DE1182392B - Verfahren zur Gewinnung von Griseofulvin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Griseofulvin

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DE1182392B
DE1182392B DEL40139A DEL0040139A DE1182392B DE 1182392 B DE1182392 B DE 1182392B DE L40139 A DEL40139 A DE L40139A DE L0040139 A DEL0040139 A DE L0040139A DE 1182392 B DE1182392 B DE 1182392B
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DE
Germany
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griseofulvin
mycelium
methylene chloride
raw
extraction
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Pending
Application number
DEL40139A
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English (en)
Inventor
Walter Oswaldowitsch Kulbach
Walentina Jakowl Raygorodskaja
Galina Wasiliewna Efimova
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
LE N ISSLLEDOWATELSKI I ANTIBI
Original Assignee
LE N ISSLLEDOWATELSKI I ANTIBI
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Publication date
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  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Griseofulvin Bekannterweise werden zur Ausscheidung des Antibiotikums Griseofulvin aus dem Mycelium und der nativen Lösung, die von seinen Produzenten -Schimmelpilzen - gebildet werden, feuergefährliche und explodierbare Extraktionsmittel: Butylazetat, Dioxan, Amylazetat, Dimethylformamid, Diäthyläther und gesundheitsschädliche Extraktionsmittel: Trichloräthylen und Chloroform, verwendet.
  • Die Nachteile der genannten Extraktionsmittel, außer ihrer Feuer- und Explosionsgefährlichkeit und Toxizität, bestehen darin, daß die meisten von ihnen nicht trennscharf genug in bezug auf Griseofulvin und teuer sind und einen wesentlichen Siedepunkt (über 50° C) haben.
  • Die Anwendung von Extraktionsmitteln mit einem Siedepunkt über 50° C ist mit einem Vakuumgebrauch zur Ausscheidung des Rohgriseofulvins und zur »Extraktionsmitteldestillation« verbunden, um die Überhitzung und Inaktivierung des Rohgriseofulvins zu verhüten, welches thermolabil in Gegenwart von phenolartigen Beimengungen ist, was mit zusätzlichen Unkosten verknüpft ist.
  • Das vorliegende Verfahren zur Gewinnung des Griseofulvins aus dem Mycelium, der nativen Lösung und den festen Nährmedien durch Extraktion mit einem Extraktionsmittel und nachfolgendem Eindampfen ist dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Verminderung der Feuer- und Explosionsgefährlichkeit und des Beimengungsgehaltes in dem Rohprodukt, zur Extraktion Methylenchlorid, als praktisch unbrennbares, leichtsiedendes, trennscharfes, billiges und wenig giftiges Extraktionsmittel verwendet wird.
  • Methylenchlorid hat sehr beschränkte Explosionsgrenzen von 8,8 bis 11 Volumprozent bei Temperaturen von -14 bis -10° C, ist wesentlich billiger als die üblicherweise angewandten Butylazetat, Trichloräthylen und Chloroform und besitzt eine größere Trennschärfe in bezug auf Griseofulvin als diese Extraktionsmittel.
  • So erhält man bei einer Extraktion mittels Butylazetat Rohgriseofulvin mit einem 79,5%-Gehalt nach spektrophotometrischer Bestimmung, bei einer Extraktion mittels Trichloräthylen 80%iges Rohgriseofulvin, bei einer Extraktion mittels Methylenchlorid 88%iges Rohgriseofulvin. Das ermöglicht im letzten Fall ein medizinisches Reinpräparat, das keine Ballaststoffe enthält, mit erhöhter Ausbeute -71,5 % anstatt 58 oio - zu erhalten.
  • Der niedrige Siedepunkt des Methylenchlorids (38 bis 40 %) ermöglicht die Verdampfung des Extrakts ohne Vakuumanwendung, ohne dabei die Beständigkeitsgrenze des Rohgriseofulvins, die in Gegenwart von phenolartigen Beimengungen 50° C ist, zu überschreiten.
  • Eine andere Besonderheit des vorliegenden Verfahrens ist die Aufhellung des bis zu einem Zehntel des Volumens verdampften Methylenchloridextrakts mittels saurer aktivierter Kohle, wodurch die Abtrennung der Beimengungen von Farbstoffen erzielt wird.
  • Die dritte Besonderheit des vorliegenden Verfahrens ist ein Ausfrieren des teilweise verdampften Methylenchloridextrakts, was bei der guten Löslichkeit des Griseofulvins in Methylenchlorid die Abtrennung der ausfallenden bräunlichen flockigen Beimengungen vor der Rohgriseofulvinkristallisierung ermöglicht.
