-
Die
Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung,
zum Schließen
und/oder Öffnen
eines beweglichen Teils, insbesondere einer Tür, einer Heckklappe oder dergleichen,
mit einem Träger,
einem Betätigungsmittel,
einer Elektronik und einem Detektorsystem, wobei das Betätigungsmittel
an dem Träger
angeordnet ist. Das Detektorsystem ist im Bereich des Betätigungsmittels
angeordnet und an dem Detektorsystem ist unmittelbar oder mittelbar
zumindest ein Verriegeln oder Entriegeln auslösbar. Die Elektronik wirkt
mit dem Detektorsystem zusammen und die Elektronik steuert ein Schließsystem
für das Verriegeln
oder das Entriegeln an.
-
Derartige
Betätigungsvorrichtungen
sind dem Fachmann zum Beispiel aus der KFZ-Technik bekannt. Die Patentschrift
DE 101 53 143 C1 offenbart
eine Betätigungsvorrichtung,
welche an Seitentüren
von Kraftfahrzeugen eingesetzt wird. Dabei weist die Betätigungsvorrichtung
ein Betätigungsmittel
auf, mit der eine Tür
eines Kraftfahrzeuges geöffnet
oder geschlossen werden kann. Zusätzlich ist in dem Betätigungsmittel
ein Detektorsystem integriert, das auf eine Annäherung der menschlichen Hand
anspricht. Im Ansprechfall werden von dem Detektorsystem definierte
Funktionen im Kraftfahrzeug ausgelöst, wie zum Beispiel ein Entriegeln
des Türschlosses.
Die für
diese Funktionen notwendige Elektronik ist in einem Zusatzgehäuse integriert,
welches auf die Rückseite
der Betätigungsvorrichtung aufgesteckt
ist. Diese separate Lagerung und Montage der Elektronik an die Betätigungsvorrichtung
hat sich als kompliziert und kostenintensiv herausgestellt.
-
Ausgehend
von dem zuvor erwähnten
Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Betätigungsvorrichtung
der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art zu entwickeln,
welche unter Verwendung nur weniger Bauteile die vorgenannten Nachteile
vermeidet.
-
Die
Lösung
der Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruches 1 erreicht. In den abhängigen Ansprüchen 2 bis
20 sind bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung aufgeführt.
-
Erfindungsgemäß ist es
vorgesehen, dass in oder an dem Träger und/oder in oder an eine
Griffschale stoffschlüssig
ein Aufnahmemittel integriert ist und in dem Aufnahmemittel zumindest
ein Teil der Elektronik dauerhaft lagert. Durch die stoffschlüssige Anordnung
des Aufnahmemittels an der Betätigungsvorrichtung
ist ein Unterbringungsraum für
die Elektronik geschaffen, in welchem diese vor äußeren Einflüssen geschützt gelagert ist. Zusätzlich ist
die stoffschlüssige
Integration des Aufnahmemittels in die Betätigungsvorrichtung kostengünstig und
einfach herzustellen. Im Allgemeinen bietet es sich an, den Träger bzw.
die Griffschale und das Aufnahmemittel materialeinheitlich auszugestalten
und in einem Fertigungsschritt herzustellen.
-
Als
stoffschlüssig
im Sinne der Erfindung gilt eine Verbindung, bei der die Verbindungspartner durch
atomare oder molekulare Kräfte
zusammengehalten werden. Die stoffschlüssige Verbindung ist eine nicht
lösbare
Verbindung, die nur durch Zerstörung
eines der beiden Verbindungspartner getrennt werden kann. So ist
eine stoffschlüssige
Verbindung des Aufnahmemittels an den Träger durch Kleben, Schweißen, Laserschweißen, Reibschweißen und/oder
Löten möglich.
