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Die
Erfindung betrifft eine Hubtoranordnung mit einem Hubtor, insbesondere
einem schnell laufenden Industrietor, mit einem Torblatt, welches
im geschlossenen Zustand des Hubtores eine Toröffnung abdeckt,
und einer Torsturz-Abdichteinrichtung, welche im Bereich eines Torsturzes
angeordnet und derart gelagert ist, dass sie in einer Abdichtstellung bei
geschlossenem Hubtor eine Abdichtung zwischen dem Torblatt und dem
Torsturz herstellt.
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Derartige
Hubtore sind beispielsweise aus den deutschen Patentanmeldungen
DE 40 15 214 A ,
DE 40 15 215 A und
DE 40 15 216 A bekannt
geworden, wobei das hier beschriebene Schnelllauf-Spiraltor als
einbruchssicheres und wetterfestes Außentor ausgestaltet
ist. Das Torblatt dieser Hubtore weist eine Mehrzahl von Lamellen
auf, welche abwinkelbar miteinander verbunden sind. In der Offenstellung
des Tores liegen die Lamellen dabei berührungsfrei in einem
Wickel an der Oberseite der Toröffnung, d. h. im Bereich
des Torsturzes, vor. Darüber hinaus sind jedoch auch Hubtore
bekannt, bei welchen das torsturzseitige Ende des Lamellenpanzers
fest mit einer im Torsturzbereich vorliegenden Wickelwelle verbunden
ist und dort das Torblatt in der Offenstellung des Tores aufgewickelt
vorliegt. Ferner sind auch so genannte Sektionaltore bekannt, bei
denen das aus Sektionen bestehende Torblatt im Torsturzbereich üblicherweise
umgelenkt und unter der Decke entlang geführt wird, wenn
das Hubtor in seine Offenstellung bewegt wird.
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Die
Torblätter derartiger Hubtore müssen dabei in
allen drei Raumachsen eine hinreichende Stabilität aufweisen,
um als zuverlässiger Abschluss der Toröffnung
wirken zu können. Da mit solchen Rolltoren häufig
auch Räume unterschiedlicher Temperierung zu trennen sind,
ist es generell von Vorteil, wenn diese eine wirksame Wärmedämmung
herstellen. Dabei spielt insbesondere auch eine zuverlässige Abdichtung
der seitlichen Randbereiche sowie im Torsturzbereich eine wesentliche
Rolle. Als problematisch hat sich in der Praxis insbesondere die
Abdichtung im Torsturzbereich erwiesen, da hier der Abstand des
Torblatts zur benachbarten Kante des Torsturzes häufig
nicht über ihre gesamte Breite des Hubtores hinweg konstant
ist. So hat sich gezeigt, dass derartige Torblätter durchaus
häufiger zur Innen- oder zur Außenseite hin ausbauchen,
so dass sich im mittleren Bereich des Torblatts ein deutlich anderer
Abstand zum Torsturz ergibt, als an den seitlichen Randbereichen
hiervon. Dieses Ein- oder Ausbauchen kann dabei hervorgerufen sein
durch Biegespannungen aufgrund des Eigengewichts des Torblatts oder
auch durch andere Einflussgrößen wie z. B. einem
Winddruck oder Windsog. Besonders deutlich tritt dieses Problem
auch dann zu Tage, wenn es sich bei den Lamellen des Torblatts um
so genannte doppelwandige Lamellen mit thermischer Trennung der
Lamellenwände handelt.
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Ein
Beispiel für ein derartiges Industrietor ist in der
EP 1 251 236 A2 beschrieben.
Hier sind die Lamellenwände dieser doppelwandig ausgebildeten Lamellen
an ihren Längsrändern jeweils über einen Steg
miteinander verbunden, der zur Herstellung einer thermischen Trennung
der Lamellenwände aus einem Material mit geringerer Wärmeleitfähigkeit
als das Material der Lamellenwände ausgebildet ist. Die Lamellenwände
sind dabei typischer Weise aus einer Aluminiumlegierung hergestellt,
während die Stege bei diesen bekannten Rolltor in der Regel
aus einem Kunststoff wie z. B. PMMA, PVC oder PC ausgebildet sind.
