DE577257C - Verfahren zur Gewinnung von Oleandrin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Oleandrin

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DE577257C
DE577257C DESCH96106D DESC096106D DE577257C DE 577257 C DE577257 C DE 577257C DE SCH96106 D DESCH96106 D DE SCH96106D DE SC096106 D DESC096106 D DE SC096106D DE 577257 C DE577257 C DE 577257C
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DE
Germany
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oleandrin
leaves
chloroform
methanol
production
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Expired
Application number
DESCH96106D
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English (en)
Inventor
Dr Wilhelm Neumann
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Schering Kahlbaum AG
Original Assignee
Schering Kahlbaum AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G3/00Glycosides
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J19/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 by a lactone ring

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)
  • Compounds Of Unknown Constitution (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Oleandrin Die Blätter des- Oleanders enthalten- herzwirksame Stoffe, u.a. ein als Oleandrin -bekanntes Glykosid, das aus 50%igem Alkohol in Nadeln kristallisiert, die bei 2q.9° schmelzen (Windaus und Westphal, Nachr. v. d. Ges. d. Wissensch., Göttingen i925, "mathem: naturw. Klasse S. 7 8 ff.). Das Oleandrin wurde bisher in der. Weise gewonnen, daß ein-mit Bleiacetat gereinigter wässeriger Auszug der Blätter des Oleanders mit Chloroform ausgezogen wird. Aus diesem Chloroformauszug kann das Oleandrin nach einer Vorfällüng mit Petroläther und Einengen des Filtrats mit einem Gemisch von Alkohol und Äther aufgenommen werden, oder es- wird nach Abdampfen des Chloroforms mit einem Gemisch von Essigester und Benzin ausgezogen und mehrmals aus diesem Lösungsmittel umkristallisiert. Das auf diesem Wege gewonnene Oleandrin ist jedoch nicht rein, auch ist die Ausbeute nur sehr gering. Nach We s t p h a 1 (Über das Gitoxin und Oleandrin, Inaug.-Diss. Göttingen 1928) wurden aus zoo kg Blättern nur 5 g Oleandrin erhalten, also 0,00z5%.
  • Es wurde nun gefunden, daß man das Oleandrin in wesentlich besserer Ausbeute und in reinerer Form erhält, wenn man ein Gemisch der herzwirksameri Stoffe aus Oleanderblättern -aus heißem Methanol, gegebenenfalls unter Zusatz von etwas Wasser, kristallisiert. Das so erhaltene Produkt ist rein, wenn man es in. bekanxiter Weise einmal aus. verdünntem Alkohol kristallisiert. Man kann dabei-von einem rohen Gemisch der gesamten wirksamen Stoffe ausgehen; wie man-- es, wie oben- -gegeben, beim Eindampfen des Chloroformauszuges"erhält. Ein solcher Auszug enthält aber gelegentlich Begleitstoffe, die -eine Kristallisation erschweren und. nur teilweise gestatten. Man geht daher zweckmäßig so vor, daß man einen wässerigen oder wässerig-alkoholischen Auszug der betreffenden Blätter mit Bleiacetatlösung klärt, vom überschüssigen Blei befreit u4d dann einengt, bis ein Volumen von etwa 3 bis q..1 pro Kilogramm trockener Blätter erreicht ist.> Es entsteht . dabei eine _ mehr oder- -weniger kristalline Ausscheidung, die fast das ganze Oleandrin enthält, -Während der Hauptteil der chloroformlöslichen Begleitstoffe noch in Lösung bleibt. Diese Ausscheidung trennt man ab und behandelt sie . in der genannten Weise mit Methanol, wobei man das Oleandrin bei Verwendung handelsüblicher trockener Blätter in einer Ausbeute von etwa o, i %, bei Verwendung frischer Blätter manchmal von o,15 % erhält. -Beispiel i i kg trockener Oleanderblätter wird zu einem groben Pulver gemahlen. und mit 7 1 Wasser unter gelegentlichem Schütteln etwa 6 Stunden stehen gelassen. Es wird dann abgepreßt und der Preßrückstand in gleicher Weise mit 41 5oo,'oigem Methanol behandelt.