-
Als
Betätigungsvorrichtung
im Sinne der Erfindung gilt eine Baugruppe, die sowohl zum Öffnen als
auch zum Schließen
eines beweglichen Teiles, wie beispielsweise einer Tür, als auch
zum Ver- und Entriegeln eines Schließsystems dienen kann. Unter den
Begriff Betätigungsvorrichtungen
fallen insbesondere Türaußengriffe
und Heckklappengriffe von Kraftfahrzeugen. Derartige Betätigungsvorrichtungen
sind in die Außenflächen der
Karosserie eingelassen und von Außen für die funktionsgemäße Betätigung zugängig. Etwaige
Mechaniken und elektronische Bauteile sind zum größten Teil
im Inneren der Karosserie angeordnet und dadurch vor der direkten Einwirkung
von Umwelteinflüssen
geschützt.
-
Nach
dem Entriegeln des Schließsystems erfolgt
der eigentliche Öffnungsvorgang
des beweglichen Teils. Dazu kann sich ein Benutzer eines Betätigungsmittels
bedienen, womit eine Baugruppe bezeichnet wird, die ein Öffnen bzw.
Schließen
des beweglichen Teils, insbesondere der Tür, ermöglicht. Dabei ist es Grundsätzlich denkbar,
dass das Betätigungsmittel
der Betätigungsvorrichtung
beweglich und/oder unbeweglich ausgestaltet ist. Bei älteren Kraftfahrzeugen
ist es bekannt, dass durch ein Bewegen des Betätigungsmittels die Schließfalle eines mechanischen
Schlosses aus einer Schließ-
in eine Öffnungsposition überführt wird.
Modernere Betätigungsvorrichtungen
weisen hingegen Betätigungsmittel
auf, die nicht mehr bewegt werden brauchen, da eine elektrische
bzw. elektromechanische Verstellung des Schlosses erfolgt. Zu diesem
Zweck kann das Detektorsystem der Betätigungsvorrichtung bei einer
Berührung
des Betätigungsmittels
das zugehörige
elektromechanische Schloss verstellen. Anschließend bedarf es nur noch ein
einfaches Ziehen an dem Betätigungsmittel,
um z.B. die Tür
oder die Heckklappe zu öffnen.
-
Mit
dem Begriff Detektorsystem sind sämtliche Einheiten umfasst,
die die Umgebung der Betätigungsvorrichtung überwachen.
Insbesondere sind damit induktive und/oder kapazitive Sensoren gemeint,
die für
ein Auslösen
einer Ver- oder Entriegelung benutzt werden können. So kann es sich bei dem
Detektorsystem um Elemente handeln, die eine Annäherung oder eine Berührung der
menschlichen Hand ermitteln. Die so gewonnenen Informationen werden
in einer Elektronik ausgewertet und/oder verarbeitet. Dabei umfasst
der Begriff Elektronik sämtliche
elektrisch betreibbaren Elemente, die für die Auswertung der Signale
und Informationen des Detektorsystems Verwendung finden. Ebenfalls
kann das Detektorsystem auch zur Übertragung eines Weck- und/oder
Identifizierungssignals eingesetzt werden.
-
Der
Begriff des Schließsystems
umfasst nicht nur die mechanischen Komponenten, welche zur Ver-
und Entriegelung von beweglichen Teilen wie der Türen benutzt
werden. Vielmehr sind auch sämtliche
elektromechanischen Systeme beinhaltet, die die mechanischen Komponenten
ansteuern. Des Weiteren beinhaltet der Begriff Schließsysteme
auch die in modernen Fahrzeugen vorhandene Zentralverriegelung.
Diese ermöglicht
ein vollständiges
Ver- bzw. Entriegeln sämtlicher
beweglicher Türen
und Klappen eines Kraftfahrzeuges durch Betätigung eines Schließzylinders
und/oder eines elektronischen Signalgebers. Bei solchen Schließsystemen
kann es sich um so genannte Passive oder Active Keyless Entry System
handeln.
-
Der
erfindungsgemäße Träger weist
ein Rahmenelement und eine Griffschale auf. Je nach Verwendungszweck
können
das Rahmenelement und die Griffschale einstückig aufgebaut sein und zusammen
den Träger
bilden. Optional kann der Träger ein
separates Rahmenelement aufweisen, in dem die eigenständige Griffschale
gelagert ist. In einer ersten vorteilhaften Ausführungsvariante ist das Aufnahmemittel
einstückig
und/oder materialeinheitlich an der Rückseite des Trägers bzw.
der Griffschale angeordnet. Dabei bilden der Träger bzw. die Griffschale und das
Aufnahmemittel einen boden- und längsseitig geschlossenen Raum.
