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Vorrichtung zum Herstellen von Flaschen aus Faserstoff: Es sind bereits
Vorrichtungen zum Herstellen von Flaschen aus Faserstoff bekannt, bei denen eine
geteilte Außenform, verwendet wird, deren Teile eine radiale Bewegung gegen einen
festen oder ebenfalls unterteilten und radial beweglichen Kern zulassen. Diese weisen
den Übelstand auf, daß an den Formling entsprechend den Trennungsfugen der Außenform
und des Kernes schadhafte oder weniger widerstandsfähige Stellen: auftreten, da
der Faserstoff an ihnen keine Pressung erfährt und immer dieselben Teile des Formlings
diesen Trennungsfugen der Farm gegenüberliegen.
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Dieser Nachteil soll bei der neuen Erfindung dadurch vermieden werden,
daß der Faserbrei zwischen einer an sich bekannten unterteilten Außenform. und einem
ungeteilten, dem Flascheninnern samt Hals entsprechenden Kern unter Drehung desselben
und des an ihm haftenden Formlings und seitlichen Druck auf die Außenform auf die
entsprechende Dichte zusammengepreßt wird. Dadurch kommen bei dem bekannten mehrmaligen
Aufgautschen der Stoffschichten immer neue Stellen des Formlings gegenüber den Trennungsfugen
der Außenform zu liegen, so daß schadhafte, weniger widerstandsfähige Stellen am
Formling nicht auftreten können. Mit dieser Vorrichtung können Flaschen ohne oder
mit Boden hergestellt werden. In letzterem Fall ist der Flaschenmantel in der Höhe
geteilt. Beim Bodenteil wird die erforderliche Pressung des Faserstoffes dadurch
erreicht, daß die in bekannter Weise entsprechend der Außenform in radiale Backen
unterteilte Bodenform nachgiebig und nach innen ausgebuchtet ist und daß die Bodenbacken
durch Stifte, Stäbe u. dgl., die reit ihrem einen Ende an der Außenform befestigt
sind und mit dem freien Ende in einer Vertiefung der gegenüberliegenden Bodenbacke
angreifen, bei einem seitlichen Druck auf die Außenform gegen den Kernboden gedrückt
werden.
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In der Zeichnung ist in den Fig. _, 2 und 3 eine zur Herstellung von
in der Höhe geteilten Flaschen dienende Form im Längsschnitt und in teilweisem Längsschnitt
und Bodenansicht dargestellt. Fig. 4 zeigt schematisch die Einrichtung zum Drehen
des Kernes.
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Die in den Fig. Z bis 3 dargestellte Form ermöglicht das Herstellen
von Flaschen, deren Boden samt dem Flaschenmantel in einem Stück geformt ist. Die
Außenform besteht aus zwei übereinander angeordneten Teilen a und a1, die in bekannter
Weise in der Umfangsrichtung unterteilt sind. Der Stahlkern b besteht aus einem
Stück.-Die Form mit dem Kern wird in einen mit Holzschliff, Faseibrei o. dgl. gefüllten
Behälter getaucht. Die Teile der Außenform a, a1-, die in bekannter Weise zum Abfließen
des Wassers mit Öffnungen c versehen sind, werden wiederholt gegen den Kern b gepreßt,
der auf einer Spindel d sitzt und, w .e in Fig. 4 angedeutet, mittels Kurbel und
Kegelräderantriebes gedreht werden kann, wobei der Formling e, der an dem Kern haftet,
sich mit diesem mitdreht. Bei der Drehung des Formlings mit dem Kern werden etwa
und chte, durch die Trennungsfugen der Außenform
bedingte Stellen
des Formlings von der Außenform wieder überdeckt, so daß ein Formling gleicher Wandstärke
und Stoffbeschaffenheit entsteht, der auch eine genügende Festigkeit besitzt. Infolge
des zwischen den beiden Formteilen a und a1 verbleibenden Zwischenraumes e1 entstehen
beim Formen zwei Formlinge, die von dem Kern b ohne weiteres entfernt werden können.
Dazu wird der Kern samt der Spindel c nach dem Lockern der Befestigungsschraube
der Spindel an dem Kegelrad aus dem -Stoffbehälter ausgehoben (Fig. q gestrichelt
gezeichnet)- und dann der Kern von der Spindel abgenommen.
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Um das Formen des Flaschenbodens gleichfalls unter Pressung durchzuführen,
ist der Formboden nach innen ausgebuchtet und in radiale nachgiebige und federnde
Backen f unterteilt, von denen je zwei gegenüberliegende durch einen Stift g oder
Stäbchen beim Einwärtsbewegen der Außenfonnteile gegen den Kernboden gedrückt werden.
Die Stäbchen g sind mit dem einen Ende g1 an den Backen der Außenform befestigt,
während das freie Ende gegebenenfalls in Nuten oder Vertiefungen der Bodenbacken
f an diesen angreift. Der eine Bodenbacken f (Fig. 3) ist über die Mitte hinaus
verlängert, so daß im Formboden auftretende Zwischenräume bei der Drehung des Kernes
mit dem Formling wieder gedeckt und dadurch schadhafte Stellen im Flaschenboden
vermieden werden. Die Backen f können auch an der Außenform all gelenkartig befestigt
sein, um ihre Beweglichkeit gegen den Kern zu erreichen.
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Der Formling wird am Kern getrocknet, allenfalls mit Aufschriften
bedruckt und dann von diesem abgenommen. Die Formungshälften werden entweder, wie
Fig. i erkennen läßt, muffenartig ineinandergesteckt, mittels eingepreßter Gewinde
zusammengeschraubt oder auf andere Art und Weise miteinander verbunden. Die fertige
Flasche wird zweckmäßig in ein Paraffinbad getaucht und so gegen die Einwirkung
der Flüssigkeiten und Säuren unempfindlich gemacht.
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Auf die beschriebene Weise können auch Flaschen hergestellt werden,
bei denen der Boden für sich geformt und in den Flaschenmantel eingesetzt wird.
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Die nach dem Verfahren hergestellten Flaschen sind vermöge ihrer gleichmäßigen
Stoffbeschaffenheit besonders haltbar, so daß sie für Glasflaschen einen vollwertigen
Ersatz bieten.