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Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel, insbesondere
einen Sessel, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
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Derartige Sitzmöbel sind allgemein bekannt und
weisen einen Grundkörper,
an dem eine Sitzfläche
gebildet ist, und seitlich von der Sitzfläche angeordnete Armlehnen auf.
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Es sind Sessel bekannt, bei denen
der Grundkörper
verstellbare Teile aufweist, beispielsweise derart, daß eine Rückenlehne
aus einer Sitzposition, in der die Rückenlehne im wesentlichen senkrecht
steht, in eine Ruheposition verstellbar ist, in der die Rückenlehne
nach hinten geneigt angeordnet ist. In diesem Zusammenhang sind
Sitzmöbel
bekannt, bei denen beim Verstellen der Rückenlehne aus der Sitzposition
in die Ruheposition ein sich in der Sitzposition von der Sitzfläche im wesentlichen senkrecht
nach unten erstreckender Teil des Grundkörpers so geneigt wird, daß er eine
auf dem Sitzmöbel
ruhende Person im Wadenbereich abstützt.
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Darüber hinaus sind Sitzmöbel bekannt,
bespielsweise in Form von Schreibtischstühlen, bei denen die Armlehnen
höhenverstellbar
ausgebildet sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Sitzmöbel,
insbesondere einen Sessel, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Art anzugeben, bei dem die Verstellmöglichkeiten gegenüber den
bekannten Sitz möbeln
erweitert sind.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch
1 angegebene Lehre gelöst.
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Der Grundgedanke der erfindungsgemäßen Lehre
besteht darin, das erfindungsgemäße Sitzmöbel so auszubilden,
daß es
sowohl als Sitzmöbel
als auch als Liegemöbel
nutzbar ist. Die Erfindung löst sich
von dem Gedanken, eine Ruhe- oder Liegefläche, auf der in einer Liegeposition
des Sitzmöbels
der Benutzer ruht oder liegt, durch die Rückenlehne des Sitzmöbels sowie
ggf. durch eine sich von der Sitzfläche nach unten erstrekkende
Wadenstütze
zu bilden. Ihr liegt vielmehr der Gedanke zugrunde, die Liegefläche wenigstens
teilweise durch die Armlehnen des Sitzmöbels zu bilden. Erfindungsgemäß sind hierzu die
Armlehnen aus einer Sitzposition in eine Liegeposition verstellbar,
in der Flächen
der Armlehnen die Liegefläche
oder einen Teil der Liegefläche
bilden, derart, daß in
der Liegeposition ein Liegemöbel
gebildet ist.
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Auf diese Weise sind die Verstellmöglichkeiten
des Sitzmöbels
gegenüber
den bekannten Sitzmöbeln
wesentlich erweitert. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Sitzmöbels besteht
darin, daß es
in der Sitzposition als Sitzmöbel
und in der Liegeposition als Liegemöbel nutzbar ist. Bei Bedarf kann
der Benutzer das Sitzmöbel
schnell und in einfacher Weise in ein Liegemöbel verwandeln und als Liegemöbel benutzen.
Da das erfindungsgemäße Möbel somit
sowohl die Funktion eines Sitzmöbels als
auch die Funktion eines Liegemöbels
erfüllt,
ist ein separates Liegemöbel
zusätzlich
zu dem Sitzmöbel
grundsätzlich
nicht mehr erforderlich. Dies ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn die Nutzung sowohl eines Sitzmöbels als auch eines Liegemöbels unter
beengten Raumverhältnissen
erfolgen soll, die die Aufstellung eines Sitzmöbels und zusätzlich eines
separaten Liegemöbels
nicht zulassen.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Sitzmöbels besteht
darin, daß der
Benutzer nur noch ein Möbel
zu erwerben braucht, das sowohl als Sitz- als auch als Liegemöbel nutzbar
ist. Dies erspart die Anschaffungskosten für ein separates Liegemöbel.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Sitzmöbels besteht
darin, daß die
in der Liegeposition der Armlehnen gebildete Liegefläche auch
als gegenüber
der in der Sitzposition gebildeten Sitzfläche vergrößerte Sitzfläche genutzt
werden kann. Beispielsweise kann das Sitzmöbel in der Liegeposition der
Armlehnen beispielsweise als Zweisitzer-Sofa benutzt werden.
