Korrosion der Anlage nur sehr gering. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Arbeitsweise
besteht darin, daß das Eisenchlorid während des ganzen Betriebes nicht aus dem Reaktionsgefäß entfernt
wird, abgesehen von Spuren, die von dem Produktstrom mitgerissen und in einem Nebelabscheider
abgefangen werden. Deshalb ist hier die Einschaltung einer umständlichen Reinigungsanlage zur Trennung
von Eisenchlorid und Äthylenchlorid überflüssig.
Eine typische Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens wird durch die Zeichnung erläutert. Der
besseren Übersichtlichkeit halber sind darin Vorrichtungen wie Reduzierventile, Fließgeschwindigkeitsregler
usw. weggelassen.
Man führt Chlor und Äthylen in etwa äquimolaren Mengen durch die Leitungen 10 und 12 in das Reaktionsgefäß
14 ein, daß vorzugsweise aus einem keine Füllkörper enthaltenden Turm aus nichtrostendem
Stahl oder Nickel besteht und flüssiges Äthylendichlorid enthält: Dieser Turm ist mit einem
Schwimmer 16 versehen, der durch Betätigung des Ventils 18 einen gleichbleibenden Flüssigkeitsspiegel
im Reaktionsgefäß aufrechterhält. Das Molverhältnis
ίο von Äthylen zu Chlor liegt im allgemeinen im Bereich
von 0,9:1 bis 1,2:1, vorzugsweise ist es etwa
stöchiometrisch. Die Fließgeschwindigkeiten können entweder von Hand oder selbsttätig durch auf Veränderungen
der Fließgeschwindigkeiten ansprechende Ventile gesteuert werden.
Unter etwa atmosphärischem Druck im Dampfraum des Reaktionsgefäßes 14 siedet die Flüssigkeit
bei etwa 83 bis 86° C; in der Nähe der Flüssigkeitsoberfläche herrscht im allgemeinen diese Temperatur.
Am Boden des Reaktionsgefäßes dagegen herrscht wegen der hydrostatischen Flüssigkeitshöhe ein
höherer Druck, und die Temperatur am Boden des Reaktionsgefäßes beträgt entsprechend der Siedetemperatur
des rohen Reaktionsgefäßinhaltes unter dem dort herrschenden Druck etwa 95° C. Durch die
bei der Reaktion von Äthylen und Chlor entwickelte Wärme, die etwa das Sechsfache der latenten Verdampfungswärme
des Reaktionsproduktes beträgt, wird im gesamten Reaktionsgefäß Siedetemperatur
aufrechterhalten. Der größte Teil der Reaktionswärme dient zur Schnellverdampfung des flüssigen Gefäßinhaltes,
so daß die verdampfte Menge etwa das Sechsfache des gebildeten Äthylendichlorids beträgt.
Ein Wärmeausgleich im Reaktionsgefäß kommt vorzugsweise durch Rückführung von Kondensat aus
dem das Reaktionsgefäß verlassenden Dampf zustande. Das Reaktionsgefäß kann aber auch durch
einen Kühlwassermantel oder eine darin liegende Kühlschlange oder durch Kreislauf der im Reaktionsgefäß
befindlichen Flüssigkeit durch einen außerhalb angebrachten Wärmeaustauscher gekühlt werden.
Am Boden des Reaktionsgefäßes 14 kann ein Abzugshahn angebracht sein, so daß die Reaktionsflüssigkeit abgezogen werden kann, wenn die Kon-
zentration der höherchlorierten Kohlenwasserstoffe unerwünscht hoch werden sollte. Wie erwähnt, geschieht
dies in bestimmten Zeitabständen. Während der Herstellung des Äthylendichlorids bleibt der Abzugshahn
geschlossen.
