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Korrosionsschutzmittel und Verfahren zum Schutz eisenhaltiger Flächen
Die Erfindung betrifft ein Stoffgemisch zur Verhinderung der Korrosion eisenhaltiger
Metalle, wie Eisenlegierungen u. dgl., insbesondere zur Erhöhung der Korrosionsfestigkeit
solcher eisenhaltiger Metalle, die mit Wasser, Salzwasser oder feuchter Luft in
Berührung kommen, also ein Korrosionsschutzmittel für die Oberflächen von Stahlrohren,
Vorratsbehältern und von für den Transport flüssiger Güter verwendeten Tanks von
Schiffen, sowie ein Verfahren zum Aufbringen dieses Mittels.
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Es ist bekannt, daß Stahl, Gußeisen und andere eisenhaltige Metalle
einer raschen Korrosion unterliegen, wenn sie mit verschiedenen Flüssigkeiten und
Dämpfen in Berührung kommen, insbesondere der Wirkung von Seewasser, Seeluft und
Flüssigkeiten ausgesetzt sind, die Wasser gelöst oder suspendiert enthalten. Dies
gilt besonders für die Ladetanks von Öltankern.
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Die Ladetanks von Öltankern sind in erster Linie für den Transport
flüssiger Erdölprodukte bestimmt, wie Rohöle, Gasöle, Benzine, Heizöle usw. Diese
sind an sich im allgemeinen nicht korrosiv, aber sie enthalten oft Verunreinigungen,
wie Schwefelverbindungen, Wasser, Mineralsalze u. dgl., welche die Korrosion fördern.
Die Ladetanks sind besonders dann der Rost- und Zunderbildung ausgesetzt, wenn sie
Seewasser als Ballast enthalten. Außerdem sind die Tanks in leerem Zustand ständig
der Wirkung der Seeluft ausgesetzt.
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Die Ladetanks müssen vor Übernahme einer neuen Ladung von allen Resten
der vorher transportierten Ladung gereinigt werden. Auf Öltankern erfolgt die Reinigung
nach der »Butterworth«-Methode, welche darin besteht, daß man 1 Stunde oder länger
Seewasser durch Düsen bei etwa 66 bis 93° C und etwa 12 Atm. gegen die Innenwände
der Tanks aufsprüht. Die kombinierte Reinigungs- und Scheuerwirkung des Strahles
hoher Geschwindigkeit entfernt alle verbliebenen flüssigen Produkte und losen Zunder
von den Schotten usw. Das Gemisch von Salzwasser und Produktresten der Ladung wird
über Bord gepumpt, worauf Männer der Besatzung die Tanks betreten, um diese von
Hand weiter zu reinigen und Rost und Zunder zu entfernen. Bei dieser Butterworth-Reinigung
werden also sowohl die Tanks gereinigt als auch die restlichen Dämpfe herausgespült,
um zu ermöglichen, daß die Tanks ohne Gefahr betreten werden können. Diese Reinigungsart
trägt weiter zur Korrosion der Tankwandungen bei.
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Die Tanks von Öltankern, die zum Transport sauberer Öle verwendet
werden, wie Benzin, Heizöl, Dieselkraftstoff usw., sind ganz besonders der Korrosion
ausgesetzt. Anders als schwere Rohöle und Schmieröle überziehen diese sauberen Öle
nicht die Oberflächen der Tanks mit einem Ölschutzfilm, sondern halten sogar diese
Flächen sehr sauber, die dadurch einem korrodierendem Angriff sehr stark ausgesetzt
sind.
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Messungen an Ladetanks von Öltankern zeigen, d@aß die Korrosionsgeschwindigkeiten
in der Größenordnung von 0,179 bis 0,305 mm/Jahr oder höher sind. Die Unterhaltungskosten,
die durch diesen Korrosionsgrad entstehen, können mehr als 60 000 S je Tanker und
Jahr betragen. Das Korrosionsproblem ist also sehr wichtig.
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Mit den bisherigen Schutzmaßnahmen konnte man nur geringe Fortschritte
erzielen. Hierzu gehören die Verwendung von Farben, Überzügen, kathodischer Schutz,
Entfeuchten und die Verwendung von Korrosionsinhibitoren im Waschwasser, im Ballast
und in der Ladung. In vielen Fällen sind diese Methoden so kostspielig, daß sich
ihre Anwendung von selbst verbietet.