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Das erfindungsgemäße Sitzmöbel ist einfach und damit kostengünstig herstellbar
sowie robust im Aufbau. Die Verstellung der Armlehnen aus der Sitzposition
in die Liegeposition kann sich gemäß einer beliebigen geeigneten
Kinematik vollziehen. Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor,
daß die
Armlehnen schwenkbar mit dem Grundkörper verbunden sind. Bei dieser
Ausführungsform
führen
die Armlehnen bei der Verstellung aus der Sitzposition in die Liegeposition
eine Schwenkbewegung aus, so daß sie über robuste
und relativ einfache Schwenklager mit dem Grundlager mit dem Grundkörper verbunden werden
können.
Auf diese Weise ergibt sich insgesamt ein robuster sowie einfacher
und damit kostengünstiger
Aufbau.
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Entsprechend den jeweiligen Anforderungen können die
Armlehnen während
der Verstellung zwischen ihrer Sitzposition und ihrer Liegeposition
wenigstens abschnittsweise eine lineare Translationsbewegung ausführen, wie
dies eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre vorsieht. Insbesondere
können
die Armlehnen während
der Verstellung zwischen der Sitzposition und der Liegeposition auch
gleichzeitig eine Schwenkbewegung und eine lineare Translationsbewegung
ausführen,
um die Kinematik bei der Verstellung an die jeweiligen Anforderungen
anzupassen.
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Grundsätzlich ist es möglich, daß die Liegefläche ausschließlich durch
die in Liegeposition befindlichen Armlehnen gebildet ist. Eine vorteilhafte Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Lehre
sieht vor, daß die
in Liegeposition befindlichen Armlehnen die Liegefläche zusammen
mit der Sitzfläche
bilden. Bei dieser Ausführungsform
ist die Ausdehnung der Liegefläche
in deren Längsrichtung
vergrößert und somit
der Komfort für
den Benutzer erhöht.
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Grundsätzlich ist es ausreichend,
daß die Armlehnen
entweder die Sitzposition oder die Liegeposition einnehmen. Um die
Verstellmöglichkeiten
zu erweitern und den Komfort für
den Benutzer zu erhöhen,
ist es jedoch zweckmäßig, daß die Armlehnen zwischen
ihrer Sitzposition und ihrer Liegeposition im wesentlichen stufenlos
verstellbar sind. Bei dieser Ausführungsform kann der Benutzer
die Armlehnen in jede beliebige Position zwischen der Sitzposition und
der Liegeposition verstellen.
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Grundsätzlich kann die Liegefläche in Liegeposition
im Querschnitt gesehen eine wenigstens abschnittsweise konkave und/oder
konvexe Fläche sein.
Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht jedoch vor,
daß die
Liegefläche
in Liegeposition der Armlehnen eine im wesentliche ebene Fläche ist.
Bei dieser Ausführungsform
ist in der Liegeposition eine im wesentlichen ebene Stützfläche gebildet,
wie dies beispielsweise von Betten bekannt ist.
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Form, Größe und Ausbildung der Armlehnen sind
in weiten Grenzen wählbar.
Beispielsweise können
die Armlehnen rahmenartig ausgebildet und zur Bildung der Liegefläche mit
Stoff oder dergleichen bespannt sein. Um einen einfachen und zugleich
stabilen Aufbau zu erreichen, sieht eine vorteilhafte Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Lehre
vor, daß die Armlehnen
plattenartig ausgebildet sind.
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Um den Komfort für den Benutzer weiter zu erhöhen, sieht
eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre vor, daß die Armlehnen
an ihren in der Liegeposition die Liegefläche oder einen Teil der Liegefläche bildenden
Flächen
gepolstert und/oder durch Federmittel gefedert sind. Durch die Polsterung
und/oder Federung ist der Liegekomfort für den Benutzer wesentlich erhöht.
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Bei der vorgenannten Ausführungsform
können
die Federmittel in beliebiger geeigneter Weise ausgebildet sein.
Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, daß die Federmittel eine Mehrzahl
von Federelementen, insbesondere federnde Latten aufweisen. Bei
dieser Ausführungsform
ist auf einfache und kostengünstige
Weise eine gleichmäßige Federung entlang
der Liegefläche
erzielt.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der
Ausführungsform
mit den Federmitteln sieht vor, daß die Federmittel nach Art
eines Lattenrostes ausgebildet sind. Bei dieser Ausführungsform
ergibt sich in Liegeposition der Armlehnen ein besonders hoher Komfort
für den
Benutzer, wie dies von Lattenrosten an Betten allgemein bekannt
ist.
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Eine außerordentlich vorteilhafte
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre
sieht vor, daß wenigstens
eine der Armlehnen an ihrem der Sitzfläche abgewandten Ende ein Stützteil aufweist,
das relativ zu der Armlehne verstellbar ist. Bei dieser Ausführungsform
sind die Verstellmöglichkeiten
erweitert und damit der Komfort für den Benutzer erhöht. Insbesondere
kann eine in Liegeposition den Oberkörper des Benutzers abstützende Armlehne
mit einem Stützteil
versehen sein, das den Benutzer in der Liegeposition im Kopf- und/oder
Nackenbereich abstützt.
Auf diese Weise ist eine separate Nackenstütze gebildet, wie sie von verstellbaren
Lattenrosten bekannt ist. Darüber
hinaus kann auch eine den Benutzer in der Liegeposition im Beinbereich
abstützende
Armlehne mit einem zusätzlichen
Stützteil
versehen sein, das beispielsweise ein Wadenstützteil bilden kann, wie dies
von Lattenrosten allgemein bekannt ist. Sind beide Armlehnen mit
einem zusätzlichen
Stützteil
versehen und bildet die Sitzfläche
in der Liegeposition einen Teil der Liegefläche, so ergibt sich ein von
Lattenrosten allgemein bekannter fünfteiliger Aufbau, bei dem
die Sitzfläche
ein mittleres Stützteil
bildet, während
eine der Armlehnen ein Oberkörperstützteil und
das ihr zugeordnete weitere Stützteil
ein Kopfstützteil
und die andere Armlehne ein Beinstützteil und das ihr zugeordnete
weitere Stützteil
ein Wadenstützteil
bildet. Auf diese Weise ergeben sich vielfältige Verstellmöglichkeiten
bei hohem Komfort, wie dies von verstellbaren Lattenrosten an Betten
allgemein bekannt ist.
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Die Verstellung der den Armlehnen
zugeordneten weiteren Stützteile
relativ zu den Armlehnen kann entsprechend einer beliebigen geeigneten
Kinematik erfolgen. Im Sinne einer einfachen Kinematik und damit
eines einfachen Aufbaus ist es zweckmäßig, daß das Stützteil um eine Schwenkachse
relativ zu der zugeordneten Armlehne verschwenkbar ist.
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Grundsätzlich kann die Verstellung
der Armlehnen zwischen ihrer Sitzposition und ihrer Liegeposition durch
eine gemeinsame Verstelleinrichtung erfolgen. Zweckmäßigerweise
ist jeder der Armlehnen eine Verstelleinrichtung zur Verstellung
der jeweiligen Armlehne zwischen ihrer Sitzposition und ihrer Liegeposition
zugeordnet.
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Grundsätzlich kann die Betätigung der
Verstelleinrichtungen und damit die Verstellung der Armlehnen zwischen
ihrer Sitzposition und ihrer Liegeposition von Hand erfolgen. Um
die Verstellung zu erleichtern und damit den Komfort für den Benutzer weiter
zu erhöhen,
ist es zweckmäßig, daß wenigstens
eine der Verstelleinrichtungen eine elektromotorische Verstelleinrichtung
ist. Bei dieser Ausführungsform
erfolgt die Verstellung der Armlehnen aus der Sitzposition in die
Liegeposition elektromotorisch und damit schnell und nahezu ohne
Kraftaufwand.