Wie bereits erwähnt, enthält das ÄthylendichlörTd
etwa 0,035 bis 0,5 Gewichtsprozent Eisen(III)-chlorid. Spuren von in mitgerissenen Flüssigkeitströpfchen gelöstem Eisenchlorid werden mit dem
plötzlich entweichenden Äthylenchloriddampf durch das Rohr 2 weggeführt. Man läßt die Tröpfchen sich
vereinigen, worauf sie im Nebelabscheider 20 vom Hauptdampfstrom abgetrennt werden, der, wie dargestellt,
im Oberteil des Reaktionsgefäßes oder etwas darüber angebracht ist. Die Hauptmenge des Eisenchlorids
bleibt im Reaktionsgefäß zurück. Nachdem das Reaktionsgefäß bei Betriebsbeginn mit Eisenchlorid
beschickt wurde, ist ein weiterer Zusatz überflüssig, abgesehen von der Menge, die zum Ersatz der
kleinen in der Anlage entstehenden Verluste und zum Ausgleich der möglichen allmählichen Aktivitätserschöpfung dient. In der Praxis hat sich gezeigt, daß
die Inhibitorwirkung des Eisenchlorids auf die Bildung von Trichloräthan nur wenig nachläßt. Tatsäch-
5 6
lieh macht eine einmalige Zugabe bei der Einführung mehr als 2 Chloratomen im Molekül, als Bodeneiner
frischen Beschickung von Äthylenchlorid weitere produkte durch das Abflußrohr 64 entfernt. Die
spätere Zusätze überflüssig. Der Verbrauch an Eisen- Destillieranlage wird durch eine Dampfschlange 66
chlorid beträgt unter Umständen nur 10 g je Tonne beheizt.
hergestellten Äthylendichlorids. 5 Äthylenchloriddampf, der nur noch Spuren von
Der erzeugte Produktdampf verläßt den Dampf- höhersiedenden Chlorkohlenwasserstoffen enthält,
raum des Reaktionsgefäßes 14 durch das Rohr 22 mit wird durch das zum Kühler 73 und Abscheider 74
etwa 83 bis 86° C, d. h. etwa bei der Siedetemperatur führende Rohr 72 abdestilliert; das gesamte Äthylendes
reinen Äthylendichlorids unter Normaldruck oder chlorid wird dabei aufgefangen. Ein Teil des Konauch
bei etwas höherer Temperatur. Die kondensier- " densats wird durch die Leitung 76 als Rückfluß zur
baren Bestandteile des Dampfes werden im Kühler Destillieranlage zurückgeleitet, während der Rest
26 verflüssigt. Während von den niedrigersiedenden durch den Produktabfluß 78 entnommen wird. Aus
Anteilen Stoffe wie Äthylen, Chlor, Äthan, Methan, dem Destillierturm können Abgase durch das Rohr
Chlorwasserstoff und Äthylchlorid gasförmig aus dem 80 entweichen.
Abscheider 28 durch das Rohr 30 abgezogen werden, 15 Das folgende Beispiel dient zur Veranschaulichung
fließt das Kondensat durch das Rohr 32 abwärts und des Verfahrens,
wird in zwei Portionen geteilt. Ein Teil, der mengen- Beispiel
mäßig mit der im Reaktionsgefäß neugebildeten
Mengen übereinstimmt, wird durch das Rohr 36 Gasförmiges Chlor und Äthylen wurden kontinu-
weitergeleitet; der Rest fließt durch Leitung 34 in das 20 ierlich unter 4,9 atü und mit Geschwindigkeiten von
Reaktionsgefäß zurück. Die bei der Umsetzung von 18,9 und 7,3 kg/Std. 1 Monat lang in eine Reaktions-Äthylen
und Chlor zu Äthylendichlorid frei werdende säule aus nichtrostendem Stahl, deren Durchmesser
Wärme wird so in Form von latenter, mit dem Dampf 15 cm und deren Höhe 7,9 m betrug, unten eingeleitet,
das Reaktionsgefäß verlassender Verdampfungswärme Das Äthylen war technisch rein und enthielt 96 bis
aus diesem Gefäß abgeführt. Auf diese Weise wird 25 98 Molprozent C2H4. Eine typische Zusammendie
Reaktionswärme aus der Anlage besonders wirk- Setzung eines solchen Äthylens ist folgende, in der
sam entfernt, da erstens der Wärmeübergangskoeffi- die Zahlen die Molprozente für jeden Bestandteil
zient bei der Dampfkondensation im Kühler 26 höher bedeuten: ist als der gewöhnlich bei Wärmeaustauschern auf
der Grundlage des Wärmeaustausches von Flüssigkeit 30 Äthylen 97,6 %
