-
Verfahren zur Herstellung einer porösen Masse zum Aufspeichern von
Gasen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer porösen :Masse
zum Aufspeichern von Gasen, insbesondere Acetylen, und besteht darin, daß man aus
einem faserigen oder pulverförmigen oder körnigen, porösen Stoff und einem Bindemittel
eine breiige Masse herstellt und diese während ihrer Herstellung oder bei oder nach
dem Erstarren in größere Stücke zerlegt, die als Hauptteil einer Schüttmasse für
den Gasbehälter dienen.
-
Es ist bekannt, poröse Massen für den angegebenen Zweck aus Primär-
und Sekundärstoffen zusammenzusetzen. Dabei wurden die Stoffe in ihrer Ursprungsform
benutzt, beispielsweise größere Holzkohlenstücke, die mit den feinen, beim Zerteilen
entstehendn Abfallstückchen in Pulverform gemischt oder durchsetzt wurden. Demgegenüber
unterscheidet sich das Verfahren nach der Erfindung dadurch, daß eine besondere
Vorbereitung der primären Stoffteile erfolgt, indem diese in der angegebenen Weise
hergestellt werden, wobei zunächst aus einem faserigen oder pulverförmigen oder
körnigen, porösen Stoff und einem Bindemittel eine breiige Masse hergestellt und
diese dann in Stücke zerlegt wird. Dieses Verfahren hat den Vorzu-, daß die danach
hergestellten Stücke der primären Masse trotz ihrer Größe irgendwelche Hohlräume
nicht enthalten und die besonders guten Eigenschaften der Porosität der einzelnen
Grundstoffe in den ganzen festen Körpern, die sie bilden, vereinigen.
-
Die Festigkeit der beim Trocknen leicht zerfallenden Stücke von unregelmäßiger
oder auch regelmäßiger Form (Kugelgestalt) kann zweckmäßig dadurch erhöht werden,
daß ihnen, wie es z. B. im Bauhandwerk bei der Herstellung von Decken o. dgl. aus
Mörtel mit einer Einlage aus Faserstoff, Stroh o. dgl. allgemein gebräuchlich ist,
in breiigem Zustande Faserstoffe, z. B. Asbest, zugesetzt werden. Dadurch werden
die einzelnen Stücke verfilzt und erhalten eine besonders zähe Struktur.
-
Für besondere Zwecke erscheint es wünschenswert, die Stücke dadurch
herzustellen, daß ein Kern aus porösem Stoff genommen und mit einer Umkleidung aus
einem faserigen oder pulverförmigen oder körnigen, porösen Stoff unter Benutzung
eines Bindemittels umgeben wird. Dadurch wird einerseits die gute Porosität des
Grundstoffes völlig ausgenutzt, während andererseits die einzelnen Stücke, die mit
einem Mantel von
rauhen Äußeren umgeben sind, wegen der hierdurch
ganz bedeutend vergrößerten Reibung nicht so leicht aneinander entlangrutschen können.
Infolgedessen ist das Absacken der einzelnen Stücke und das Entmischen der primären
und sekundären Bestandteile der Masse verhindert.
-
Besonders zweckmäßig ist diese Umkleidung der Primärstoffstücke, wenn
diese aus Holzkohlen bestehen. Derartige Holzkohlenstücke haben den Vorzug einer
ganz besonders hohen Porosität, sind aber außen verhältnismäßig glatt, so daß das
Entmischen der primären und sekundären Bestandteile bei häufigen und heftigen Stößen
verhältnismäßig leicht stattfindet, wodurch die Bildung von Hohlräumen begünstigt
und die Explosionsgefahr erhöht ist. Diese Gefahren sind in besonderem Maße vermieden,
wenn die aus Holzkohlen bestehenden Kerne mittels einer Bekleidung aus Kieselgur
und einem Bindemittel außen rauh gemacht sind.
