DE1179200B - Verfahren zur Herstellung von N-Benzolsulfonyl-N'-methyl-cyclohexylharnstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von N-Benzolsulfonyl-N'-methyl-cyclohexylharnstoffenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. KI.: C 07 c
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Auslegetag:
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Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 12 ο - 25
F 30394 IVb/12 ο
26. Januar 1960
8, Oktober 1964
26. Januar 1960
8, Oktober 1964
Es ist bereits bekannt, daß Benzolsulfonylharnstoff-Derivate blutzuckersenkende Eigenschaften aufweisen
und somit als per os verabreichbare Antidiabetika geeignet sind (vgl. beispielsweise Arzneimittel-Forschung,
Bd. 8, S. 448 bis 454 [1958]). Insbesondere der N-(4-Methylbenzolsulfonyl)-N'-n-butyl-harnstoff
hat auf Grund seiner guten blutzuckersenkenden Eigenschaften und seiner guten Verträglichkeit in der
Diabetestherapie große Bedeutung erlangt.
Es wurde nun gefunden, daß auch Verbindungen der nachstehenden Formel und deren Salze wertvolle
Arzneimittel darstellen und sich insbesondere durch eine starke Senkung des Blutzuckerspiegels auszeichnen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von N-Benzolsulfonyl-N'-methylcyclohexyl-harnstoffen
der Formel
SO2-NH-CO-NH-
,CH3
in der R Wasserstoff, Chlor, Brom oder eine Alkyl-
bzw. Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, und deren Salzen. Das Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise
a) R-substituierte Benzolsulfonyl-isocyanate, -urethane, -carbaminsäurehalogenide, -harnstoffe,
N-Benzolsulfonyl-N'-acyl-harnstoffe oder bis-(Benzolsulfonyl)-harnstoffe
mit Methylcyclohexylaminen bzw. bei Verwendung von Isocyanaten mit einem Formylderivat umsetzt, gegebenenfalls
das Reaktionsprodukt verseift oder
b) Methylcyclohexyl-isocyanate, -urethane, -carbaminsäurehalogenide
oder -harnstoffe, die auf der der Methylcyclohexylgruppe abgewandten Seite noch mono- oder disubstituiert sein können,
mit R-substituierten Benzolsulfonamiden umsetzt oder
c) R-substituierte N-Benzolsulfonyl-N'-methylcyclohexyl-isoharnstoffäther
oder -guanidine hydrolysiert oder
d) in R-substituierten N-Benzolsulfonyl-N'-methylcyclohexyl-thioharnstoffen
den Schwefel mit Hilfe von Schwermetallverbindungen oder Oxydationsmitteln durch Sauerstoff ersetzt oder
e) R-substituierte Benzolsulfenyl- bzw. -sulfinylharnstoffe
oxydiert und die erhaltenen Verbindungen gegebenenfalls in ihre Salze überführt.
Für die Umsetzung mit Benzolsulfonyl-isocyanate kann man an Stelle von Methylcyclohexylamin auch
Verfahren zur Herstellung von N-Benzolsulfonyl-N'-methyl-cyclohexylharnstoffen
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dr. Helmut Weber, Frankfurt/M.,
Dr. Walter Aumüller, Kelkheim-Münster,
Dr. Rudi Weyer,
Dr. Gerhard Korger,
Frankfurt/M.- Unterliederbach
ein Formylmethylcyclohexylamin einsetzen und die erhaltenen Verbindungen anschließend durch Verseifung
in die gewünschten Produkte überführen.
Die R-substituierten Benzolsulfonsäureamide werden mit Methylcyclohexyl-isocyanat, zweckmäßig in
Form ihrer Salze, zur Reaktion gebracht.
