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Auflagerbock für Werkstücke, Werkzeuge, Material od. dgl. Die Erfindung
bezieht sich auf einen gegebenenfalls fahrbaren Auflagerbock für Werkstücke, Werkzeuge,
Material od. dgl., bestehend aus einem sich nach oben hin verjüngenden, vorzugsweise
aus drei Stützbeinen gebildeten Gestell und einer in diesem höhenverstellbar geführten
Tragstange, die an ihrem oberen Ende eine Auflagerplattform trägt und mittels eines
handbedienbaren Hubwerkes heb- und senkbar ist.
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Bei bekannten Auflagerböcken handelt es sich zum überwiegenden Teil
um solche, die sich zur Hubbetätigung einer Hydraulik bedienen. Solche hydraulischen
Antriebe sind in Werkstätten, Pressereien, Stanzereien usw. sehr ungeeignet. Dies
ist darauf zurückzuführen, daß - unterstützt durch die durchweg rauhe Behandlung
dieser Auflagerböcke in derartigen Werkstätten -die Hydraulik außerordentlich empfindlich
ist. Bereitet die Hydraulik schon bei stationären Anlagen wegen ihrer Neigung zum
Undichtwerden und Lecken erhebliche Schwierigkeiten und Mißstände, so vergrößert
sich diese bei Einrichtungen, die ständig hin- und herbewegt werden, die oft gestoßen
oder sonstwie rauh behandelt oder die sogar wegen eben dieser rauhen Behandlung
vielfach umgeworfen werden oder bei unsachgemäßer Behandlung von selbst umfallen.
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Hydraulische Hubantriebe für Auflagerböcke der hier betroffenen Art
sind deshalb in der Praxis ungeeignet. Sie behindern infolge ihrer Störanfälligkeit
den Betrieb mehr, als sie ihn fördern und begünstigen könnten.
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Es sind ferner Auflagerböcke bekannt, die mittels Verschraubung arbeiten,
indem drehbare Höhenverstellspindeln verwendet werden, die Gewindegänge aufweisen.
Auch diese Art der Verstellung hat eine Reihe von Nachteilen. Die exakte Arbeitsweise
einer Verschraubung ist davon abhängig, daß das ursprüngliche Gewindespiel zwischen
Mutter und Spindel beibehalten werden kann. Dies ist aber in Stanzereien, Pressereien
oder verwandten Betrieben nahezu undurchführbar. Da die Gewindespindeln und -muttern
derartiger Hubwerke stets sorgfältig und ausreichend geschmiert werden müssen und
weil bekanntlich in den weitaus meisten Fällen dieses Schmieren von ungelernten
Arbeitern, oft sogar von Lehrlingen durchgeführt wird, tritt in aller Regel ein
erhebliches übermaß an Schmierölzufuhr auf. Dies hat zur Folge, daß nicht nur Spindel
und Mutter überfettet sind, so daß sich der in jeder Arbeitsstätte befindende Staub
absetzt und mit dem Öl zusammen Verkrustungen bildet; vielmehr verschmutzen solche
Einrichtungen auch, weil sie Öl abtropfen und ständig hin- und hergefahren werden,
den ganzen Betrieb.
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Die Verkrustungen von Öl und Schmutz führen in kurzer Zeit dazu, daß
die Gewindeteile sich immer schwerer drehen lassen. Ferner ist zu bedenken, daß
im rauhen Betriebe die Gewindeteile nicht die ihnen zukommende schonende Behandlung
erfahren. Oft werden diese Gewindeteile angestoßen. Beim Umfallen geraten sie mit
Wucht auf den Boden. Die Böcke werden vielfach an Pressenständer angefahren, und
viele andere Möglichkeiten sind gegeben, die eine Beschädigung der Verschraubungsteile
herbeiführen können: Jede auch nur geringe Beschädigung der sehr empfindlichen Spindeln
oder Muttern führt aber unweigerlich zu Verklemmungen und Hemmungen im Spindeltrieb.