Erfindungsgemäß wird in
diesem Raum die Elektronik dauerhaft gelagert und vor äußeren Einflüssen geschützt. Um
diesen Schutz zu optimieren, kann das Aufnahmemittel ein Gehäuseelement
und ein Deckelelement aufweisen. Durch diese Kombination entsteht
ein die Elektronik vollständig umschließender Raum,
in den von Außen
keine Umwelteinflüsse
eindringen können.
-
Zum
weiteren Schutz der Elektronik kann diese in dem Aufnahmemittel
mit einer Vergussmasse vergossen werden. Als vorteilhaft haben sich
Vergussmassen aus einem Einkomponenten-, einem Mehrkomponentharz
oder einem synthetischen Kunstharz herausgestellt. Insbesondere
Polyester-, Polyurethan-, Epoxyd- und/oder Silikonharze bieten sowohl
eine gute elektrische Isolierung als auch einen dauerhaften Schutz
gegen äußere Einflüsse. Um ein
Herausfallen der in einer Vergussmasse eingeschlossenen Elektronik
aus dem Aufnahmemittel zu verhindern, kann im Innenraum des Aufnahmemittels eine
Nut vorgesehen sein. In diese Nut strömt die Vergussmasse beim Vergießen und
bildet somit eine kraft- und formschlüssige Verbindung zum Aufnahmemittel.
Auch ist es denkbar anstelle der Nut eine Ausbuchtung vorzusehen,
die einen Formschluss mit der Vergussmasse bildet. Auf diese Weise
wird sichergestellt, dass auch bei starken Vibrationen und Erschütterungen
die Elektronik durch die Vergussmasse sicher im Aufnahmemittel gelagert
bzw. gehalten ist.
-
Als
zweckmäßig hat
es sich erwiesen, wenn das Aufnahmemittel, insbesondere das Gehäuseelement,
auf dem Träger
aufgeschweißt
ist. Zu diesem Zweck können
die beiden zuvor genannten Bauteile aus Kunststoff bestehen. In
einer denkbaren Ausführung
der Erfindung kann das Aufnahmemittel durch Laserschweißen an der
dem Innenraum zugewandten Seite des Trägers befestigt sein. Beispielsweise kann
das Aufnahmemittel lasertransparent ausgeführt sein und die Oberfläche des
Trägers
den Laser absorbieren. Insbesondere kann die Oberfläche mit einem
bestimmten Werkstoff beschichtet sein, damit der Träger zum
absorbierenden Medium wird. Das Laserschweißen kann in einer möglichen
Ausführungsform
unter Schutzgasatmosphäre
erfolgen. Andere Verbindungsalternativen sind ebenfalls denkbar, wie
zum Beispiel durch ein Ultraschallschweißen oder ein Verkleben des
Aufnahmemittels an dem Träger.
Als Klebematerial können
alle geeigneten Klebemittel verwendet werden. Bei einem gegensätzlichen Ausführungsbeispiel
ist es denkbar, dass das Aufnahmemittel gleichzeitig mit dem Träger in einem Fertigungsschritt
hergestellt wird, so dass die beiden Teile einstückig und materialeinheitlich
ausgestaltet sind.
-
In
einer weiteren Ausführungsvariante
kann das Deckelelement eine Kopfseite des Gehäuseelementes zumindest bereichsweise überdecken.
Zum Schutz der Elektronik vor Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit etc.
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Deckelelement das
Gehäuseelement
vollständig überdeckt
und insbesondere nach außen
hin abschließt.
