-
Vorrichtung zum Entnehmen von Faltenbeuteln aus einem Stapel bei
Beutelfüll- und Schließmaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entnehmen
und Beleimen von flachgelegten Faltenbeuteln aus einem Stapel bei einer Verpackungsvorrichtung,
insbesondere, aber nicht ausschließlich, zur Verpackung von Zucker. Zuckerverpackungsmaschinen
sind bekannt, aber im allgemeinen ist die Zuführung und Beleimung des Verpackungsmaterials
kompliziert und sperrig gebaut, und die vorliegende Erfindung verbessert diesen
Mangel wesentlich.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient dazu, bei Verpackungsmaschinen
den sich wiederholenden Arbeitsgang durchzuführen, der darin besteht, flachgedrückte
Beutel von einem Stoß unter Öffnen der einzeln von einem Stoß abgenommenen Beutel
abzunehmen und nach Aufbringen des zum Verkleben der Beutel erforderlichen Leimaufstriches
an die Füllstelle weiterzubefördern. Die Vorrichtung kann insbesondere dadurch charakterisiert
werden, daß die Beutelzuführungsvorrichtung aus einer Schwingvorrichtung besteht,
mit welcher Arbeitsmittel verbunden sind, um jeweils einen Beutel zu erfassen und
in einer Bewegungsrichtung von dem Stapel herauszuziehen und zur Füllstelle in einer
weiteren, andersgerichteten Bewegung zu bringen. Dieser Greifvorgang ist verbunden
mit dem Aufbringen von Klebstoff an der Beutelöffnung, wobei der Klebstoff am Beutel
mit einem Teil der Schwingvorrichtung aufgebracht und der Beutel an dieser angeheftet
wird. Die Schwingvorrichtung trägt ihrerseits ein klauenartiges Glied, um in eine
Bodenfalte des Beutels einzuhaken. Arbeitsmittel zum Entgegennehmen und Öffnen des
Beutels bestehen aus zwei Backen, die voneinander entfernbar sind und den Beutel
zu erfassen gestatten, wobei gleichzeitig ein Weg zum Einfüllen der Ware in den
Beutel freigemacht wird. Eine Ausschaltvorrichtung kann vorgesehen sein, die mit
der Beutelöffnungsvorrichtung verbunden ist und zum Stillegen der Maschine dient,
wenn kein Beutel an dem Offnungselement vorhanden ist, wenn dieses in Richtung der
Beutelöffnung in Betrieb gesetzt wird. Die Arbeitsweise des Öffnens des Beutels,
das Ausführen der Kontrolle und die weitere Arbeitsweise des Hebens und Senkens
des Beutelstapels in und aus der Lage zum Entnehmen eines Beutels mittels der Schwingvorrichtung
kann mit Hilfe von geeignet geformten Scheibennocken in zeitlicher Übereinstimmung
mit der Bewegung der Schwingvorrichtung durchgeführt werden.
-
Die Bewegung der Maschinenteile wird durch einen Elektromotor bewirkt
unter Einschaltung eines Treibriemens mit Riemenscheiben oder eines Kettenradmechanismus,
wobei das Schwingglied mit Hilfe einer Zahnstange und eines Zahnrädchens betätigt
werden
kann und diese Teile zum Einrichten des Schwinggliedes justierbar sind.
-
Die in den Ansprüchen enthaltenen und in der Bauweise verkörperten
Erfindungsmerkmale sollen beschrieben werden, und zwar in einer besonderen Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, in welchen Fig. 1 eine vergrößerte Seitenansicht
eines Teiles der Maschine darstellt; Fig. 2 und 3 sind Teilansichten der Beutelfüll-
und Öffnungsvorrichtung.