gegen Flüssigkeit erreichte Übergangskoeffizient und Acetylen 0,2 %
zweitens zur Aufrechterhaltung des Wärmeumlaufs Äthan 1,2%
hierbei keine Pumpen erforderlich sind. Außerdem Propan 0,4 °/o
scheiden sich auf den Wärmeübertragungsflächen des Methan 0,5 %
Kühlers 26 keine Verunreinigungen ab, da dort nur 35 Wasserstoff 04%
reiner Dampf kondensiert wird. Insgesamt 100 %
Der im Reaktionsgefäß hergestellten Produktmenge
entsprechende Kondensatanteil, der durch Leitung 36 Während des Versuches wurde in dem Reaktionsentfernt
wird, gelangt dann in die mit Füllkörpern gefäß durch einen Schwimmer, der den Durchfluß
beschickte Abstreifsäule 38, wo er in Berührung mit 40 von kondensiertem rohem Äthylendichlorid zum
aufwärts strömendem Dampf abwärts rieselt. Ein Destillierturm regelte, eine gleichbleibende Höhe von
Kocher 40 mit einer Dampfschlange 41 ist am Boden 4,8 m der vorwiegend aus Äthylenchlorid bestehenden
der Säule angebracht. Die aufwärts ziehenden Äthylen- Flüssigkeit, die 0,06 bis 0,12 Gewichtsprozent
chloriddämpfe reinigen den herabrieselnden Strom Eisen(III)-chlor enthielt, aufrechterhalten. Im Reder
rohen Redaktionsprodukte von darin gelösten 45 aktionsgefäß herrschte atmosphärischer Druck, und
leichten Gasen; diese Dämpfe gelangen durch das die Temperatur der siedenden Flüssigkeit betrug oben
Rohr 42 in den Kühler 44. Das dort kondensierte etwa 83 bis 860C. Ein vorwiegend aus Äthylen-Äthylenchlorid
wird im Abscheider 46 von den leich- dichlorid bestehender und geringe Mengen Äthylen,
ten Gasen getrennt und durch Leitung 48 als Rück- Äthan, Methan und Chlorwasserstoff enthaltender
fluß in die Säule zurückgeführt, während die leichten 50 Dampf zog aus dem Reaktionsgefäß ab. Das Äthylen-Gase
durch das Rohr 50 in den Kühler 52 geschickt dichlorid, das noch Chlor und andere Gase gelöst
werden, von wo sie durch das Entlüftungsrohr 54 ins enthielt, wurde durch Hindurchleiten des aus dem
Freie entweichen. Das Rohr 50 und der Kühler 52 Reaktionsgefäß kommenden Dampfes durch einen
nehmen auch die Abgase aus dem Abscheider 28 auf. Wasserkühler kondensiert. Die unkondensierten
Eine Abkühlung der Gase auf etwa 0° C führt zur 55 Dämpfe wurden mit Ätznatron gewaschen und in die
Kondensation fast des gesamten Äthylenchlorids. Atmosphäre entlassen. Das unreine Kondensat wurde
Die in dem Turm 38 herabfließende Flüssigkeit in zwei Portionen geteilt. Eine Portion wurde mit
wird im Kocher 40 gesammelt, und ein hauptsächlich einer Temperatur von 43° C und einer Geschwindigaus
Äthylenchlorid bestehendes, von niedrigsieden- keit von etwa 671/Std. in das Reaktionsgefäß zurückden
Bestandteilen befreites Bodenprodukt, das 0,5 60 geführt; der Rest wurde mit einer Geschwindigkeit
bis 2 Gewichtsprozent Trichloräthan und andere Ver- von 19,71/Std. in die Abstreifsäule geleitet. Die
unreinigungen enthält, verläßt den Kocher durch das Wärmeverluste waren ausreichend, um die Gesamt-Rohr
56 und wird durch die Leitungen 56 und 58 menge der übergehenden Dämpfe auf eine Menge,
von einer Pumpe 60 zur Destillieranlage 62 gepumpt, die 72,8 1 Kondensat stündlich entsprach, herabzudie
entweder eine mit Füllkörpern versehene Destil- 65 setzen, während die theoretische Menge 113,5 1 beliersäule
oder ein Glockenbodenturm ist. In dieser trug. Das Abstreifgas wurde durch einen Kühler geAnlage
werden geringe Mengen höhersiedender chlo- leitet, und die nicht kondensierten Gase wurden mit
rierter Kohlenwasserstoffe, namentlich solche mit Ätznatron gewaschen und ins Freie abgelassen. Das
Kondensat, das in einer Menge von etwa 30,31 stündlich anfiel, wurde in die Abstreifsäule zurückgeführt.