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Grundsätzlich ist es ausreichend,
wenn die den Armlehnen zugeordneten Verstelleinrichtungen aneinander
gekoppelt sind, so daß bei
Verstellung einer der Armlehnen stets auch die andere Armlehne verstellt
wird. Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre
sieht vor, daß die
den Armlehnen zugeordneten Verstelleinrichtungen unabhängig voneinander
betätigbar
sind. Bei dieser Ausführungsform
sind die Armlehnen unabhängig
voneinander verstellbar, so daß die
Verstellmöglichkeiten
erweitert sind.
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Die Verstelleinrichtungen können auf
beliebige geeignete Weise ausgebildet sein. Eine vorteilhafte Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Lehre
sieht vor, daß wenigstens
eine der Verstelleinrichtungen einen Spindeltrieb aufweist. Derartige
Spindeltriebe stehen als einfache und kostengünstige Standardbauteile zur
Verfügung
und sind zur Übertragung
großer
Kräfte
geeignet.
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Eine andere vorteilhafte Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Lehre
sieht vor, daß in
der Sitzposition einander zugewandte Flächen der Armlehnen in der Liegeposition
die Liegefläche
oder einen Teil der Liegefläche
bilden.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung sind die in der Liegeposition der Armlehnen die Liegefläche oder
einen Teil der Liegefläche
bildenden Flächen
der Armlehnen in der Liegeposition gegenüber der Sitzposition um etwa
90° versetzt
angeordnet. Beispielsweise können
die Armlehnen in der Sitzposition im wesentlichen senkrecht angeordnet
sein, während
sie in der Liegeposition im wesentlichen waagerecht angeordnet sind
und eine im wesentlichen waagerechte Liegefläche oder einen Teil einer solchen
Liegefläche
bilden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
der beigefügten
stark schematisierten Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine
Ansicht von oben auf ein erfindungsgemäßes Sitzmöbel in der Sitzposition der Armlehnen,
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2 eine
Ansicht von vorne auf das. Sitzmöbel
gemäß 1 in der Liegeposition der
Armlehnen,
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3 eine
Ansicht von vorne auf das Sitzmöbel
gemäß 1 in der Sitzposition der
Armlehnen, wobei zur Darstellung der Verstelleinrichtungen die Polsterung
und Teile des Grundkörpers
weggelassen sind,
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4 die
Ansicht gemäß 3 in größerem Maßstab,
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5 in
gleicher Darstellung wie 3 das Sitzmöbel gemäß 3 in einer Verstel lage der
Armlehnen,
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6 eine
Ansicht von oben auf das Sitzmöbel
gemäß 1, wobei eine Polsterung
des Sitzmöbels
weggelassen ist,
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7 eine
stark schematisierte Ansicht von vorne einer Armlehne eines zweiten
Ausführungsbeispieles
eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels, wobei Teile
einer Verstelleinrichtung zur Verstellung eines Stützteiles
relativ zu der Armlehne gezeigt sind, in einer ersten Verstellage,
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8 die
Armlehne gemäß 7 in einer zweiten Verstellage,
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9 die
Armlehne gemäß 7 in einer dritten Verstellage,
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10 die
Armlehne gemäß 7 in einer vierten Verstellage,
und
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11 in
gleicher Darstellung wie 2 das zweite
Ausführungsbeispiel
des Sitzmöbels.
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In den Figuren der Zeichnung sind
gleiche bzw. sich entsprechende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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In 1 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Sitzmöbels 2 in
Form eines Sessels dargestellt, das einen Grundkörper 4 aufweist, an
dem eine Sitzfläche 6 gebildet
ist. Der Grundkörper 4 weist
ferner eine Rückenlehne 8 auf. An
dem Grundkörper 4 sind
seitlich von der Sitzfläche 6 Armlehnen 10,12 angeordnet,
die erfindungsgemäß in weiter
unten näher
erläuterter
Weise zwischen einer in 1 dargestellten
Sitzposition, in der die Armlehnen 10,12 im wesentlichen senkrecht
stehen, und einer Liegeposition ver stellbar sind. Wie aus 1 ersichtlich ist, sind
in der Sitzposition einander zugewandte Flächen 14,16 der
Armlehnen 10,12 im wesentlichen parallel zueinander. Die Sitzfläche 6, die
Rückenlehne 8 und
die Armlehnen 10,12 sind zur Erhöhung des
Komforts für
den Benutzer in weiter unten näher
erläuterter
Weise gefedert und gepolstert.
