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Die Erfindung betrifft eine Spritzgussform zur Herstellung eines eine umlaufende Ringnut aufweisenden Rohrstückes aus thermoplastischem Kunststoff, insbesondere eines Fittings aus Polyvinylchlorid, Polypropylen oder Polyäthylen, welches Rohrstück zumindest ab dem grössten Aussendurchmesser im Bereich der Ringnut zum Rohrende hin im wesentlichen gleichbleibende oder abnehmende Wandstärke aufweist, mit einem Formkern und einer mehrteiligen, zum Abziehen des fertigen Spritzlings teilbaren Aussenform, wobei an dem Formkern eine l (ernhülse mit einem Ringwulst und an einer Formhülse in der Aussenform in korrespondierender Bereich zur Bildung der Ringnut vorgesehen und Kernhülse sowie Formhülse in Kernlängsrichtung verschiebbar sind, so dass die Kernhülse aus dem Muffenende unter. dessen temporärer Aufweitung herausziehbar ist.
Spritzgussformen zur Herstellung von Rohrstücken mit einer umlaufenden Ringnut sind bereits in einer grossen Anzahl bekanntgeworden. Diese Spritzgussformen nützen meist den beispielsweise in der DE-PS Nr. 1130153 beschriebenen Effekt aus, dass ein Spritzling aus thermoplastischem Kunststoff in noch warmem bzw. teigigem Zustand kurzzeitig verformt werden kann und anschliessend durch das thermoelastische Rückstellungsvermögen wieder in jene Form zurückkehrt, in der er gespritzt wurde.
So ist beispielsweise in der NL-PS 139. 911 eine Spritzgussform zur Herstellung einer Schraubkappe beschrieben, welche eine Aussenform, einen Formkern und eine auf dem FQrmkern verschiebbar geführte Formhülse aufweist. Die Formhülse trägt starre, ringartige Wülste, welche während des Spritzvorgangs die zur Bildung eines Gewindes erforderlichen Ringnuten formen. Nach dem Einspritzen des thermoplastischen Kunststoffes und einer ersten Abkühlphase wird der mit den Ringnuten bzw. Ringwülsten korrespondierende Teil der Aussenform abgehoben, und anschliessend die Kernhülse gezogen, wobei der Spritzling kurzzeitig aufgeweitet wird und anschliessend auf Grund seines thermoelastischen Rückstellvermögens wieder in die ursprünglich gespritzte Form zurückkehrt.
Eine ähnliche Spritzgussform ist in der DE-PS Nr. 1491653 beschrieben und dient zur Herstellung einer Injektionsspritze. Diese Injektionsspritze weist ebenfalls ein Rohrstück mit umlaufenden Ringnuten auf. Die Spritzgussform besteht aus einem Formkern, einer Aussenform und einem Formeinsatz, der wieder starre Ringwülste zur Bildung der Ringnuten im Spritzling trägt. Nach dem Einspritzen des thermoplastischen Kunststoffes und einer ersten Abkühlphase wird auch hier der Aussenmantel des Rohrstückes des Spritzlings durch Verschieben der Aussenform freigelegt und anschliessend der Formeinsatz mit den starren Ringwülsten abgezogen, wobei das Rohrstück mit den Ringnuten thermoelastisch entformt wird.
Bei der Problemstellung, Fittinge aus thermoplastischem Kunststoff herzustellen, hat man daher dieses Prinzip auf die hiefür erforderlichen Spritzgussformen übertragen. So besteht eine bekannte Spritzgussform aus einem Formkern und einer zum Abziehen des fertigen Spritzlings teilbaren Aussenform. Der mit der Ringnut korrespondierende Bereich der Form ist einerseits von einer an den grössten Aussendurchmesser der Ringnut in Richtung zum Rohrende hin anschliessenden Formhülse und anderseits von einer Kernhülse mit einem starren Ringwulst gebildet. Nach dem Einspritzen des thermoplastischen Kunststoffes und einer Abkühlphase wird auch hier der Aussenmantel des Rohrstücks von dem grössten Aussendurchmesser im Bereich der Ringnut bis zum Rohrende hin freigelegt, in dem die Formhülse verschoben wird.
Anschliessend wird die Kernhülse abgezogen und so das Rohrstück im Bereich seiner Ringnut thermoelastisch entformt (vgl. AT-PS Nr. 356369).
Die Erfindung vereinfacht nun eine derartige Spritzgussform der eingangs genannten Gattung dadurch, dass Kernhülse und Formhülse in Längsrichtung unverrückbar verbunden sind.
Die Erfindung geht hiebei von der Erkenntnis aus, dass eine zeitlich getrennte Verschiebung des der Aussenform zugeordneten Bereichs und des der Innenform zugeordneten Bereichs des Formteils nicht notwendig ist, wenn das Rohrstück zumindest ab dem grössten Aussendurchmesser im Bereich der Ringnut bis zum Rohrende hin im wesentlichen gleichbleibende oder abnehmende Wandstärke aufweist. Dies ist bei Fittings in der Regel der Fall.