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Es wurde nun gefunden, daß die Korrosion weitgehend gemildert werden
kann, wenn man die Oberflächen der Tanks und andere Metallflächen mit einer wäßrigen
Lösung eines Alkaliphosphates, Phosphorsäure und einem Alkalinitrat, -chlorat oder
-nitrit behandelt, welche 0,0007 bis 0,075 Mol/1 der letzteren Verbindung, 0,004
bis 0,5 Mol/1 Phosphorsäure und so viel Alkaliphosphat enthält, daß sie ein PH zwischen
2
und -1 besitzt. Es ist besonders erwünscht, daß die Lösung eine Konzentration von
etwa 0,03 bis 0,056 Mo1/1 an freier Phosphorsäure aufweist.
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Bekannt sind Korrosionsschutzlösungen, die Zink-oder Manganphosphat
und ein Nitrit, gegebenenfalls auch ein Nitrat bzw. Zinkphosphat und ein Chlorat
bzw. Zinkphosphat, ein Nitrat, Chlorat und Kupfer bzw. Zinkchlorat, NI atriummonophosphat
und Schwefelsäure enthalten.
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Bei fast allen Veröffentlichungen handelt es sich um die Bildung dünner
Beläge von Zink- oder llanganphosphat auf der Eisenoberfläche. Ein Verfahren, das
nur mit Alkaliphosphat und einer verhältnismäßig hohen Konzentration an Oxydationsmittel
ohne Zusatz freier Phosphorsäure arbeitet, unterscheidet sich hinsichtlich der Zusammensetzung
des Schutzmittels und des angewandten p$ Bereiches wesentlich von der vorliegenden
Erfindung. Üblicherweise müssen die Metalloberflächen vor der Rostschutzbehandlung
gereinigt werden. Beim Arbeiten nach der vorliegenden Erfindung ist eine solche
Reinigung nicht erforderlich. Der Rostschutz ist auch bei angerosteten Metalloberflächen
wirksam.
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Das Korrosionsschutzmittel nach der Erfindung kann hergestellt werden,
indem man ein Metallphosphat, Phosphorsäure und ein Nitrat, Chlorat oder Nitrit
in einem wäßrigen Lösungsmittel, z. B. Süßwasser, Salzwasser oder Seewasser, vorteilhaft
in Süßwasser, löst. Unter »Süßwasser« ist jedes Wasser (zum Unterschied von See-
oder Salzwasser) zu verstehen, welches an Land gewonnen wird, z. B. aus Quellen,
Brunnen, Flüssen, Seen usw., sowie auch Regenwasser. Diese Wässer enthalten verhältnismäßig
wenig gelöste Salze im Vergleich zu den im Seewasser enthaltenen Salzmengen. Ferner
sind hierzu auch destilliertes Wasser und Wässer zu rechnen, die durch Ionenaustausch
entmineralisiert sind.
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Unter Alkaliphosphat sind hier alle wasserlöslichen "#,11caliphosphate,
sauren Phosphate und ihre verschiedenen Hydrate, insbesondere die primären, sekundären
und tertiären Natriumphosphate nebst Hydraten, zu verstehen.
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Unter den Alkalinitriten, -choraten und -nitraten werden die Alkalinitrite,
vor allem Natriumnitrit, bevorzugt.
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Besonders brauchbar ist eine Bebandlungslösung aus Alkaliphosphat,
Phosphorsäure und Alkalinitrit. Wenn ,Na,' P 0a - 12 H2 O, 85o/oige H, P 04 und
Na N 02 die drei Bestandteile sind, kann das Gesamtgewicht dieser Verbindungen etwa
0,5 bis 10, vorteilhaft zumindest 2 Gewichtsprozent der Lösung betragen. Die Konzentration
an Natriumnitrit soll etwa 0,005 bis 0,5 Gewichtsprozent der Lösung betragen. 85°/oige
Phosphorsäure soll in einer Menge von etwa 0,05 bis 5,0 Gewichtsprozent der Lösung
enthalten sein.
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Einen sehr wirkungsvollen Korrosionsschutz erhält man, wenn die Behandlungslösung
etwa 10 Gewichtsteile Na. P 04 - 12 H2 O und 10 Gewichtsteile 85%iger H;PO4 je Gewichtsteil
NaN02 enthält. Die Gesamtmenge an diesen drei Bestandteilen soll etwa 0,5 bis 10
Gewichtsprozent der Lösung betragen.