-
Die Packvorrichtung besteht unter Bezugnahme auf Fig. 1 aus einem
geeigneten Rahmenwerk, welches den Stapel 2 von flachgelegten Faltenbeuteln trägt,
und zwar in einem Stapelbehälter 3 für die Beutel, der in 4 angelenkt ist und der
mit Hilfe eines mit ihm verbundenen nockenbetätigten Hebels 5, 7 (der gegebenenfalls
mit einer Walze ausgestattet sein kann) eine leichte Drehbewegung um den Zapfen4
ausführen kann, wobei der Nocken auf einer Nockenwelle 8 angebracht ist. Die Nockenwelle
8 ist durch einen Elektromotor drehbar. Am Ende des Behälters 3 gegenüber dem Drehzapfen
4 ist eine gegebenenfalls gefedert gelagerte Druckrolle 15 an einem Arm angebracht,
und der Behälter trägt einen feststehenden Stab 17 und hat am Boden eine Öffnung.
-
Um die Beutel nacheinander von der Unterseite des Stapels zu entnehmen,
ist ein Schwingschieber 19 vorgesehen, der um einen Zapfen 20 unter Einwirkung
einer
Zahnstange 21, eines Zahnrädchens 22 und einer auf der Welle 8 sitzenden Scheibe
23 schwingen kann, an welcher die Zahnstange 21 angelenkt ist. Die Zahnstange 21
steht im allgemeinen mittels einer federnd gelagerten Walze im Eingriff mit dem
Zahnrädchen 22. Der Schwingschieber 19 hat ein Gegengewicht und trägt eine bogenförmige
Schutzplatte 27, eine klauenartige Platte 28 und ein Paar von Kopfteilen oder Lagerungen
30, 31. Die klauenartige Platte 28 dient zum Erfassen einer Bodenfalte eines Beutels
in einer nachstehend genau beschriebenen Weise. Die Kopfteile 30, 31 arbeiten zusammen
mit einer Leimauftragwalze 32 (die, falls erwünscht, mit einem Wischer oder Schaber
verbunden ist, der in seinen Abmessungen entsprechend geformt ist und die Dicke
des Klebstoffes auf der Walze kontrolliert), welche ihrerseits durch den erwähnten
Motor unter Zwischenschaltung der Kette 10, des Kettenrades 12 und einer weiteren
Kette und Kettenräder, die allgemein in 33 angegeben sind, in Drehung versetzt wird.
-
Zum Inempfanguehmen und Öffnen des Beutels ist eine Aus dehuvorrichtung
vorgesehen, die allgemein mit 34 bezeichnet ist und die eine vertikal liegende feststehende
Öffnungsvorrichtung 35 enthält, welche nach unten zu konisch geformt ist, entsprechend
der Maschinenbreite, und welche auch nach unten zu konisch verläuft und eine oder
mehrere Blattfedern im oberen Teil und an der Außenseite trägt. Zum Zusammenwirken
mit der feststehenden Ciffnungsvorrichtung 35 ist eine ebenfalls nach unten hin
konisch zulaufende bewegliche Abnehmvorrichtung 36 vorgesehen, welche an einen Drehzapfen
37 angelenkt ist und eine drehbare Bewegung zu und von der feststehenden Öffnungsvorrichtung
35 ausführen kann.
-
Um diese letztgenannte Bewegung durchzuführen, ist das obere Ende
der beweglichen Abnehmvorrichtung 36 an einem Dreharm 38 befestigt, der eine Rolle
oder Walze 39 trägt, die auf einem an der Achse 8 befestigten Nocken 40 sich bewegt.
Dieser Nocken 40 besitzt eine Stufe 140 für eine geringe anfängliche Schließbewegung
der beweglichen Abnehmvorrichtung 36 vor der vollständigen Schließbewegung, um eine
Freigabe des Beutels zu ermöglichen, ohne irgend etwas von seinem Inhalt zwischen
den Vorrichtungen zu erfassen; weiterhin kann dieser Nocken 40 als geteilter Nocken
ausgeführt sein mit Einrichtmitteln, wie beispielsweise in 240 angedeutet, zwecks
Einstellung, um zeitlich genau eingestellte Arbeitsbewegungen durchzuführen.
