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,Verfahren zur Herstellung von sauren Disazofarbstoffen 2. 8-Dioxynaphthalin-6-sulfonsäure
hat bisher als Kupplungskomponente zur Herstellung technisch wertvoller saurer Wollfarbstoffe
keine praktische Bedeutung finden können.
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Es wurde- nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß bei der Verwendung
von Tetrazoverbindungen eines bestimmten Typs besonders wertvolle Farbstoffe von
sehr brauchbaren Nuancen erhalten werden, die eine ganz hervorragende Lichtechtheit
besitzen und in. ihren sonstigen Eigenschaften allen auch gesteigerten Anforderungen
der Praxis entsprechen. Die zur Herstellung derartiger Farbstoffe geeigneten Tetrazoverbindungen
entsprechen der allgemeinen Formel:
worin R1 und R2 entweder Wasserstoff; Alkyl, Äryl (das substituiert sein kann) oder
Aralkyl bedeuten. Praktisch kommen in erster Linie die Tetrazoverbindungen von p
. p'-Diaminodiphenylmethan, p # p'-Diaminotriphenylmethan, p . pl-Diaminodiphenyldimethylmethan
und deren in den Arylresten substituierte Derivate in Betracht.
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Die auffallende Wirkung.. der als Kupplungskomponente verwendeten
2: 8-Dioxynaphthalin-6-sulfonsäure tritt auch bei denjenigen Farbstoffen in Erscheinung,
die nur einen Rest dieser Säure im Farbstoffmolekül enthalten und die in üblicher
Weise unter Verwendung eines beliebigen Zwischenproduktes erhalten werden können.
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Es wurde dann weiter gefunden, daB die nach diesem Verfahren erhältlichen
Farbstoffe durch eine anschließende Behandlung -mit Arylsulfocbloriden in Produkte
übergeführt werden können, deren Färbungen bei gleichbleibenden Echtheitseigenschaften
sich vielfach durch eine klarere; nach gelb verschobene Nüance auszeichnen.
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Zu den gleichen Farbstoffen gelangt man auch, wenn man die für das
Verfahren benutzten Tetrazoverbindungen mit den entsprechenden Monoarylsülfonsäureestern
der z : 8-Dioxynaphthalin-6-sulfönsäure kombiniert: Beispiel z Eine Lösung von 22,6
kg p . p`-Diaminodiphenyldimethyhnethan (vgl. Patentschrift 399 49) in etwa Zoo
1 Wasser und 7o kg Salzsäure von 1,15 spezifischem Gewicht wird in üblicher Weise
durch Zusatz einer Lösung von 13,8 kg Nitrit in die Tetrazoverbindung übergeführt,
wobei man durch Eiszusatz die Temperatur nahe an o' C hält. Man gibt diese Tetrazolösung
nun zu einer Lösung von 52,4 kg 2 . 8-dioxynaphthalin-
6-sulfonsaurem
Natrium und so viel Soda oder Natriumearbonat, daß diese Lösung nach der Kupplung
noch eine schwäch alkalische Reaktion aufweist. Der Farbstoff kann nach einigen
Stunden in der üblichen Weise durch Abfiltrieren und Trocknen isoliert werden..
'Er färbt Wolle in roten Tönen von ungewöhnlich guter Wasch- und Lichtechtheit.
-Läßt man auf die konzentrierte Lösung des Farbstoffes in der Wärme P-Töluölsuforisäu-echlorid
unter Zusatz von Soda oder Natronlauge einwirken, so tritt Veresterung ein unter
Bildung eines Farbstoffes von sehr lebhaftem,, gelbstichigrotem Farbton, der dieselben
vor= züglichen Echtheiten wie der Ausgangsfarbstoff besitzt. Auch die Walkechtheit
sowie Schweiß-und Meerwasserechtheit sind vorzüglich.
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Ein ganz ähnliches Produkt wird durch Kupp eIri der Tetra- zöverbindüng
mit dein Möriöbenzolsulfonsäureester der 2 # 8-Dioxynaphthalin-6-sulfonsäure erhalten.
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Beispiel 2 28,6 kg p # p'= Diaminodi-o-anisyldimethylmethan (vgl.
Patentschrift 399 z49) werden in Zoo 1 Wasser -und 7o kg Salzsäure von 1,15 spezifischem
Gewicht gelöst und durch 13,8- kg Nitrit bei @ö° G tetiazotiert. 1VIan fügt so viel
Soda oder Natriumbicarbonat hinzu, daß die Lösung schwach alkalische Reaktion zeigt,
läßt nun langsam unter Rühren eine Lösung von 51,7 kg i-toluolsulfamino=8-oxynaphthalin=3..6-disulfonsaurem
Natrium zulaufen. Es bildet sich ein Zwischenkörper, der sich durch Salzzusatz -ausfällen
läßt. Fügt man seine Lösung oder das ausgefällte Produkt zu einer Lösung von 26,2
kg 2. 8-dioxynaphthahn«6-sulfonsaürem Natrium, so - wird ein Farbstoff erhalten"
der in lebhaften blaustichigen Bordeauxtönen färbt, die sich durch sehr gute Wasch-;
Walk- und Lichtechtheit auszeichnen. Beispiel 3 i9,8 kg p # p' Diaminodiphenylmethäil
werden in üblicher Weise mit Hilfe von I3,8. kg Nitrit in die Tetrazoverbindung
übergeführt, - wobei man Sorge trägt, daß die Temperatur von o° nicht wesentlich
überschritten wird, Diese Tetrazolösung läßt man langsam: unter Rühren in eine inzwischen
bereitete Lösung von 52,4 kg @des@ Natriumsalzes der 2. 8-Dioxynaphthalin-6-sülfonsäure
und etwa 45 kg calcinierter Soda, die, ebenfalls auf o° -gebracht worden ist, einlaufen.
Der entstandene rote Farbstoff kann durch Aussalzen, Filtrieren und Trocknen, wie
üblich, aufgearbeitet werden. Et färbt Wolle in roten Tönen von guter Wasch- und
Lichtechtheit. - - ' Läßt man auf die konzentrierte heiße Lösung dieses`' Farbstoffs"
Toluöl-p-sulfonsäurechlorid unter Zusatz von Lauge oder Soda einwirken, so entsteht
ein neuer Farbstoff von gleich guten Echtheitseigenschaften, der jedoch in wesentlich
lebhafteren Tönen färbt, Beispiel .4 `-`Ersetzt man - in =dem vorigen Beispiel das
Diaminödiphenyhnethan durch 27,4 kg Diaminotripeny-Iinethän- ünä -`Behält ün übrigen
die geschilderte Darstellungsweise bei, so wird ebenfalls ein roter Farbstoff von
guter Wasch- und Lichtechtheit erhalten.
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Er kann-ebenfalls in heißer alkalischer Lösung mit p-Toluolsulfonsäurechlorid
verestert werden. Die mit diesem -Farbstoff hergestellten Färbun--gen auf
Wolle sind lebhafter und gelbstickiger als die des Ausgangsprodukts und weisen eine
sehr gute_ Wasch= üneb Lichtechtheit- :auf.