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Leckanzeigeeinrichtung an doppelwandigen Lagerbehältern, insbesondere
für Heizöl Die Erfindung bezieht sich auf eine Leckanzeigeeinrichtung an doppelwandigen
Lagerbehältern, insbesondere für Heizöl, bei denen der mit einer Kontrollflüssigkeit
gefüllte Wandzwischenraum durch ein Rohr mit einem oberhalb des Lagerbehälters angeordneten,
aus einem Standgefäß bestehenden Flüssigkeitsanzeiger verbunden ist. Derartige Leckanzeigeeinrichtungen
finden besonders bei unterirdisch gelagerten Heizöltanks Anwendung, bei denen die
Gefahr der Verschmutzung des Grundwassers durch unbemerkt auslaufendes Heizöl besteht.
Eine Undichtheit an einer der beiden Wandungen des doppelwandigen Lagerbehälters
ist dadurch feststellbar, daß sich der Flüssigkeitsstand der Kontrollflüssigkeit
in dem Flüssigkeitsanzeiger verändert.
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Es sind Kontrollgeräte bekannt, die aus einer Meßleitung, welche
an den Mantelraum des doppelwandigen Lagerbehälters angeschlossen ist und zur Erzielung
eines genügenden statischen Druckes der Kontrollflüssigkeit über den höchstmöglichen
Füllstand des Lagerbehälters hinausgeht, und einem am oberen Ende der Meßleitung
angebrachten Schauglas bestehen. Die Meßleitung ist bis zu einer Markierung an dem
Schauglas mit Kontrollflüssigkeit aufgefüllt.
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Sobald an der äußeren oder inneren Behälterwand eine Leckage auftritt,
sinkt der Flüssigkeitsspiegel der Kontrollflüssigkeit in dem Schauglas ab, da die
Kontrollflüssigkeit durch die undichte Stelle nach außen in das Erdreich bzw. nach
innen in den Lagerbehälter entweicht. Derartige Kontrollgeräte besitzen den Nachteil,
daß sich auch solche Änderungen des Flüssigkeitsstandes der Kontrollflüssigkeit
in dem Schauglas anzeigen, die nicht auf Undichtheiten an dem Lagerbehälter, sondem
auf andere Einflüsse zurückzuführen sind.
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Es hat sich gezeigt, daß durch die Durchbiegung der Wand des Lagerbehälters
infolge des Gewichtes der eingefüllten Flüssigkeit und durch die Temperaturunterschiede
zwischen der eingefüllten Flüssigkeit und der den Lagerbehälter umgebenden Erde
Änderungen des Volumens der zwischen den beiden Behälterwandungen befindlichen Kontrollflüssigkeitsmenge
verursacht werden, die Änderungen des Flüssigkeitsstandes der Kontrollflüssigkeit
in dem Schauglas zur Folge haben. Die Änderungen des Flüssigkeitsstandes infolge
dieser Einflüsse können daher bei den bekannten Kontrollgeräten mit einfachem Schauglas
zu der Annahme führen, daß der Lagerbehälter undicht sei, und erschweren somit eine
zuverlässige Ermittlung von wirklich aufgetretenen Undichtheiten.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese
Nachteile zu vermeiden
und eine Leckanzeigeeinrichtung der eingangs erwähnten Art derart auszubilden, daß
die Anzeige von Undichtheiten nicht durch Temperatureinwirkungen oder Verformungen
der Behälterwände beeinflußt wird. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß in dem Standgefäß ein mit einer Anzeigevorrichtung zusammenwirkender
Schwimmer vorgesehen ist, der bei gefülltem Standgefäß in an sich bekannter Weise
durch einen oberen Anschlag untergetaucht gehalten wird, wobei der Anschlag so angeordnet
ist, daß der Schwimmer bei den im Betrieb zu erwartenden, nicht leckbedingten Schwankungen
des Spiegels der Kontrollflüssigkeit in seiner durch den Anschlag besünirnten höchsten
Stellung verbleibt und erst absinkt, wenn der Flüssigkeitsspiegel infolge eines
Lecks unter diesen Schwankungsbereich fällt.
