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Schnellhefter mit mindestens zwei elastisch biegsamen Aufreihzungen
aus Kunststoff Die Erfindung bezieht sich auf einen Schnellhefter für gelochtes
Schriftgut mit mindestens einer Aufreihvorrichtung aus zwei mit der Flachseite quer
zum Heftrand des Schriftgutes umlegbaren elastisch biegsamen Aufreihzungen aus Kunststoff
an einem Innenfalz und mit einer Durchbrechung in jedem- anderen Innenfalz bzw.
Zwischenfalz zum Einstecken des frei auslaufenden Endes der Aufreihzunge nach Patentanmeldung
B 52790 VIIb/lle, wobei jede Aufreihzunge die Innenfalze und die Zwischenfalze in
gleicher, der Heftrandbreite des Schriftgutes entsprechender Höhe durchsetzt und
am Befestigungsende einen in den zugeordneten Innenfalz eingreifenden Ansatz mit
einem Flansch und im vorbestimmten Abstand von diesem zwei einander diametral gegenüberliegende
Flügel aufweist.
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Bei einem solchen Schnellhefter ist die Durchbrechung des zugeordneten
Innenfalzes, die das Befestigungsende einer Aufreihzunge aufnimmt, entsprechend
der Umrißform eines Flügels etwa schlüssellochartig erweitert. Diese schlüssellochartige
Erweiterung jeder Durchbrechung verläuft radial und senkrecht zur Längsrichtung
des Innenfalzes, wogegen die Flügel der Aufreihzunge symmetrisch zur großen Mittelachse
des flachen Aufreihzungenquerschnitts am Ansatz angeordnet sind. Dadurch kann jede
Aufreihzunge durch Schräghalten mit einem Flügel voraus in die hierzu vorgesehene
vorzugsweise kreisrunde Durchbrechung hineingesteckt und um 180° verdreht werden,
bis auch der zweite Flügel in die schlüssellochartige Erweiterung einrastet und
auf die andere, d. h. vom Flansch abgekehrte Seite des Innenfalzes hindurchgedrückt
werden kann. Durch weiteres Verdrehen um 90° ist alsdann die Aufreihzunge bajonettverschlußartig
und jederzeit wieder auswechselbar mit dem Innenfalz verbunden. In dieser Stellung
liegt der Flansch am Fuß der Aufreihzunge fest auf der einen Seite und liegen die
beiden Flügel fest auf der anderen Seite des Innenfalzes an. Zur Sicherung des aufgereihten
Schriftgutstapels werden die freien Enden durch die in der Umlegerichtung vorgesehenen
Durchbrechungen der benachbarten Innenfalze bzw. Zwischenfalze hindurchgesteckt,
so daß nunmehr in dem aufgereihten Schriftgutstapel buchartig geblättert oder der
Schnellhefter geschlossen werden kann. Beim Schließen der Schnellhefter passen sich
die freien Enden der Aufreihzungen der Bewegung des verschwenkenden Umschlagdeckels
an und sind bei geschlossenem Schnellhefter zwischen dem aufliegenden Umschlagdeckel
und seinem angrenzenden Innenfalz elastisch umgelegt.
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Bei dem Schnellhefter nach der Hauptpatentanmeldung ist vorgesehen,
die Aufreihzungen stets an dem Innenfalz anzuordnen, der bei liegender Aufbewahrung
des Schnellhefters an dem untenliegenden und einen Boden als Auflage für das Schriftgut
bildenden Umschlagdeckel angeschlossen ist, und zwar unabhängig davon, ob zwischen
den beiden Innenfalzen der Umschlagdeckel noch ein Zwischenfalz vorgesehen ist.
Ein solcher Zwischenfalz dient dazu, einen aufzureihenden Schriftgutstapel nach
zwei voneinander getrennten Vorgängen zu unterteilen, wobei zwischen jedem Innenfalz
und dem benachbarten Zwischenfalz ein der vorgesehenen Dicke eins Schriftgutteilstapels
entsprechender Abstand angeordnet ist.
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Soll jedoch in einem der Schriftgatteilstapel, der zwischen dem die
Aufreihzungen tragenden Innenfalz und dem Zwischenfalz aufgereiht ist, ein Schriftstück
eingebracht oder aus diesem entnommen werden, so bleibt der andere Schriftgutteilstapel
ohne Führung, nachdem die Aufreihzungen in. die Aufreihstellung gebracht worden
sind. Dieser führungslose Schriftgutteilstapel kann daher in sich leicht verschoben
und seine Schriftstücke durcheinandergebracht werden. Dadurch können die Aufreihzungen
erst nach einem zeitraubenden Ordnungsvorgang wieder durch die Aufreihlochungen
des führungslosen Schriftgutteilstapels und anschließend durch die Durchbrechungen
des aufliegenden Innenfalzes eingesteckt werden.