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2 zeigt
eine Ansicht von vorne auf das Sitzmöbel 2, wobei sich
die Armlehnen 10,12 in der Liegeposition befinden.
In der Liegeposition bilden die Armlehnen 14,16 zusammen
mit der Sitzfläche 6 eine
Liegefläche,
die bei diesem Ausführungsbeispiel im
wesentlichen eben ausgebildet ist. Wie aus einem Vergleich der 1 und 2 ersichtlich ist, sind die in der Liegeposition
der Armlehnen 10,12 die Liegefläche bildenden,
in der Sitzposition einander zugewandten Flächen 14,16 der
Armlehnen 10,12 in der Liegeposition gegenüber der
Sitzposition um etwa 90° versetzt
angeordnet.
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Zur Verstellung der Armlehnen 10,12 aus
der in 1 dargestellten
Sitzposition in die in 2 dargestellte
Liegeposition ist den Armlehnen 10,12 jeweils
eine elektromotorische Verstelleinrichtung zugeordnet, die nachfolgend
anhand von 3 näher erläutert wird.
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3 zeigt
eine Ansicht von vorne auf das Sitzmöbel 2 gemäß 1, wobei eine der Armlehne 10 zugeordnete
elektromotorische Verstelleinrichtung 18 und eine der Armlehne 12 zugeordnete
elektromotorische Verstelleinrichtung 20 erkennbar sind. Nachfolgend
wird nur die elektromotorische Verstelleinrichtung 18 näher erläutert. Die
elektromotorische Verstelleinrichtung 20 ist in entsprechender
Weise aufgebaut, und ihre Bauteile sind mit Bezugszeichen versehen,
die den Bezugszeichen der Bauteile der Verstelleinrichtung 18 entspre chen. 4 zeigt das Sitzmöbel 2 in
gegenüber 3 vergrößertem Maßstab. Die Verstelleinrichtung 18 weist
einen Spindeltrieb mit einer drehantreibbaren Gewindespindel 22 auf,
auf der verdrehsicher und in Axialrichtung der Gewindespindel 22 beweglich
eine Spindelmutter 24 angeordnet ist. Die Gewindespindel 22 steht über eine
Getriebeanordnung 26 mit einem Elektromotor 28 in
Drehantriebsverbindung. Die Gewindespindel 22 mit der Spindelmutter 24 ist
zusammen mit dem Elektromotor 28 an einem Trägerelement 30 angeordnet,
das gelenkig und um eine horizontale Schwenkachse 32 verschwenkbar
an einem Teil 33 des Grundkörpers 4 des Sitzmöbels 2 gelagert
ist. An der Spindelmutter 24 ist gelenkig und um eine horizontale
Schwenkachse 34 schwenkbar ein zweiarmiger Hebel 36 gelagert,
dessen eines Ende gelenkig und um eine ortsfest an dem Teil 33 des
Grundkörpers 4 angeordnete
Schwenkachse 38 schwenkbar an dem Teil 33 des
Grundkörpers 4 gelagert
ist. Mit dem anderen Ende des zweiarmigen Hebels 36 ist ein
Bolzen 40 verbunden, der in einem eine Führung bildenden
Langloch 42 geführt
ist, das in dem Teil 33 des Grundkörpers 4 gebildet ist
und im Radius um die Schwenkachse 38 verläuft. Mit
dem Bolzen 40 ist gelenkig und um eine horizontale Schwenkachse 44 schwenkbar
die Armlehne 10 verbunden, in der ein gerades Langloch 46 gebildet
ist, in dem ein Bolzen 48 geführt ist, der ortsfest an dem
Teil 33 des Grundkörpers 4 angeordnet
ist.
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Zur Verstellung der Armlehne 10 aus
der in 4 dargestellten
Sitzposition in die Liegeposition treibt der Elektromotor 28 die
Gewindespindel 22 derart an, daß sich die Spindelmutter 24 in 4 in Axialrichtung entlang
der Gewindespindel 22 auf den Elektromotor 28 zu
bewegt. Hierbei wird der zweiarmige Hebel 36 um die Schwenkachse 38 in 4 im Uhrzeigersinn verschwenkt,
wobei der Bolzen 40 in der Führung 42 geführt ist.
