DE1185606B - Verfahren zur Herstellung von N-Benzolsulfonyl-N'-cyclohexyl-harnstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von N-Benzolsulfonyl-N'-cyclohexyl-harnstoffenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C311/00—Amides of sulfonic acids, i.e. compounds having singly-bound oxygen atoms of sulfo groups replaced by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
- C07C311/50—Compounds containing any of the groups, X being a hetero atom, Y being any atom
- C07C311/52—Y being a hetero atom
- C07C311/54—Y being a hetero atom either X or Y, but not both, being nitrogen atoms, e.g. N-sulfonylurea
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. KL: C 07 c
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche KL: 12 ο - 25
1185 606
F38828IVb/12o
23. Januar 1963
21. Januar 1965
F38828IVb/12o
23. Januar 1963
21. Januar 1965
Es ist bekannt, daß Benzolsulfonylharnstoff-Derivate blutzuckersenkende Eigenschaften aufweisen
und somit als per os verabreichbare Antidiabetika geeignet sind (vgl. beispielsweise Arzneimittel-Forschung,
Bd. 8, S. 448 bis 454 [1958]). Insbesondere derN-(4-Methyl-benzolsulfonyl)-N'-n-butyl-harnstoff
hat auf Grund seiner guten blutzuckersenkenden Eigenschaften und seiner guten Verträglichkeit in der
Diabetestherapie große Bedeutung erlangt.
Gegenstand der Hauptpatentanmeldung F 37807 IVb/12 ο (deutsche Auslegeschrift 1181 208) ist ein
Verfahren zur Herstellung von N-Benzolsulfonyl-N'-cyclohexyl-harnstoffen
der Formel
-R1
SO2-NH- CO-NH
in welcher R Wasserstoff, Chlor, Brom, Azido, Trifluormethyl oder Alkyl, Acyl oder Alkoxy mit
bis 4 Kohlenstoffatomen und R1 Alkyl mit 2 bis Kohlenstoffatomen bedeutet, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man in an sich bekannter Weise
a) R-substituierte Benzolsulfonylisocyanate, -carbaminsäureester, -monothio-carbaminsäureester,
-carbaminsäurehalogenide oder -harnstoffe, welche an dem der Sulfonylgruppe abgewandten
Stickstoffatom durch eine Alkyl-, Aryl- oder Acylgruppe substituiert sein können, mit R1-substituierten
Cyclohexylamine^ gegebenenfalls in Form von deren Salzen oder gegebenenfalls
mit den entsprechenden formylierten Cyclohexylaminen umsetzt, wobei im letzteren Falle
aus den erhaltenen Verbindungen der Formylrest durch Verseifung abgespalten wird, oder
b) R1 - substituierte Cyclohexylisocyanate, -carbaminsäureester,
- monothio - carbaminsäureester, -carbaminsäurehalogenide oder -harnstoffe, welche an der freien Amidgruppe durch die Nitrogruppe,
durch Diphenyl, wobei die Phenylreste substituiert sowie direkt oder auch über eine
Brücke verbunden sein können, durch aromatische oder aliphatische Acylreste substituiert
sein können, oder Dicyclohexylharnstoffe mit R-substituierten Benzolsulfonamiden, gegebenenfalls
in Form von deren Salzen zur Reaktion bringt oder
c) R—R-substituierte Benzolsulfonyl-isoharnstoffäther,
-guanidine oder -parabansäuren hydrolysiert oder
d) in R—R-substituierten Benzolsulfonyl-thioharnstoffen
das Schwefelatom durch ein Sauerstoffatom ersetzt oder
Verfahren zur Herstellung von N-Benzolsulfonyl-N'-cyclohexyl-harnstoffen
Zusatz zur Anmeldung: F 37807IV b/12 ο —
Auslegeschrift: 1181208
Auslegeschrift: 1181208
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dr. Rudi Weyer, Frankfurt/M.-Unterliederbach; Dr. Walter Aumüller, Kelkheim-Münster;
Dr. Helmut Weber, Frankfurt/M.;
Dr. Gerhard Korger,
Frankfurt/M.-Unterliederbach
e) R — Rx-substituierte Benzolsulfenyl- oder -sulfonylharnstoffe
oxydiert.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Änderung des Verfahrens des Hauptpatentes, welche
dadurch gekennzeichnet ist, daß man an Stelle der R-substituierten Benzolsulfonylabkömmlinge die entsprechenden,
durch R und R2 substituierten Ausgangsstoffe einsetzt, wobei R und R2 gleich oder
verschieden sein können und Chlor, Brom oder eine Alkyl- bzw. Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
bedeuten.
Die Ausführungsformen des Verfahrens entsprechen in ihren Einzelheiten denen des Verfahrens
des Hauptpatentes. Sie können im allgemeinen hinsichtlich der Reaktionsbedingungen weitgehend variiert
und den jeweiligen Verhältnissen angepaßt werden. Beispielsweise können die Umsetzungen unter
Verwendung von Lösungsmitteln, bei Zimmertemperatur oder bei erhöhter Temperatur durchgeführt
werden.