Günstig ist es, wenn der aus Kernhülse und Formhülse bestehende Formteil bei geschlossener Aussenform verschiebbar ist, so dass der zur Rohrmitte hin gelegene Bereich des Spritzlings festgehalten wird.
Bevorzugt schliesst die Flanke des Ringwulstes der Kernhülse mit der Achse des Formkernes einen spitzen Winkel ein.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines Ausführungsbeispieles und unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in der oberen Hälfte die Lage der Spritzgussform während des Einspritzens des thermoplastischen Kunststoffes und in der unteren Hälfte die Lage der Spritzgussform nach der thermoplastischen Entformung und während der Erstarrungsphase des Spritzlings.
In der Zeichnung ist ein Ausschnitt aus einer erfindungsgemässen Spritzgussform dargestellt, welche zur Herstellung eines Rohrstückes --8-- aus thermoplastischem Kunststoff dient. Das Rohrstück - weist eine umlaufende, durch einen Ringwulst --9-- gebildete Ringnut und zum Rohrende hin im wesentlichen gleichbleibende Wandstärke auf. Die Spritzgussform besteht aus einer zum Abziehen des fertigen Spritzlings teilbaren Aussenform-l-und einem Formkern --2--. An den grössten Durchmesser des Rohrstücks --8-- im Bereich seiner Ringnut schliesst in Richtung zum Rohrende hin ein Formteil --3-- an, welcher von zwei miteinander fest verschraubten Ringen, einer Formhülse - und einer Kernhülse --3b--, gebildet. ist.
Die Oberfläche der Formhülse --3a-- bildet den Aussenmantel und die Oberfläche der Kernhülse --3b-- den Innenmantel des Rohrstücks im Bereich der Ringnut. Dieser Formteil --3-- ist mit einem weiteren Ring --7-- fest verbunden, an welchem eine Stange --6-- angreift. Mittels der Stange --6-- ist der Formteil --3-- bei geschlossener Aussenform koaxial zum Formkern verschiebbar.
Bei der Herstellung eines Rohrstücks --8-- wird nun in der in der oberen Hälfte der Zeichnung dargestellten Lage der Spritzgussform thermoplastischer Kunststoff in den Formhohlraum eingespritzt. Nach einer ersten Abkühlungsphase, in der der thermoplastische Kunststoff eine etwa teigige Konsistenz aufweist, wird nun der Formteil --3-- in die in der unteren Hälfte der Zeichnung dargestellte Lage abgezogen. Dabei wird der Rohrmantel im Bereich des Rohrendes aus dem im Formteil befindlichen Formhohlraum ausgezogen, d. h. durch den Ringwulst --9-- auf der Kernhülse - aufgeweitet. Der Spritzling --8-- nimmt jedoch auf Grund. seiner thermoelastischen Eigenschaften während der anschliessenden Abkühlungs- und Erstarrungsperiode seine ursprüngliche Form wieder an.
Nach der Erstarrung wird die Aussenform geöffnet und der Spritzling vom Formkern - abgezogen.
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dungsgemässen Spritzgussform haben sich Polyvinylchlorid, Polypropylen oder Polyäthylen erwiesen. Weiters ist es für eine leichte Entformung von Vorteil, wenn die Flanken des Formteiles mit der Achse des Formkerns einen spitzen Winkel einschliessen. Es lässt sich jedoch auch eine thermoelastische Entformung erreichen, wenn die Flanken der Ringnut einen rechten Winkel mit der Achse des Formkerns einschliessen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Spritzgussform zur Herstellung eines eine umlaufende Ringnut aufweisenden Rohrstückes aus thermoplastischem Kunststoff, insbesondere eines Fittings aus Polyvinylchlorid, Polypropylen oder Polyäthylen, welches Rohrstück zumindest ab dem grössten Aussendurchmesser im Bereich der Ringnut zum Rohrende hin im wesentlichen gleichbleibende oder abnehmende Wandstärke aufweist, mit einem Formkern und einer mehrteiligen, zum Abziehen des fertigen Spritzlings teilbaren Aussen- form, wobei an dem Formkern eine Kernhülse mit einem Ringwulst und an einer Formhülse in der Aussenform ein korrespondierender Bereich zur Bildung der Ringnut vorgesehen und Kernhülse sowie Formhülse in Kernlängsrichtung verschiebbar sind,
so dass die Kernhülse aus dem Muffenende unter dessen temporärer Aufweitung herausziehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass Kernhülse (3b) und Formhülse (3a) in Längsrichtung unverrückbar verbunden sind.