DE653466C - Verfahren zur Formgebung von Glashohlkoerpern - Google Patents

Verfahren zur Formgebung von Glashohlkoerpern

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DE653466C
DE653466C DEN37030D DEN0037030D DE653466C DE 653466 C DE653466 C DE 653466C DE N37030 D DEN37030 D DE N37030D DE N0037030 D DEN0037030 D DE N0037030D DE 653466 C DE653466 C DE 653466C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B19/00Other methods of shaping glass
    • C03B19/04Other methods of shaping glass by centrifuging

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)
  • Glass Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Formgebung von Glashohlkörpern Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Formgebung von Hohlkörpern aus Glas und eine hierfür geeignete Vorrichtung und dient insbesondere zur Herstellung derartiger Hohlkörper von großen Durchmessern und hohen Wandstärken.
  • Solche Hohlkörper, beispielsweise Röhren, Zylinder u. dgl., wurden bisher vorzugsweise nach Verfahren geformt, welchen das Merkmal gemeinsam war, daß die Bildung des Formlings an allen Punkten seines Umfanges im gleichen Zeitraum erfolgte, daß also der ganze Umfang des Körpers gleichzeitig entstand, sei es in der Weise, daß die Formlinge mittels der Glasmacherpfeife angefangen und von hier unter gleichzeitigem Blasen von Hand abgezogen wurden, sei: .es in mehr oder weniger maschineller Weise ebenfalls durch Abziehen des 'noch bildsamen Glases von einem runden Pfeifenkörper, beispielsweise nach den als Donner- oder 1'hillips-Verfahren bekannten Verfahrnen.
  • Auch bei den außerdem noch angewendeten Verfahren des Einblasens der Glasmassie in eine Farm sowie dem Pressen solcher Hohlkörper in Formen erfolgt eine gleichzeitige 1-lerstellung des Gesamtumfanges des Formlings.
  • Es bedarf keiner weiteren Erläuterung, um darzulegen, daß bei derartigen Form-, )ungsverf, , cre' ahren nur Hohlkörper von geringen Abmessungen sowohl hinsichtlich des Durchmessers wie der Wandstärke hergestellt werden können; die hierbei vorhandenen Möglichkeiten werden noch weiter eingeschränkt durch die Tatsache, daß mit steigendem Durchmesser die noch erzielbaren Wandstärken abnehmen, während es in der Regel im Gegenteil erwünscht ist, Formlingen; von größerem Durchmesser auch größere Wandstärken zu geben.
  • Es ist auch ein Verfahren bekanntgeworden. bei welchem abweichend von den bisher erläuterten Verfahren der Aufbau von Glashohlkörpern in Richtung von unten nach oben erfolgt, indem das flüssige Glas in den Formspalt einer sich drehenden Form eingegossen wird. Hierbei findet ein gegenläufig zu der Form sich drehender Formkern Verwendung, der vorzugsweise auf seinem Umfang mit Wirbelwindungen versehen und außerdem während des Formgebungsvorgangs verdickbar ist. Durch diesen soll das Glas gegen die Wandung der Form gepreßt und so in die endgültige Form gebracht werden, wobei ein ständiges Durcheinandermischen des bereits im Formspalt befindlichen Glases mit dem neu hinzukommenden zwischen den sich zueinander bewegenden. Wandungen des Formspaltes erfolgt. Dieses Verfahren erfordert außerdem eine ziemlich umständliche Vorrichtung und hat sich offenbar, <2a es zufricdenstellende Erfolge nicht ergab, nicht einführen können.