An Stelle von Benzolsulfonyl-isocyanaten können allgemein solche Verbindungen Verwendung finden,
die im Verlauf der Reaktion wie derartige Benzolsulfonyl-isocyanate reagieren, abgesehen von später
noch aufgeführten Verbindungen, beispielsweise Umsetzungsprodukte von Benzolsulfonyl-isocyanaten mit
Säureamiden, wie Caprolactam, Butyrolactam usw., ferner mit schwach basischen Aminen, wie Carbazolen
(vgl. deutsche Patentschrift 845 042). Auch an Stelle eines Methylcyclohexyl-isocyanats können solche
Verbindungen als Ausgangsstoffe eingesetzt werden, die im Verlauf der Reaktion wie derartige Isocyanate
reagieren. Solche Verbindungen sind beispielsweise in Houben—Weyl, Methoden der organischen
Chemie, 4. Auflage, Bd. VIII, S. 124 bis 127, ferner Organic Reactions, 3 (1946) 338; Berichte der deutschen
chemischen Gesellschaft, 42 (1909), S. 3356, oder in Annalen der Chemie, 562 (1949), S. 214,
beschrieben.
Die R-substituierten Benzolsulfonylharnstoffe können
mit Methylcyclohexylamin gegebenenfalls in Form entsprechender Salze umgesetzt werden, wobei
Ammoniakabspaltung eintritt. An Stelle der einseitig unsubstituierten Benzolsulfonylharnstoffe sind auch
entsprechende N-BenzoIsulfonyl-N'-acyl-harnstoffe
bzw. auch bis-(BerizolsulfonyI)-harnstoffe verwendbar. Man kann beispielsweise derartige bis-(Benzol-
409 690/336
sulfonylharnstoffe mit einem Methylcyclohexylamin
behandeln und die erhaltenen Salze auf Temperaturen oberhalb 1000C erhitzen.
Man kann umgekehrt auch von einem N-Methylcyclohexylharnstoff
ausgehen und diesen mit R-substituierten Benzolsulfonamiden umsetzen. An Stelle
solcher unter Annoniakabspaltung verlaufenen Reaktionen können die Umsetzungskomponenten auch
so gewählt werden, daß sie unter Abspaltung von Ammoniakderivaten, beispielsweise von Säureamiden
sowie von primären und sekundären Aminen, reagieren. Man kann somit beispielsweise die R-substituierten
Benzolsulfonamide auch mit einem N-Methylcyclohexyl-N'-acyl-harnstoff
zur Reaktion bringen. Als Acylreste sind beispielsweise niedrigmolekulare aliphatische Säurereste, insbesondere der Acetylrest,
aber auch aromatische Säurereste geeignet; auch anorganische Säurereste, beispielsweise die Nitrogruppe,
kommen in Betracht.
An Stelle eines Methylcylohexylharnstoffs lassen sich auch die entsprechenden Isoharnstoffather,
zweckmäßig in Form ihrer Salze, zur Umsetzung heranziehen, indem man diese mit R-substituierten
Benzolsulfonsäurehalogeniden zur Umsetzung bringt. Die erhaltenen Produkte werden dann anschließend
durch Hydrolyse in die gewünschten Benzolsulfonylharnstoffe
überführt.
Die Entschwefelung der Benzolsulfonyl-cyclohexylthioharnstoffe
erfolgt beispielsweise mit Hilfe von Schwermetalloxyden, Schwermetallsalzen oder auch
oxydierend, z. B. durch Anwendung von Natriumperoxyd oder von ammoniakalischem Wasserstoffperoxyd.
Die Ausführungsformen des Verfahrens gemäß der Erfindung können im allgemeinen hinsichtlich
der Reaktionsbedingungen weitgehend variiert und den jeweiligen Verhältnissen angepaßt werden. Beispielsweise
können die Umsetzungen unter Verwendung von Lösungsmitteln, bei Zimmertemperatur
oder bei erhöhter Temperatur durchgeführt werden. Um die Verfahrensprodukte in einer möglichst reinen
Form zu erhalten, nimmt man zweckmäßig eine vollständige Abtrennung von den als Ausgangsstoff
eingesetzten oder im Verlauf der Reaktion entstehenden Benzolsulfonamiden vor, die vorteilhaft dadurch
erreicht werden kann, daß man das Verfahrensprodukt in stark verdünntem Ammoniak aufnimmt, von ungelösten
Bestandteilen abfiltriert und durch Ansäuern den gewünschten Benzolsulfonyl-methylcyclohexylharnstoff
gewinnt.
Als Ausgangsstoffe verwendet man einerseits solche Verbindungen, die einen R-substituierten Benzolrest
enthalten. Als Rest R kommen in Betracht: Wasserstoff, Chlor, Brom, Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl,
η-Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl sowie
die entsprechenden Alkoxygruppen; vorzugsweise werden 4-ChlorbenzoI, Toluol- bzw. 4-Methoxybenzol-Verbindungen
herangezogen, jedoch kann sich der Substituent auch in anderen Stellungen befinden.