-
Mit der erwähnten beweglichen Abnehmvorrichtung 36 sind Teile von
Ausschaltbewegungen verbunden, welche in einem Schaltkasten 41 untergebracht sind,
aus welchem ein Schaltteil 42 hervorsteht, der drehbar an einem Zapfen 43 montiert
ist und durch eine Feder 44 in Richtung auf die bewegliche Abnehmvorrichüing 36
hingedrückt wird. Die bewegliche Vorrichtung 36 hat eine Brille, welche mit dem
vorstehenden Schaltteil 42 mit der beweglichen Vorrichtung 36 in Öffnungslage zusammenwirkt.
Der Schaltteil 42 ist elektrisch mit elektrischen Kontrollvorrichtungen für die
Wiegemaschine verbunden, um die Ware den Beuteln zuzuführen.
-
Eine abwärts zu der Beutelöffnungsvorrichtung führende Rutsche 49
ist vorgesehen, in welcher Ware (die aus Gründen der Einfachheit nachstehend als
Zucker bezeichnet wird) den zu füllenden Beuteln über eine weitere Schurre 50 (oder
es kann auch nur eine Schurre vorgesehen sein) zugeführt wird.
-
Die Arbeit der Maschine soll nachstehend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen beschrieben werden,
und zwar so, daß die Beutel 90 schon in zusammengedrücktem
Zustand geliefert werden mit nach innen gefalteten seitlichen Teilen und einem nach
oben zusammengefalteten Bodenteil 90 b. Ehe die Beutel in dem Stapelbehälter 3 aufgeschichtet
werden, werden sie von Hand durch ein leichtes Falten deformiert, wobei die Richtung
dieser Faltung in entgegengesetzter Richtung zum Boden 90 b sich erstreckt, und
die so deformierten Beutel werden in dem Behälter 3, wie in Fig. 1 gezeigt, mit
den Bodenteilen am nächsten zu der Beutelöffnungsvorrichtung 34 untergebracht, so
daß die deformierten oberen Ciffnungsteile, nach obengerichtet, am anderen Ende
des Behälters liegen.
-
Wenn die Vorrichtung in Betrieb gesetzt wird, bewegt sich der Schwingschieber
19 und bewegt die Kopfteile 30, 31 und das Klauenglied 28 rückwärts, nachdem der
Behälter 3 ein wenig angehoben worden ist. Bei dieser Bewegung des Schwingschiebers
19 streifen die Kopfteile 30, 31 die Leimauftragwalze 32 und nehmen von ihr Klebstoff
ab. Bei der umgekehrten Bewegung des Schwingschiebers 19 senkt sich der Behälter
3, und die Klauenplatte 28 hakt in eine Bodenfalte 90 b des unteren Beutels 90 ein
und zieht ihn unter dem Stapel hervor; gleichzeitig kommen die Kopfteile 30>
31 in Berührung mit der Öffnung des Beutels, und der Beutel wird dann von dem Schwingschieber
19 in bogenförmiger Bewegung getragen, so daß gegebenenfalls die Kopfteile den Beutel
gegen die bewegliche Druckrolle 15 drücken, so daß die Offnung des Beutels fest
an die mit Klebstoff überzogenen Kopfteile gedrückt wird. Wenn der Schwingschieber
19 sich bei dieser zuletzt erwähnten Bewegung in seiner untersten Lage befindet,
wird die Offnung des Beutels dank der vorher erwähnten Deformation derselben von
Hand leicht geöffnet, und in diesem Augenblick des Verfahrens befindet sich der
bewegliche Teil 36 der Beutelöffnungsvorrichtung in geschlossener Lage; der Schwingschieberf9
kehrt nun seine Bewegungsrichtung um, und hierbei wird der Beutel infolge des Anklebens
an den Kopfteilen 30, 31 nach oben befördert, so daß die Öffnung des Beutels von
den unteren Kanten der Backen 35, 36 erfaßt wird. Eine weitere Rückwärtsbewegung
des Teiles 19 verursacht eine weitere Führung des Beutels über die Öffnungs- und
Abuehmevorrichtung 35, 36, bis sie von den Kopfteilen 30, 31 abgelöst werden und
der Beutel durch die Vorrichtung 35, 36 ergriffen wird.