Dazu können
entsprechende Dichtungen in das Deckelelement eingebracht sein,
die zu einem spritzwasserdichten Abschluss des Aufnahmemittels führen. Denkbar
ist es ebenfalls, dass in das Deckelelement ein Sichtfenster eingelassen
ist, durch das eine Kontrolle der Elektronik und/oder der Vergussmasse
möglich
ist.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann das Deckelement
mindestens ein zapfenartiges Sperrmittel aufweisen. Dieses Sperrmittel kann
an der Unterseite des Deckelelementes angeordnet sein und in die
Vergussmasse hineinragen. Wird das Deckelelement auf das Gehäuseelement direkt
im Anschluss nach dem Verguss der Elektronik aufgesetzt, kann das
Sperrmittel in die noch weiche Vergussmasse eindringen. Nach der
Aushärtung
der Vergussmasse ergibt sich eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung
zwischen dem Sperrmittel und der Vergussmasse, wodurch das Deckelelement fest
auf dem Gehäuseelement
gehalten wird. In einer weiteren Ausführungsvariante weist das Gehäuseelement
mindestens ein Haltemittel und das Deckelelement ein Sperrmittel
auf, wobei das Haltemittel und das Sperrmittel eine reversibel lösbare Verbindung bilden.
Insbesondere kann es sich bei dem Haltemittel um ein Rastmittel
und bei dem Sperrmittel ein Gegenrastmittel handeln und das Rastmittel
in einem Kopfbereich des Aufnahmemittels angeordnet sein. So bedarf
das Gegenrastmittel nur eines sehr geringen Bauraums und schränkt den
Innenraum des Aufnahmemittels unwesentlich ein. Weiterhin kann die Kinematik
der Rast- bzw. Gegenrastmittel umgekehrt werden und das Haltemittel
das Gegenrastmittel aufweisen, in welches ein Rastmittel eingreift,
das an dem Sperrmittel angeordnet ist. Optional kann ebenfalls das
Deckelelement an das Gehäuseelement
angeschweißt
sein, wodurch es unlösbar
verbunden ist. Kernpunkt des Ausführungsbeispiels ist ein Schutz des
Innenraumes des Aufnahmemittels vor äußeren Einflüssen. Um dieses zu erreichen,
müssen
das Gehäuseelement
und das Deckelelement möglichst
elementendicht verbunden sein.
-
Um
die Elektronik in dem Aufnahmemittel leicht zu montieren und sicher
halten zu können, kann
das Aufnahmemittel über
ein Positionierungsmittel verfügen.
Dabei dient das Positionierungsmittel zur definierten Halterung
der Elektronik innerhalb des Aufnahmemittels. Die Verwendung des
Positionierungsmittels ermöglicht
auch, dass die Elektronik mittig in dem Aufnahmemittel angeordnet
werden kann, wodurch die ggf. verwendete Vergussmasse die elektrischen
Bauteile komplett umgeben kann. Da im Allgemeinen die Elektronik
auf einer Platine angeordnet ist, hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn das Positionierungsmittel mit der Platine derart zusammenwirkt,
das letztere reversibel lösbar
mit dem Positionierungsmittel verbindbar ist. So hat es sich als zweckdienlich
erwiesen, wenn das Positionierungsmittel als eine Art Schnapper
oder Klemme ausgebildet ist, in die die Platine eingesteckt werden
kann. In einer denkbaren Ausgestaltung kann das Positionierungselement
mit dem Aufnahmemittel einstückig und/oder
materialeinheitlich verbunden sein. Dieses ist insbesondere dann
vorteilhaft, wenn das Aufnahmemittel aus einem Kunststoff hergestellt
ist und das Positionierungsmittel durch ein Ziehen, Gießen und/oder
Pressen in eine entsprechende Form gebracht wird. Gleichzeitig kann
das Positionierungsmittel auch über
elektrische Kontakte verfügen,
wodurch eine elektrische Verbindung zur Platine bzw. zur Elektronik
auf der Platine herstellbar ist.
-
Um
mit dem Detektorsystem zu kommunizieren, weist die Elektronik im
Allgemeinen eine Anzahl von Kabel auf, die aus dem Aufnahmemittel
heraustreten. Um auch bei der großindustriellen Produktion der
Betätigungsvorrichtung
eine eindeutige Lage der Kabel garantieren zu können, kann die Elektronik und/oder
die Platine wenigstens ein charakteristisches Element aufweisen.