Andererseits werden solche Ausgangsverbindungen verwendet, welche Methylcyclohexylreste enthalten;
dabei kann der Cyclohexylrest in verschiedenen Stellungen durch die Methylgruppe substituiert sein,
so daß auch cis-trans-Isomere entstehen können.
Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhältlichen Sulfonylharnstoff-Derivate stellen wertvolle
Arzneimittel dar, die sich insbesondere durch eine starke blutzuckersenkende Wirksamkeit auszeichnen.
Ihre blutzuckersenkende Wirkung konnte z. B. an Hunden und Kaninchen dadurch festgestellt werden,
daß man die Verfahrensprodukte in den üblichen Dosen von 400 mg/kg (Kaninchen) bzw. 100 mg/kg
(Hund) verfütterte und den Blutzuckerwert in der üblichen Weise nach H a g e d ο r n—J e η s e η über
eine längere Zeitdauer hinaus bestimmte. So wurde z. B. ermittelt, daß der N-(4-MethyI-benzolsulfonyl)-N'-(4'-methyl-cyclohexyl)-harnstoft
nach 3 bis 6 Stunden beim Kaninchen eine maximale Blutzuckersenkung von etwa 50% bewirkte, während der seit
langem als orales Antidiabetikum bekannte und in großem Umfang angewendete N-(4-Methyl-benzoI-sulfonyl)-N'-butyl-harnstoff
im analogen Versuch nur eine Senkung um etwa 40% zeigte. Um die stärkere Wirksamkeit der Verfahrensprodukte gegenüber
der zuletzt genannten Verbindung nachzuprüfen, wurden Vergleichsversuche an Hunden durch Verfütterung
einer niedrigen Testdosis von 5 mg/kg durchgeführt. Als Ergebnis dieser Versuche konnte
festgestellt werden, daß beispielsweise der N-(4-Methyl-benzolsulfonyl)-N'-(4'-methyl-cyclohexyl)-harn-
stoff nach 2 Stunden den Blutzucker der Versuchstiere um 30% zu senken vermag, während für den
bekannten N-(4-Methyl-benzolsulfonyl)-N'-n-butylharnstoff im gleichzeitig laufenden Kontrollversuch
nur eine Senkung des Blutzuckerspiegels um 22% festgestellt wurde. Auch der N-(4-Methoxy-benzolsulfonyl)
- N'- (4'- methyl - cyclohexyl) - harnstoff zeigte im obigen Versuch eine dem bekannten N-(4-Methylbenzolsulfonyl)-N'-n-butyl-harnstoff
überlegene Wirkung. 5 mg/kg verursachten nach 2 Stunden eine Senkung des Blutzuckerspiegels um 24%, nach
6 Stunden um 27%, nach 24 Stunden um 14%, während die entsprechenden Zahlen für N-(4-MethylbenzoIsulfonyl)-N'-n-butyl-harnstoff
im gleichzeitig durchgeführten Kontroll versuch bei 22, 24 und 7% lagen.
Weiterhin wurde unter Verwendung einer Dosis von 400 mg/kg per os am Kaninchen für den
N-(4-Brom-benzoIsulfonyl)-N'-(4-methyl-cyclohexyl)-harnstoff
eine maximale Senkung des Blutzuckergehaltes um 55% und nach 24 Stunden eine Senkung
um 30% sowie für den N-(4-Butoxy-benzolsulfonyl)-N'-(4-methyl-cyclohexyl)-harnstoff
eine maximale Blutzuckersenkung von 40% und nach 24 Stunden eine Senkung von 15% festgestellt.
Besonders hervorzuheben ist die längere Wirkungsdauer dieser Verbindungen im Vergleich zu dem
bekannten N-(4-methyl-benzolsulfonyl)-N'-butylharnstoff, bei dessen Anwendung unter vergleichbaren
Bedingungen nach 24 Stunden keine Blutzuckersenkung mehr festzustellen ist.