Zur Verbesserung der Wärmedämmwirkung können
die Hohlräume in den so ausgebildeten Lamellen auch mit
einem Dämmmaterial wie beispielsweise PS ausgeschäumt
sein. Liegen nun bei derartigen doppelwandigen Lamellen sehr unterschiedliche
Temperaturen beidseits des Torblatts vor, was beispielsweise der
Fall ist, wenn die Außenseite des Torblatts intensiver
Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, während die Innenseite
beschattet vorliegt oder der Innenraum durch Klimatisierung oder
eine Kühlanlage gekühlt ist, dann treten unterschiedliche
Längendehnungen in den beiden Wänden einer Lamelle auf.
Dies kann in diesem Beispiel zu einer erheblichen Durchbiegung des
Torblatts zur Außenseite hin führen. Dies ist
um so problematischer, je größer der Temperaturunterschied
und je breiter das Torblatt ist. Bei größeren
Torbreiten von z. B. 6 m oder mehr kann die Auslenkung einer solchen thermisch
getrennten Lamelle in der Mitte bis zu 100 mm aus der eigentlichen
Torblattebene heraus betragen.
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Um
eine Kollision derartiger Torblätter mit dem Torsturz sicher
vermeiden zu können, sind diese daher in einem entsprechenden
Abstand hiervon anzuordnen. Dies erschwert jedoch eine zuverlässige Abdichtung
zwischen dem Torblatt und dem Torsturz weiter.
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In
der Praxis werden hierzu beispielsweise im Bereich des Torsturzes
angebrachte Dichtlippen eingesetzt, welche mit ihren freien Enden
an der Außenseite des Torblatts anliegen. Da der Abstand
zwischen dem Torblatt und dem Torsturz aufgrund der erläuterten
Ausbauchung des Torblatts nicht über die gesamte Breite
des Torblatts hinweg gleich ist, besteht bei dieser Abdichtungsweise
das Problem, dass die Dichtung so ausgebildet sein sollte, dass
die unabhängig vom tatsächlich überbrückten
Abstand eine zuverlässige Dichtwirkung herstellt. Die Dichtlippen
müssen daher einerseits jedenfalls so weich sein, dass
sie unabhängig vom abzudichtenden Abstand zwischen dem
Torblatt und dem Torsturz dicht am Torblatt anliegen, wobei sie
andererseits jedoch hinreichend fest sein müssen, um mit
hinreichendem elastischen Druck am Torblatt anzuliegen, um so eine Spaltbildung
zu vermeiden. Dies gelingt in der Praxis nur sehr unbefriedigend,
so dass mit dieser Art einer Abdichtung im Torsturzbereich keine
zuverlässige Dichtwirkung erzielbar ist.
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Aus
den deutschen Offenlegungsschriften
DE 103 39 506 A1 ,
DE 103 48 543 A1 ,
DE 10 2004 014 350
A1 und
DE
10 2004 063 924 A1 ist ferner jeweils ein Hubtor bekannt
geworden, welches ein Torblatt aus horizontal verlaufenden, zugfest
und radial gelenkig miteinander verbundenen Lamellen aufweist, wobei
die oberste Lamelle fest mit einer im Torsturzbereich angeordneten
Wickelwelle verbunden ist. Um ein Verkratzen der aufgewickelten
Lamellen zu vermeiden, wird zudem ein Dichtband aus einem verschleißfesten
und Geräusch dämpfenden Material derart mit eingewickelt,
das dieses zwischen den einzelnen Lagen des Lamellenpanzers im Wickel
zu liegen kommt. Bei dieser Hubtoranordnung ist ferner eine Sturzdichtung
vorgesehen, welche drehbar am Torsturz gelagert ist und durch einen
Mitnehmer bei sich schließenden Lamellenpanzer geschlossen wird.