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Es ist eine Schwimmeranordnung als Füllstandsanzeiger für einen Flüssigkeitsbehälter
bekannt, bei der ein Schwimmer durch einen Anschlag untergetaucht gehalten wird,
wenn der Behälter mit Flüssigkeit gefüllt ist. Erst wenn der Flüssigkeitsspiegel
unter eine bestimmte Mindesthöhe fällt, sinkt der Schwimmer ab und schließt die
Kontakte eines Signalstromkreises. Diese bekannte Anordnung dient aber nicht dem
Zweck, den Einfluß nicht leckbedingter Schwankungen des Flüssigkeitsspiegels auf
die Schwimmerbewegung auszuschalten. Sie gibt deshalb auch keine Anregung für den
Grundgedanken der Erfindung.
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Das Patentbegehren erstreckt sich nicht sshlechthin auf die Anordnung
eines mit einer Anzeigevorrichtung zusammenwirkenden Schwimmers in dem Standgefäß
für die Kontrollflüssigkeit eines doppelwandigenLagerbehälters, sondern nur auf
eine solche, bei der die Anzeigevorrichtung lediglich die durch
Leckage
verursachte Absenkung des Spiegels der Kontrollflüssigkeit, nicht aber die im Betrieb
auftretende, nicht leckbedingte Schwankung des Spiegels der Kontrollflüssigkeit
anzeigt.
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Bei einem unterirdisch eingelagerten, zylindrischen Lagerbehälter
üblicher Abmessungen mit einem Inhalt von 10000 1, dessen Raum zwischen den beiden
Behälterwandungen ein Volumen von etwa 750 1 aufweist, ist gefunden worden, daß
während der Benutzung des Lagerbehälters die Menge der in dem Flüssigkeitsanzeiger
befindlichen Kontrollflüssigkeit infolge der Durchbiegung der Behälterwandungen
um etwa 0,4 1 und infolge der Temperaturunterschiede um etwa 0,8 1 schwanken kann.
Es können also Schwankungen von insgesamt etwa 1,2 1 auftreten. Es hat sich ferner
gezeigt, daß die Schwankungen bei oberirdisch gelagerten Behältern oder bei Behältern
mit anderen Abmessungen im allgemeinen einen Betrag von 2 bis 3 1 nicht überschreiten.
Das Füllvolumen des Flüssigkeitsstandgefäßes ist daher so zu bemessen, daß, nachdem
der Schwimmer beim Einfüllen der Kontrollflüssigkeit in seine von dem Anschlag begrenzte
höchste Stellung angehoben ist, eine zusätzliche Menge an Kontrollflüssigkeit von
2 bis 3 1 eingefüllt werden kann, die den Schwimmer überflutet. Auf diese Weise
wird vermieden, daß der Schwimmer bei Anderungen des Flüssigkeitsstandes, die nicht
auf einer Leckage beruhen, bereits absinkt. Erst wenn eine Leckage auftritt und
Kontrollflüssigkeit durch die Undichtheit in das Erdreich bzw. in das Behälterinnere
entweicht, so daß die aus dem Flüssigkeitsanzeiger abfließende Menge die zusätzlich
eingefüllte Überflutungsmenge überschreitet, sinkt der Schwimmer ab und zeigt eine
Leckage an.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Leckanzeigeeinrichtung
gemäß der Erfindung in einem vertikalen Schnitt dargestellt.
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Der Flüssigkeitsanzeiger besteht aus einem Gefäß 1, an dessen Boden
2 eine Leitung 3 angebracht ist. Die Leitung 3 verbindet das Gefäß 1 mit dem Raum
4 zwischen der äußeren Behälterwand 5 und der inneren Behälterwand 6 und mündet
an der tiefsten Stelle dieses Wandzwischenraumes. Das Gefäß 1 ist oben durch einen
abnehmbaren Deckel 7 verschlossen. Innerhalb des Gefäßes 1 ist ein topfartiger Einsatz
8 angeordnet, in dessen Wandung Bohrungen 9 angebracht sind. In den Boden des Einsatzes
8 mündet eine Leitung 10, die durch den Boden 2 des Gefäßes 1 hindurchgeführt ist
und den Einsatz 8 mit der höchsten Stelle des Raumes 4 verbindet. Innerhalb des
Einsatzes 8 befindet sich ein Schwimmer 11, auf den eine Stange 12 aufgesetzt ist.