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Der Mechanismus, nach welchem die erfindungsgemäßen Gemische die Korrosion
verringern, ist nicht völlig geklärt. Anscheinend üben die in der Behandlungslösung
vorhandenen Phosphatgruppen eine gewisse Phosphatisierungswirkung auf die Metallflächen
aus und passivieren diese dadurch.
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Es ist bemerkenswert, daß die beanspruchten Korrosionsschutzmittel
die Korrosion sowohl verrosteter als auch reiner Flächen herabsetzen. Auf reinen
eisenhaltigen Flächen wird ein grauer Überzug, auf bereits angerosteten Flächen
ein goldgrauer Film gebildet. Ferner erhöhen die Mittel die Korrosionsfestigkeit
eisenhaltiger -Metallflächen, die in Berührung mit Salz- oder Seewasser stehen.
Diese Wirkung ist besonders wertvoll, weil es nunmehr möglich wird, den Korrosionsgrad
herabzusetzen, den man bisher in Kauf nehmen mußte, wenn die Tanks von Frachtschiffen
mit Seewasser gereinigt oder mit diesem als Ballast beladen wurden. Natriumnitrit
wurde früher für sich allein als Korrosionsschutzmittel verwendet, aber die unten
angegebenen Versuche zeigen eindeutig, daß die vorliegenden Gemische wesentlich
leistungsfähiger sind.
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Die beanspruchten Korrosionsschutzgetnische können auf verschiedene
Weise auf die Oberflächen eisenhaltiger Metalle aufgebracht werden. Zunächst kann
das Metall vollständig in die Behandlungslösung eingetaucht oder umgekehrt ein Tank
vollständig mit der Lösung gefüllt werden. Ferner kann man das zu behandelnde Metall
oder den Tank durch Aufsprühen vollständig mit der wäßrigen Lösung benetzen. Es
kann aber auch eine Kombination der beiden vorstehend beschriebenen Arbeitsweisen
angewendet werden. Weiter können die zu schützenden Metallflächen wiederholt bei
verschiedenen Temperaturen und Konzentrationen behandelt werden, und auch die Behandlungszeit
kann variiert werden.
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Die Ladetanks von Öltankern können ebenfalls in verschiedener Weise
mit den erfindungsgemäßen Gemischen behandelt werden. Die Inhibitorlösung kann direkt
in das heiße Seewasser eingespritzt werden, welches beim Butterworth-Verfahren verwendet
wird, und mit diesem zusammen auf die Oberflächen des Tanks aufgesprüht werden.
Diese Lösung wird nur ein einziges Mal verwendet und dann in die See abgelassen.
Man kann die Inhibitorlösung auch von Tank zu Tank durch die »Butterworth«-Düsen
pumpen und dann in einen Vorratsbehälter zurückfördern, welcher zur Aufnahme der
Lösung dient. Als Lösungsmittel wird in diesem Falle vorzugsweise Süßwasser verwendet.
Die verbrauchte Lösung kann abgelassen oder im Kreislauf zurückgeführt und durch
Zusatz weiterer Mengen der verschiedenen Bestandteile wiederbelebt werden. Die Behandlungstemperaturen
können zwischen 10 und 80° C liegen. Wenn die aus einem Tank abgezogene Lösung merkliche
Mengen an flüssigen Kohlenwasserstoffen, Salz, Zunder, Abscheidungen u. dgl. enthält,
empfiehlt es sich, diese Verunreinigungen vor der Wiederverwendung der Lösung abzutrennen.
Dies kann durch Schleudern, Absetzenlassen, Filtrieren oder andere bekannte Maßnahmen
erfolgen.
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Die Ladetanks von Öltankern werden ganz oder teilweise mit der Behandlungslösung
gefüllt. Im letztgenannten Falle werden die nicht bedeckten Flächen durch Aufsprühen
benetzt. Auch können die Flächen vollständig durch Aufsprühen benetzt werden. Es
empfiehlt sich, einen bestimmten Zeitplan für die Befeuchtung der Tankflächen einzuhalten,
weil durch eine solche planmäßige Behandlung die Korrosion wirksamer verhindert
wird. Die zur Handhabung der Lösung dienende apparative Ausrüstung; wie Pumpen,
Rohrleitungen, Zerstäuberdüsen usw. sind in der Technik allgemein bekannt.