Da das Torblatt hier fest mit der Wickelwelle verbunden ist, liegt
die Sturzdichtung schließlich an der Außenfläche
des Torblatts an. Nähere Angaben zu Art und Aufbau dieser
Sturzdichtung sind diesen Druckschriften nicht entnehmbar, wobei
auch auf die Problematik eines Ausbauchens des Torblatts über die
Torbreite hinweg nicht Bezug genommen wird. Somit besteht auch bei
diesen bekannten Hubtor das Problem, dass keine zuverlässige
Abdichtung im Sturzbereich über die gesamte Torbreite hinweg
gewährleistet werden kann, wenn es zu einem Ausbauchens
des Torblatts kommt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hubtoranordnung
derart weiterzubilden, dass mit dieser eine zuverlässige
Abdichtung im Torsturzbereich erzielbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Hubtoranordnung mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst. Diese zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
dass die Torsturz-Abdichteinrichtung in der Abdichtstellung auf
einer dem Torsturz benachbarten Seitenfläche des Torblatts
aufliegt.
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Die
Erfindung schlägt somit erstmals ein Torsystem vor, bei
welchem die Torsturz-Abdichteinrichtung nicht auf der Außenfläche,
also einer Großfläche des Torblatts, anliegt,
sondern auf einer oberen Seitenfläche hiervon, welche den
horizontalen oberen Abschluss bzw. die obere Kante des Torblatts
bei geschlossenem Zustand bildet.
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Diese
Ausgestaltungsweise hat den wesentlichen Vorteil, dass die Abdichteinrichtung
unabhängig vom Maß einer eventuellen Ausbauchung
zuverlässig zur Wirkung kommt, da die Ausbauchung des Torblatts
ggf. in einer Richtung erfolgt, welche in der Abdichtebene liegt.
Eine eventuelle Ausbauchung hat somit keinerlei Auswirkung auf die
Abdichteinrichtung als solche und bewirkt dort auch keine Verformung
der Dichtmittel. Lediglich die jeweilige Position der Berührungsstelle
im Überlappungsbereich zwischen der oberen Seitenfläche
des Torblatts und der Abdichteinrichtung variiert über
die Breite dieser Abdichteinrichtung hinweg entsprechend dem Maß der
Ausbauchung.
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Somit
lässt sich erfindungsgemäß eine zuverlässige
Abdichtwirkung im Sturzbereich einer Hubtoranordnung herstellen,
welche unabhängig vom Maß einer eventuellen Ausbauchung
des Torblatts z. B. aufgrund von thermischen Einflüssen
ist. Die Variation des Abstands des Torblatts vom Torsturz ist dabei
durch eine geeignete Wahl der Breite der Abdichteinrichtung und
somit des vorliegenden Überlappungsbereichs an der Berührungsstelle
dieser Elemente unerheblich für die Abdichtwirkung.
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Die
Erfindung erlaubt somit eine besonders zuverlässige Abdichtung
im Torsturzbereich einer Hubtoranordnung.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Hubtoranordnung
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis
14.
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So
kann an dem dem Torsturz benachbarten Ende des Torblatts ein Dichtelement
vorliegen, welches sich über die gesamte Torbreite erstreckt.
Damit lässt sich eine besonders gute Dichtwirkung erzielen, wobei
das Dichtelement mit geringen konstruktiven Aufwand am oberen Ende
des Torblatts anbringbar ist und zudem unabhängig von einer
eventuellen Ausbauchung des Torblatts gerade dort vorliegt, wo die
Dichtwirkung zu entfalten ist. Ferner beeinträchtigt dieses
Dichtelement dann ggf. auch nicht das Aufwickeln des Torblatts im
Torsturzbereich, da es kaum oder nicht über die Großflächen,
d. h. die Innen- und die Außenfläche des Torblatts,
hinausragen muss.
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In
einer Ausführungsvariante kann die Torsturz-Abdichteinrichtung
schwenkbar am Torsturz gelagert sein. Damit lässt sich
mit geringem konstruktiven Aufwand und insbesondere durch eine einfache Schwenkbewegung
eine zuverlässige Abdichtung im Torsturzbereich erzielen.