Hierbei wird die Armlehne 10 um eine durch den Bolzen 48 gebildete
Schwenkachse in 4 entgegen
dem Uhrzeigersinn verschwenkt, wobei die Armlehne 10 in
Längsrichtung des
Langloches 46 relativ zu dem Bolzen 48 gleitet.
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Während
der Verstellbewegung ist der Bolzen 40 in dem Langloch 42 geführt, wobei
die Anordnung aus Bolzen 40 und Langloch 42 dazu
dient, die Kinematik der Verstellbewegung festzulegen.
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Im weiteren Verlauf der Verstellbewegung führt die
Armlehne 10 gleichzeitig sowohl eine Schwenkbewegung um
die durch den Bolzen 48 gebildete Schwenkachse als auch
eine lineare Translationsbewegung in Richtung des Langloches 46 aus, so
daß sich
das der Verstelleinrichtung 18 abgewandte Ende der Armlehne 10 während der
Verstellbewegung in der Zeichnung nach links verschiebt. Durch die
verwendete Kinematik ist es ermöglicht, daß sich die
Oberfläche
der Armlehne 10 in der Liegeposition auf der gleichen Höhe befindet
wie die Sitzfläche 4 und
gleichzeitig in Längsrichtung
der Liegefläche
die Armlehne 10 dicht an die Sitzfläche 4 anschließt.
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5 zeigt
die Armlehne 10 in der Endlage der Verstellbewegung, in
der sich die Armlehne 10 in Liegeposition befindet.
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Die Verstellung der Armlehne 12 aus
der in 4 dargestellten
Sitzposition in die Liegeposition erfolgt in hierzu entsprechender
Weise, wobei 5 eine
Verstellage zeigt, in der die Armlehne 12 unter einem Winkel
von etwa 45° zur
Horizontalen geneigt ist.
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Zur Verstellung der Sitzfläche 6 in
ihrer Neigung ist eine weitere elektromotorische Verstelleinrichtung 50 vorgesehen,
die einen Spindeltrieb mit einer Gewin despindel 52 aufweist,
auf der verdrehsicher und in Axialrichtung beweglich eine Spindelmutter 54 angeordent
ist. Die Gewindespindel 52 steht über eine Getriebeanordnung 56 mit
einem Elektromotor 58 in Drehantriebsverbindung. Die Gewindespindel 52 ist
zusammen mit dem Elektromotor 58 an einem Trägerelement 60 angeordnet,
das gelenkig und um eine horizontale Schwenkachse 62 verschwenkbar
an dem Teil 33 des Grundkörpers 4 gelagert ist.
Die Spindelmutter 54 ist gelenkig und um eine horizontale
Schwenkachse 64 verschwenkbar mit einem die Sitzfläche 6 bildenden
Stützteil 68 verbunden,
dessen der Schwenkachse 64 abgewandtes Ende um die Schwenkachse 32 schwenkbar
an dem Teil 33 des Grundkörpers 4 gelagert ist.
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Zur Verstellung der Neigung des die
Sitzfläche 4 bildenden
Stützteiles 68 treibt
der Elektormotor 58 die Gewindespindel 52 derart
an, daß sich
die Spindelmutter 54 in Axialrichtung der Gewindespindel 52 auf
den Elektromotor 58 zu bewegt. Hierbei wird das Stützteil 68
um die Schwenkachse 32 in 4 im
Uhrzeigersinn verschwenkt, wobei gleichzeitig das Trägerelement 60 in 4 um die Schwenkachse 62 im
Uhrzeigersinn verschwenkt. Auf diese Weise wird die Neigung des
die Sitzfläche 4 bildenden
Stützteiles 68 verstellt,
wie dies aus einem Vergleich der 4 und 5 ersichtlich ist.
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Wie aus 5 ersichtlich ist, ist in der in 5 dargestellten Verstellage
eine Ruheposition gebildet, in der die Armlehne 10 im wesentlichen
horizontal angeordnet ist, während
das Stützteil 68 und die
Armlehne 12 einen im Querschnitt konkaven Teil der Liegefläche bilden.