Die Rückstände der Abstreifsäule wurden mit einer Geschwindigkeit von 19,71/Std. in eine mit
Füllkörpern versehene dampfbeheizte Destilliersäule gepumpt, die ein Bodenprodukt aus höherchlorierten
Kohlenwasserstoffen, d. h. aus Tri- und Tetrachloräthan neben geringen Mengen von Äthylendichlorid,
und ein Destillat aus reinem Äthylendichlorid lie- ίο ferte. Etwa 53 1 Destillat stündlich wurden dabei im
Rückfluß geführt, während der Rest von 19,71 oder 24,7 kg stündlich als Produkt gewonnen wurde.
Das gewonnene reine Äthylenchlorid zeigte folgende Daten:
Probe (trocken) .... 100,00«/o C2H4Cl2
Spezifisches Gewicht
(20° C/20° C) .... 1,2565
Säuregehalt
(berechnet als H Cl) 0,0007 Gewichtsprozent
Wasser 0,013 Gewichtsprozent
Im folgenden sind Durchschnittswerte angegeben, die auf der Untersuchung von während des Versuchs
in regelmäßigen Abständen entnommenen Proben beruhen.
Gesamtprodukt
(Äthylendichlorid)
(Äthylendichlorid)
Bodenprodukt der Destillationsanlage:
Äthylendichlorid
Trichloräthan
Tetrachloräthan
Ausgetriebenes Gas von der
Destillationsanlage:
Destillationsanlage:
Chlor + Chlorwasserstoff
(berechnet als Cl2)
Äthylen
Inerte Stoffe (ungefähr) ...
Aus dem Reaktionsgefäß stammendes Gas:
Chlor + Chlorwasserstoff
(berechnet als CI2)
Äthylen ".
Inerte Stoffe (ungefähr) ...
kg je Stunde
24,7
0,21 0,56 0,13
0,136 0,002
0,59 0,04
Mol je Stunde
0,550
0,005 0,009 0,002
0,0042 0,0002 0,0006
0,018 0,003 0,021
35
40 Die Ausbeute an Äthylendichlorid, bezogen auf das zum Reaktionsgefäß geleitete Äthylen, betrug hierbei
95«/o.
Bei einem zweiten Versuch betrug die Eisenchloridkonzentration der im Reaktionsgefäß enthaltenen
Flüssigkeit 0,5 Gewichtsprozent. Die Äthylenchloridausbeute, bezogen auf das dem Reaktionsgefäß zugeführte
Äthylen, war 96%, woraus hervorgeht, daß die Eisenchloridkonzentration keinen wesentlichen
Einfluß auf die Produktausbeute ausübt, vorausgesetzt, daß die Konzentration nicht unter der wirksamen
Mindestmenge liegt, die, wie festgestellt wurde, 0,035 Gewichtsprozent beträgt. Weitere Versuche mit
verschiedenen Eisenchloridkonzentrationen zeigten, daß bei Konzentrationen von wenigstens 0,035 Gewichtsprozent
die Bildung von Trichloräthan nur gering ist, d. h. nur 2 Gewichtsprozent oder weniger
des gesamten Reaktionsproduktes ausmacht. Die Verminderung der Eisenchloridkonzentration auf
0,030 Gewichtsprozent verursachte einen scharfen Anstieg der Trichloräthanbildung auf etwa 5 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Reaktionsprodukt.
Man kann auch mit Unter- oder Überdruck arbeiten, z. B. bei 4,2 atü oder mehr, ohne daß sich die
Zusammensetzung der Produkte merklich ändert.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Äthylendichlorid durch Umsetzung von Äthylen mit Chlor
in flüssigem Äthylendichlorid als Reaktionsmedium in Gegenwart von wasserfreiem Ferrichlorid,
dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Reaktionsmedium im Sieden gehalten und das
entstehende Äthylendichlorid ohne Zufuhr äußerer Wärme destillativ abgetrennt wird, wobei der
Flüssigkeitsspiegel im Reaktionsgefäß durch an sich bekannte Maßnahmen im wesentlichen unverändert
gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verdampfte Äthylendichlorid
kondensiert und teilweise zum flüssigen Reaktionsmedium zurückgeführt wird, um dessen
Menge im wesentlichen unverändert zu halten.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 740 408, 640 827;
schweizerische Patentschrift Nr. 92115;
Britische Patentschriften Nr. 414 766, 372082.
schweizerische Patentschrift Nr. 92115;
Britische Patentschriften Nr. 414 766, 372082.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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