Vor allem müssen damit dann besonders wenige Teile bewegt
werden.
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Dabei
kann die Torsturz-Abdichteinrichtung als starre, sich über
die gesamte Torbreite erstreckende Klappe ausgebildet sein, so dass
eine konstruktiv besonders einfache und zuverlässige Bauweise
für die Abdichteinrichtung gegeben ist. Dadurch ist sowohl
ein zuverlässiger Betrieb als auch eine gute Abdichtwirkung
problemlos möglich.
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In
einer alternativen Ausgestaltungsweise kann die Torsturz-Abdichteinrichtung
auch derart vertikal verschiebbar am Torsturz gelagert sein, dass
sie zur Herstellung der Abdichtstellung auf die dem Torsturz benachbarte
Seitenfläche des Torblatts absenkbar ist. Die Torsturz-Abdichteinrichtung
wird dann lediglich linear bewegt, was ebenfalls mit geringen konstruktiven
Aufwand ermöglicht werden kann. Darüber hinaus
lässt sich auch hierdurch eine sehr gute Abdichtwirkung
ohne weiteres erzielen.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform kann die Torsturz-Abdichteinrichtung
nach Art eines Rollos ausgebildet und über die dem Torsturz
benachbarte Seitenfläche des Torblatts verfahrbar sein. Auch
hierdurch lässt sich eine zuverlässige Abdichtung
der Hubtoranordnung im Torsturzbereich erzielen, wobei die Torsturz-Abdichteinrichtung
hier mit an sich bekannten und vielfach bewährten Mitteln
problemlos in die Torblattebene hinein und aus dieser heraus verfahren
werden kann, um die Abdichtstellung einzunehmen bzw. aufzuheben.
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Ferner
ist es auch möglich, dass auf die Torsturz-Abdichteinrichtung
eine entgegen der Abdichtstellung gerichtete Kraftkomponente einwirkt.
Dann neigt die Abdichteinrichtung generell dazu, sich von der oberen
Seitenfläche des Torblatts abzuheben, wodurch der Öffnungsvorgang
des Torblatts erleichtert wird. Insbesondere lässt sich
hierdurch eine Beschädigung der Abdichteinrichtung im Zuge
der Öffnung des Hubtores zuverlässiger vermeiden.
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Dabei
kann eine Feder, insbesondere eine Druckfeder, zur Bereitstellung
der Kraftkomponente vorliegen, was vorteilhaft im Hinblick auf den
Einsatz von bewährten Elementen ist und zudem zu einer
besonders zuverlässigen Anordnung führt.
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Alternativ
oder ergänzend ist es auch möglich, dass ein Gegengewicht
zur Bereitstellung der Kraftkomponente eingesetzt wird, was den
konstruktiven Aufbau weiter vereinfacht.
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Wenn
am Torblatt eine Mitnehmereinrichtung angeordnet ist, welche im
Zuge des Schließens dieses Torblatts derart auf die Torsturz-Abdichteinrichtung
einwirkt, dass diese in die Abdichtstellung gelangt, so ergibt sich
eine automatische Herstellung der Abdichtwirkung im Zuge des Schließvorgangs, ohne
dass hierzu manuell eingegriffen werden müsste. Dies wirkt
sich vorteilhaft auf den Betrieb der erfindungsgemäßen
Hubtoranordnung aus.
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Dabei
kann die Mitnehmereinrichtung im Bereich des oberen Endes des Torblatts
angeordnet sein, so dass sie mit der Torsturz-Abdichteinrichtung gerade
dann zusammen wirkt, wenn das Torblatt bereits kurz vor der vollständigen
Schließstellung steht. Der Betätigungsweg ist
somit kurz und konstruktiv mit geringen Aufwand ausgestaltbar.
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Die
Erfindung lässt sich insbesondere an einer solchen Hubtoranordnung
besonders vorteilhaft anwenden, bei der das Torblatt eine Mehrzahl
von abwinkelbar miteinander verbundenen Lamellen aufweist, die doppelwandig
mit thermisch voneinander getrennten Wänden ausgebildet
sind, da in diesem Falle besonders große Ausbauchungen
auftreten.