Handspindelhubwerke sind deshalb ebenfalls für den vorgesehenen Zweck wenig geeignet
und zudem - genau wie die Hydraulik -teuer in der Herstellung und Wartung.
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Von diesen bekannten Auflagerböcken unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand
in vorteilhafter Weise im wesentlichen dadurch, daß bei einem Auflagerbock der eingangs
bezeichneten Art erfindungsgemäß als Hubwerk ein von Wagenhebern her bekanntes Kantring-Schaltwerk
dient, welches zwischen dem Gestelloberteil und der Plattform innerhalb eines mit
dem Gestelloberteil fest verbundenen, etwa C-förmigen Joches angeordnet ist.
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Ein solches Kantring-Schaltwerk vermeidet alle obenerwähnten Mängel
der bekannten Auflagerböcke. Da es zu seinem Betrieb keines Mediums, wie Öl, Druckluft
od. dgl., bedarf, entfallen alle Dichtungsschwierigkeiten, die eine Hydraulik oder
Pneumatik hervorruft. Das Kantring-Schaltwerk ist zudem äußerst robust. Es verlangt
keine Wartung. Geschmiert werden braucht es im Betriebe nicht, weil die glatte Hub-
und Tragstange möglichst nicht geschmiert werden sollte, da sie sonst zu glatt würde.
Die
Hubstange ist, wie erwähnt, glatt, da sie keine Gewindegänge aufweist. Sie kann
deshalb auch nicht so leicht verletzt werden wie eine Gewindespindel. Selbst wenn
sie irgendwo anstoßen sollte, wären kleinere Eindrücke an der Oberfläche unwesentlich,
da diese die Wirkungsweise des Kantring-Schaltwerkes nicht beeinträchtigen können.
Die Hubringe des Kantring-Schaltwerkes sind wohlfeil erzeugbare, robuste Massenerzeugnisse,
die im Gesenk geschlagen werden. Die Hubstange selbst bedarf keiner äußeren Bearbeitung,
weil man sie aus gezogenem glattem Material erzeugen kann. Vergleicht man die Kosten
einer Hydraulik oder Pneumatik bzw. eines Spindelhubwerkes mit einem entsprechenden
Kantring-Schaltwerk, dann leuchtet ein, daß die Kosten des letzteren ganz wesentlich
geringer sind. Hierin liegt aber ein bedeutender Faktor für die Verwertbarkeit des
Erfindungsgegenstandes. Gerade die zahllosen mittleren und kleineren Betriebe, die
sich der Kosten wegen hydraulische, pneumatische oder Gewindespindelantriebe an
Hubböcken nicht leisten können, sind durch die Erfindung in die Lage versetzt, einen
preislich günstigen, dabei technisch überlegenen Auflagerbock anzuschaffen, wo die
Beschaffung eines bekannten Bockes der Kosten wegen scheitern mußte.
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Es kommt ferner hinzu, daß man die Bauteile eines Kantring-Schaltwerkes
mühelos bei Verschleiß, Beschädigung od. dgl. auswechseln kann, und zwar nicht nur
schnell, sondern auch preiswert. Die Schaltringe sind wohlfeile Massenerzeugnisse,
die wie die glatten Hub- und Tragstangen keine großen Kosten verursachen. Demgegenüber
ist der Ersatz von beschädigten oder verschlissenen Gewindespindeln ebenso teuer
wie der Betrieb oder die Wiederinstandsetzung beschädigter Hydrauliken.
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Hinzu kommt als weiterer wesentlicher Vorteil, daß man ein Kantring-Hubwerk
für einen Auflagerbock mühelos und schnell über größere Hubhöhen verstellen kann.
Dies ist bei Gewindespindeln nicht möglich, weil des Kraftaufwandes wegen die Spindel
eine nur geringe Steigung aufweisen darf. Und endlich kann man durch Lüften des
Klemmringes eines Kantring-Schaltwerkes einen Eilrückgang der Hub-und Tragstange
abwärts herbeiführen, der bei Gewindespindeln undurchführbar ist und bei einer Hydraulik
einen untragbaren Aufwand bedingen würde.