Dieses charakteristische Element wirkt mit dem Positionierungsmittel
zusammen und gewährleistet
eine eindeutige Anordnung der Elektronik und/oder der Platine innerhalb
des Aufnahmemittels. Bei dem charakteristischen Element kann es
sich um eine Ausformung, ein Rastmittel, eine Bohrung und/oder eine
Struktur handeln. Als vorteilhaft haben sich für das komplementäre Positionierungsmittel
eine Nase, ein Gegenrastmittel, ein Stift und/oder eine zur Struktur
entgegengesetzte Gegenstruktur erwiesen. Durch das Zusammenwirken
des charakteristischen Elementes und des Positionierungsmittels
ist gewährleistet,
dass das Einbringen der Elektronik in das Aufnahmemittel nur in
einer vordefinierten Art und Weise möglich ist. Versuche, die Elektronik
in einer anderen als der vorgesehenen Lage in das Aufnahmemittel
einzuführen,
werden verhindert. Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn das
Positionierungsmittel aus einem Kunststoff hergestellt ist, dessen
Härte geringer
ist als jene der Platine. Dadurch ist sichergestellt, dass beim
Einschieben der Platine in das Positionierungsmittel keine Schäden an der
Platine auftreten können.
Ebenfalls ist es denkbar, dass das zuvor erwähnte charakteristische Element
der Platine mit elektrischen Kontakten versehen ist, die mit den
Kontakten an dem Positionierungsmittel eine elektrische Verbindung
eingehen. Somit können
z.B. die elektrischen Anschlusskabel indirekt an den Kontakten des
Positionierungsmittels angeordnet sein, um bei einer Montage der
Platine die Elektronik elektrisch mit der übrigen Fahrzeugelektrik bzw.
-elektronik zu verbinden. Folglich können auf zusätzliche
Anschlusskabel an der Platine bzw. Elektronik verzichtet werden.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung kann
das Aufnahmemittel ein stabartiges Lagerelement aufweisen. Das Lagerelement
kann im Bereich des Betätigungsmittel
und/oder des Trägers
angeordnet sein. Das Lagerelement dient insbesondere als Lager für das Detektorsystem
oder einzelne Elemente des Detektorsystems. Wie schon beschrieben,
wird häufig
ein Ver- oder Entriegeln
des Schließsystems
durch ein Berühren
des Betätigungsmittels ausgelöst. Um das
Detektorsystem in die Nähe
des Betätigungsmittels
zu positionieren, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, ein fingerartiges
Lagerelement zu verwenden, welches senkrecht zur Trägerebene angeordnet
ist und in Richtung des Betätigungsmittels
ragt. In einer denkbaren Ausführung
können
das Lagerelement und das Gehäuseelement
einstückig und/oder
materialeinheitlich verbunden sein. Dadurch reduzieren sich die
Kosten beim Herstellen der Betätigungsvorrichtung
und ein einheitlicher Verguss des Aufnahmemittels und des Lagerelementes
mit Vergussmasse ist möglich.
-
Optional
kann die erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung über eine
Antenne verfügen,
welche in dem Aufnahmemittel, insbesondere auf der Platine und/oder
in dem Lagerelement angeordnet ist. Die Antenne dient als Teil einer
Sende- und Empfangseinheit zur Reglung des Zuganges zum Kraftfahrzeug.
So kann ein Benutzer einen elektronischen Signalgeber bei sich führen, mittels
dessen eine Authentifizierung gegenüber dem Kraftfahrzeug möglich ist.