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Um die Armlehne 12 in die
Liegeposition zu bringen, treibt der Elektromotor 28' die Gewindespindel 22' derart an,
daß sich
die Spindelmutter 24' in 5 in diejenige Endlage schraubt,
in der ihr Abstand von dem Elektromotor 28' am geringsten ist. In dieser Liegeposition
ist die Armlehne 12 im wesentlichen horizontal angeordnet.
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Um die Sitzfläche 4 in die Liegeposition
zu bringen, treibt der Elektromotor 58 die Gewindespindel 52 derart
an, daß sich
die Spindelmutter 54 zurück in die in 4 dargestellte Endlage der Verstellbewegung
schraubt, in der die Sitzfläche 4 im
wesentlichen horizontal angeordnet ist und zusammen mit den oben
liegenden Flächen
der Armlehnen 10,12 eine im wesentlichen ebene,
horizontale Liegefläche
bildet.
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Die Armlehnen 10,12 sind
an ihren in der Liegeposition die Liegefläche bildenden Flächen durch Federmittel
gefedert, die bei diesem Ausführungsbeispiel
durch federnde Latten gebildet sind, von denen in 5 jeweils nur eine Latte mit den Bezugszeichen 70 bzw.
72 versehen ist. Die Federmittel sind somit bei diesem Ausführungsbeispiel
nach Art eines Lattenrostes ausgebildet und bieten somit einen hohen
Federungskomfort. In hierzu entsprechender Weise ist das die Sitzfläche 4 bildende
Stützteil 68 an seiner
Oberseite mit federnden Latten versehen, von denen in 5 lediglich eine Latte mit
dem Bezugszeichen 74 versehen ist. Auch die Sitzfläche ist
somit nach Art eines Lattenrostes ausgebildet. Ferner sind die Armlehnen 10,12 sowie
die Sitzfläche 6 an
ihren in der Liegeposition die Liegefläche bildenden Seiten mit einer
Polsterung versehen, die jedoch in 5 nicht
dargestellt sind.
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Das erfindungsgemäße Sitzmöbel 2 kann schnell
und auf einfache Weise zwischen der Sitzposition und der Liegeposition
verstellt werden. Es kann somit entsprechend den jeweiligen Anforderungen sowohl
als Sitzmöbel als
auch als Liegemöbel
benutzt werden. Dadurch, daß die
Armlehnen stufenlos zwischen der Sitzposition und der Liegeposition
verstellbar sind, bietet das erfindungsgemäße Sitzmöbel 2 vielfältige Verstellmöglichkeiten.
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6 zeigt
eine Ansicht von oben auf das Sitzmöbel 2, wobei die Polsterung
weggelassen ist. Es ist ersichtlich, daß die Verstelleinrichtungen 18, 20, 50 in
der Rückenlehne 8 aufgenommen
sind, die hohl ausgebildet ist.
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In 7 ist
eine Armlehne 12 eines zweiten Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels 2 dargestellt,
die sich von der Armlehne 10 des Ausführungsbeispiels gemäß 1 dadurch unterscheidet,
daß mit
dem der Sitzfläche 6 abgewandten
Ende der Armlehne 12 ein Stützteil 76 verbunden
ist, das relativ zu der Armlehne 12 verstellbar ist. Das
Stützteil 76 ist über ein
hebelartiges Verbindungselement 78 mit einem Bolzen 80 verbunden, der
in einer an der Armlehne 12 gebildeten, bei diesem Ausführungsbeispiel
als gerade verlaufendes Langloch 82 ausgebildeten Führung geführt ist.
Mit dem Bolzen 80 ist drehfest ein Ende eines einarmigen
Hebels 84 verbunden, dessen anderes Ende gelenkig und um
eine horizontale Schwenkachse 86 verschwenkbar mit einer
Anlenkungen 88 einer Verstelleinrichtung 90 verbunden
ist. Die Verstelleinrichtung 90 weist ein Gehäuse 92 auf,
das über
eine Anlenkung 94 gelenkig und um eine horizontale Schwenkachse 96 verschwenkbar
mit der Armlehne 12 verbunden ist. Die Verstelleinrichtung 90 weist
ferner ein teleskopartig in dem Gehäuse 92 geführtes Verstellelement 98 auf,
das elektromotorisch in Richtung eines Doppelpfeiles 100 aus
dem Gehäuse 92 heraus
bzw. in das Gehäuse 92 hinein
verstellbar ist.