Als Ausgangsstoffe verwendet man einerseits solche Verbindungen, die einen R — R2-substituierten
Benzolrest enthalten. Als Reste R und R2, die untereinander gleich oder voneinander verschieden
409 765/436
ί 185 606
sein können, kommen in Betracht: Chlor. Brom, die Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-,
Isobutyl-, sek.-Butyl- und tert.-Butylgruppen. die Methoxy-. Äthoxy-. n-Propoxy-, Isopropoxy-, n-Butoxy-,
sek.-Butoxy- und tert.-Butoxygruppe. Dabei können die Reste R und R2 gleich oder verschieden
sein und sich in beliebiger Stellung am Benzolkern befinden. Andererseits werden als Ausgangsverbindungen
solche verwendet, die in 2-, 3- oder 4-Stellung
durch R1 substituierte Cyclohexylreste enthalten. Als Reste R1 kommen in Frage: Äthyl, n-Propyl.
Isopropyl, η-Butyl, Isobutyl. sek.-Butyl. tert.-Butyl. Dabei kann der Cyclohexylrest in verschiedenen
Stellungen durch die Alkylgruppe substituiert sein, so daß auch cis-trans-Isomere entstehen können.
Diese Amine können sowohl als cis-trans-Gemisch als auch in Gestalt der angereicherten oder reinen
eis- oder trans-Form eingesetzt werden.
Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhältlichen Sulfonylharnstoff-Derivate stellen wertvolle
Arzneimittel dar. die sich bei geringer Toxizität durch eine starke blutzuckersenkende Wirkung auszeichnen.
Ihre blutzuckersenkende Wirkung konnte z. B. am Kaninchen dadurch festgestellt werden, daß
man die Verfahrensprodukte in den üblichen Dosen von 400 mg/kg verfütterte und den Blutzuckerwert
nach der bekannten Methode von Hagedorn — Jensen über eine längere Zeitdauer hinaus bestimmte.
So wurde z. B. ermittelt, daß der N-(3-Methyl - 4 - methoxy - benzolsulfonyl) - N' - (4 - isopropylcyclohexyö-harnstoff
eine maximale Blutzuckersenkung von 40°/o bewirkt.
Der als orales Antidiabetikum bekannte N-(4-Methyl-benzolsulfonyl)-N'-n-butyl-harnstoff
bewirkt am Kaninchen ebenfalls eine Blutzuckersenkung von etwa 40%. Die neuen Verfahrensprodukte sind aber
wesentlich besser verträglich als diese Verbindung. So liegt die an der Maus ermittelte LD50 nach peroraler
Verabreichung von N-(3-Methyl-4-methoxybenzolsulfonyl)-N'-(4-isopropyl-cyclohexyl)-harnstoff
bei über 10 g/kg, während die LD50 des erwähnten N-(4-Methyl-benzolsulfonyl)~N'-n-butyl-harnstoffes
2.5 g pro Kilogramm Maus beträgt.
Infolge des Fehlens einer p-ständigen Amingruppe weisen die Verfahrensprodukte keine chemotherapeutische
Wirksamkeit auf. so daß bei ihrem Einsatz in der Humanmedizin nicht die Gefahr einer Schädigung
der Darmflora bzw. einer Resistenzentwicklung pathogener Keime usw. besteht. Infolge dieser
Eigenschaften unterscheiden sie sich vorteilhaft von dem ebenfalls als orales Antidiabetikum in der
Praxis verwendeten N - (4 - Amino - benzolsulfonyl)-N'-n-butyl-harnstoff.
N-(3.4-Dimethyl-benzolsulfonyl)-N'-(4-isopropylcyclohexyl)-harnstoff
14.1 g 4-Isopropyl-cyclohexylamin werden in etwa
50 ml Äther gelöst und unter Kühlung und Schütteln tropfenweise mit der Lösung von 21,1 g 3,4-DimethyI-benzolsulfonyl-isocyanat.
das in etwas Äther gelöst ist. versetzt. Man läßt das Reaktionsgemisch nach Beendigung der Zugabe noch etwas bei Raumtemperatur
stehen, saugt den Niederschlag ab und kristallisiert ihn aus Äthanol um. Der N-(3.4-Dimethylbenzolsulfonyl)
- N' - (4 - isopropyl - cyclohexyl) - harnstoff schmilzt bei 193 bis 195 0C.
N-(3-Chlor-4-methyl-benzolsulfonyl)-N'-(4-äthylcyclohexyl)-harnstoff
26,5 g 3 - Chlor -A- methyl - benzolsulfonylurethan werden mit 12,7 g 4-Äthyl-cyclohexylamin im Ölbad
1 Stunde auf 120 bis 125° C erhitzt. Es entsteht eine klare Schmelze, aus der Methanol entweicht. Nach
Erkalten wird das Reaktionsprodukt aus Äthanol umkristallisiert. Der N-(3-Chlor-4-methyl-benzolsulfonyl)-N'-(4-äthyl-cyclohexyl)-harnstoff
schmilzt bei 178 bis 1800C.