  • Die vierte Besonderheit des vorliegenden Verfahrens besteht in einer vollen Abtrennung der von den Schimmelpilzen in großer Quantität synthesierten Fetten oder fetthaltigen Substanzen, welche infolge besserer Löslichkeit im Methylenchlorid als Griseofulvin nach der Kristallisierung des letzteren in der Methylenchloridmutterlauge verbleiben.
  • Die fünfte Besonderheit des vorliegenden Verfahrens besteht in einem Vorfrieren des abf ltrierten wasserhaltigen Myceliums bis zu -10° C, was ein zerreißen der Zellenwände und eine bis 22% erhöhte Ausbeute des Rohgriseofulvins im Vergleich zum üblichen Extrahieren im Homogenisator bedingt und eine Erhöhung der Reingriseofulvinausbeute von 71,5 bis auf 87,5% vom Griseofulvingehalt im Mycelium ergibt. Die sechste Besonderheit des vorliegenden Verfahrens im Vergleich zum üblichen besteht in der Umkristallisierung des Rohgriseofulvins aus Azeton mit einer gleichzeitigen Aufhellung der Lösung mit saurer aktivierter Kohle anstatt der Ausfällung des Griseofulvins aus der Azetonlösung mit Wasser, was den Umfang der Apparatur und die Lösungsmittelverluste vermindert und die Notwendigkeit der Rektifikation zur Azetonwiedergewinnung ausschließt.
  • Das Verfahren wird folgenderweise ausgeführt: Das von der nativen Lösung auf einem Filter abgetrennte Mycelium wird innerhalb von 48 Stunden in einer Gefrierkammer bei -10'C eingefroren und nachfolgend dreimal mit technischem Methylenchlorid, das im Volumenverhältnis 2:1:1 zum Myceliumgewicht genommen wird, bei heftigem Umrühren in einem Homogenisator innerhalb von einer halben Stunde extragiert. Letzterer ist mit einem doppelten Vierschaufelschnellrührer, mit messerscharfen Schneidblättern, wie bei einem Gewebezerkleinerer, versehen.
  • Der Extrakt wird nach dem Abklären durch den Unterlauf abgegossen und so von dem aufgeschwommenen Mycelium abgetrennt, aber nach der dritten Extraktion auf dem Filter abgepreßt und das vom Mycelium beibehaltene Extraktionsmittel mit Dampf abgeblasen.
  • Die vereinigten Extrakte werden bis zu einem Zehntel des anfänglichen Volumens eingedampft in einem Verdampfer, der mit nicht über 50° C heißem Wasser erwärmt wird.
  • Dem warmen orangegelben Konzentrat des Rohgriseofulvins wird bei ständigem Umrühren 0,5% trockene saure aktivierte Holzkohle beigegeben, die höchstens 0,05% Eisen enthält. Das Gemisch wird innerhalb von 20 Minuten umgerührt und die Klärung in eine Probe geprüft. Die erschöpfte Kohle wird auf einem gewärmten Filter abgetrennt und mit 2,5-01o auf 35 bis 36° C erwärmten Methylenchlorid gewaschen. Die Waschflüssigkeit wird dem Hauptfiltrat zugefügt.
  • Das geklärte Konzentrat wird bei -10' C innerhalb von 12 Stunden ausgefroren, und danach werden die spärlisch ausfallenden, bräunlichen, flockigen Beimengungen auf einem Filter abgetrennt.
  • Das Filtrat wird bei höchstens 50° C in einem Verdampfungsapparat, der mit Heißwasser erwärmt wird, bis zum Beginn des Rohgriseofulvinkristallisation, d. h. ungefähr bis zu einem Fünfzehntel des anfänglichen Volumens des konzentrierten Extrakts eingeengt.
  • Letzterer wird in einem Kristallisationsapparat bis zu - 8° C gekühlt und kristallisiert.
  • Die ausgeschiedenen Rohgriseofulvinkristalle werden von der Mutterlauge auf einer Schleuder abgetrennt.-Nachfolgend wird das Rohgriseofulvin auf dem Filter mit Petroläther oder mit bis 5' C gekühltem Azeton im Umfang von etwa 10% vom Filtratvolumen gewaschen, wobei die Waschflüssigkeit abgesondert wird. Dabei wird das Griseofulvin von 880!o Reinheit nach spektrophotometrischer Bestimmung gewonnen mit einem Schmelzpunkt von 210 bis 211' C und einer Ausbeute von 95% seines Gehalts im Mycelium.
  • Der Reinheitsgrad des Griseofulvins bezieht sich auf das so erhaltene Kristallsolvat, welches nach der völligen Verflüchtigung des Extraktionsmittels einen Reinheitsgrad von 95% des Rohgriseofulvins im Trockenzustand aufweist. Dabei wird eine dementsprechende Erhöhung des Schmelzpunktes bis auf 214 bis 216° C erzielt.