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Nach einem bevorzugten Schutzverfahren wird die Behandlungslösung
in einem Tank hergestellt und aus diesem mittels einer Pumpe den Butterworth-Düsen
in einem oder mehreren anderen Tanks zugeführt. Nachdem die Innenwandung jedes Tanks
besprüht ist, sammelt
sich die verbrauchte Lösung zusammen mit
Zunder, Sediment, Ladungsresten usw. am Boden der Tanks. Eine weitere Pumpe fördert
die verbrauchte Lösung zurück in den ursprünglichen Tank, in welchem sie in bekannter
Weise wieder brauchbar gemacht werden kann.
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In einer Reihe von Laboratoriumsversuchen wurde die Wirksamkeit des
vorliegenden Mittels zur Verhinderung der Korrosion eisenhaltiger Metalle untersucht.
Bei diesen Versuchen wurden unbehandelte Stahltafeln zwei verschiedenen Korrosionsbedingungen
unterworfen: 1. dem Aufsprühen von See- und Salzwasser und 2. einem den natürlichen
Korrosionsbedingungen in Tanker nachgebildeten Kreislauf, bestehend aus aufeinander
abwechselndem Eintauchen in Benzin und Seewasser und Aussetzen feuchter Salzluft.
Die Korrosionsversuche mittels Aufsprühen von See- und Salzwasser wurden in einer
Sprüh- (Vernebelungs-) Kammer durchgeführt, wie sie in der Prüfnorm B 117-49'T der
American Society for Testing Materials beschrieben ist. In beiden Versuchsreihen
wurden die unbehandelten Stahltafeln so weit korrodiert, wie es im praktischen Einsatz
bei Öltankern erfolgt. Dann wurden frische Tafeln mit den Korrosionsinhibitorlösungen
der erfindungsgemäßen Art behandelt und dem gleichen Test wie zuvor die unbehandelten
Tafeln unterworfen. Dann. wurde das Ausmaß notiert, in welchem die Korrosion der
Tafeln durch die Behandlung verringert wurde. Die Ergebnisse dieser Versuchsreihen
sind in den nachfolgenden Beispielen angegeben. Das in jedem Beispiel benutzte Na
3 P 04 und H3 P 04 wurden in handelsüblichen Formen verwendet, und zwar als Na.
P 04 - 12 H2 O und als 85%ige Phosphorsäure. Wenn nichts anderes festgestellt ist,
sind die Konzentrationen dieser beiden Stoffe in den Beispielen auf Nag P 04 - 12
H2 O und 85°/aige H3 P04 bezogen. Beispiel 1 Bei diesem Prüfverfahren wurden, um
die Butterworth-Behandlung nachzuahmen, Stahltafeln in heißes Seewasser von 66°
C eingetaucht, welchem der Inhibitor zugesetzt war, worauf man die Platten 1 Woche
in der Seewassersprühkammer beließ. Eine Eintauch-und Sprühkammerbehandlung stellt
einen Kreislauf dar. Die Ergebnisse dieser Versuchsreihe sind in Tabelle I angegeben.
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Aus Tabelle I ersieht man, daß eine Lösung von Natriumphosphat, Phosphorsäure
und Natriumnitrit derjenigen von Phosphorsäure oder Natriumnitrit allein überlegen
ist. Es ist ferner zu erkennen, daß Seewasser ein durchaus brauchbares Lösungsmittel
ist. Beispiel 2 Es wurde eine weitere Versuchsreihe durchgeführt, indem man Stahltafeln
in inhibierten wäßrigen Lösungen von verschiedenen Temperaturen eintauchte und anschließend
mit Seewasser und Benzin benetzte und in einem Falle feuchter Luft aussetzte. Die
Ergebnisse dieser Versuchsreihen sind in Tabelle II angegeben.
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Aus Tabelle II ist zu erkennen, daß die Gemische gemäß der Erfindung
die Korrosion von Stahl sehr wirksam herabsetzen, welcher den auf Öltankern praktisch
auftretenden Bedingungen unterworfen wird. Es ist ferner zu sehen, daß die Konzentration
des Inhibitorgemisches in der wäßrigen Behandlungslösung vorteilhaft etwa 2,1 oder
mehr Gewichtsprozent betragen soll, um besonders gute Ergebnisse zu erzielen. Es
ist ferner zu sehen, daß Natriumnitrit allein für diesen Einsatz keine ausreichende
Inhibitorwirkung hat.
