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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 18722.
FRANÇOIS IIENNEBIQUE IN PARIS.
Verfahren zur Herstellung von Röhren und anderen Hohlgegenständen aus Beton durch
Zentrifugieren.
Die bisher zur Herstellung von mit Metalleinlagen armierten oder nicht armierten Röhren, Muffen oder anderen Hohlkörpern aus Beton, Asphalt oder anderen bildsamen Materialien mit Hilfe der Zentrifugalkraft vorgeschlagenen Vorrichtungen, welche aus in Umdrehung versetzbaren ein-oder zweiteiligen mittels Scharnieren verbundenen Formen. bestehen, können zur Anfertigung dichter Rotationskörper von gleichmässiger Beschaffenheit aus Zementbeton nicht mit Erfolg verwendet werden, weil dieses Material beim Zentrifugieren nicht gleichmässig von Wasser und der in ihm enthaltenen Luft befreit werden kann.
Durch die Wirkung der Zentrifugalkraft werden bekanntlich die schwereren Stoffe stärker fortgeschleudert als die leichteren. Es werden sich daher beim Zentrifugieren einer Zementbetonmasse in einem rotierenden Körper die Kieselsteine an der Innenfächo des letzteren anlegen, worauf sich eine Schichte Sand und hierauf Zement auflegt. Der grösste Teil des in dem Material enthaltenen Wassers und der eingeschlossenen Luft wird hiebei ausgeschieden und in den sich bildenden inneren Hohlraum des gebildeten Rotationskörpers gelangen. Bei weiterer Drehung der Form mischt sich der Zement innig mit dem Sande und diese Mischung dringt infolge der Fliehkraft in die Räume zwischen den Kieselsteinen ein. Es ist jedoch unmöglich, dabei die in der Masse noch vorhandene Flüssigkeit und Luft gleichmässig und vollständig zu verdrängen.
Bei Anwendung gelochter Zentrifugenmäntel wird wohl die Flüssigkeit und Luft aus der Betonmasse nach aussen austreten können, doch werden dabei auch die in der Flüssigkeit suspendierten feinen Zementteilchen infolge der Zentrifugalkraft mit ausgeschleudert, so dass auch hier der angestrebte Zweck nicht erreicht werden kann.
Diesem Übelstande wird der vorliegenden Erfindung gemäss dadurch abgeholfen, dass der Flüssigkeit und der in den äusseren Schichten des sich bildenden Rohres oder dgl. enthaltenen Luft eiu Entweichen nach aussen durch einen vor den Öffnungen in der Wandung der rotierenden Form angeordneten Flüssigkeit aufsaugenden und durchlässigen Stoff, wie Filz, Leinwand u. dgl. ermöglicht wird, während die feinen Zementteilchen in der Betonmasse zurückgehalten werden.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 die beispielsweise Ausführungsform einer zur Herstellung von Rohren aus Zementbeton geeigneten Zentrifuge im Aufriss und teilweise im Längsschnitt. Die Fig. 2,3 und 4 zeigen im Querschnitt die rohrförmige Zentrifuge und das in dieselbe eingebrachte Material in verschiedenen Arbeitsstufen.
Die Rohrform a ist an ihren Enden durch Verschlussstücke b abgeschlossen, welche mittels der Achsstummel d in Lagern c ruhen. Um die Zementbetonmasse leicht einbringen zu können, besteht das Rohr in gebräuchlicher Weise aus zwei Teilen, die durch Scharniere miteinander verbunden sind. Die Wandung der Rohrform ist mit Öffnungen k versehen, welche der Erfindung nach mit. einem Filz I überdeelst sind. In das noch offene Rohr a wird die Einlage e eingesetzt, welche'beispielsweise, wie dargestellt, aus einem Metallgeflecht besteht, worauf der Zementbeton in geeigneter Menge eingeführt wird. Hierauf
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Aussehen hat.
Wird, nuneinem derAchsstummeleine genügendrasche Drehungerteilt, so wird die Masse durch Fliehkraft gegen die Innenwand des Rohres a geschleudert und zusammengedrückt. Hiebei legen sich die schwersten Teile der Masse, nämlich die Kiesel-
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schichte 9 und auf diese die Zementlage 11 lagert. Der grösste Teil der in der Zement- betonmasse enthaltenen Luft wird hiebei verdrängt und gegen das. Innere des sich bildenden Hohlkörpers ausgeschieden. Das Wasser und die in den äusseren, sich bildenden
Schichten noch enthaltene Luft entweichen bei der Drehung der Form durch den Filz und die in der Wandung der Form angebrachten feinen Öffnungen k.
Bei weiterer Drehung der Form mischt sich der Sand innig mit dem Zement und die stark zusammengedrückte
Masse tritt infolge der Fliehkraftwirkung in die Räume zwischen den Kieselsteinen ein.
Dabei worden die feinen Sand-oder Zementteilchen nicht mit ausgeschleudert, indem sie durch die an der Innenseite der Form a die Öffnungen, k verdeckende Auskleidung l ans aufsaugungsfähigem und durchlässige Material, wie Filz oder Leinwand zurückgehalten werden.
Nachdem auf einer oder auf beiden Seiten das Rohr a von den Abschlussplatte e abgenommen und die Form a geöffnet wurde, kann der geformte Gegenstand heraus- genommen werden.
Auf die geschilderte Weise wird ein von Luft und Wasser völlig befreiter Rotations- körper gebildet, der um so fester ist, eine je grössere Umfangsgeschwindigkeit der Form a erteilt wurde. Das fertiggestellte Rohr besitzt im Querschnitt das in Fig. 4 dargestellte
Aussehen.