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Bei dieser Behandlung geht der grösste Teil der Eiweissstoffe in Lösung über und kann aus der so erhaltenen dicklichen Flüssigkeit durch Filtration Azidalbumin gewonnen werden, das je nach seinem weiteren Verwendungszwecke entweder in diesem Zustande belassen oder durch Eindampfen auf dichtere Konsistenz bei erhöhtem Eiweissgehalt gebracht wird. Hervorzuheben ist dabei, dass das auf diese Weise gewonnene Azidalbumin bei höheren Temperaturen, auch bei Siedehitze sich nicht zersetzt bzw. dessen Lösung nicht gerinnt, wodurch eben die vorerwähnte Möglichkeit des Eindampfens auf beliebige Konsistenz geboten ist.
Mit schwefelsaurem Ammonium oder schwefelsaurem Zink versetzt, gibt die Lösung einen Niederschlag. Das gewonnene Produkt dürfte Azidalbumin, eventuell auch Albumosen enthalten.
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Digerierung bestimmend und sie wird eine um so grössere sein und das Verfahren um so rascher verlaufen, ein je höherer Tcmperaturgrad (30-400 C) zur Anwendung gelangt.
Behufs vollständiger Ausnutzung der Ausgangsmaterialien kann der von der ersten Behandlung stammende Rückstand unter neuerlichem Zusatz von Hefe und Malz einer
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unterworfen werden, um so fast das ganze Eiweiss zu extrahieren und in Lösung zu bringen.
Hervorzuheben ist noch, dass an Stelle von Malz auch jedwede andere Zucker-oder zuckerhaltige Lösung benutzt werden kann, um gleiche Ergebnisse zu erzielen.
Die bekannte Behandlung von Eiweissstoffen bloss nit verdünnten Säuren ohne Zusatz
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zum Aufquellen oder schliesst dieselben auf und gestattet zwar in diesem Zustande manche Eiweissstoffe zu gewissen Verwendungen zu verarbeiten, aber in Lösung gegangenes Eiweiss enthalten so behandelte Eiweissstoffe verhältnismässig wenig, wodurch die Ausnutzung der Stoffe nur eine beschränkte bleibt.
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l'bnsphorsäure in 3 1 Wasser bei 350 C durch vier Tage unter öfterem Umrühren digeriert. dass in der Flüssigkeit nur etwa 131/, 9, also nicht einmal 1/'/, Eiweiss enthalten sind.
das sich aber nicht in reiner Lösung, sondern nur in Suspension befindet, so dass ein
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stande mit der verdünnten Säure bzw. mit der verdünnten Lösung eines sauren Salzes unter Zusatz von Hefe und Malz digeriert und durch die Lösung direkt in Azidnlhumin
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durch das vorstehende, also denkbar einfachste Verfahren direkt in Azidalbumin und Stärke zu zerlegen, welche letztere dann von der sie begleitenden Zellulose nach irgend einem bekannten Verfahren getrennt wird.
Dieses Verfahren eignet sich auch dazu, solche Eiweissstoffe, welche mittelst Alkalien von der Stärke getrennt und nachher mittels Schwefelsäure gefällt wurden, soferne diese Eiweissstoffe möglichst neutral und noch ganz frisch sind, ohne vorherige weitere Behandlung in Azidalbumin überzuführen.
Zum Schluss sei noch ein anderes Ausführungsbeispiel des Verfahrens angegeben, welches nach den bisherigen Versuchen die ergebnisreichste Ausbeute an Azidalbumin in kürzester Zeit liefert : 20 Gewichtsteile trockenes Eiweiss werden mit 5 Gewichtsteilen Malz, Malzzucker oder sonstigem Zucker in Wasser gelöst und 1 Gewichtsteil Hefe mit 200 Gewichtsteilo einer halbprozontigen Lösung von phosphorsaurem Natrium während 3-4 Tagen bei 30-400 C Temperatur digeriert.
Es sei nochmals erwähnt, dass auch ein Gemisch von zwei oder mehreren stark vordünnten Säuren, z. H. einer organischen und einer anorganischen bzw. von Lösungen saurer Salze in Anwendung gebracht werden kann, wenn der spätere Verwendungszweck des Azidalbumins dieses vorteilhaft erscheinen lässt.
Die Versuche haben gezeigt, dass im allgemeinen Phosphorsäure, Milchsäure und Salzsäure oder deren saure Natriumsalze die günstigsten Ergebnisse liefern, es ist jedoch zu betonen, dass das Verfahren nicht auf die Anwendung dieser Säureu beschränkt bleiben soll, sondern eben je nach dem späteren Verwendungszwecke des Azidalbumins die verschiedensten Säuren oder Gemische solcher als Lösungsmittel in Frage kommen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung von Azidalbumin durch Behandlung von Eiweiss bzw. eiweisshaltigen Stoffen tierischer oder pflanzlicher Abstammung mit verdünnter Säure oder einer verdünnten Lösung eines sauren Salzes oder einem Gemisch solcher, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Eiweiss bzw. die eiweisshaltigen Stoffe unter Zusatz von Hefe und Zucker- ! ösnng (insbesondere Malz oder Malzzucker) bei Zimmer-oder besser bei einer Temperatur von 30-400 C digeriert werden.