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Um diese umständliche Handhabung zu vereinfachen, ist deshalb schon
die eine Aufreihzunge an dem einen Innenfalz und die andere Aufreihzunge an
dem
anderen Innenfalz in der bereits erläuterten Art befestigt worden. Auf diese Weise
bildet jeder einem Umschlagdeckel unmittelbar benachbarte Innenfalz den Träger für
eine Aufreihzunge und weist zugleich die Durchbrechung zum Halten der umgelegten
anderen Aufreihzunge auf.- Hiernach wird jeder Schriftgutteilstapel in der Aufreihstellung
der beiden Aufreihzungen wenigstens .noch in einer Aufreihlochung durch eine Aufreihzunge
geführt. Die Gefahr des Durcheinandergeratens der Schriftstücke ist zwar dadurch
etwas geringer, aber noch nicht vollständig beseitigt worden.
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Die Aufgabe der Erfindung ist deshalb darin zu sehen, den Schnellhefter
mit mindestens zwei mit der Flachseite quer zum Heftrand des gelochten Schriftgutes
umlegbaren, elastisch biegsamen Aufreihzungen und mit den weiteren Merkmalen des
eingangs erläuterten Gattungsbegriffes-so weiterzubilden, daß bei je zwei aufzureihenden,
durch einen Zwischenfalz getrennten Schriftgutteilstapeln jeder Schriftgutteilstapel
von dem anderen unabhängig für sich aufreihbar und bedienbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jede Aufreihzunge
mit ihrem Ansatz an einem Zwischenfalz angeordnet ist und auf der Flanschseite eine
weitere Aufreihzunge aufweist, die zu der anderen Aufreihzunge koaxial angeordnet
ist. Hierbei ist zwischen jedem Innenfalz und einem benachbarten Zwischenfalz ein
Abstand vorgesehen, welcher der vorbestimmten Dicke eines Schriftgutteilstapels
entspricht. Durch diese Maßnahmen werden immer durch eine einzige Befestigungsstelle
stets zwei Aufreihzungen an einem Zwischenfalz gehaltert, so daß praktisch ohne
Mehraufwand an Werkstoff die angestrebte wesentlich vereinfachte Handhabung des
Schnellhefters ermöglicht wird.
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Es ist zwar bekannt, an jeder Längsseite eines Innenfalzes zwei Aufreihzungen
vorzusehen, die im üblichen gegenseitigen Abstand der Aufreihlöcher des Schriftgutes
angeordnet sind. Bei dieser bekannten Anordnung wird jedoch jede Aufreihvorrichtung
von einem dünnen biegsamen Metallband gebildet, dessen frei auslaufende Enden als
Aufreihzungen dienen und welches mit seinem Mittelteil im Innenfalz eingefädelt
ist. Es können auch die Mittelteile zweier solcher Bänder mit dem Rücken aufeinandergelegt
und zwischen die Falzschenkel des zugeordneten Innenfalzes eingelegt werden, wobei
lediglich die als Aufreihzungen dienenden Enden aus den Falzschenkeln herausgeführt
sind. Die metallischen Aufreihzungen sind jedoch nur in Längsrichtung des Innenfalzes
umlegbar und erfordern zur Schonung der Lochränder des Schriftgutes zusätzlich eine
auf dem oberen Blatt des aufgereihten Schriftgutstapels aufliegende Deckschiene,
auf welcher die Zungenenden umgebogen werden. Derartige Aufreihvorrichtungen machen
mithin nicht nur einen wesentlichen Konstruktionsaufwand notwendig, sondern erschweren
im Laufe der Zeit auch ganz erheblich den Aufreihvorgang, weil die Aufreihzungen
durch wiederholtes Umbiegen im Bereich der Aufreihlochungen eine ziehharmonikaartige
Form annehmen, durch welche die Lochränder der Aufreihlochungen insbesondere die
von dünnen Schriftstücken leicht eingerissen werden können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Abb. 1 eine Ansicht von zwei einander entgegengesetzt gerichteten
Aufreihzungen mit einem gemeinsauren Befestigungsende aus einem Ansatz mit zwei
Flügeln und einem Flansch, Abb. 2 eine schaubildliche Ansicht eines teilweise dargestellten
geöffneten Schnellhefters mit zwei Aufreihzungen nach Abb. 1.
