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Schaltungsanordnung für Stelirelais von Weichen, Gleissperren u. dgl.
Die Erfindung befaßt sich mit einer Schaltungsanordnung für Stellrelais von Weichen,
Gleissperren u dgl., deren Antriebsmotor durch Zusammenwirken eines die Stellrichtung
bestimmenden Stützrelais mit einem Stellspannungsanschalter gesteuert wird. Es ist
bereits bekannt, den Stellspannungsanschalter durch den Entladestrom eines Kondensators
zu erregen, so daß er wieder abfällt und den Motor stillsetzt, wenn die Weiche oder
Gleissperre innerhalb einer bestimmten Zeit die Endlage nicht erreicht hat. Es ist
auch schon vorgeschlagen worden, das Stützrelais über einen Kondensator zu erregen,
um dadurch den Aufwand weiterer Schaltmittel zu vermeiden. Beide Vorschläge, vor
allem der zweite, haben jedoch erhebliche Mängel, die ihre Anwendung sehr erschweren.
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Aufgabe der Erfindung ist, eine Schaltung zu schaffen, die mit besonders
geringem Aufwand von Schaltmitteln auskommt und die gleichzeitig die Mängel der
bisherigen Vorschläge vermeidet. Erfindungsgemäß ist ein Kondensator vorgesehen,
der beim Einleiten eines Umstellvorganges mittels Tastendruck od. dgl. zuerst in
Reihe mit dem Stützrelais und nach dem Loslassen der Taste od. dgl. in Reihe mit
dem Spannungsanschälter geschaltet wird. Dabei wird der Kondensator über eines dieser
Relais aufgeladen und über das andere Relais wieder entladen.
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Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß
die beiden Wicklungen des Stützrelais jeweils durch einen in angezogener Stellung
ihres eigenen Ankers geschlossenen Kontakt kurzgeschlossen werden. Beim Einleiten
eines Umstellvorgangs wird auch der Spannungsanschalter, wenn er sich noch in Arbeitsstellung
befinden sollte, also beispielsweise bei Umkehr der Umstellrichtung vor Erreichen
einer Endlage der Weiche, kurzgeschlossen. Beide Maßnahmen haben den Zweck, den
Lade- bzw. Entladevorgang des Kondensators schnell zu beenden.
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In Fig. 1 und 2 sind zwei mögliche Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt; bei ihrer Beschreibung seien noch weitere Einzelheiten der Erfindung
angegeben.
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In Fig. 1 ist in der dargestellten Grundstellung der Spannungsanschalter
S über den Kontakt T einer Taste oder eines anderen beim Einleiten eines Umstellvorgangs
betätigten Schaltmittels an den entladenen Kondensator K angeschaltet. Der Anker
der Wicklung U1 des die Umstellrichtung bestimmenden Stützrelais U1/U2 ist abgefallen,
und sein Kontakt U11 ist geöffnet; der Anker der Wicklung U2 ist abgestützt, und
sein Kontakt U21 ist geschlossen. Wird jetzt der Kontakt T umgelegt, so wird der
Spannungsanschalter S vom Kondensator K getrennt, und der Kondensator wird an das
Stützrelais angeschaltet. In dem Stromweg über den Kondensator K, den Begrenzungswiderstand
Wi, den umgelegten Kontakt T, die Wicklung U1 des Stützrelais und den geschlossenen
Kontakt U21 wird durch den Ladestrom des Kondensators der Anker der Wicklung U
1 angezogen; sein Kontakt U 11 schließt dadurch die Wicklung
U 1 kurz. Durch diesen Kurzschluß wird die Aufladung des Kondensators K über
den eben genannten Stromweg schnell beendet; der Kurzschluß bewirkt außerdem eine
Abfallverzögerung des Ankers der Wicklung U l,
die durch Anbringen einer Kurzschlußwicklung
auf der Spule noch verstärkt werden kann. Die Wicklung U2 ist zunächst durch den
zugehörigen Kontakt U21 ebenfalls kurzgeschlossen; dieser Kurzschluß wirkt sich
jedoch nicht verzögernd aus, da U2 nicht erregt ist. Der bisher abgestützte Anker
der Wicklung U2 fällt daher ab und öffnet seinen Kontakt U21. Die Wicklung U 2 bleibt
aber stromlos, weil der Ladevorgang des Kondensators K bereits beendet ist und kein
Ladestrom mehr fließt. Wird jetzt der Kontakt T zurückgestellt, so wird der Kondensator
K über den Widerstand Wi und den Spannungsanschalter S entladen; dieser bleibt so
lange erregt, bis der Entladevorgang des Kondensators nahezu beendet ist oder bis
der Spannungsanschalter nach beendetem Umlauf der Weiche durch in der Zeichnung
nicht dargestellte Kontakte abgeschaltet wird. Über weitere nicht dargestellte Stromkreise
wird durch Kontakte des Stützrelais und des Spannungsanschalters in bekannter Weise
die Stellspannung an den Antriebsmotor der Weiche angeschaltet.