Infolge des Fehlens einer p-ständigen Aminogruppe weisen die Verfahrensprodukte keine chemotherapeutische
Wirksamkeit auf, so daß bei ihrem Einsatz in der Humanmedizin nicht die Gefahr einer Schädigung
der Darmflora bzw. einer Resistenzentwicklung pathogener Keime usw. besteht. Infolge dieser
Eigenschaften unterscheiden sie sich vorteilhaft von dem ebenfalls als orales Antidiabetikum in der Praxis
verwendeten N-(4-Amino-benzolsuIfonyl)-N'-n-butyl-harnstoff.
Die Verfahrenserzeugnisse sollen vorzugsweise zur Herstellung von oral verabreichbaren Präparaten mit
blutzuckersenkender Wirksamkeit zur Behandlung des Diabetes mellitus dienen und können als solche
oder in Form ihrer Salze bzw. in Gegenwart von
Stoffen, die zu einer Salzbildung führen, appliziert werden. Zur Salzbildung können beispielsweise
herangezogen werden: alkalische Mittel, wie Alkalioder Erdalkalihydroxyde, Carbonate oder Bicarbonate.
N-(4-Methyl-benzolsulfonyl)-N'-(4'-methylcyclohexyl)-harnstoff
30 g Toluolsulfonylisocyanat werden bei 200C
langsam unter Rühren zu 17 g 4-Methylcyclohexylamin in 100 ecm absolutem Benzol eingetropft. Man
rührt das Reaktionsgemisch 2 Stunden bei Zimmertemperatur nach, engt danach im Vakuum ein und
nimmt den Rückstand in viel l%igem Ammoniak in der Wärme auf. Nach Behandlung mit Tierkohle
wird die Reaktionslösung mit Salzsäure gefällt. Der erhaltene N - 4 - (Methyl - benzolsulfonyl) - W- (4'- methyl-cyclohexyl)-harnstoff
schmilzt nach zweimaligem Umkristallisieren aus Alkohol bei 175 bis 176°C.
N-(3-Methyl-benzolsulfonyl)-N'-(4'-methylcyclohexyl)-harnstoff
34,5 g 3-Methylbenzolsulfonylmethylurethan und
17 g 4-Methylcyclohexylamin werden 2 Stunden auf 125 bis 130° C erhitzt. Das sirupöse Reaktionsprodukt
wird so lange mit l%igem Ammoniak behandelt, bis nichts mehr in Lösung geht. Nach Filtrieren über
Tierkohle wird die ammoniakalische Lösung mit Salzsäure angesäuert. Der ausfallende N-(3-Methylbenzolsulfonyl)
- W- (4'- methyl - cyclohexyl) -harnstoff schmilzt nach zweimaliger Umkristallisation aus
Alkohol bei 157 bis 1600C.
N-(4-Methoxy-benzolsulfonyl)-N'-(4'-methylcyclohexyl)-harnstoff
Man mischt 25 g 4-Methoxybenzolsulfonylmethylurethan
mit 11,5g 4-Methylcyclohexylamin und erhitzt das Gemisch 2 Stunden auf 130° C. Die
Schmelze wird in 1 °/oigem Ammoniak aufgenommen und mit Kohle behandelt. Die klare ammoniakalische
Lösung wird mit Salzsäure angesäuert. Der ausfallende, zunächst ölige N-(4-Methoxy-benzolsulfonyl)-N'-(4'-methyl-cyclohexyl)-harnstoff
wird nach erfolgter Kristallisation aus Alkohol umkristallisiert und schmilzt bei 178 bis 280° C.
In analoger Weise erhält man durch Umsetzung von 4-Chlorbenzolsulfonylmethylurethan und 4-Methylcyclohexylamin
den N-(4-Chlor-benzolsulfonyl)-N'-(4'-methyl-cyclohexyl)-harnstoff
vom Schmelzpunkt 188 bis 189° C durch Umsetzung von 4-Brombenzolsulfonylmethylurethan
mit 4-Methylcyclohexylamin den N-(4-Brom-benzolsulfonyl)-N'-(4-methylcyclohexyl)-harnstoff
vom Schmelzpunkt 202 bis 204° C.