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Von
weiterem Vorteil ist es, wenn die Torsturz-Abdichteinrichtung beheizbar
ist, da damit ein zuverlässiger Betrieb insbesondere auch
bei klimatisierten Räumen möglich ist. Vor allem
kann hierdurch zuverlässiger ein Festfrieren der Abdichteinrichtung am
oberen Ende des Torblatts vermieden werden.
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Ferner
kann die erfindungsgemäße Hubtoranordnung auch
eine Sensoreinheit aufweisen, welche die Stellung der Torsturz-Abdichteinrichtung
feststellt und so ein Öffnen oder ein Schließen
des Tores erst dann gestattet, wenn die Torsturz-Abdichteinrichtung
nicht störend für die Bewegung des Torblatts wirkt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird nach Anspruch 15
eine Torsturz-Abdichteinrichtung für eine erfindungsgemäße Hubtoranordnung
bereit gestellt. Diese Torsturz-Abdichteinrichtung kann als Nachrüstteil
an bestehenden Hubtoranordnungen ergänzt werden und stellt insoweit
eine selbständig handelbare Einheit dar.
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Mit
ihr lassen sich die oben anhand der erfindungsgemäßen
Hubtoranordnung erläuterten Vorteile erzielen, wobei auch
entsprechende Weiterbildungen gemäß der abhängigen
Ansprüche 16 bis 23 möglich sind.
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Der
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand
der Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt:
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1 eine
Seitenansicht des für die vorliegende Erfindung wesentlichen
Abschnitts der erfindungsgemäßen Hubtoranordnung
im Bereich eines Torsturzes;
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2 die
Torsturz-Abdichteinrichtung in näherem Detail;
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3 eine
weitere Seitenansicht, in welcher insbesondere die Mitnehmereinrichtung
herausgestellt ist;
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4 eine
perspektivische Ansicht der Konfiguration in 3;
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5 eine
schematische Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Hubtoranordnung bei geschlossenem Hubtor;
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6 eine
schematische Seitenansicht analog zu 5, wobei
sich das Hubtor in der Öffnungsbewegung befindet; und
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7 eine
schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Hubtoranordnung.
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Gemäß der
Darstellungen in den 1 bis 4 weist
eine Hubtoranordnung 1 gemäß einer ersten
Ausführungsform ein Hubtor 2 sowie eine Torsturz-Abdichteinrichtung 3 auf.
Wie insbesondere aus den 1, 3 und 4 ersichtlich
ist, ist das Hubtor 2 dabei nach Art eines Lamellentores ausgebildet
und weist ein Torblatt 21 mit abwinkelbar miteinander verbundenen
Lamellen 22 auf, welche im gezeigten Ausführungsbeispiel
doppelwandig mit thermisch getrennten Lamellenwänden gestaltet sind.
Das Torblatt 21 ist dabei mittels Führungsrollen 23 in
hier nicht dargestellten seitlichen Führungsschienen gehalten
und geführt. Die Führungsrollen 23 sind
in Scharnierbändern 24 gelagert, welche beidseits
an den seitlichen Rändern des Torblatts 21 vorgesehen
sind und dessen Lamellen miteinander verbinden.
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Die
Abdichteinrichtung 3 weist eine Halterung 31 auf,
mittels der sie an einem Torsturz und hierbei insbesondere an der
Innenwand am Torsturz festgelegt ist. Darüber hinaus enthält
die Abdichteinrichtung 3 ein Klappelement 32,
welches klappbar bzw. schwenkbar an der Halterung 31 angelenkt
ist und als starres, sich über die gesamte Torbreite erstreckendes
Element vorliegt. Die 1 und 2 zeigen
dabei das Klappelement 32 in einer Hohlprofilkonfiguration,
während die 3 und 4 eine abgewandelte
Ausgestaltungsweise eines Klappelements 32' zeigen, in
welcher dieses als einwandiges, flaches Element ausgestaltet ist.