-
Als ein für das Verfahren nach der Erfindung besonders geeigneter
Stoff ist Kiesclgur hervorzuheben. Die Herstellung einer aus diesem Stoff bestehenden
Masse kann in der Weise erfolgen, daß Kieselgur mit einem Bindemittel gemischt wird,
gegebenenfalls unter Zusatz eines faserigen Verstärkungsstoffes, so daß sich ein
Teig bildet, der dann in Stücke von gewünschter Größe zerteilt wird. Zum Ausfüllen
der Zwischenräume wird in an sich bekannter Weise löse Kiesel_ gur verwendet, die
mit den Stücken innig gemischt wird. Die Menge der zugesetzten Kieselgur muß so
gewählt werden; daß sie die in den Behälter eingefüllte Mässe verhindert, bei der
Beförderung des Behälters oder allgemein nach Ablauf einer gewissen Zeit zusammenzusinken,
d. h. die Zwischenräume zwischen den Stücken müssen vollständig. mit Kieselgur ausgefüllt
werden. Die erforderliche Menge loser Kieselgur richtet sich nach der Form und Größe
der Stücke und kann durch Versuche festgestellt werden.
-
Die erwähnte Mischung des faserigen oder pulverförmigen oder körnigen
Stoffes mit dem Bindemittel kann in einer Mischmaschine ausgeführt werden, die mit
einer die Masse zerteilenden Vorrichtung in Form von Stäben o. dgl. versehen ist,
so daß die Masse gleichzeitig in Stücke von gewünschter Größe zerteilt wird, wobei
das Mischen bzw. das Zerteilen zweckmäßig bis zum Erstarren des Bindemittels fortgesetzt
wird. Es ist dabei nicht notwendig, den Stücken gleiche Größe oder regelmäßige Form
zu geben.
-
Die nach der Erfindung hergestellten Stücke oder Kugeln brauchen nicht
durchgängig aus einem faserigen oder pulverförmigen oder körnigen Stoff zu bestehen.
Diese einzelnen Stücke können auch z. B. so hergestellt werden, daß ein Kern aus
einem porösen Stoff in Kugel= oder anderer Gestalt mit einer Schicht von faserigem
oder pulverförmigem oder körnigem Stoff mit Hilfe eines Bindemittels umkleidet wird.
Als Kern kann irgendein poröser Stoff Verwendung finden, z. B. Holzkohle, die sehr
porös ist, infolge ihrer Sprödigkeit jedoch nur schlecht allein als Füllmasse für
die hier in Betracht kommenden Zwecke verwendet werden kann. Als Umkleidungsstoff
derartiger Kernstücke ist Kieselgur mit einem Bindemittel besonders geeignet.
-
Für das Anbringen der Umkleidung werden z. B. mit Wasser angefeuchtete
Holzkohlestücke von geeigneter Größe zusammen mit Kieselgur oder einem anderen faserigen
oder pulverförmigen oder körnigen Stoff und einem Bindemittel in eine Mischmaschine
eingebracht, wobei während des Mischens die einzelnen Kohlestücke mit einer Schicht
aus diesem Stoff umkleidet werden, die von dem Bindemittel festgehalten wird. Auch
in diesem Falle kann dem Umkleidungsstoff ein Verstärkungsstoff zugesetzt werden.
Es können die Kernstücke auch durch Abschleifen in einer Trommel o. dgl. bearbeitet
werden. Die so gebildeten Stücke werden dann mit einem losen, porösen, faserigen
oder pulverförmigen öder körnigen Stoff, wie Kieselgur, gemischt und in der beschriebenen
Weise in den Behälter eingefüllt, wobei das Mischen der Stücke und des losen Stoffes
innerhalb oder außerhalb des Behälters ausgeführt werden kann.
-
Als Beispiele für faserige Stoffe, die sich für die Masse nach der
Erfindung eignen, sind Asbest, Cellulose, Seide oder andere für Füllmasse,t aur
Aufspeicherung von Gasen bekannte Faserstoffe zu erwähnen. Als körnige oder pulverförmige
Stoffe sind außer Kieselgur noch Ziegelmehi, Bimsstein oder ähnliche Stoffe anzuführen.
Alle diese Stoffe können entweder als Kernstücke oder als Füllstoffe verwendet werden.
Als Bindemittel sind Zement, Zinkchlorid o. dgl. zu nennen.