  • Das Arzneipräparat wird aus dem Rohgriseofulvin durch Lösung in Azeton, das im Verhältnis 1 1 pro 40 g Rohgriseofulvin angewandt wird, gewonnen. Das Auflösen wird in einem Apparat mit einem Ankerrührer und einem Rückflußkühler ausgeführt, wobei 0,5% trockene saure Holzkohle beigegeben wird und ein Umrühren innerhalb von 15 Minuten erforderlich ist, wonach das Gemisch mit komprimiertem Stickstoff auf ein erwärmtes Filter zur Abscheidung der in Azeton unlöslichen flockigen Beimengungen übergedrückt wird.
  • Die weitere Reinigung erfolgt durch Kristallisation des Griseofulvins aus der Azetonlösung bei ihrem Abkühlen bis -8° C. Die ausgeschiedenen Kristalle des Griseofulvins werden auf einer Schleuder abgetrennt und im Vakuumtrockenschrank bei + 25/15 mm zwecks Azetonabscheidung getrocknet und nachfolgend im Heißluftschrank bei 70° C nachgetrocknet.
  • Die Ausbeute des Griseofulvins beträgt 92,5% des theoretischen Gehaltes im Rohgriseofulvin oder 87,5% seines Gehaltes im Mycelium mit einem Schmelzpunkt von 219 bis 22l° C und einem Reinheitgrad von 99,5°/o nach spektrophotometrischer Bestimmung. Beispiel 1 3001 des Mediums ergeben 21,3 kg Mycelium mit einem Griseofulvingehalt von 4,8 mkg/mg. Durch Extraktion des vorher bei -10°C eingefrorenen Myceliums nachfolgend mit 42,6, 21,3 und 21,31 Methylenchlorid werden nach seiner Verdampfung, der Lösungsklärung und Kristallisation 107g Rohgriseofulvin von 88%iger Reinheit gewonnen, als Kristallsolvat, das nach der völligen Methylenchloridverfiüchtigung 99 g Rohgriseofulvin mit einem 95%-Griseofulvingehalt nach spektrophotometrischer Bestimmung ergibt. Durch Kristallisation aus 2,681 Azeton werden 89,51 g Griseofulvin mit einem Schmelzpunkt von 219 bis 221° C, einem Gehalt der Hauptsubstanz von 99,5% nach spektrophotometrischer Bestimmung, mit einer Feuchtigkeit von 0,340/0 gewonnen. Die Ausbeute beträgt 87,5% seines theoretischen Gehalts im Mycelium.
  • Beispiel 2 3001 des Mediums ergeben 22 kg Mycelium mit einem Griseofulvingehalt von 6 mkg/mg im feuchten Mycelium.
  • Durch nachfolgende Extraktion aus dem feuchten Mycelium mit 44,22 und 221 Methylenchlorid werden nach seiner Verdampfung, der Klärung und dem Ausfrieren der Lösung und nachfolgender Kristallisation 122,5 kg Rohgriseofulvin 87,7%iger Reinheit gewonnen, als Kristallsolvat, welches nach völliger Extraktionsmittelverflüchtigung 113 g Rohgriseofulvin von 95% Reinheitsgrad nach spektrophotometrischer Bestimmung ergibt.
  • Durch Kristallisation aus 3,071 Azeton und Klärung der Lösung mit Kohle werden 101,9 g Griseofulvin mit einem Schmelzpunkt von 219 bis 221° C, einem Gehalt der Hauptsubstanz von 99,6% und einer Feuchtiekeit von 0,16% eewonnen. Die Ausbeute beträgt 76,5 % seines theoretischen Gehalts im Mycelium.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Gewinnung von Griseofulvin auf biochemischem Wege und Extraktion aus dem Mycel, dadurch gekennzeichnet, daß man als Extraktionsmittel Methylenchlorid verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserhaltige Mycel vor der Extraktion einer Gefrierbehandlung von bis zu etwa -10° C unterworfen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Methylenehloridextrakt nach Eindampfen auf etwa ein Zehntel des Volumens einer mehrstündigen Kältebehandlung von etwa -10° C unterworfen wird, worauf die ausgeschiedenen Flocken abgetrennt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr.1018588, 1040 187, 1053737.
DEL40139A 1961-10-02 1961-10-02 Verfahren zur Gewinnung von Griseofulvin Pending DE1182392B (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1018588B (de) * 1955-03-28 1957-10-31 Glaxo Lab Ltd Verfahren zur Herstellung von Griseofulvin auf biologischem Wege
DE1040187B (de) * 1956-01-05 1958-10-02 Glaxo Lab Ltd Verfahren zur Erzeugung von Griseofulvin enthaltenden Trockenprodukten
DE1053737B (de) * 1956-01-05 1959-03-26 Glaxo Lab Ltd Verfahren zur Reindarstellung von Griseofulvin

Patent Citations (3)

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