Am oberen Ende der Stange 12 ist ein Anzeigekopf 13 angebracht. Der Anzeigekopf
13 ist in einer am oberen Ende geschlossenen Hülsel4 längsverschiebbar geführt,
die in dem Deckel 7 des Gefäßes 1 angebracht ist und aus einem durchsichtigen Werkstoff
besteht.
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Das Gefäß 1, die Leitungen 3 und 10 sowie die äußere Behälterwandung
5 sind mit einem Isoliermantel 15 umgeben.
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In der Leitung 3 ist ein Dreiwegehahn 16 zum Anschließen einer Fülleitung
17 angeordnet. In der Leitung 10 befindet sich ein Dreiwegehahn 18, über den ein
Standrohr 19 angeschlossen werden kann, das mit einem nicht dargestellten Schauglas
versehen ist.
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Der Raum 4 des Lagerbehälters und das Gefäß 1 werden durch die Fülleitung
17 und die Leitung 3 mit
einer nicht oder nicht wesentlich korrodierenden Kontrollflüssigkeit
gefüllt, beispielsweise mit Wasser, das mit einem korrosionsverhütenden Zusatz versehen
ist. Die Leitung 19 bleibt durch den Dreiwegehahn 18 verschlossen. Beim Füllen des
Gefäßes 1 und des Einsatzes 8 wird der Schwimmer 11 zunächst von der Kontrollflüssigkeit
aus seiner gestrichelt gezeichneten unteren Stellung so weit angehoben, bis der
Anzeigekopf 13 oberhalb des Deckels 7 in der Hülse 14 sichtbar ist und an das verschlossene
Ende der Hülse 14 anschlägt. Bei weiterem Einfüllen wird er von der Kontrollflüssigkeit
überflutet. Das Füllvolumen des Gefäßes 1 ist so bemessen, daß der Schwimmer 11
von etwa 2 bis 3 1 Kontrollflüssigkeit überflutet werden kann. Nach Beendigung des
Füllvorganges wird die Leitung 17 durch den Dreiwegehahn 6 verschlossen.
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Wenn während der Benutzung des Lagerbehälters Schwankungen des Flüssigkeitsstandes
in dem Gefäß auftreten, die nicht durch eine Leckage an dem Lagerbehälter verursacht
sind, bleibt der Schwimmer auch bei niedrigstem Flüssigkeitsstand noch überflutet
und in seiner durch das Anschlagen des Anzeigekopfes 13 am Ende der Hülse 14 bestimmten
höchsten Stellung gehalten. Erst wenn eine Undichtheit auftritt und die aus dem
Gefäß 1 abfließende Flüssigkeitsmenge größer wird als die Überflutungsmenge, sinkt
der Schwimmer 11 ab, so daß sich der Anzeigekopf 13 unter den Deckel 7 absenkt und
dadurch eine Leckage anzeigt.
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Im Falle einer vermuteten Undichtheit kann durch den Dreiwegehahn
16 die Leitung 3 verschlossen und über den Dreiwegehahn 18 das Standrohr 19 mit
der Leitung 10 verbunden werden. Das Standrohr wird sodann mit Kontrollflüssigkeit
gefüllt. An dem Schauglas des Standrohres 19 kann durch Beobachtung des Absinkens
des Flüssigkeitsstandes der Grad der Undichtheit ermittelt werden.
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Die Leckanzeigeeinrichtung gemäß der Erfindung kann auch derart ausgebildet
sein, daß von dem Schwimmer in an sich bekannter Weise ein elektrischer Kontakt
für ein optisches oder akustisches Warnsignal betätigt wird.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Leckanzeigeeinrichtung kann
eine Zirkulation der Kontrollflüssigkeit durch die Leitungen und das Gefäß stattfinden.
Infolge der Wärme der den Lagerbehälter umschließenden Erde steigt die wärmere Kontrollflüssigkeit
in dem Raum 4 und in der Leitung 10 nach oben in den Einsatz 8 und fließt, nachdem
sie sich abgekühlt hat, durch die Bohrungen 9 in das Gefäß 1 und von dort durch
die Leitung 3 in den unteren Teil des Raumes 4 zurück. Auf diese Weise kann das
Gefäß und das Rohrsystem gegen Einfrieren geschützt werden.