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Verfahren zur Herstellung langgestreckter Hohlkörper aus plastischer
1Wasse, wie Beton o. dgl. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom a.
Juni igi t die Priorität auf Grund der Anmeldungen in Schweden vom 28. März bzw.
2q. Mai 1923 beansprucht. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
langgestreckter Hohlkörper, wie Rohre, Masten u. dgl., aus einer plastischen Masse,
wie Beton.
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Es ist bereits bekannt, langgestreckte Hohlkörper durch Gießen in
einem einen durchgehenden Kern enthaltenden Kasten herzustellen. Es ist ferner bekannt,
die plastische Masse hierbei in den freien, gegebenenfalls mit einer Bewehrung versehenen
Raum zwisch en den Kern und den Formkasten von oben aus durch eine langgestreckte
Kastenöffnung einzubringen.
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Es ist auch bekannt, den Kern während des Ei;nbringens der Masse gegenüber
dem Kasten zu drehen. Diese Drehung hat bei der bekannten Vorrichtung den Zweck,
.ein auf dem Kern sitzendes Preßmittel, nämlich eine langgestreckte Schiene, zwecks
Verteilung und Verdidhtung der Masse in hin und her gehender Bewegung zu halten,
indem die Schiene abwechselnd in der einen und anderen Richtung an einem Einfüllspalt
vorüber bewegt wird.
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Diese Schiene bildet somit zugleich Mitnehmer und Preßvorrichtung.
Bei dieser bekannteni Einrichtung wird daher die mechanische Preßwirkung durch besondere
Mittel erzielt. Die Anwendung einer solchen in Drehung zu versetzenden Schiene bedingt,
daß die Einrichtung nur für Gegenstände kreisförmigen Querschnittes verwendet werden
kann.
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Gemäß der Erfindung sollen nun solche besonderen Mittel zur Einbringung
und Verdichtung zier Masse entbehrt werden, indem ein vorsprun.gsfreier Kern gegenüber
dem Kasten bis zur vollkommenen Füllung des Kastens in einer dauernden., gleichgerichteten
Drehung gehalten wird. Durch diese Drehung wird nämlich infolge der dabei entstehenden
Reibung zwischen den einzelnen Teilchen der Formmasse sowie der Reibung zwischen
letzterer und dem Kern und Kasten die Masse vom Kern mitgenommen und hierbei verdichtet.
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Dieses Verfahren. kann zur Herstellung langgestreckter Hohlkörper
beliebiger Querschnittsform benutzt werden, während das oben angedeutete bekannte
Verfahren, bei welchem ein mit vorspringender Schiene versehener Kern nur zur Herstellung
von Hohlkörpern mit kreisrundem Querschnitt geeignet ist, da die - Außenkante der
Schiene
sich der Innenwandung des Formkastens bei der Drehung des
Kerns anschließt.
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Auf der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Ausübung des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens schematisch dargestellt,
und zwar in: Abb. i in einer Seitenansicht, Abb. 2 in einer Draufsicht, Abb. 3 in
einem Querschnitt und Abb. q. in einer Endansicht.
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Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung ist zur Herstellung
eines Hohlkörpers von rechteckigem Querschnitt bestimmt. Sie besteht aus einem zylinderförmigen
Kern i, der in wagerechter Stellung in Lagern 2 ruht, und einem rechteckigen Kasten
3, der den Kern mit Zwischenraum umgibt und auf einer unterstützten Bodenplatte
¢ ruht. Die Bodenplatte 4. trägt eine Anzahl Rahmen 5, die den Kasten 3 umschließen.
jeder Rahmen besteht aus zwei seitlich an die Bodenplatte angelenkten Armen und
einem diese seitlichen Arme untereinander lösbar verbindenden oberen Arm. Der Kasten
3 weist oben eine längslaufende Öffnung oder mehrere in der Längsrichtung hintereinanderliegende
öffnungen 7 auf, die zur Einführung der Gußmasse, wie z. B. Betonmasse, dienen.
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Der Kern i ist mit einem Antriebsteil 8, z. B. einem Zahnrad, einer
Riemenscheibe o. dgl., versehen, um ihn drehen zu können. Der freie Raum zwischen
Kern und Kasten kann an den Enden durch entspre» chende Endplatten 9 abgeschlossen
werden.
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Durch die Öffnung 7 wird die Gußmasse zugeführt, während der Kern
i mit entsprechender Geschwindigkeit in Drehung gehalten wird. Infolge der Drehung
des Kerns wird die Masse in den Zwischenraum, der zwischen Kern und Kasten vorhanden
ist, wirksam eingebracht und dort so gut verteilt, daß keine Hohlräume entstehen
können. Ferner treten Reibungskräfte auf, die eine gegenseitige Bewegung der einzelnen
Teilchen .der Masse verursachen und dadurch eine wirksame Mischung jener Teilchen
sowie seine Bearbeitung und Verdichtung der Masse herbeiführen. Nachdem der Zwischenraum
ganz gefüllt und die Masse genügend bearbeitet ist, wird der an der Öffnung 7 etwa
vor-, handene Massenüberschuß weggekratzt und die Öffnung 7 durch einen Deckel io
geschlossen, der .durch in den mit entsprechenden Muttergewinden versehenen hindurchgeführten
Rahmen 5 Schraubenbolzen i i o. dgl. auf und ab bewegbar getragen wird. Durch Herabschrauben
dieses Deckels kann, wenn .erforderlich, auch ein weit,er@s Zusammendrück°n der
Masse erreicht werden. Hierauf wird die Masse dem Abbinden überlassen. Nach erfolgtem
Abbinden zieht man den Kern heraus und entfernt den Kasten. Um den Kasten vom Formkörper
abzuheben, werden die Schrauben I I gelöst, die Rahmen 5 in bekannter Weise geöffnet
und die seitlichen Arme in der einen oder anderen Richtung (s. Pfeile in Abb. i)
niedergeklappt. Es kann dann der Deckel abgenommen und der Kasten, der zwecks leichter
Entfernung mehrteilig ausgeführt werden kann, auseinandergenommen werden.
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Die Vorrichtung kann in verschiedener Weise abgeändert werden, ohne
daß dadurch das Wesen der Erfindung eine Änderung erfährt. So braucht der Querschnitt
des Kastens nicht notwendig rechteckig sein, er kann auch einen beliebig anderen
Querschnitt haben, z. B. einen quadratischen, zylinderförmigen oder ovalen. Auch
können die Querschnittsabmessungen des freien Raumcs in jedem Punkt der Längsachse
verschieden sein; sie können beispielsweise gegen das eine oder andere Ende hin
zu- oder abnehmen. Der Kern braucht nicht zylinderförmig, sondern kann auch kegelig
sein. Ferner kann der Kern in Ruhe bleiben und dafür der Kasten gedreht werden,
oder es können auch beide Teile drehbar angeordnet sein und entweder gleichzeitig
oder
je für sich verdreht werden. Zur leichteren Beförderung des Kastens kann auch die
Bodenplatte q. mehrteilig ausgeführt sein.