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7 zeigt
eine erste Endlage der Verstellbewe gung, in der eine Stirnseite 102 des
Stützteiles 76 an
einer Stirnseite 104 der Armlehne 12 anliegt und
eine oben liegende Fläche 106 des
Stützteiles 76 mit
der oben liegenden Fläche 16 der
Armlehne 12 eine horizontale, ebene Stützfläche bildet.
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Die Verstelleinrichtung 90 ist
mit den ihr verbundenen Bauteilen im Inneren der Armlehne 12 aufgenommen,
die zu diesem Zweck wenigstens teilweise hohl ausgebildet ist.
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Um eine Bewegung des Verstellelementes 98 relativ
zu dem Gehäuse 92 zu
erzielen, weist die Verstelleinrichtung 90 einen Elektromotor
auf, der über
eine Getriebeanordnung und einen Spindeltrieb mit dem Verstellelement 98 derart
in Antriebsverbindung steht, daß entsprechend
der Drehrichtung der Abtriebswelle des Elektromotors das Verstellelement 98 entweder
aus dem Gehäuse 92 ausfährt oder
in das Gehäuse 92 einfährt.
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Um das Stützteil 76 relativ
zu der Kopfstütze 12 zu
verstellen, wird die Verstelleinrichtung 90 so angesteuert,
daß das
Verstellelement 98 aus dem Gehäuse 92 ausfährt. Hierbei
gleitet der Bolzen 80 in einer ersten Phase der Verstellbewegung
linear in der Führung 82,
so daß das
Verbindungselement 78 und damit das Stützteil 76 eine lineare
Translationsbewegung in Richtung der Führung 82 ausfährt, wie dies
aus 8 ersichtlich ist.
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In der in 8 dargestellten Verstellage liegt der
Bolzen 80 an einem in der Führung 82 angeordneten
oder durch das in Führungsrichtung
liegende Ende der Führung
gebildeten Anschlag an, so daß eine
weitere Translationsbewegung des Verbindungselementes 78 und
damit des Stützteiles 76 verhindert
ist.
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Bei einer weiteren Bewegung des Verstellelementes 98 in 8 nach rechts wird der Hebel 84 in
der Zeichnung entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, wie dies in 9 dargestellt ist. Aufgrund der
drehfesten Verbindung des Hebels 84 mit dem Verbindungselement 78 wird
hierbei das Stützteil 76 in 9 entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt. In der in 9 dargestellten
Verstellage ist die Oberseite 106 des Stützteiles 76 relativ
zu der Oberseite 16 der Armlehne 12 geneigt, so
daß das
Stützteil 76 beispielsweise
als Nackenstützteil
zur Abstützung
einer auf dem Sitzmöbel 2 ruhenden
Person im Nackenbereich dienen kann.
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Bei einer weiteren Bewegung des Verstellelementes 98 in 9 nach rechts wird der Hebel 84 und
damit über
das Verbindungselement 78 auch das Stützteil 76 weiter in
der Zeichnung entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, bis die Stirnfläche 102 des
Stützteiles 76 auf
der Oberseite 16 der Armlehne 12 aufliegt, wie
dies in 10 dargestellt
ist.
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11 zeigt
das zweite Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Sitzmöbels 2 mit
der Armlehne 12 gemäß 10. Die Armlehne 10 weist ebenfalls
ein Stützteil 108 auf,
das so ausgebildet und mit der Armlehne 10 verbunden ist,
wie dies anhand des Stützteiles 76 und
der Armlehne 12 beschrieben worden ist. In der in 11 dargestellten Verstellage,
in der die Stützteile 76,108 relativ
zu der jeweils zugeordneten Rükkenlehne 10 bzw. 12 abgewinkelt
sind, bildet das Sitzmöbel 2 ein
Zweisitzer-Sofa. Bei dieser Ausführungsform
sind die Verstellmöglichkeiten
somit gegenüber
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 nochmals erweitert.