  • Nun wird wieder abgepreßt und der Preßrückstand nochmals mit 3 1 Wasser behandelt. Die Auszüge werden vereinigt, filtriert und unter Rühren mit einer Lösung von i -ö g Bleiacetat in 4oo ccm Wasser versetzt. Es wird filtriert, das Filtrat mit Schwefelwasserstoff oder Natriumsulfat entbleit und nach Filtrieren die erhaltene Lösung unter vermindertem Druck auf etwa 3 1 eingeengt. Es entsteht eine gelbbraune, teilweise kristalline Kruste, die abgetrennt und noch feucht in ioo ccm warmem Methanol gelöst wird. Beim Erkalten kristallisiert der größte Teil des Oleandrins in Form feiner, fast farbloser Nadeln aus, ein weiterer Teil kristallisiert nach dem Einengen der Mutterlauge. Das Rohprodukt wird in heißem So%igen Alkohol gelöst und liefert beim Erkalten i, i g reines Oleandrin.
  • Das Produkt schmilzt bei 248 bis 2g.9°; die Analyse ergibt 66,5t % C und 8,61% H: Windaus und Westphal-(a.a.0.) fanden für Oleandrin 66,36% C und 8,480;o H. Beispiel e i kg trockener Oleanderblätter wird wie im Beispiel i behandelt. Das nach Entfernung des überschüssigen Bleies erhaltene Filtirat wird unter vermindertem Druck auf 6 1 eingeengt und dreimal mit je 2 1 Chloroform ausgeschüttelt. Die Chloroformauszüge werden über Natriumsulfat getrocknet und dann unter -vermindertem Druck das Chloroform abdestilliert. Der bräunliche bartartige Rückstand wird in i oo ccm heißem Methanol gelöst und diese Lösung mit io ccm heißem Wasser versetzt. Nach 24stündigem Stehen im Eisschrank wird das auskristallisierte Oleandrin abfiltriert und aus 5o%igem -Alkohol umkristallisiert. Dabei werden o,95 g reines Oleandrin vom Schmelzpunkt 248 bis 249° erhalten; die Analyse ergibt 66,;8% C und 8,63% H. Beispiel 3 9oo g frische Oleanderblätter werden gemahlen und ausgepreßt. Der Rückstand wird mit 9 1 Wasser 3 Stunden lang auf der Maschine-geschüttelt. Es wird filtriert und der Rückstand ausgepreßt. Das Filtrat und die Preßsäfte werden vereinigt und allmählich mit i2o ccm 3o%iger .Bleiacetatlösung versetzt. Es wird filtriert und durch Schwefelwasserstoff das überschüssige Blei gefällt. Das vom Bleisulfid abgetrennte F?ltrat wird unter vermindertem Druck auf 1,21 eingeengt, wobei eine feinkristalline Ausscheidung entsteht. Diese wird abgetrennt und noch feucht in 30 ccm Methanol gelöst. Nach 24 Stunden wird das Oleandrin abfilti-iert. Durch einmaliges Umkristallisieren aus 5o%igem Alkohol werden 0,46 g reines Oleandrin erhalten. ioog der verwendeten frischen Blätter entsprechen 34,6g trockener Blätter. Die Ausbeute, bezogen auf trockene Blätter; # betrug demnach ' o,148 % . -. 'Das « Produkt schmolz bei 249 bis 25o° und enthielt 66,73% C und 8,75% H. .

Claims (1)

  1. PATENTA.NSPIZUCF1: ' . Verfahren zur Gewinnung von Oleandrin, dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktivstoffe, die sich aus wässerigen oder wässerig-alkoholischen Auszügen aus Oleanderblättern beim Einengen abscheiden oder die man aus wässerigen Extrakten durch Ausschütteln finit Chloroform und Abdampfen des .Chloroforms erhält, aus Methanol, gegebenenfalls unter Zusatz von etwas Wasser, umkristallisiert.
DESCH96106D 1931-11-26 1931-11-26 Verfahren zur Gewinnung von Oleandrin Expired DE577257C (de)

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DE (1) DE577257C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2438418A (en) * 1945-06-22 1948-03-23 Schering Corp Process for the isolation of oleandrin

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2438418A (en) * 1945-06-22 1948-03-23 Schering Corp Process for the isolation of oleandrin

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