  • Das Verfahren nach der Erfindung, bei welchem ebenfalls der Aufbau des Formlings in einem Formspalt von unten nach oben erfolgt, weist demgegenüber wesentliche \'orteile, insbesondere den außerordentlicher Einfachheit und den der Möglichkeit, ohne praktische Begrenzung hinsichtlich der Größenabmessungen und `Vandstärken Körper von vollkommener Gleichförmigkeit und Spannungsfreiheit zu erzeugen, auf, ferner den, daß seine Anwendung nicht auf die Herstellung von Hohlkörpern kreisförmiger Querschnitte beschränkt ist, sondern auch solche beliebiger anders gestalteter, im wesentlichen geschlossener Querschnitte hergestellt werden können. Solche Körper können ihrerseits wieder als Vorformlinge für die Herstellung zahlreicher offener Formen, die in großen Abmessungen und Wandstärken nach bekannten Verfahren nicht herstellbar waren, dienen. Auch ermöglicht es das neue Verfahren, beispielsweise schichtweise verschiedene Färbungen des Körpers unter scharfer Abgrenzung der Schichten gegeneinander zu erzeugen.
  • Das neue Verfahren wird in seiner grundsätzlichen Ausführungsform so durchgeführt, daß in einen aus einem Formmantel und einem fest innerhalb desselben liegenden Formkern, welche sich also im Ruhezustand zueinander befinden, gebildeten Formspalt, der sich zu einem Zulauf für das geschmalzene Glas bewegt, das Glas in Form eines endlosen Bandes fortlaufend so eingetragen wird, daß es sich laufend auf die bereits im Formspalt befindliche und im Ruhezustand verbleibende Glasmasse auflegt, um sich mit der jeweils obersten, noch in genügend flüssigem Zustand befindlichen Schicht derselben in der Form vollkommen zu verbinden. Hierbei wird durch die verhältnismäßig dünne Glasschicht, die bei jedem Durchgang eines Punktes des Formspaltes an dem Zulauf aufgetragen wird, das Entstehen von Blasen in dem Formling auch bei großen Wandstärken desselben zuverlässig verhindert, ebenso auch, insbesondere wenn durch Anordnung von an sich bekannten, zusätzlichen Beheizungs-, etwa auch Kühlvorrichtungen für eine entsprechende Regelung der Temperatur der Form gesorgt wird, das Auftreten von Spannungen.
  • Bei der betriebsmäßigen Durchführung des neuen Verfahrens -wird entweder eine sich an dem Glasstrom vorbeibewegende Form oder eine feststehende Form und im Zusammenhang hiermit eine enfsprechend bewegte Ausflußöffnung des Glasbehälters verwendet.
  • Von demvorstehendgekennzeichneten Grundgedanken ausgehend ergibt das neue Verfahren'vielseitige Ausführungsmöglichkeiten.
  • Außer der, die mit einem mittigen Kern versehene Form sich drehen zu lassen und in ihr den Hohlkörper in Richtung von unten nach oben durch den zulaufenden, sich bei der Drehung der Form immer wieder auf die oberste bereits in dieser befindliche Schicht auflegenden und mit dieser verbindenden Glasstrom aufzubauen, kann man unter der Voraussetzung entsprechend langsamer Drehgeschwindigkeit den Aufbau des Körpers auch in der Umfangsrichtung vornehmen. Hierbei ist man jedoch hinsichtlich der senkrechten Abmessungen des Formlings beschränkt. Nacheiner anderen Ausführungsform des Verfahrens kann man auch beispielsweise bei der Herstellung starkwandiger Ringe den Formling schichtweise in strahlenförmiger Richtung durch Eintragen der Glasmasse in das Innere der Form, die in diesem Falle an ihrem oberen Umfang, soweit es der endgültigen Wandstärke des Ringes entspricht, geschlossen und statt dessen seitlich geöffnet ist, unter 3lihvirkung der Fliehkraft aufbauen.
  • Ein besonderer Vorteil des neuen Verfahrens ist der oben schon erwähnte, daß seine Anwendung nicht auf die Herstellung regelrechter Drehkörper beschränkt ist, sondern sich auch anders gestaltete Körper, vorzugsweise allerdings solche mit geschlossenem Umfang, in dieser Weise herstellen lassen, wobei sich lediglich unter Umständen die Notwendigkeit ergibt, bei feststehendem Zulauf die Bewegung der Form, bei feststehender Form die Fortbewegung des Auslaufs nach einer entsprechenden Kurve verlaufen zu lassen.