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Insbesondere
in 2 bis 4 ist ein Betätigungsmechanismus 33 für
die Abdichteinrichtung 3 ersichtlich, welcher nach Art
eines Hebelwerks ausgebildet ist. Wie 3 entnommen
werden kann, ist die Abdichteinrichtung 3 dabei im Ruhe zustand,
d. h. in der nicht abdichtenden Stellung, durch die Wirkung einer
Druckfeder 34 gehalten.
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Am
Betätigungsmechanismus 33 ist ferner ein Mitnahmeteil 35 angeordnet,
welches im Zuge des Schließvorgangs des Torblatts 21 mit
einer dort an der obersten, dem Torsturz am nächsten liegenden
Lamelle 22 angeordneten Mitnehmereinrichtung 25 in
der in den 3 und 4 gezeigten
Weise zusammenwirkt. Wie hier ersichtlich ist, greift ein Vorsprung 26 der
Mitnehmereinrichtung 25 im Zuge der Abwärtsbewegung
des Torblatts 21 auf das Mitnahmeteil 35 des Betätigungsmechanismus 33 ein
und drückt dieses entgegen der Federkraft der Druckfeder 34 mit
nach unten weg vom Torsturz. Hierdurch wird der Betätigungsmechanismus 33 aktiv
und das Klappelement 32 bzw. 32' schwenkt über
die oberste, dem Torsturz am nächsten stehende Lamelle 22 derart
ab, dass es letztlich in der in 1 gezeigten
Weise hierauf an der oberen horizontalen Seitenfläche des
Torblatts 21 zu liegen kommt.
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Dort
ist gemäß der Darstellung in den 1, 3 und 4 ein
Dichtelement 27 nach Art einer hohlen Kunststoffdichtung
angeordnet, welche fest mit der obersten Lamelle 22 verbunden
ist. Im gezeigten Beispiel ist das Dichtelement 27 gemäß der Darstellung
in 1 auf einer Seite mit der Lamelle 22 verschraubt
und an der gegenüberliegenden Seite durch Formschluss in
einem Vorsprung hieran eingeklippst. Das Klappelement 32 bzw. 32' kommt
dabei auf der Oberfläche des Dichtelements 27 zu
liegen, wie insbesondere aus 1 erkennbar
ist und stellt so eine zuverlässige Abdichtung im Torsturzbereich her.
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Da
das Klappelement 32 bzw. 32' somit das Torblatt 21 auf
seiner Oberseite überlappt, spielt es für die
Dichtwirkung an dieser Stelle zudem keine Rolle, ob die oberste
Lamelle 22 des Torblatts 21 z. B. aufgrund thermischer
Einwirkung oder Windsogkräfte über die Torbreite
hinweg gesehen ausbaucht oder nicht, da in jedem Falle das Klappelement 32 bzw. 32' flächig
auf dem Dichtelement 27 aufliegt.
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Die 5 und 6 zeigen
schematische Seitenansichten einer zweiten Ausführungsform
einer Hubtoreinrichtung 1'. Diese weist ebenfalls ein Hubtor 2 sowie
eine Abdichteinrichtung 3' auf. Gezeigt ist in diesen Figuren
ein Detail im Bereich eines Torsturzes 4.
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Wie
den 5 und 6 entnommen werden kann, weist
das Hubtor 2 hier ebenfalls ein Torblatt 21 mit
Lamellen 22 auf. Ferner ist am oberen Ende des Torblatts
21 wiederum ein Dichtelement 27 angeordnet, welches mit
der Abdichteinrichtung 3' zusammenwirkt. Das Torblatt 21 wird
dabei in einer Torblattführung 28 beidseits geführt,
wobei in den 5 und 6 eine der
beiden Torblattführungen 28 erkennbar ist. Diese
ist im Bereich der Toröffnung durch vertikal ausgerichtete
Führungsschienen gebildet, welche im Torsturzbereich in
einen spiralförmigen Führungsabschnitt münden.