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In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes kann die am oberen
Ende der Tragstange angeordnete Auflagerplattform als aus U-Profilen zusammengesetztes
Kreuz ausgebildet sein, und jeder U-Profilabschnitt kann dabei am äußeren Ende auf
seiner Oberseite einen Begrenzungsnocken od. dgl. aufweisen, der ein Abgleiten des
abgestellten oder abgelegten Gutes verhindert.
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Die Tragstange läßt sich im unteren Bereiche mit einer Einschnürung
bzw. Eindrehung versehen, die den Hub der Tragstange nach oben begrenzt, indem der
Schaltring des Kantring-Schaltwerkes bei Erreichen dieser Einschnürung keinen Angriff
mehr auf die Tragstange ausüben kann. Die Tragstange kann ferner am unteren Ende
einen ihren Hub nach unten begrenzenden Anschlagfuß aufweisen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es vorteilhaft, den
Lüfthebel des Kantring-Schaltwerkes durch ein Gestänge mit einem am Stützgestell
schwenkbar gelagerten Fußtritthebel zu kuppeln, weil man in diesem Falle die durch
den Lüfthebel bewirkte Senkbewegung der Auflagerplattform mühelos durch Fußtritt
bewirken kann- und dabei beide Hände frei behält.
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Mittels des beim Erfindungsgegenstand als Hubwerk vorgesehenen handbedienbaren
Kantring-Schaltwerkes kann man jede beliebige Höhe für die Plattform mühelos und
bequem einstellen. Zum anderen kann man jetzt auch auf schnelle Art und Weise z.
B. -Werkzeuge auf Maschinentischen auswechseln, indem man mit dem neuen Auflagerbock
vorfährt, das auszuwechselnde Werkzeug auf die Plattform schiebt und das neue einsetzt.
Genau so schnell und mühelos kann man auch die Werkzeuge an den einzelnen Maschinen
untereinander austauschen, indem man den Höhenunterschied der jeweiligen Maschinentische
untereinander schnell und leicht mit dem Hubwerk des Bockes auf gleiche Plattformhöhe
ausgleichen kann. Dieses Hubwerk arbeitet sowohl ohne als auch unter Belastung der
Plattform vollkommen sicher und zuverlässig.
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Zum anderen bereitet auch jetzt das Schneiden von Langmaterial keine
Schwierigkeiten mehr, da man die Plattformhöhe des erfindungsgemäß ausgebildeten
Auflagerbockes genau auf die Höhe des Maschinentisches einstellen kann, so daß eine
vollkommen gerade, winkelige Schnittebene erreicht wird, wobei nunmehr alle eventuellen
Nacharbeiten entbehrlich sind.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
und zwar zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht des Auflagerbockes und F i g. 2 eine
Stirnansicht des Auflagerbockes mit in der unteren Stellung befindlicher Tragstange.
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Der Auflagerbock besteht im wesentlichen aus dem Gestell A, der in
diesem höhenverstellbar geführten Tragstange B und der am oberen Ende der Tragstange
B angeordneten Auflagerplattform C. Das Gestell A weist dabei durch Winkeleisen
gebildete Stützbeine 10 auf, die im unteren Bereich durch Versteifungsstreben
11 untereinander verbunden sind. Unterhalb der Versteifungsstreben 11 ist
eine Laufachse 12 vorgesehen, die zwei Stützbeine 10 miteinander verbindet
und in der Mitte ein Laufrad 13 trägt. Unterhalb dieser Laufachse 12 sind
zwei weitere Achsabschnitte 12' vorgesehen, die je eine weitere Laufrolle
13' tragen, die außerhalb der Stützbeine 10 aufgesetzt sind. Nach oben hin
verjüngt sich das Gestell A, das am Stützbein 10' etwa obernalb der Mitte eine Handhabe
24 aufweist, ctie durch eine Lasche 25 mit dem Bein 10' verbunden ist. Mit dieser
Handhabe 24 läßt sich der Bock beim Fahren anheben. An den oberen Enden der
schräggestellten Stützbeine 10 ist eine Deckplatte 14 befestigt.