  • Ferner kann man natürlich auch die nach dem neuen Verfahren hergestellten Hohlkörper weiterverarbeiten, beispielsweise in abgekühltem Zustand zerschneiden und hieraus Rinnen, Platten o. dgl. herstellen.
  • Die zur Durchführung des neuen Verfahrens dienende Vorrichtung ist zwecks Anpassung an die_ einzelnen oben aufgezählten Möglichkeiten verschieden ausgebildet.. Eine zur Ausführung des Verfahrens in seiner zur Zeit wichtigsten Ausführungsform, nämlich des Aufbaues des zu formenden Hohlkörpers in Richtung von unten nach oben, geeignete Vorrichtung ist in den Abbildungen dargestellt, und zwar zeigt Abb. t einen Seitenriß und Abb. -; einen Grundriß der Vorrichtung.
  • In den Abbildungen ist mit n die sich drehende Form mit dem tnittigen, festen Kern b bezeichnet, die mit Hilfe eines geeigneter) Antriebes c unter Vermittlung einer Riemenübertragung o. dgl. uni eine senkrechte Achse d so in Drehung versetzt -wird, daß der Formhohlraum e unter der Ausflul.ischi)auze f des die Glasmasse enthaltenden Behälters vorbeigeführt -wird. Die gegel)ellettfalls notwendigen. an sich bekannten, zusätzlichen Beheizungsvorrichtungen für die Form sind in der Abbildung nicht dargestellt.
  • Soll das Verfahren in der Weise . ausgeführt werden, daß die Form feststeht und statt dessen die ausflußstelle der Glasmasse aus dem Vorratsbehälter sich bewegt, so ergibt sich eine sinngemäße Umkehrung der Vorrichtung.
  • Die Nachbehandlung der Formlinge erfolgt nach den üblichen Verfahren der Glasher-stellun- durch Kühlung und gegebenenfalls auch Härtung.
  • Das neue Verfahren eröffnet für die Glasindustrie umfangreiche neue Möglichkeiten auf den verschiedensten Gebieten und eignet sich besonders zur Herstellung zahlreicher Gegenstände, die wegen der bisher beschriebenen und oben geschilderten Formgebungsschwicrigkeiten aus Glas kaum- hergestellt wurden, wie Rohrleitungen für die chemische Industrie, für Entwässerungs- 'und andere landwirtschaftliche Zwecke ü. a. m., insbesondere solche, in welchen die Eigenschaft der hohen Anfrcsswlgsbeständigkeit des Glases besondere Vorteile bietet, vor allem dann. wenn seine Zerbrechlichkeit -durch nachfolgendes Härten auf ein Mindestmaß beschränkt wird. Auch für die Formgebung vieler Körper, die bisher nach anderen Verfahren hergestellt werden mußten und die sich nun aus in der erfindungsgemäßen Weise hergestellten Vorformlingen erzeugen lassen, ergcl)en sich vielfach neue Möglichkeiten.

Claims (1)

  1. PATE=NTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Formgebung von Glashohlkörpern durch Eingießen schmelzflüssigen Glases in einen aus Formmantel und Formkern gebildeten umlaufenden Formspalt, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragen der Glasschichten aufeinander bei im Ruhezustand zueinander befindlichem Formmantel und Formkern erfolgt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Hohlkörpern von nicht kreisförmigem Querschnitt die Bewegung der Form, in eileer diesem Querschnitt entsprechenden Kurve erfolgt. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch Cr kennzeichnet, daß bei feststehender Form der Zulauf für das geschmolzene Glas dem Formspalt entlang bewegt wird. .l. Verfahren nach Anspruch ;, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Hohlkörpern nicht kreisförmigen Querschnittes die Bewegung des Zulaufes in einer diesem Querschnitt entsprechenden Kurve erfolgt.
DEN37030D 1934-08-08 1934-08-08 Verfahren zur Formgebung von Glashohlkoerpern Expired DE653466C (de)

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