DE107109C - Verfahren zum unschädlichmachen der bei der gerbung mittels pikrinsäure im leder zurückbleibenden freien pikrinsäure - Google Patents

Verfahren zum unschädlichmachen der bei der gerbung mittels pikrinsäure im leder zurückbleibenden freien pikrinsäure

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DE107109C
DE107109C DE1898107109D DE107109DA DE107109C DE 107109 C DE107109 C DE 107109C DE 1898107109 D DE1898107109 D DE 1898107109D DE 107109D A DE107109D A DE 107109DA DE 107109 C DE107109 C DE 107109C
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Germany
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picric acid
tanning
leather
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picric
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DE1898107109D
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Franz Wartenberger
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents

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  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

PATENTAMT.
KLASSE 28: Gerberei.
Obgleich das Gerben mittels Pikrinsäure schon erwähnt worden ist, hat dieses Mittel in der Praxis bisher, soweit bekannt, keine Anwendung gefunden, was wohl dem Umstände zuzuschreiben ist, dafs es nicht verstanden worden ist, die Pikrinsäure für Gerbzwecke richtig anzuwenden.
In der Schrift Wiener, Lohgerberei, 1890, Seite 102 ist darauf hingewiesen worden, dafs Pikrinsäure zum Gerben wohl benutzt werden könne, jedoch wird gleichzeitig betont, dafs der viel zu hohe Preis der Pikrinsäure ihre Anwendung in der Lederpraxis geradezu ausschliefst.
In dieser Schriftstelle ist also nur theoretisch auf die Anwendbarkeit der Pikrinsäure für Gerbzwecke hingewiesen worden ; ein Verfahren dafür, wie sich die Behandlung des Leders mit Pikrinsäure praktisch ausführen läfst, ist aber nicht angegeben. Im Gegentheil, es ist behauptet worden, dafs die Pikrinsäure für die Praxis zum Gerben unbrauchbar sei. Andererseits ist ein combinirtes Schnellgerbverfahren mit vegetabilischen Gerbstoffen, essigsaurer Thonerde, Chlornatrium und Pikrinsäure bereits in der Patentschrift Nr. 14582, Kl. 28, vorgeschlagen worden.
Die vorliegende Erfindung fafst nun diejenigen Mittel zusammen, mit welchen erreicht wird, die Pikrinsäure sehr vorteilhaft zum Gerben zu benutzen.
Zunächst ist erkannt worden, dafs es durchaus nicht nur unnöthig, sondern für das Leder sogar schädlich ist, Pikrinsäure in starker Lösung zu benutzen. Es ist gefunden worden, dafs als sogenannte Farbe nur sehr schwache Lösungen von Pikrinsäure anzuwenden sind, in welchen, wie Versuche ergeben haben, die wie üblich vorbereiteten Häute in wenigen Stunden gargegerbt sind. Die stärkste Lösung der Pikrinsäure soll etwa 1 Theil Pikrinsäure auf 70 Theile Wasser betragen, gewöhnlich sollen aber schwächere Lösungen benützt werden. Durch Anwendung solcher schwacher Lösungen wird das Gerben mit Pikrinsäure nicht nur vortheilhaft, weil solche schwache Lösungen des Gerbmittels billig zu liefern sind, sondern technisch überhaupt erst brauchbar, da stärkere Pikrinsäurelösungen die Häute schädlich beeinflussen.
In enger Verbindung mit diesem Verfahren, die Pikrinsäure nur in schwachen Lösungen zu verwenden, steht ein zweites Verfahren, welches die Benutzung der Pikrinsäure in der Gerberei erst ermöglicht. Es besteht dies in einer Nachbehandlung des bereits gegerbten Leders mittels eines Stoffes, welcher die freie überschüssige Pikrinsäure im Leder bindet und damit deren abfärbende und giftige Eigenschaft beseitigt. Hierfür ist Antichlor (unterschwefligsaures Natron) als geeignet gefunden worden. Durch dieses zweite ganz neue Mittel wird also erst das gegerbte Leder für die Praxis brauchbar gemacht.
Das neue Verfahren stellt sich somit wie folgt dar:
Die vorbereiteten Häute werden in die erwähnte schwache Lösung von Pikrinsäure ge-
legt und sind schon nach wenigen Stunden gargegerbt. Hierbei kann die schwache Pikrinsäurelösung in etwa halbstündigen Pausen durch Zusatz von Pikrinsäure auf ihren Gehalt an diesem Gerbmittel erhalten bezw. nach und nach etwas verstärkt werden.
Nachdem die Gerbung in 2 bis 4 Stunden vollendet ist, werden die gargegerbten Häute durch ein Bad von Antichlor gezogen, ausgewaschen und wie gebräuchlich zugerichtet.
Die pikringaren Leder verwandeln in dem Bade von Antichlor ihre Farbe von einem lebhaften Gelb in ein mattes Graugelb und färben nach dieser Behandlung nicht mehr ab.
Die chemischen Processe, welche sich zwischen Pikrinsäure und Antichlor vollziehen, dürften auf einer Reduction der Pikrinsäure beruhen. ,
Thatsache ist, dafs die Pikrinsäure und das Antichlor auf einander wirken, und dafs das auf diese Weise behandelte Leder thatsä'chlich andere Eigenschaften bekommt, welche dessen praktische Brauchbarkeit erhöhen oder in Wirklichkeit erst ermöglichen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Unschädlichmachen der bei der Gerbung mittels Pikrinsäure im Leder zurückbleibenden freien Pikrinsäure, dadurch gekennzeichnet, dafs man das fertig gegerbte Leder in ein Bad von unterschwefligsaurem Natron bringt.
DE1898107109D 1898-09-27 1898-09-27 Verfahren zum unschädlichmachen der bei der gerbung mittels pikrinsäure im leder zurückbleibenden freien pikrinsäure Expired DE107109C (de)

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