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Beispiel 3 In einer weiteren Versuchsreihe wurden Stahltafeln 1 Woche
in der Sprühkammer unter Verwendung einer Lösung mit 4% Salz vorgerostet. Darauf
wurden die Platten periodisch eine bestimmte Zeit lang in inhibiertes Süßwasser
von Raumtemperatur eingetaucht und anschließend wiederum 1 Woche in der Sprühkammer
der Wirkung einer 40/0igen Salzlösung ausgesetzt. Die Ergebnisse dieser Versuchsreihe
sind in Tabelle III zusammengestellt.
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Die Werte der Tabelle III zeigen deutlich, daß das Rostschutzmittel
in diesem Falle die Korrosion von bereits korrodiertem Stahl sowie auch von unkorrodiertem
Stahl wirksam herabgesetzt. Die Werte zeigen ferner, daß es erwünscht ist, die inhibierte
Lösung wiederholt anzuwenden. Natürlich ist das in diesen Versuchen angewendete
Behandlungsschema nicht notwendigerweise das gleiche, wie es im praktischen Einsatz
auf Tankern gegeben ist. Es ist indessen klar, daß das Verfahren des wiederholten
Benetzens von Metalltafeln für eine maximale Schutzwirkung sehr erwünscht ist. Beispiel
4 Um die Fähigkeit der erfindungsgemäßen Rostschutzlösung zur Verringerung des Rostens
bereits vorgerosteter Stahlflächen noch eingehender zu bestimmen, wurde eine weitere
Versuchsreihe durchgeführt, bei welcher Stahltafeln 10 Tage durch Aufsprühen von
Salzlösung vorgerostet und dann im Kreislauf in inhibiertes Süßwasser von Raumtemperatur
eingetaucht und anschließend l Woche in der Sprühkammer der Wirkung einer 40/0igen
Salzlösung ausgesetzt wurden.. Die Ergebnisse dieser Versuchsreihe sind in Tabelle
IV angegeben.
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Diese Werte bestätigen erneut die Tatsache, daß die Behandlungsgemische
gemäß der Erfindung auf vorgerostetem Stahl sehr wirksam sind, und zeigen ferner,
daß ihre Wirkung mit steigender Behandlungszeit zunimmt. Beispiel 5 Es wurde eine
weitere Versuchsreihe durchgeführt, bei welcher saubere sandstrahlgereinigte Stahltafeln
in mehreren Kreisläufen eine bestimmte Zeit in inhibiertes Süßwasser von Raumtemperatur
eingetaucht und darauf 1 Woche in der Sprühkammer der Wirkung einer 4%igen Salzlösung
ausgesetzt wurden. Die Ergebnisse dieser Versuchsreihe sind in Tabelle V angegeben.
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Diese Werte unterstreichen erneut die Tatsache, daß eine wäßrige Lösung
des Phosphat-Phosphorsäure-Nitrit-Gemisches erheblich wirksamer als eines der Bestandteile
für sich allein ist. Ferner zeigt sich, daß das pH dieser speziellen wäßrigen Behandlungslösungen
vorteilhaft unterhalb 4 liegen soll, um eine besonders wirkungsvolle Korrosionsinhibitorwirkung
zu erzielen. Die Werte zeigen ferner, daß diese wäßrigen Lösungen Na. P 04 . 12
Hz O, 85'%ige H3 P 04 und NaN02 in einer Gesamtkonzentration von zumindest 2,2 Gewichtsprozent
enthalten sollen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Der relative Gehalt an Natriumphosphat,
Phosphorsäure und Natriumnitrit soll so
eingestellt werden, daß
das pH der Behandlungslösung nicht über etwa 4 liegt. Eine Lösung, in welcher diese
Bestandteile in einem Verhältnis von etwa 10 Teilen. Phosphat, 10 Teilen Säure und
1 Teil Nitrit enthalten sind, ist besonders gut brauchbar. Es ist indessen zu erkennen,
daß dieses Verhältnis auch merklich geändert werden kann, ohne daß die Inhibitorwirkung
der Lösung stark beeinflußt würde.
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Beispiel 6 Es wurde eine weitere Versuchsreihe durchgeführt, bei welcher
reine sandstrahlgereinigte Stahltafeln in inhibiertes Süßwasser von Raumtemperatur
eingetaucht wurden. Die Tafeln wurden zunächst 24 Stunden und danach 8 Stunden in
jeder der drei folgenden Wochen eingetaucht. Nach jeder der vier Behandlungen wurden
die Tafeln 1 Woche in der Sprühkammer der Wirkung einer 4o/oigen Salzlösung ausgesetzt.