Dort wird das Torblatt 21 berührungsfrei aufgewickelt.
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Die
Abdichteinrichtung 3' ist in den 5 und 6 nur
schematisch angedeutet und weist eine Abdichtplatte 36 auf,
welche zur Herstellung einer Sturzabdichtung mit dem Dichtelement 27 am Torblatt 21 zusammenwirkt.
Die Abdichtstellung ist in 5 gezeigt.
Hierbei ist anzumerken, dass die Abdichtplatte 36 zugleich
auch in hier nicht gezeigter Weise durch ein Dichtelement gegenüber
dem Torsturz 4 abgedichtet ist. Ein Doppelpfeil P in 5 zeigt
den linearen Bewegungsbereich der Abdichtplatte 36 der
Abdichteinrichtung 3' an.
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Wie 6 entnommen
werden kann, wird die Abdichtplatte 36 zum Öffnen
des Torblatts 21 nach oben abgehoben und aus dem Bewegungsbereich
des Torblatts 21 herausbewegt. Beim Schließen des
Torblatts 21 wird die Abdichtplatte 36 schließlich wiederum
auf das obere Ende der obersten Lamelle 22 mit darauf vorliegendem
Dichtelement 27 abgesenkt, wobei diese Bewegung ähnlich
wie in der ersten Ausführungsform beispielsweise durch
eine Mitnehmereinrichtung oder dergleichen bewirkt und gesteuert
werden kann. Im übrigen kann die Abdichteinrichtung 3' analog
zur ersten Ausführungsform betätigbar und z. B.
auch mit einer Kraftkomponente gegen die Abdichtstellung vorgespannt
sein.
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In 7 ist
schließlich eine dritte Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Hubtoranordnung 1'' gezeigt.
Diese weist ebenfalls ein Hubtor 2 sowie eine Abdichteinrichtung 3'' auf,
welche im Bereich des Torsturzes 4 angeordnet ist.
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Das
Hubtor 2 enthält wiederum ein Torblatt 21 mit
Lamellen 22, wobei auf der obersten Lamelle am oberen Ende
des Torblatts 21 wiederum ein Dichtelement 27' positioniert
ist.
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Die
Abdichteinrichtung 3'' weist ein Rollo 37 auf,
welches eine Mehrzahl von Rollo-Lamellen 38 enthält,
die abwinkelbar miteinander verbunden sind. Das Rollo 37 wird
dabei in einer Rollo-Führung 39 beidseits geführt,
wobei in der schematischen Seitenansicht gemäß 7 nur
eine der Rollo-Führungen 39 angedeutet ist. Das
Rollo 37 wird dabei in der durch einen Doppelpfeil R gezeigten
Weise bewegt. Dementsprechend kann es über das obere Ende
des Torblatts 21 verfahren bzw. aus der Torblattebene heraus
bewegt werden. Die Betätigung der Abdichteinrichtung 3'' kann
dabei analog zur ersten Ausführungsform über eine
Mitnahmeeinrichtung oder dgl. erfolgen.
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Wie
aus 7 ferner erkennbar ist, weist das Dichtelement 27' eine
Gestalt auf, in welcher auf der einer Abdichteinrichtung 3'' zugewandten
Seite eine Dichtlippe vorliegt, an welcher das Rollo 37 entlang
gleitet, um so in der Abdichtstellung eine zuverlässige
Dichtwirkung herzustellen.
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Die
Erfindung lässt neben den erläuterten Ausführungsformen
weitere Gestaltungsansätze zu.
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So
ist es ferner auch möglich, ein Dichtelement nicht am oberen
Ende des Torblatts 21 sondern am Klappelement 32 bzw. 32',
an der Abdichtplatte 36 oder am Rollo 37 vorzusehen
und/oder an beiden beteiligten Elementen ein Dichtelement anzuordnen. Ferner
kann die Gestalt des Dichtelements auch deutlich von der gezeigten Ausführungsvariante
abweichen; insbesondere ist es auch möglich, anstelle eines
Hohlprofils eine einwandige, glatte und flächige Dichtung
in diesen Bereich anzuordnen. Sofern keine besonderen Anforderungen
an die Dichtigkeit im Torsturzbereich gestellt werden, kann es zudem
auch bereits ausreichend sein, wenn das Klappelement 32 bzw. 32' etc.
direkt auf einer oberen Seitenfläche einer Lamelle 22 zu
liegen kommt, ohne dass eine Dichtung dazwischen angeordnet ist.