Zu diesem Zwecke sendet der Signalgeber – auch ID-Geber genannt – codierte
Informationen. Das Kraftfahrzeug empfängt und vergleicht diese Informationen
mit gespeicherten Daten. Im Falle einer positiven Auswertung der
empfangen Informationen kann das Schließsystem die Türen des
Kraftfahrzeuges ent- oder
verriegeln. Bei modernen Kraftfahrzeugen findet häufig nicht
nur ein einmaliges Sendung von Informationen statt, sondern vielmehr
eine mehrschichtige bidirektionale Kommunikation zwischen dem elektronischen
Signalgeber und dem Kraftfahrzeug. Zum Transport der Informationen
werden im Allgemeinen elektromagnetische Wellen als Trägersystem
verwendet. Um diese elektromagnetischen Wellen zu empfangen bzw.
zu senden, ist in dem Kraftfahrzeug eine Sende- und Empfangseinheit
integriert, die eine Antenne aufweist. Als vorteilhaft hat es sich
erwiesen, wenn diese Antenne in dem Aufnahmemittel, insbesondere
auf der Platine angeordnet ist.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung enthalten das Aufnahmemittel
und/oder einzelne Elemente des Aufnahmemittels einen Kunststoff,
ein Metall und/oder einen Verbundwerkstoff. Dabei bezeichnet der
Begriff Kunststoff alle Stoffe, deren Grundbestandteil synthetisch
oder halbsynthetisch erzeugte Polymere mit organischen Gruppen sind. Im
Gegensatz dazu umfasst der Begriff Verbundwerkstoffe alle Werkstoffe,
die aus zwei oder mehreren verbundenen Materialien aufgebaut sind.
Weiterhin kann das Aufnahmemittel und/oder einzelne Elemente des
Aufnahmemittels durch ein Spritzpressen, Spritzgießen, ein
Blasformen und/oder ein Spritzblasen hergestellt werden.
-
Ferner
ist die Erfindung auf ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 21 mit zumindest
einer Betätigungsvorrichtung
gerichtet.
-
Weitere
Maßnahmen,
Merkmale, Details, und Effekte der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen. In den Zeichnungen
ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen schematisch
dargestellt. Es zeigen:
-
1 in
schematischer Darstellung eine Vorderseite einer erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung,
-
2 eine
Rückseite
der Betätigungsvorrichtung
mit einem Aufnahmemittel,
-
3 eine
seitliche Aufsicht auf die Betätigungsvorrichtung
mit dem Aufnahmemittel,
-
4 eine
Ausschnittsvergrößerung der
Betätigungsvorrichtung
aus 3 und
-
5 eine
weitere Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung.
-
In 1 ist
eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung 10 dargestellt.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei der Betätigungsvorrichtung 10 um
einen Türaußengriff.
Derartige Betätigungsvorrichtungen 10 lagern
in den Außenflächen von
Karosserien von Kraftfahrzeugen, die nicht in den Figuren dargestellt sind.
Durch ein Betätigen
eines Betätigungsmittels 30 ist
ein Öffnen
und/oder Schließen
einer beweglichen Tür
möglich.
Dabei sind im Wesentlichen nur das Betätigungsmittel 30 und
eine Griffschale 32 der Betätigungsvorrichtung 10 von
Außen,
d. h. von der Türaußenseite,
zugängig.
Die übrigen
Elemente der Betätigungsvorrichtung 10 sind
der Türinnenseite
zu gewandt. In die Griffschale 32 eingelassen ist ein Schließzylinder 43 eines
Schließsystems 40.
An dem Schließzylinder 43 ist
ein mechanisches Ver- oder Entriegeln des Schließsystems 40 auslösbar, wodurch
sichergestellt werden kann, dass unbefugte Personen keinen Zutritt
zum Kraftfahrzeug erlangen. Neben dem gezeigten Schließzylinder 43 kann
das Ver- bzw. Entriegeln auch über
ein Passiv oder Aktiv Keyless Entry System elektrisch gesteuert
werden. Bei dem in den Figuren dargestellten Betätigungsmittel 30 handelt
es sich um einen Klappgriff. Selbstverständlich kann das Betätigungsmittel 30 auch
als Ziehgriff, Revolvergriff oder dergleichen ausgestaltet sein,
wobei zweckmäßigerweise
ein Detektorsystem 60 in oder an dem Betätigungsmittel 30 vorgesehen ist.
-
In
der 2 ist die Rückseite
der Betätigungsvorrichtung 10 aus 1 dargestellt.