Die Ergebnisse dieser Versuchsreihe sind in Tabellle VI angegeben. Der Korrosionsgrad
der Stahltafeln ist in mm je Jahr ausgedrückt. Dieser Wert entspricht der Korrosion,
die im praktischen Einsatz auf Öltankern zu erwarten wäre.
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Die Werte der Tabelle VI zeigen deutlich, wie wichtig es ist, den
in der Beschreibung angegebenen pH-Bereich und die vorgeschlagene Kombination von
Bestandteilen einzuhalten. Es ist zu erkennen, daß man durch Weglassen eines der
Bestandteile oder überschreiten des angegebenen p$ Bereiches die Wirksamkeit der
Inhibitorlösung stark herabsetzt.
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Man kann für die Bestandteile der Inhibitorlösung sowohl die verschiedenen
Einzelverbindungen als auch Phosphatgemische und Gemische von Nitraten, Chloraten
und Nitriten verwenden. Es liegt ferner im Rahmen der Erfindung, daß die Behandlungslösungen
auf verschiedene Weise hergestellt werden können. Zum Beispiel können zunächst sehr
konzentrierte Lösungen hergestellt und diese dann vor der Verwendung verdünnt werden.
Tabelle I |
Konzentration Zahl Verringerung |
Inhibitor Prüfzyklus der Korrosion |
Gewiditsprozent der Kreisläufe |
0/0 |
Natriumphosphat 1,0 1:stündiges Eintauchen von sauberem, 4
75 |
Phosphorsäure 1,0 sandstrahlgereinigtem Stahl in See- |
Natriumnitrit 0,1 wasser von 66° C, welches den ange- |
gebenen Inhibitor enthält, und an- |
schließende 1wöchige Behandlung in |
der Seewasser-Sprühkammer |
Phosphorsäure 2,0 desgl. 4 17 |
Phosphorsäure 4,0 desgl. 4 5 |
Natriumnitrit 7,0 desgl. 4 6 |
Natriurnnitrit 14,0 desgl. 4 3 |
Tabelle II |
Konzentration Zahl Verringerung |
Inhibitor Prüfzyklus der Kreisläufe der Korrosion |
Gewichtsprozent °% |
Natriumphosphat 1,0 1stündiges Eintauchen von sauberem, 9 44 |
Phosphorsäure 1,0 sandstrahlgereinigtem Stahl in See |
Natriumnitrit 0,1 wasser von 66'C, welches den ange- |
gebenen Inhibitor enthält, und an- |
schließend 1wöchiges Inberührung- |
bringen mit Seewasser, feuchter Luft |
und Benzin |
Natriumphosphat 0,06 1stündiges Eintauchen von sauberem, 3
29 |
Phosphorsäure 0,06 sands;trahlgereinigtem Stahl in Süß- , |
Natriumnitrit 0,006 wa-sser von 66°C, welches den ange- |
gebenen Inhibitor enthält, und an- |
schließend 1wöchiges Inberührung- |
bringen mit Seewasser und Benzin |
Natriumphosphat 0,025 1stündiges Eintauchen von sauberem, 4
9 |
Pho äphorsäure 0,025 sandstrahlgereinigtem Stahl in Süß- |
Natriumnitrit 0,0025 wasser von Raumtemperatur, welches |
den angegebenen Inhibitor enthält, |
und anschließend 1wöchiges Inberüh- |
rungbringen mit Seewasser und |
Benzin |
Natriumnitrit 0,07 desgl. 4 17 |
Tabelle III |
Konzentration Sol Zahl Verringerung |
Inhibitor PH Prüfzyklus der Kreisläufe der Korrosion |
Gewichtsprozent °/o |
Natriumphosphat 1,0 2,8 dreimal wöchentlich 4 61 |