N-(4-Methyl-benzolsulfony])-N'-(3'-methylcyclohexyl)-harnstoff
19,7 g Toluolsulfonylisocyanat werden langsam bei 0 bis 10°C zu einer Lösung von 11,3 g 3-Methylcyclohexylamin
in 100 ecm absolutem Benzol getropft. Es wird eine weitere Stunde bei Zimmertemperatur
gerührt. Danach wird unter vermindertem Druck eingeengt und der Rückstand mehrmals mit warmer
l%iger Ammoniaklösung behandelt. Der beim Ansäuern ausfallende N - (4 - Methyl - benzolsulfonyl)-
W- (3'- methyl - cyclohexyl) - harnstoff schmilzt nach zweimaligem Umkristallisieren aus Alkohol bei 174
bis 175° C.
N-(4-Methoxy-benzolsulfonyl)-N'-(3'-methylcyclohexyl)-harnstoff
30 g 4-Methoxybenzolsulfonylmethylurethan werden
in Essigester gelöst und vorsichtig mit 14,5 g 3-Methylcyclohexylamin versetzt. Das nach Einengen
auskristallisierende Salz wird getrocknet und danach 3 Stunden auf 120 bis 1300C erhitzt. Beim Abkühlen
kristallisiert die sirupöse Masse und wird mit warmer l%iger Ammoniaklösung in Lösung gebracht. Die
Ammoniaklösung wird über Kohle filtriert und mit Salzsäure angesäuert. Nach Umkristallisation aus
Methanol schmilzt der N-(4-Methoxy-benzolsulfonyl)-N'-(3'-methylcyclohexyl)-harnstofiF
bei 169° C.
N-(4-Methyl-benzolsulfonyl)-N'-(2'-methylcyclohexyl)-harnstoff
46 g 4-Methylbenzolsulfonylmethylurethan werden
in Essigester mit 23 g 2-Methylcyclohexylamin versetzt. Nach Einengen wird 3 Stunden auf 120 bis
1300C erhitzt. Nach Behandeln mit l%igem warmem
Ammoniak wird über Kohle filtriert. Nach Ansäuern mit Salzsäure fällt der N-(4-Methyl-benzolsulfonyl)-N/-(2'-methyl-cyclohexyl)-harnstoff
als bald kristallisierendes öl an und schmilzt nach zweimaliger Umkristallisation
aus Alkohol bei 166 bis 168 0C.
N-(4-Methoxy-benzolsulfonyl)-N/-(2'-methylcyclohexyl)-harnstoff
49,2 g 4-Methoxybenzolsulfonylmethylurethan werden
mit 23 g 2-Methylcyclohexylamin versetzt und danach 3 Stunden auf 120 bis 130° C erhitzt. Der
Harnstoff wird in 1 %iger warmer Ammoniaklösung aufgenommen und nach Behandlung mit Tierkohle
und Salzsäure ausgefällt. Er schmilzt nach zweimaliger Umkristallisation aus Alkohol bei 167 bis 169°C.
N-(4-Äthyl-benzolsulfonyl)-N'-(4'-methylcyclohexyl)-harnstoff
48,6 g N-(4-Äthyl-benzolsulfonyl)-carbaminsäuremethylester und 22,6 g 4-Methylcyclohexylamin werden
gut miteinander vermischt und 35 Minuten auf etwa 130° C erhitzt. Die beim Erhitzen gebildete
Schmelze wird durch Verreiben mit verdünntem Ammoniak zur Kristallisation gebracht, die Kristalle
nach dem Auflösen in Wasser mit Salzsäure angesäuert und der dabei entstandene Niederschlag nach
dem Abkühlen abgesaugt. Man behandelt die Kristalle mit verdünnter Natronlauge in der Hitze, wobei
der größte Teil in Lösung geht. Es wird vom Unlöslichen abgesaugt, mit Kohle geklärt und das praktisch
Versuchsbericht
H3C-< ^SO2-NH-CO-NH-CH2-K H
ίο
farblose Filtrat in der Hitze mit Salzsäure angesäuert, wobei eine Fällung entsteht. Man saugt ab und kristallisiert
den Rückstand zweimal aus Methanol um. Der so erhaltene N-(4-Äthyl-benzolsulfonyl)-N'-(4'-methyl-cyclohexyl)-harnstoff
schmilzt bei 165 bis 167° C.