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In Übereinstimmung mit der Hauptpatentanmeldung wird jede Aufreihvorrichtung
von einem Aufreihzungenpaar gebildet. Jede Aufreihzunge 1 besteht aus einem elastisch
biegsamen Kunststoff, z. B. aus einem unter dem Warenzeichen »Nylon« bekannten Werkstoff,
der sich durch Zähigkeit und durch eine gewisse Oberflächenhärte auszeichnet. An
einem Ende ist jede Aufreihzunge 1 ein- oder zweiseitig zugespitzt -und am anderen
Ende mit einem vorzugsweise zylindrischen Ansatz 2 versehen, der zwischen einem
Flansch 3 und einem Gegenflansch 4 eine etwa der Werkstoffdicke eines Innenfalzes
5 entsprechende Länge aufweist. Der zur Längsachse senkrechte Flansch 3 ist vorwiegend
scheibenförmig mit einer kreisrunden Umrißform ausgebildet, wogegen der Gegenflansch
4 aus zwei zur Längsachse der Aufreihzunge ebenfalls senkrecht stehenden Flügel
4' und 4" besteht. Die Flügel 4' und 4" sind einander diametral gegenüberliegend
angeordnet, wobei ihre gemeinsame Achse mit der großen Querschnittsachse der Aufreihzunge
zusammenfällt.
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Im Innenfalz 5 eines Schnellhefters ist für jeden Ansatz 2 eine Durchbrechung
vorgesehen, die eine dem Querschnitt des Ansatzes entsprechende Umrißform aufweist.
Senkrecht zum Innenfalz 5 ist jede Durchbrechung in radialer Richtung schlüssellochartig
erweitert, wobei jede schlüssellochartige Erweiterung 6 eine der Form eines Flügels
4' bzw. 4" entsprechende Größe hat. Die Aufreihzunge wird nunmehr in diese Durchbrechung
eingesteckt, bis der eine Flügel 4' bzw. 4" durch die schlüssellochartige Erweiterung
6 hindurch auf die andere Seite des Innenfalzes 5 austritt. Alsdann wird die Aufreihzunge
um 180° verdreht, so daß auch der andere Flügel durch die schlüssellochartige Erweiterung
hindurchtreten kann, wobei dann der Flansch 3 satt am Innenfalz anliegt. Nach einer
weiteren Drehung um 90° ist schließlich die alsdann mit den Flachseiten in Längsrichtung
des Innenfalzes verlaufende Aufreihzunge fest am Innenfalz 5 verriegelt. In gleicher
Weise wird mit den übrigen Aufreihzungen verfahren. Diese Ausbildung und Anordnung
der Aufreihzunge bildet jedoch keinen Bestandteil der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist jedoch an dem Flansch 3 jedes Ansatzes
2 eine weitere Aufreihzunge 1 angeordnet, die zu der anderen Aufreihzunge
des Ansatzes gleichachsig und in entgegengesetzter Richtung verläuft sowie mit dieser
Aufreihzunge und dem Ansatz ein einteiliges Werkstück bildet. Eine solche zweiseitige
Aufreihzunge wird insbesondere für Schnellhefter mit zwei Innenfalzen 7 vorgesehen,
die über ein Falzgelenk mit dem jeweils benachbarten Umschlagdeckel 8 verbunden
sind und zwischen denen ein weiterer, ebenfalls einen Innenfalz bildender Zwischenfalz
angeordnet ist. Der Abstand jedes Innenfalzes 7 zum benachbarten Zwischenfalz 5
entspricht der vorgesehenen Dicke eines aufzureihenden Schriftgutteilstapels. Die
zweiseitige Aufreihzunge wird in gleicher Weise wie jede einfache Aufreihzunge nach
der Hauptpatentanmeldung an dem Zwischenfalz 5 auswechselbar befestigt. Zur Halterung
der freien Zungenenden sind in deren Umlegerichtung in jedem Innenfalz 7 eine Durchbrechung
vorgesehen.
Vorzugsweise wird jede Durchbrechung in den beiden Innenfalzen
7 als ein kreisrundes Loch 9 ausgebildet, das ebenfalls wie jeder Ansatz 2 vom zugeordneten
Falzgelenk einen senkrechten Abstand aufweist, welcher der Breite des Heftrandes
von dem aufzureihenden Schriftgut entspricht. Jeder Innenfalz 7 verläuft parallel
zu dem ebenfalls einen Innenfalz bildenden und die zweiseitigen Aufreihzungen tragenden
Zwischenfalz 5. Der den Abstand zwischen zwei Innenfalzen bestimmende Rückenteil
kann in bekannter Weise mit Falzrillen versehen sein. Zum besseren Kenntlichmachen
jedes Schriftgutteilstapels kann der Zwischenfalz 5 gegenüber den beiden benachbarten
Innenfalzen 7 eine größere Breite aufweisen, die sich im Bedarfsfalle als Registerblatt
sogar bis an die längslaufenden Begrenzungskanten der geschlossenen Umschlagdeckel
8 des Schnellhefters erstrecken kann.