In analoger Weise erhält man den
N-(3,4-Dimethoxy-benzolsulfonyl)-N'-(4-isopropyl-cyclohexyl)-harnstoff
vom Schmelzpunkt 202 bis 2040C.
N-(3-Methyl-4-methoxy-benzolsulfonyl)-N'-(2-äthyl-cyclohexyl)-harnstoff
vom
Schmelzpunkt 175 bis 177° C,
Schmelzpunkt 175 bis 177° C,
N-(3-Methyl-4-methoxy-benzolsulfonyl)-N'-(4-isopropyl-cyclohexyl)-harnstoff
vom
Schmelzpunkt 202 bis 204°C,
Schmelzpunkt 202 bis 204°C,
N-(3-Chlor-4-methoxy-benzolsulfonyl)-N'-(4-isopropyl-cyclohexyl)-harnstoff
vom
Schmelzpunkt 210 bis 211° C.
Schmelzpunkt 210 bis 211° C.
N-(3,4-Dimethyl-benzolsuIfonyl)-N'-(4-isopropylcyclohexyl )-harnstoff
18,5 g 3.4-Dimethyl-benzolsulfonamid werden in
200 ml Aceton gelöst und mit der Lösung von 4 g Natriumhydroxyd in 20 ml Wasser versetzt. Dann
werden 18 g 4-Isopropyl-cyclohexylisocyanat (Kp.4,5
89 bis 900C, hergestellt aus 4-Isopropylcyclohexylamin-hydrochk
rid und Phosgen) zugetropft, noch 1 bis 2 Stunden nachgerührt, filtriert und das Filtrat
nach Zusatz von Wasser angesäuert. Das Reaktionsprodukt wird abgesaugt und aus Äthanol umkristallisiert.DerN-(3.4-Dimethyl-benzolsulfonyl)-N'-(4-iso-
propyl-cyclohexyO-harnstoff schmilzt bei 193 bis
195°C.
N-(3-Methyl-4-methoxy-benzolsulfonyl)-N'-(4-isopropyl-cyclohexyO-harnstoff
18.4 g (4-Isopropyl-cyclohexyl)-harnstoff (Schmelzpunkt 142 bis 145°C. hergestellt aus 4-Isopropylcyclohexylamin
und Kaliumcyanat in wäßriger Lösung) werden mit 9.5 ml Dimethylsulfat auf dem Dampfbad
erhitzt. Man kühlt nach Beendigung der Reaktion, löst das Reaktionsprodukt in etwa 50 ml Wasser,
tropft eine Lösung von 22,2 g 3-Methyl-4-methoxybenzolsulfochlorid in 50 ml Aceton und unter Rühren
noch eine Lösung von 9 g Natriumhydroxyd in etwa 50 ml Wasser hinzu. Die Temperatur wird dabei unter
Aufrechterhaltung der schwach alkalischen Reaktion durch Kühlung unter 400C gehalten. Nach Beendigung
des Eintropfens wird noch 1 Stunde nachgerührt, der rohe Isoharnstoffäther abgesaugt und
mit der doppelten Menge konz. Salzsäure auf dem Dampfbad erhitzt, bis die Gasentwicklung beendet
ist. Man verdünnt das Gemisch mit Wasser und
saugt das Reaktionsprodukt ab. Der N-(3-Methyl-4 - methoxy - benzolsulfonyl) - N' - (4 - isopropyl - cyclohexyl)-harnstoff
schmilzt nach Umkristallisieren aus Äthanol—Dimethylformamid bei 202 bis 204^ C.
N-(3-Methyl-4-methoxy-benzolsulfonyl)-N'-(4-isopropyl-cyclohexyl)-harnstoff
24.5 g N-(3-Methyl-4-methoxy-benzolsulfonyl)-harnstoff werden in 250 ml Toluol und 25 ml Äthylglykolmonomethyläther
mit 15.5 g Isopropyl-cyclohexylamin
und 6.6 g Eisessig 2 Stunden am Rückflußkühler unter Rühren zum Sieden erhitzt. Man
läßt erkalten, saugt das abgeschiedene Produkt ab. engt die Mutterlauge unter vermindertem Druck ein
und kristallisiert den Rückstand zusammen mit dem abgesaugten Produkt aus Äthanol und etwas Dimethylformamid
um. Der N-(3-Methyl-4-methoxybenzolsulfonyl)-N'-(4-isopropyl-cyclohexyl)-harnstoff
schmilzt bei 202 bis 2040C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Abänderung des Verfahrens zur Herstellung von N-Benzolsulfonyl-N'-cyclohexyl-harnstoffen der allgemeinen FormelR/N=SO2-NH-CO —HNin welcher R Wasserstoff. Chlor. Brom. Azido. Trifluormethyl oder Alkyl. Acyl oder Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R1 Alkyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, gemäß Patentanmeldung F 37807 IVb/12 o, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle der R-substituierten Benzolsulfonylabkömmlinge die entsprechenden, durch R und R2 substituierten Ausgangsstoffe einsetzt, wobei R und R2 gleich oder verschieden sein können und Chlor, Brom oder eine Alkyl- bzw. Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten.
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