DE1095184B

DE1095184B - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Asbestzement-formstuecken durch Schleudern

Info

Publication number: DE1095184B
Application number: DET16278A
Authority: DE
Inventors: Felix Zidar
Original assignee: Torfit Werke G A Haseke & Co
Current assignee: Torfit Werke G A Haseke & Co
Priority date: 1959-02-13
Filing date: 1959-02-13
Publication date: 1960-12-15

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Asbestzementformstücken durch Schleudern Die Erfindung betrifft ein Verfahren mit einer zweckentsprechenden Vorrichtung zur Herstellung von Asbestzementformstücken, wie Rohre, Rohrformdgl., stücke, Abzweigstücke, T-Stücke, Muffen od, durch Schleudern und Entwässern eines Asbestzementbreies in Formen.
Das Verdichten von Asbestzementmassen zwecks Herstellung von Hohlkörpern, wie Asbestzementrohren, mittels Schleudern ist bekannt. Dieses bekannte Schleuderverfahren erfolgt in der Weise, daß die Rohre um ihre Achse rotieren. Es ist nicht möglich, mit diesem Verfahren kompliziertere Formstücke, wie Abzweigstücke, T-Stücke od. dgl., herzustellen. Die Hauptschwierigkeit bei diesem bekannten Schleudern von Asbestzementrohren besteht darin, daß der spezifisch leichtere Asbest infolge der Fliehkraft nach der Achsmitte hin zu wandern sucht, so daß sich ein Rohr ergibt, das außen hauptsächlich aus Zement besteht, während sich innen der Asbest anreichert, wodurch die Rohre keine ausreichende Festigkeit erhalten. Um diesen Nachteil auszugleichen, sind auch bereits Verfahren zum Schleudern von Asbestzementrohren in schnell umlaufenden Schleuderformen durch schichtenweises Aufbringen der Masse bekannt, indem der dünnflüssig aufgebrachte Asbestzementbrei absatzweise zugeführt und jede einzelne Schicht während des Ablagerns für sich zum Entmischen gebracht wird, so daß das fertige Rohr aus einzelnen, gesondert entmischten Schichten besteht.
Weiter sind Schleuderverfahren bekannt zum Herstellen von Rohren oder Rohrauskleidungen, bei denen das Asbestzementgemisch keinen höheren Wassergehalt als 40% aufweist und in eine umlaufende Schleuderform mit Hilfe eines Kipptroges eingebracht wird, während die Schleuderform selbst rasch umläuft und der Kipptrog langsam und etwa gleichförmig gekippt wird, derart, daß eine Großzahl sich übereinander ablagernder, sehr dünner Schichten entsteht.
Unabhängig von -dem Nachteil, daß mittels dieser bekannten Verfahren keine komplizierten Formstücke hergestellt werden können, besteht aber auch ein Nachteil in der Besonderheit der bekannten Verfahren, die eine einfache Durchführung des Schleuderverfahrens nicht zulassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Weiterentwicklung des bekannten Schleuderverfahrens die Möglichkeit zu schaffen, in einfacher Weise Asbestzementformstücke jeglicher Art, also auch kompliziertere Formstücke, wie Abzweigstücke, T-Stücke od. dgl., herzustellen.
Die Erfindung besteht darin, daß die Masse in pendelnd an einem Rotor aufgehängten Formen geschleudert, sodann das ausgeschiedene überschüssige Wasser abgeführt wird und daraufhin die bereits geformten Formstücke unter einer zusätzlichen Gewichtsbelastung erneut geschleudert werden.
Erst durch die Kombination der vorgenannten Verfahrensmerkmale wird es ermöglicht, die gestellte Aufgabe zu lösen, da auf diese Art in einfacher Weise auch kompliziertere Asbestzementformstücke im Schleuderverfahren hergestellt werden können, ohne daß die Nachteile der bekannten Schleuderverfahren, wie Entmischung, auftreten.
Es ist auch bereits ein Verfahren bekannt, wonach Betonformstücke durch einmaliges Schleudern in Formen, die an einem Rotor pendelnd aufgehängt sind, hergestellt werden. Mit einem derartigen Verfahren können aber nicht Asbestzementformstücke gleicher Dichte hergestellt werden, da das zum Drehpunkt zeigende Teil des Formlings auf einem anderen Radius rotiert als das nach außen liegende.
Vorteilhaft ist auch die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bei der als Gewichtsbelastung für die Formstücke auf diese aufsetzbare Stempel dienen. Hierdurch wird in sehr einfacher Weise beim zweiten Schleudern eine starke Verdichtung und Homogenität der Formstücke erzielt.
Die Erfindung kann in verschiedener Weise ausgeführt werden. Sie wird an Hand der Zeichnung nachstehend im einzelnen erläutert. In den Abb. 1 bis 3 ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung schematisch dargestellt.
Die Formen 10, in der Zeichnung sind beispielsweise Abzweigstücke dargestellt, sind an Armen 11 eines Rotors 12 pendelnd aufgehängt (Abb. 1). Sie sind mit einem festen Kern 13 versehen (Abb. 3). Bei stillstehendem Rotor 12 werden die Formen 10 von oben mit wäßrigem Asbestzementbrei 16 gefüllt. Der Rotor 12 wird sodann in starke Rotation versetzt. Die Formen 10 schwenken infolge ihrer pendelnden Aufhängung aus, und zwar in Richtung der jeweils Resultierenden der auftretenden Fliehkräfte (Abb. 2). Hierdurch erfolgt unter Bildung der Formstücke 14 ein Abscheiden des Wassers aus dem Asbestzementbrei 16. Das Wasser sammelt sich infolge'des unterschiedlichen spezifischen Gewichtes in den oberen, der Drehachse des Rotors 12 zugekehrten Enden der Formen 10, während am anderen Ende die Formstücke 14 erzeugt werden. Nun wird der Rotor 12 stillgesetzt und das Wasser durch Kippen der Formen 10 entfernt. Sodann werden in die Formen 10 von oben auf die Formstücke 14 schwere Stempel 15, z. B. aus Blei, als Gewichtsbelastung aufgesetzt und der Rotor 12 wieder zum Rotieren gebracht. Hierdurch werden die bereits geformten Formstücke 14 erneut unter einer zusätzlichen Gewichtsbelastung starken Zentrifugalkräften ausgesetzt und so zu einem dichten Gefüge komprimiert. Die Formstücke 14 können unmittelbar nach dieser Nachbehandlung aus den Formen 10 herausgenommen werden. Sie besitzen dann bereits eine sehr hohe Festigkeit und brauchen nur noch endgültig abzubinden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen von Asbestzementformstücken durch Schleudern und Entwässern eines Asbestzementbreies in Formen, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse in pendelnd an einem Rotor aufgehängten Formen geschleudert, sodann das ausgeschiedene überschüssige Wasser abgeführt wird und daraufhin die bereits geformten Formstücke unter einer zusätzlichen Gewichtsbelastung erneut geschleudert werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB als Gewichtsbelastung für die Formstücke (14) auf diese aufsetzbare Stempel (15) dienen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 581573, 705 302; französische Patentschrift Nr. 556 000.