DE708431C - Verfahren zur Gewinnung von kristallisierten Glukosiden aus Digitalis lanata - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von kristallisierten Glukosiden aus Digitalis lanata

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DE708431C
DE708431C DEH150626D DEH0150626D DE708431C DE 708431 C DE708431 C DE 708431C DE H150626 D DEH150626 D DE H150626D DE H0150626 D DEH0150626 D DE H0150626D DE 708431 C DE708431 C DE 708431C
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glucosides
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digitalis lanata
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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von kristallisierten Glukosiden aus Digitalis lanata Zur Herstellung kristallisierter Digitalisglukoside sind bereits verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden. So hat man Blätter von Digitalis lanata bei Gegenwart von Wasser und leicht löslichen Salzen mit organischen Lösungsmitteln, welche mit Wasser nicht mischbar sind, erschöpfend extrahiert. Hierbei gewinnt man die Glukoside als Tannoide, aus denen die Gerbstoffkomponente durch Behandeln mit Bleihydroxyd abgetrennt werden muß, um die Glukoside selbst zu erhalten. Es ist auch bereits vorgieschlagen worden, durch unmittelbares Extrahieren von Digitalisdrogen mit etwa 50%igem Alkohol Auszüge herzustellen und diese mit Bleiessig oder ,anderen Schwermetallsalzen zu behandeln.
  • Weitere Vorschläge beziehen sich darauf, den sowohl in Chloroform als auch in verdünntem Äthyl- oder Methylalkohol schwer löslichen Anteil der Rohglukoside aus Aceton oder etwa 70%igem Alkohol zu kristallisieren. Auch ist ein Verfahren zur Gewinnung von Digitalisglukosiden beschrieben, bei welchem die Glukoside aus wäßrigen Auszügen ausgesalzen werden, während die Saponine hierbei in der wäßrigen Lösung verbleiben. Auch zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen sind die verschiedenen Digita:lisglukoside schon gemacht worden. Die meisten hierbei behandelten Glukoside weichen jedoch in ihren Eigenschaften grundsätzlich von dem gemäß vorliegender Erfindung erhältlichen Erzeugnis ;ab. Lediglich das von Klein in seinem Handbuch der Pflanzenanalyse erwähnte Lanadigin scheint mit dem neuen Erzeugnis ähnliche Eigenschaften zu besitzen. Indessen wird dieses Produkt nach einem ganz anderen Verfahren gewonnen, ,als es den Gegenstand der vorliegenden Erfindung ausmacht.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Blätter von Digitalis lanata, welche gegebenenfalls mit Benzol vorbehandelt sind, mit Magnesiumoxyd in Gegenwart von Wasser durchgeknetet und .alsdann mit praktisch wasserunlöslichen organischen Lösungsmitteln, wie Essigester, extrahiert. Hierbei wird ein Extrakt erhalten, der die freien Glukoside selbst und nicht etwa die Tannoide enthält. Dieser Auszug wird nun vorzugsweise bei niedriger Temperatur zur Trockne gebracht und der Rückstand mit Benzol in der Hitze wiederholt extrahiert, wobei die unwirksamen Begleitstoffe in Lösung gehen. Als in Benzol unlöslicher Anteil wird ein gelbes Pulver gewonnen, das aus verdünntem Alkohol ohne Behandlung mit gerbstofffällenden Mitteln kristallisierbar ist. Gegebenenfalls kann die alkoholische Lösung zwecks weiterer Reinigung noch mit Äther ausgeschüttelt werden.