Die zu erkennenden Elemente der Betätigungsvorrichtung 10 sind
an der Innenseite der Karosserie des beweglichen Teils angeordnet.
Die Basis für
die Betätigungsvorrichtung 10 bildet
ein Träger 20,
der in der Türinnenseite
gelagert ist und an dem das Betätigungsmittel 30 sowie
das Schließsystem 40 angeordnet
sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Träger 20 zweiteilig
aufgebaut. Zum einen weist der Träger 20 ein Rahmenelement 22 auf,
welches rechteckartig gestaltet ist und mittels eines Aufnahmemittels 23 an
der Fahrzeugkarosserie angebracht werden kann. In dem Rahmenelement 22 ist
die Griffschale 32 gelagert. Diese kann, muss aber nicht
einstückig und/oder
materialeinheitlich mit dem Rahmenelement 22 verbunden
sein. In 2 ist die Rückseite des Schließzylinders 43 mit
einem daran angeordneten Übertragungsmittel 44 gezeigt.
Mittels des Übertragungsmittels 44 kann
die durch einen Schlüssel
in den Schließzylinder 43 eingebrachte
Drehbewegung auf eine, nicht dargestellte Schließfalle übertragen werden, was in einem
Verriegeln oder Entriegeln resultiert.
-
Wie
aus 1 zu erkennen ist, lagert das Betätigungsmittel 30 das
Detektorsystem 60. Dabei kann es sich um einen kapazitiven
und/oder induktiven Sensor handeln, der ein Annähern und/oder Berühren einer
menschlichen Hand an das Betätigungsmittel 30 detektiert.
Bei einem Passiv Keyless Entry System wird durch die Detektion einer
menschlichen Hand in der Nähe
des Betätigungsmittels 30 das Schließsystem 40 für ein Verriegeln
oder ein Entriegeln angesteuert. Um diese Funktionen auszuführen bedarf
es einer Elektronik 50, welche mit dem Detektorsystem 60 zusammenwirkt.
Erfindungsgemäß ist es
vorgesehen, dass in oder an dem Träger 20 und/oder in
oder an der Griffschale 32 stoffschlüssig ein Aufnahmemittel 70 integriert
ist und in dem Aufnahmemittel 70 zumindest ein Teil der
Elektronik 50 dauerhaft lagert. Vorteilhafterweise ist
das Aufnahmemittel 70 einstückig und/oder materialeinheitlich mit
dem Träger 20 und/oder
der Griffschale 32 verbunden. Bei dem in 2 gezeigten
Ausführungsbeispiel
ist das Aufnahmemittel 70 in die Griffschale 32 integriert
und weist ein Gehäuseelement 80 und ein
Deckelelement 90 auf. Die beiden Elemente 80, 90 bilden
zusammen mit der Griffschale 32 einen geschlossenen Raum
in dem die Elektronik 50 vor äußeren Einflüssen geschützt lagert. Zusätzlich kann die
Elektronik 50 in dem Aufnahmemittel 70 mit einer Vergussmasse 110 vergossen
werden. Als vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn die Vergussmasse 110 aus
einem Harz oder Kunstharz aufgebaut ist.
-
In 3 ist
ein Querschnitt durch die erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung 10 aus 2 entlang
der Schnittlinie I-I dargestellt. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
weist das Gehäuseelement 80 einen
L-förmigen
Querschnitt auf und ist mit einem freien Ende einer bodenseitigen
Längsseite
auf der Rückseite 21 des
Trägers 22 in
die Griffschale 32 integriert. Derart entsteht auf der
Rückseite
der Griffschale 32 ein boden- und längsseitig geschlossener Raum,
der durch das von oben aufgesetzte Deckelelement 90 vollständig verschlossen
wird und im Inneren die Elektronik 50 dauerhaft lagern
kann. Ebenfalls kann der Raum des Aufnahmemittels 70 auch seitlich,
d. h. auf der Rückseite 21 gegenüberliegenden
Seite, geöffnet
sein, wobei das Deckelelement 90 in diesem Fall linksseitig
den Raum verschließt.