Phosphorsäure 1,0 3 Stunden eintauchen |
Natriumnitrit 0,1 |
Natri.umphosphat 1,0 2,8 einmal wöchentlich 4 44 |
Phosphorsäure 1,0 3 Stunden eintauchen |
Natriumnitrit 0,1 |
Natriumphosphat 1,0 2,8 dreimal wöchentlich 4 45 |
Phosphorsäure 1,0 1 Stunde eintauchen |
Natriumnitrit 0,1 |
Natriumphosphat 1,0 2,8 einmal wöchentlich 4 31 |
Phosphorsäure 1,0 1 Stunde eintauchen |
Natriumnitrit 0,1 |
Tabelle V |
Wirkung von Inhibitorgemischen auf die Korrosionsverzögerung
von Ladetanks auf Tankern |
Konzen- Prüfzyklus Ver- Versuchsergebnisse |
tration Sol . Behandlungen Zahl der ringerung Korrosion |
Nz. Inhibitor Kreisläufe der |
an- nach- behandelt |
Gewichts- fänn-ch folgend Korrosion |
Prozent PH behandelt |
mm/Jahr mm/Jahr |
1 Natriumnitrit 7 7,0 24Stunden 1 Stunde/ 4 16,6 1,567 1,.313 |
Woche |
2 Phosphorsäure 4 1,7 24Stunden 1 Stunde/1 37,3 1,567
0,983 |
Woche |
3 Natriumphosphat 20 10,2 24Stünden 1 Stunde/ 4 37.6 1,567
0,978 |
Woche |
4 Natriumphosphat 7 10,0 24Stunden 1 Stunde/ 4 24,5 1,567 1,184 |
Phosphorsäure 1 Woche |
Natriumnitrit 0,1 |
Tabe11e7` (Fortsetzung) |
Konzen--- : --- - -- Prüfzyklus Versuchsergebnisse |
Nr. Inhibitor tration Söl Behandlungen Zahl der ringerung Korrosion
Kreisläufe der un- |
an- nach- behandelt behandelt |
Prozent Gewichts- pA fänglidi folgend Korrosion |
mm/Jahr mm/Jahr |
5 Natriumphosphat 2 5,8 24 Stunden 1 Stunde/ 4 38,3 1,567 0.968 |
Phosphorsäure 1 Woche |
Natriumnitrit 0,1 |
6 Natriumphosphat 1 2,8 24S.tunden: 1 Stunde/ 4 66,0 1,567
0,533 |
Phosphorsäure 1 Woche |
Natriumnitrit 0,1 |
7 Natriumphosphat 2 2,4 24 Stunden 1 Stunde/ 4 84,4 1,567 0,244 |
Phosphorsäure 2 Woche |
Natriumnitrit 0,2 |
8 Natriumphosphat 5 2,5 24 Stunden, 1 Stunde/ 4 89,6 1,567
0,163 |
Phosphorsäure 5 Woche |
Natriumnitrit 0,5 |
Tabelle VI |
Inhibitor-. - |
konzen- Korrosion |
Nr. Inhibitor tration pg |
Gewichts- |
prozent mm/Jahr |
1 Natriumphosphat 2,0 2,7 0;254 |
Phosphorsäure 2,0 |
Natriumnitrit 0,2 |
2 Natriumphosphat 2,0 2,8 0,254 |
Phosphorsäure 1,9 |
Natriumnitrit 0,2 |
3 Natriumphosphat 2,0 2,9 0,279 |
Phosphorsäure 1,8 |
Natriumnitrit 0,2 |
4 Natriumphosphat 2,0 3,0 0,457 |
Phosphorsäure 1,7 |
Natriumnitrit 0,2 |
5 Natriumphosphat 2,0 3,1 0,508 |
Phosphorsäure 1,6 |
Natriumnitrit 0,2 |
6 Natriumphosphat 2,0 3,3 0,559 |
Phosphorsäure 1,5 |
Natriumnitrit 0,2 |
7 Natriumphosphat 2,0 2,9 0,457 |
Phosphorsäure 2,0 - |
Natriumnitrit 1,0 |
8 Natriumphosphat 2,0 3,3 0,683 |
Phosphorsäure 2,0 |
Natriumnitrit 2,0 |
9 Natriumphosphat 2,0 2,1 0,683 |
Phosphorsäure 2,0 |
10 ,Tatriumphosphat 2,0 11,5 1,168 |
=v"atriumnitrit 2,0 |
11 Phosphorsäure 2;0 2,4 0,940 |
Natriumnitrit 2,0 |
Tabelle VI (Fortsetzung) |
Inhibitor- |
könzen- Korrosion |
Nr. Inhibitor tration pg |
Gewichts- |
prozent mm/Jahr |
12 Natriumnitrit - 2,0 11,4 1,473 |
Natriumhydroxyd 0,04 |
13 Kein Inhibitor 1,575 |