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Ein ähnliche Schaltung ist in Fig: 2 dargestellt; die Relais S, U1
und U2, der Kondensator K, der Widerstand Wi und die Kontakte U11 und U21 haben
dieselbe
Wirkung wie die gleich bezeichneten Schaltmittel in Fig. 1. An Stelle des Kontaktes
T in Fig. 1 treten die Kontakte T1 bis T3, die ebenfalls von einer Taste oder einem
anderen beim Einleiten eines Umstellvorgangs betätigten Schaltmittel gesteuert werden.
Außer dem Kontakt U 11 sind noch weitere Kontakte U12 bis U14 und außer dem
Kontakt U21 noch weitere Kontakte U22 bis U24 dargestellt, die von
den Ankern der Wicklungen U1 bis U2 des Stützrelais gesteuert werden; ferner sind
zwei Kontakte S1 und S2 des Spannungsanschalters S gezeichnet. Die Wicklungen U1
und U2 des Stützrelais hierbei sind nicht in Reihe geschaltet, sondern werden abwechselnd
durch die Kontakte U22 und U12 an den Stromkreis des Kondensators angeschaltet,
so daß beide Wicklungen mit ihrem einen Anschluß an der Rückleitung zur Stromquelle
liegen können. In der dargestellten Grundstellung liegt der, Spannungsanschalter
S über die geschlossenen Kontakte U13, U23 und T3 sowie den Begrenzungswiderstand
Wi am entladenen Kondensator K. Werden jetzt die Kontakte T 1 und
T 2 geschlossen und der Kontakt T3 geöffnet, so wird der Spannungsanschalter
S vom Kondensator K abgetrennt, und in dem Stromweg über die Kontakte S2,
T 1 und U22 wird die Wicklung U 1 des Stützrelais vom Ladestrom des
Kondensators K durchflossen, so daß deren Anker angezogen wird. Dabei schließen
die zugehörigen Kontakte U 11, U12 und U14, und der Kontakt U13 öffnet;
gleichzeitig verliert der Anker der Wicklung U2 seine Abstützung und fällt ab, so
daß die Kontakte U21, U22 und U23 öffnen und der Kontakt U24 schließt. Beim Schließen
des Kontaktes U 11, bevor der Kontakt U22 öffnete, ist die Wicklung U1 kurzgeschlossen
worden, und über die Kontake U11, U22, T1 und S2 wird der Kondensator schnell
vollständig aufgeladen. Beim Schließen des Kontakts U12 wird die Wicklung U2 an
diesen Stromweg angeschaltet, nachdem durch das Abfallen des Ankers dieser Wicklung
der Kontakt U21 geöffnet hat; weil der Ladevorgang des Kondensators K jedoch schon
beendet ist, kann sich diese Anschaltung nicht mehr auswirken. Werden jetzt die
Kontakte T1 und T 2 wieder geöffnet und T 3 wieder geschlossen, so
bewirkt der Entladestrom des Kondensators K über den Widerstand Wi und die Kontakte
T3, U24 und U14 die Erregung des Spannungsanschalters S, der erregt bleibt,
bis der Entladevorgang nahezu beendet ist oder der Spannungsanschalter anderweitig
abgeschaltet wird, wie bereits vorher beschrieben.
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Werden, während der Spannunganschalter S erregt ist, die Kontakte
T 1 bis T 3 erneut betätigt, so verhindert der Kontakt S2 die Anschaltung
der Stützrelaiswicklungen U 1- oder U2, solange die Erregung des Spannungsschalters
andauert. Außerdem sind dann die Kontakte S1 und T2 zugleich geschlossen, so daß
der Kondensator K kurgeschlossen und sein Entladevorgang schnell beendet wird. Dann
fällt der Spannungsanschalter S ab, öffnet seinen Kontakt S 1 und schließt seinen
Kontakt S2, und über den bereits geschlossenen Kontakt T 1 kann das Zurückumstellen
des Stützrelais wie vorher beschrieben vor sich gehen.
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Durch die Anordnung der Kontakte U13, U23, U14 und U24 wird das Anschalten
des Spannungsanschalters verhindert, solange während des Umstellens des Stützrelais
die Anker beider Wicklungen L.'1 und U2 zugleich angezogen sind, auch wenn zur gleichen
Zeit bereits die Kontakte T 1 bis T 3 in die dargestellte Grundstellung
zurückgelegt werden. Durch diese Maßnahmen wird auch beim Einleiten eines Umstellvorgangs
in entgegengesetzte Richtung während des Umlaufens der Weiche (Reservieren) die
richtige Reihenfolge des Ablaufes der Schaltvorgänge sichergestellt.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel -beschränkt,
sondern kann überall dort mit Vorteil angewendet werden, wo eine bestimmte Schaltreihenfolge
zweier Relais, die durch nur einen Schaltvorgang eingeleitet wird, gefordert ist.
Insbesondere ist es möglich, auch das erste der beiden Relais durch den Entladestrom
eines in Grundstellung geladenen Kondensators und das zweite durch den Ladestrom
des Kondensators zu steuern.