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Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen Es ist bekannt, daß
durch Alkalischmelze von Bz-1-Benzanthronyl-5-amino-1,1'-dianthrimiden
graue Küpenfarbstoffe erhalten werden (deutsche Patentschrift 533 500).
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Die gleichen Farbstoffe können auch gewonnen werden, wenn man das
:,5-Aminobenzanthronimidgrün«
mit a-Chloranthrachinon umsetzt (deutsche Patentschrift 546 228).
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Es ist fernerhin bekannt, daß durch eine NaCl%AIC13 Schmelze der erhaltenen
grauen Farbstoffe Verbindungen erhalten werden, die pflanzliche Fasern in oliven
Tönen färben.
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Es wurde nun gefunden, daß Bz-1-Benzanthronyl-5-amino-1,1'-dianthrimid
durch Verschmelzen mit Komplexverbindungen des Aluminiumchlorids mit Basen in Farbstoffe
übergeht, die auf Baumwolle in grünstichigbraunen, khakifarbenen oder oliven Tönen
ziehen. Das Gewichtsverhältnis Anthrimid/AI Cl, kann in weiten Grenzen variiert
werden, z. B. 1:2 bis 1:10. Die Kondensationstemperatur liegt zwischen 120 und 170'
C.
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Weiterhin wurde gefunden, daß dieselben Farbstoffe auch durch Alkalischmelze
von Bz-1-Benzanthronyl-5-amino-1,1'-dianthrimidcarbazol erhaltenwerden können.
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Für die Aluminiumkomplexverbindungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
können z. B. folgende Basen Verwendung finden: Pyridin, Pyridinbasengemisch, Isochinolin,
Chinolin und seine Homologen, Dimethylanilin, Dimethylamin, Trimethylamin und Ammoniak.
Die Schmelze kann mit/oder ohne Zusatz von Kupferpulver erfolgen.
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Die nach dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung erhältlichen,
im allgemeinen sehr kräftigen Farbstoffe besitzen sehr gute Licht- und Waschechtheit.
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Von den in der deutschen Patentschrift 533 500 beschriebenen Farbstoffen
unterscheiden sich die erfindungsgemäß erhaltenen Farbstoffe durch ihren brauneren
Farbton. Die Herstellung der neuen Farbstoffe unterscheidet sich wesentlich von
dem Verfahren, das in der USA.-Patentschrift 2 140 873 beschrieben wird, da bei
dem Verfahren dieser USA.-Patentschrift Carbazole verwendet werden, die durch Acylaminogruppen
substituiert sind, die bei einer alkalischen Behandlung verseift werden. Beispiele
1. In eine Schmelze aus 165 Teilen Pyridin und 75 Teilen Aluminiumchlorid werden
bei 110' C 15 Teile Bz-1-Benzanthronyl-5-amino-1,1'-dianthrimid eingetragen und
die Temperatur 3 Stunden auf 120' C gehalten. Die zunächst violette Farbe der Schmelze
geht allmählich in Braun über. Nach beendeter Reaktion wird die Schmelze auf warme
Natronlauge gegeben und das Pyridin mit Wasserdampf abgetrieben. Der in braunen
Flocken anfallende Farbstoff wird abfiltriert, durch mehrmaliges
Auskochen
mit Salzsäure oder Natronlauge von den anhaftenden Aluminiumsalzen befreit und dann
neutral gewaschen. Der Farbstoff löst sich in Schwefelsäurel@lonohydrat mit olivgrüner
Farbe und zieht aus -brauner Küpe auf Baumwolle in echten kräftigen khakifarbenen
Tönen.
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2. In 160 Teilen Isochinolin und 80 Teilen Aluminiumchlorid werden
bei 130` C 16 Teile Bz-1-Benzanthronyl-5-amino-1,1'-dianthrimid eingetragen und
die Temperatur 2 Stunden gehalter.. Die zunächst rotbraune Lösung geht im Laufe
der Reaktionszeit in eine grünlichbraune über.
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ach beendeter Real>tion,%Äird die Schmelze in Salzsäure geheben und
der in braunen Flocken anfallende Farbstoff durch mehrmaliges Auskochen mit Säure
von den Aluminiumsalzen und dein Isochinolin befreit. Anschließend wird er neutral
gewaschen. Er ist praktisch mit dem im Beispiel 1 beschriebenen Produkt identisch.
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3. In 60 Teile Chinolin werden 25 Teile Aluminiumchlorid eingetragen,
wobei die Schmelze eine olivgrüne Farbe annimmt. Dann trägt man bei 110" C 5 Teile
Bz-1-Benzanthronyl-5-amino-1,1'-dianthrimid ein und hält etwa 2 Stunden eine Temperatur
von 130° C, wobei sich die Farbe der Schmelze von Rot nach Korinth ändert. Wird
nach der im Beispiel l angegebenen Methode aufgearbeitet, so erhält man einen in
khakifarbenen Tönen auf pflanzliche Faser aus brauner Küpe ziehendenFarbstoff. Er
löst sich in Schwefelsäure-Monohydrat mit olivgrüner Farbe.
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4. Es werden 25 Teile Aluminiumchlorid in 60 Teile Dimethylanilin
gelöst und in die anfangs grüne, dann blau werdende Lösung bei 110° C 5 Teile BZ-1-Benzanthronyl-5-amino-1,1'-dianthrimid
eingetragen. Die Schmelze wird etwa 1 Stunde lang auf 115° C erhitzt. Wenn der Versuch
in der im Beispiel 1 angegebenen Weise aufgearbeitet wird, so erhält man einen oliven
Küpenfarbstoff, der mit olivbrauner Farbe küpt und sich n Schwefelsäure olivgrün
löst. 5. Man leitet über 100 Teile Aluminiumchlorid trockenes Ammoniak, bis eine
bei 130 bis 140° C flüssige Schmelze erhalten wird; gibt 5 Teile Dimethylanilin
zu und hält die Temperatur nach dem Eintragen von 5 Teilen Bz-1-Bcnzanthronyl-5-amino-1,1'-dianthrimid
etwa 2 Stunden auf 140° C. Nach beendeter Reaktion wird die Schmelze auf Wasser
gegeben und so lange mit Salzsäure ausgekocht, bis sich im Filtrat kein Aluminiumchlorid
mehr nachweisen. läßt. Der neue Farbstoff löst sich in Schwefelsäure rotstichigblau
und zieht aus braunroter Küpe auf Baumwolle in grünstichigbraunen Tönen von guten
Echtheiten.
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6. In 90 Teilen Methanol werden 100 Teile Kaliumhydroxyd gelöst und
bei 110° C 10 Teile des aus dem Carbazol des 5-Amino-1,1'-dianthrimid und Bz-1-Brombenzanthron
erhältlichen Umsetzungsprodukts eingetragen. Die Temperatur wird in 1 Stunde auf
150° C gesteigert und dann 2 Stunden lang gehalten. Das Ausgangsprodukt geht dabei
teilweise mit blaugrauer Farbe in Lösung. Nach dem Zugeben von Wasser wird der Farbstoff
mit Luft oder Chlorlauge aus der braunen Küpe in Form brauner Flocken abgeschieden,
die abfiltriert und bis zur neutralen Reaktion gewaschen werden. Der Farbstoff ist
mit dem im Beispiel 1 beschriebenen identisch.