In diesem Falle kann auf das Dichtelement verzichtet werden.
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Die
Torsturz-Abdichteinrichtung ist bevorzugt als starre, sich über
die gesamte Torbreite erstreckende Klappe ausgebildet; hiervon abgesehen
ist es jedoch auch möglich, mehrere beabstandet zueinander
angeordnete Klapphebel vorzusehen, die z. B. über ein über
die Torbreite hinweg verlaufendes Dichtelement miteinander verbunden
sind. Hierdurch ließe sich Gewicht einsparen und zudem
könnte auch die Trägheit der Abdichteinrichtung
im Betätigungsfalle bzw. insbesondere auch beim Abheben
der Dichtung zum Öffnen des Hubtores 2 reduziert
werden. Das Klappelement 32 bzw. 32' wird bevorzugt aus
einem leichten Metall wie z. B. Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
hergestellt, wobei jedoch auch ein stabiler Kunststoff zum Einsatz
kommen kann.
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Alternativ
ist es jedoch grundsätzlich auch möglich, das
Klappelement 32 bzw. 32' aus einem Kunststoff
oder Gummimaterial mit hinreichender Eigensteifigkeit bereitzustellen,
so dass dieses Element nicht starr, sondern begrenzt elastisch ist.
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Sofern
das Öffnen der Abdichteinrichtung 3, 3' bzw. 3'' auch
auf andere Weise wie z. B. im einfachsten Falle durch die Betätigung
des Torblatts 21 bewerkstelligt werden kann, ist es ferner
möglich, auf die Druckfeder 34 zu verzichten.
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Ebenso
kann die Torsturz-Abdichteinrichtung 3, 3' bzw. 3'' auch
auf andere Weise als durch eine Mitnehmereinrichtung betätigt
werden. Beispielsweise kann hierfür ein Stellmotor, ein
Hubmagnet oder dergleichen eingesetzt werden, der auf ein entsprechendes
elektrisches Signal hin oder auch durch manuelle Betätigung
die Abklappbewegung zum Abdichten im Torsturzbereich veranlasst.
Dann kann auf die erläuterte Mitnehmereinrichtung 25 mit
zugeordnetem Mitnahmeteil 35 verzichtet werden.
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In
einer weiteren Abwandlung ist es ferner möglich, dass die
Mitnehmereinrichtung auch an einer anderen beliebigen Stelle am
Torblatt 21 angeordnet ist, um von dort aus die Betätigung
der Abdichteinrichtung 3, 3' bzw. 3'' zu
bewirken.
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Ferner
kann die Hubtoranordnung 1, 1' bzw. 1'' auch
eine Sensoreinheit aufweisen, mittels der die Stellung der Torsturz-Abdichteinrichtung 3, 3' bzw. 3'' festgestellt
werden kann, wobei durch Auswertung dieses Sensorsignals sowie der
Betätigungsweise oder Stellung des Hubtores 2 auch
eine Betätigung der Abdichteinrichtung bewerkstelligt werden
kann.
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Die
Torsturz-Abdichteinrichtung 3, 3' bzw. 3'' kann
dabei auch an bestehenden Hubtoren 2 nachgerüstet
werden, um dort die Abdichtwirkung im Sturzbereich zu verbessern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4015214
A [0002]
- - DE 4015215 A [0002]
- - DE 4015216 A [0002]
- - EP 1251236 A2 [0004]
- - DE 10339506 A1 [0007]
- - DE 10348543 A1 [0007]
- - DE 102004014350 A1 [0007]
- - DE 102004063924 A1 [0007]