N-(4-tert.-Butyl-benzolsulfonyl)-N'-(4'-methylcyclohexyl)-harnstoff
54,2 g N-(4-tert.-Butyl-benzolsulfonyl)-carbaminsäure-methylester
(hergestellt durch Umsetzung von 4-tert.-Butyl-benzolsulfonamid mit Chlorameisensäure-methylester
in Gegenwart von wasserfreiem Kaliumcarbonat und Aceton) und 22,6 g 4-Methylcyclohexylamin
werden gut miteinander vermischt und 35 Minuten auf 1300C erhitzt. Die beim Erhitzen
gebildete Schmelze wird noch warm mit verdünntem Ammoniak zur Kristallisation gebracht, die Kristalle
nach dem Auflösen in Wasser mit Salzsäure angesäuert, der Niederschlag abgesaugt und auf dem
Dampfbad mit verdünnter Natronlauge behandelt. Man filtriert vom Ungelösten ab und säuert das Filtrat
mit Salzsäure an. Der beim Ansäuern erhaltene Niederschlag wird abgesaugt, mit heißem Wasser
gewaschen und zweimal aus Methanol umkristallisiert. Man erhält so den N-(4-tert.-Butyl-benzolsulfonyl)
- N'- (A'- methyl - cyclohexyl) - harnstoff in Form weißer Kristalle vom Schmelzpunkt 209 bis
2110C.
Für die Herstellung der Ausgangsstoffe wird kein Schutz begehrt.
Präparat
Blutzuckersenkung nach | 4 | 5 | Stunden | 15 | -9 | -15 | -20 | 6 |
2 I 3 | 25 | -34 | -30 | -32 | ||||
—13 | ||||||||
-35 |
SO2-NH-CO-NHK H V-CH3
35
Zum Vergleich der Wirksamkeit der Verbindungen I (bekannt aus der österreichischen Patentschrift
196 413 und den britischen Patentschriften 808 701 und 808 703) und II (Gegenstand der Erfindung)
45
als blutzuckersenkende Präparate erhielten je drei Kaninchen je 400 mg/kg der Natriumsalze obiger
Verbindungen per os. Während der nachfolgenden 6 Stunden wurde stündlich der Blutzucker kontrolliert.
Die nachfolgende Tabelle zeigt den Stand der Blutzuckersenkung in Prozenten des Ausgangswertes.
Aus den wiedergegebenen Werten ist ersichtlich, daß die Verbindung II eine etwa doppelt so große
blutzuckersenkende Wirksamkeit besitzt wie die Verbindung I.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von N-Benzolsulfonyl - W- methylcyclohexyl - harnstoffen der Formel■ SO2 - NH - CO - NHin der R Wasserstoff, Chlor, Brom oder eine Alkyl- bzw. Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, und dereri Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weisea) R - substituierte Benzolsulfonyl - isocyanate, -urethane, -carbaminsäurehalogenide, -harnstoffe, N-Benzolsulfonyl-N'-acyl-harnstoffe oder bis-Benzolsulfonyl-harnstoffe mit Methylcyclohexylaminen bzw. bei Verwendung von Isocyanaten mit einem Formylderivat umsetzt, gegebenenfalls das Reaktionsprodukt verseift oderb) Methylcyclohexyl - isocyanate, - urethane, -carbaminsäurehalogenide oder -harnstoffe, die auf der der Methylcyclohexylgruppe abgewandten Seite noch mono- oder disubstituiert sein können, mit R-substituierten Benzolsulionamiden umsetzt oderc) R - substituierte N - Benzolsulfonyl - N' - methylcyclohexyl-isoharnstoffäther oder -guanidine hydrolysiert oderd) in R-substituierten N-Benzolsulfonyl-N'-methylcyclohexyl-thioharnstoffen den Schwefel mit Hilfe von Schwermetallverbindungen oder Oxydationsmitteln durch Sauerstoff ersetzt odere) R-substituierte Benzolsulfenyl- bzw. -sulfinylharnstoffe oxydiert und die erhaltenen Verbindungen gegebenenfalls in ihre Salze überführt.In Betracht gezogene Druckschriften: österreichische Patentschrift Nr. 196 413; britische Patentschriften Nr. 808 071, 808 073.409690/336 9.64 θ Bundesdruckerei Berlin
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