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Auf dieser Deckplatte 14 ist ein C-förmiges Joch D fest angeordnet,
das zwischen seinen Ouerschenkeln 15 und 16 die Klemmstücke
17, 18 eines an sich bekannten Kantring-Schaltwerkes aufnimmt, das mittels
eines Handbedienungshebels 19 betätigt werden kann. Um dabei ein schnelles Senken
der Plattform C zu bewirken, ist ein Auslösehebel 20 vorgesehen. Die Bedienung
dieses Kantring-Schaltwerkes geschieht in an sich bekannter Weise, wobei die Klemmstücke
17, 18 auf die Tragstange B im Sinne des Anhebens bzw. Senkens wirken.
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Die Tragstange B weist im unteren Bereiche eine Einschnürung bzw.
Eindrehung, sogenannte Aussetzrille 21 auf, die die Aufgabe hat, den Hub nach oben
hin zu begrenzen. Kommen die Klemmstücke beim Heben der Tragstange B in den Bereich
dieser Aus-
Setzrille 21, so können sie nicht mehr arbeiten, weil
sie am Tragstangenumfang keinen Halt mehr finden. Am unteren Ende der Tragstange
B kann auch ein Anschlagfuß 22 od. dgl. vorgesehen sein, der einen den Hub der Tragstange
nach oben bzw. unten hin begrenzenden Anschlag darstellt.
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Am oberen Ende trägt die Tragstange B die Plattform C, die beispielsweise
als aus U-Profilen zusammengesetztes Kreuz ausgebildet ist, wobei jedes Profileisen
auf der Oberseite mit seitlichen Begrenzungsnocken 23 versehen ist, die ein Abgleiten
des auf die Plattform C aufgelegten Bearbeitungsgutes verhindern.
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Im Rahmen der Erfindung sind bauliche Abwandlungen des zeichnerisch
dargestellten Ausführungsbeispieles möglich. So kann man z. B. den Fahrhandgriff
24 lösbar am Gestell A des Bockes anbringen, um ihn auch als Betätigungsgriff 19
für das Schaltwerk zu benutzen, indem man sowohl am Stützbeim 10' des Gestelles
als auch am Kantring-Schaltwerk Einschubmöglichkeiten für den Griff 24 vorsieht.
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Ferner könnte man zur Vereinfachung der gesamten Handhabung des neuen
Gerätes den Lüfthebel 20 des Kantring-Schaltwerkes über ein einfaches Gestänge mit
einem schwenkbar am Stützgestell gelagerten Fußtritthebel kuppeln, so daß man die
Rebbewegung der Plattform von Hand und die Senkbewegung der Plattform durch Fußtritt
bewerkstelligen kann.
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Schließlich könnte man zur Erleichterung des Ausbalancierens des Gewichtes
des Auflägerbockes beim schubkarrenartigen Fahren das Fahrgestell derart abwandeln,
daß die Drehachse des Laufrades 13 weiter zur Mitte hin verlegt wird, wobei man
dann zweckmäßig - wie in F i g. 1 und 2 mit strichpunktierten Linien angedeutet
- statt des einen Laufrades deren zwei vorsieht, um Platz für die Tragstange zu
schaffen. Auf diese Weise wird, die zum Fahren bestimmte Last besser und zweckmäßiger
verteilt, so daß nicht das ganze Gewicht durch die Handhebel 24 aufgenommen werden
muß. Darüber hinaus kann sich das Gewicht bei stehendem Bock entweder mit auf die
Laufrollen 13' oder auf das Gestellbein 10' abstützen, so daß auch beistehendem
Bock eine gleichmäßige Lastverteilung geschaffen ist.