  • Ist die Vorbehandlung mit Magnesiumoxyd richtig durchgeführt worden, so geben die wäßrig-alkoholischen Lösungen mit Bleiessig lediglich eine Trübung, aber keinesfalls einen Niederschlag. Das aus der verdünnten alkoholischen , Lösung auskristallisierende Rohglukosid enthält nur noch ganz geringe Verunreinigungen. Es wird durch Umkristallisieren aus zahlreichen organischen Lösungsmitteln, wie 1-iosan oder Äthylmethylketan, ohne weiteres in reinem Zustande erhalten. Um ein gutes Gelingen des Verfahrens zu sichern, soll die Vorbehandlung mit Magnesiun.oxyd möglichst rasch und bei niedriger Temperatur durchgeführt «-erden. Nach Beendigung dieser Behandlung ist es ratsam, das Gemisch sofort mit organischen Lösungsmitteln zu übergießen.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, Saponine unter Verwendung von Magnesiumoxyd aus wäl3#rigen Drogenauszügen bzw. aus Rohsaponinen zu gewinnen. Hierbei bleibt ein beträchtlicher Teil des Saponins im Magnesiumoxyd zurück. Im übrigen wird der im Saponin enthaltene Laktonring gesprengt, so daß die Saponine bei diesem Verfahren nicht in genuiner Form erhalten werden können. Es war für den Fachmann überraschend, daß die Magnesiabehandlung der gegen Alkalien sehr empfindlichen Glukoside von Digitalis lanata diese nicht zerstc#rt und auch den Laktonring nicht sprengt, sondern vielmehr eine so weitgehende Reinigung des Rohextraktes bewirkt, daß einfache Kristallisationsmethoden ausreichen, um eine reine, hochwirksa.nie Glukosidefraktion in sehr guter Ausbeute zu geivinnen. Auf die Verarbeitung von Digitalis purpurea ist das vorliegende Verfahren nicht mit gleichem Erfolg übertragbar. Beispiel Lufttrockene, fein gemahlene Blätter von Digitalis lanata werden etwa S- bis i omal mit siedendem Benzol, extrahiert und alsdann bei Zimmertemperatur getrocknet.- i ooo g dieser getrockneten Blätter werden nun mit etwa 25o g Magnesiumoxyd in einer Knetmaschine innig vermischt und nach Hinzufügen einer Mischung von etwa 4oo bis 5oo g Wasser und fein gekörntem Eis etwa 25 bis 50 Minuten lang geknetet. Das erhaltene Gemisch wird sogleich mit Essigester versetzt und mit diesem 3- bis 4mal bei Zimmertemperatur extrahiert. Die erhaltenen Extrakte werden filtriert und bei niedriger Temperatur im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der erhaltene Rückstand wird mit Benzol wiederholt ausgekocht, bis sich die zunächst grünliche Masse in ein festes, gelbes Produkt verwandelt hat. Dieses wird im Vakuum von Benzol befreit und pulverisiert.
  • Das erhaltene Pulver wird in 30 ccm 5oo%igem Alkohol gelöst und mit 7o ccm Wasser verdünnt. Nach dem Impfen mit einem fertigen Kristall und längerem Stehenlassen scheidet sich das Rohglukosid in kristallisierter Form aus. Gegebenenfalls kann man die Kristallisation durch Ausschütteln der Lösung mit dem gleichen Volumen Äther beschleunigen. Die abgetrennte Ätherschicht enthält im wesentlichen Alkohol und Ballaststoffe, Glukoside jedoch nur in ganz geringer Menge.
  • Die ,aus der verdünnten alkoholischen Lösung ausgeschiedenen Kristalle werden filtriert, mit Wasser gewaschen und aus Äth51-methylketon oder einem Gemisch aus Dioxan und Wasser umkristallisiert. Das erhaltene Roherzeugnis schmilzt unscharf bei 243°. Sein optisches Drehungsvermögen in i o,'oiger äthylalkoholischer Lösung beträgt [aj 2 =-i-33,40Die Ausbeute an Glukosid schwankt je. nach Herkunft und Jahrgang der Droge von 0,7 bis 1,39 je Kilogramm der mit Benzol vorbehandelten getrockneten Blätter.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Gewinnung kristallisierter Glukoside durch Extrahieren von Digitalis lanata mit organischen Lösungsmitteln und weitere Reinigung des eingeengten Extraktes, dadurch gekennzeichnet, daß man Blätter von Digitalis lanata, die gegebenenfalls mit Benzol vorbehandelt sind, mit Magnesiumoxyd in Gegenwart von Wasser durchknetet und mit wasserunlöslichen organischen Lösungsmitteln, wie Essigester, die Glukoside extrahiert, den Extrakt eintrocknet, den Rückstand mit Benzol behandelt und den in Benzol unlöslichen Anteil aus einer verdünnten alkoholischen Lösung, die gegebenenfalls noch mit Äther ausgeschüttelt ist, zur Kristallisation bringt, worauf man die Glukosidkristalle noch durch Umkristallisieren reinigt.
DEH150626D 1936-11-21 1937-02-14 Verfahren zur Gewinnung von kristallisierten Glukosiden aus Digitalis lanata Expired DE708431C (de)

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