DE116659C - - Google Patents

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DE116659C
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iodine
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K33/00Medicinal preparations containing inorganic active ingredients
    • A61K33/18Iodine; Compounds thereof

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Man hat bekanntlich neuerdings versucht, an Stelle des Jodkali, welches bei der inneren ärztlichen Darreichung eine Reihe höchst unangenehmer Nebenwirkungen aufweist, organische Jodverbindungen zu verwenden. Insbesondere sind von verschiedenen Seiten Jodverbindungen der Eiweifsstoffe zu diesem Zwecke hergestellt worden. Diese Product« haben sich jedoch wenig in die Praxis eingeführt, da sie einerseits nur geringen Jodgehalt besitzen, andererseits einen aufseist unangenehmen Geschmack zeigen. Aehnliche Resultate haben wir bei Versuchen erhalten, für therapeutische Zwecke geeignete Jodverbindungen des Leims herzustellen. Läfst man nämlich eine z. B. alkoholische Jodlösung auf Leimlösung einwirken, so bildet sich eine braune Fällung von Jodleim, welcher sich nach dem Waschen und Trocknen durch Behandlung mit Chloroform und anderen Jodlösungsmitteln ein grofser Theil des Jodgehaltes entziehen läfst. Aber auch dieses so erhaltene jodarme Product zeigt genau wie die ähnlichen Jodeiweifsverbindungen, die sogen. Jodalbacide, einen sehr unangenehmen Geschmack.
Wir haben nun die überraschende Beobachtung gemacht, dafs sich Jodproducte von wesentlich anderen Eigenschaften bilden, wenn die Einwirkung des Jods auf Leim in Gegenwart von Gerbsäure vor sich geht. Man erhält hierbei Verbindungen, welche Jod, Leim und Gerbsäure enthalten, völlig geschmacklos sind und einen relativ hohen Jodgehalt aufweisen. Diese Verbindungen eignen sich deshalb vorzüglich zu Ersatzmitteln des Jodkali in der Therapie, wobei noch ihr Tanningehalt günstig auf die bei der Jodbehandlung so oft eintretenden Verdauungsstörungen einwirkt.
In der Literatur (Gmelin-Kraut, Hand-, buch der organ. Chemie, IV), Bd., I. Abtheilung, 1862, S. 884) findet sich bereits die Angabe, dafs die trübe Flüssigkeit, "welche sich beim Zusammenreiben von 7 Th. Gerbsäure, 1 Th. Jod und 300 Th. Wasser: bildet und in welcher Stärkemehl kein Jod anzeigt, durch Leimlösung gefällt wird. Ueber die Eigenschaften und Zusammensetzung der entstehenden Fällung ist nichts angegeben. Nach dem an dieser Stelle mitgfetheilterr; Verhalten der Jodtanninlösung gegen andere Reagentien mufste es zweifelhaft erscheinen, bb die durch Leimlösung erhaltene Fällung : aus Jodleim oder Leimtannat oder einem Gemenge beider Verbindungen bestand. Wir ;haben nun festgestellt, dafs die in der angegebenen Weise erhaltene Fällung Jod;, Tannin und Leim enthält und völlig geschmacklos ist. Der Jodgehalt ist aber entsprechend dem grofsen Tanninüberschufs sehr gering und das Product ist deshalb für therapeutische Verwendung wenig geeignet.
Wir haben nun gefunden, dafs gleichfalls geschmackfreie Verbindungen, die aber viel höheren Jodgehalt besitzen, erhalten werden, wenn man von Jodtanninlösungen ausgeht, welche im Verhältnifs zur angewendeten Tanninmenge erheblich gröfsere Mengen Jod enthalten als die in obiger Literaturstelle erwähnte Lösung. Solche Lösungen zeigen die Jodreaction mit Stärkelösung; trotzdem erhält man auch aus solchen jodreichen Lösungen durch Fällung mit Leim und geeignetes Auswaschen der ent-
stehenden Niederschläge völlig geschmacklose tanninhaltige Jodleimverbindungen, die durch entsprechenden höheren Jodgehalt ausgezeichnet sind.
Zur Darstellung der neuen Producfe verfahren wir beispielsweise so, dafs wir eine alkoholische Jodlösung mit einer wässerigen Tanninlösung vermischen oder unmittelbar festes Tannin in die Jodtinctur oder metallisches Jod in wässerige Tanninlösung eintragen und die entstandene Jodtanninlösung durch Leimlösung fällen. Das entstandene rothbraune Reactionsproduct wird nach mehrstündigem Absetzenlassen von der Mutterlauge getrennt, ausgewaschen und an der Luft oder bei niederer Temperatur getrocknet. Je nach Concentration der Lösungen und den angewendeten Mengenverhältnissen entstehen Verbindungen verschiedener Zusammensetzung, die sich aber sämmtlich durch völlige Geschmacklosigkeit, selbst bei einem relativ hohen Jodgehalt, auszeichnen.
Beispiel i: ioo g der officinellen Jodtinctur werden mit einer Lösung von 5 g Tannin in 400 ecm Wasser vermischt. Zu dieser Mischung läfst man bei gewöhnlicher Temperatur so viel einer 1 Y2 proc. wässerigen Gelatinelösung fliefsen, bis das Filtrat einer Probe durch Leimlösung kaum mehr. gefällt wird.'. Es werden etwa 900 ecm Leimlösung verbraucht werden. Man läfst die entstandene Fällung 24 Stunden absitzen, giefst dann die Mutterlauge ab, wäscht das zähe Reactions-, product mit Wasser aus, läfst es an der Luft oder bei etwa 300 trocknen und zerreibt es sodann zu einem Pulver, welches behufs vollständiger Reinigung nochmals mit Wasser gewaschen oder mit Chloroform oder Schwefelkohlenstoff extrahirt werden kann. Man erhält so ein braunes geschmackloses Pulver von etwa 22,5 pCt. Jodgehalt.
Beispiel 2: Ein ganz ähnliches Product wie dasjenige des Beispieles 1 wird erhalten, wenn man 5 g Tannin in 100 g Jodtinctur auflöst und die erhaltene Lösung, wie oben beschrieben, mit 1Y2 proc. Leimlösung fällt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung geschmackloser tanninhaltiger Jodleimverbindungen, darin bestehend, dafs Lösungen, welche Tannin und Jod enthalten, durch Leimlösungen gefällt werden.
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