-
Bei
modernen Betätigungsvorrichtungen 10 ist
die Elektronik 50 im Allgemeinen auf einer Platine 51 angeordnet.
Um eine einfache und sichere Montage der Platine 51 in
dem Aufnahmemittel 70 zu erreichen, kann in dem Aufnahmemittel 70 ein
Positionierungsmittel 100 eingebracht sein. Beispielhaft
ist in 3 eine Aufnahme für die Platine 51 dargestellt. Bei
dem Positionierungsmittel 100 kann es sich aber auch um
ein Rastmittel, wie einen Schnapper oder eine Klemme handeln, die
mit der Platine 51 kraft- und/oder formschlüssig zusammen
wirkt. In einer weiteren Ausgestaltung kann die Platine 51 über ein charakteristisches
Element 52 verfügen,
welches mit dem Positionierungsmittel 100 zusammen wirkt. Durch
das charakteristische Element 52 ist sichergestellt, dass
die Elektronik 50 und/oder die Platine 51 nur
in einer Lage in das Aufnahmemittel 70 eingesteckt werden
kann. Wie bereits zuvor erwähnt
worden ist, kann auch über
das Positionierungsmittel 100 und das charakteristische
Element 52 eine elektrische Verbindung erfolgen.
-
Zur
Isolierung und zum Schutz vor äußeren Einflüssen ist
das Aufnahmemittel 70 in 3 mit einer
Vergussmasse 110 gefüllt.
Um sicher zu stellen, dass die gesamte Elektronik 50 bzw.
die gesamte Platine 51 von der Vergussmasse 110 umschlossen sind,
sollte das Aufnahmemittel 70 vollständig gefüllt sein. Um der Vergussmasse 110 einen
guten Halt im Aufnahmemittel 70 zu ermöglichen, kann optional eine
Nut bzw. Ausbuchtung 71 im Inneren des Gehäuseelementes 80 angeordnet
werden. Zusätzlich kann
das Gehäuseelement 80 durch
das Deckelelement 90 abgeschlossen sein, was die 4 verdeutlicht,
die eine Ausschnittsvergrößerung aus
der 3 darstellt. Gezeigt ist ein Kopfbereich des Gehäuseelementes 80 mit
dem Deckelelement 90. Wie zu erkennen ist, schützt das
Deckelelement 90 die Vergussmasse 110 vor möglichen
Kontakten mit anderen Gegenständen.
Um eine reversibel lösbare Verbindung
zwischen dem Gehäuseelement 80 und dem
Deckelelement 90 zu ermöglichen
weist letzteres zwei Sperrmittel 91 auf. Diese Sperrmittel 91 wirken
mit einem Haltemittel 81 und einer Aufnahme 27 zusammen.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das eine Sperrmittel 91 hakenartig ausgestaltet und
greift in die Aufnahme 27 in der Wand 20 ein. Das
zweite Sperrmittel 91 weist die Funktionalität eines
Rastmittels auf und wirkt mit dem als Bohrung ausgestalteten Haltemittel 81 zusammen.
Falls ein von dem Gehäuseelement 80 reversibel
zulösendes Deckelelement 90 80 nicht
gewünscht
ist, kann zumindest eines der gezeigten Sperrmittel 91 derart groß ausgebildet
sein, dass es in die Vergussmasse 110 hineinragt. Nach
einem Aushärten
der Vergussmasse 110 entsteht so eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung
mit dem Sperrmittel 91. Dabei hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, wenn das Sperrmittel 91 zapfenartig ausgeformt
ist und eine insbesondere widerhakenartige sowie radial verlaufende
Kontaktfläche
an der Außenfläche aufweist. Denn
zwischen diese Kontaktfläche
kann die Vergussmasse 110 einfließen, wodurch eine größere Oberfläche kraft-
und/oder formschlüssig
eingebettet wird.
-
In 5 ist
eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung 10 dargestellt.
Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel
weist der Träger 20 ein
Rahmenelement 22 auf, welches die – in der Zeichnung nicht sichtbare – Griffschale 32 vollständig überdeckt.
Zur Versteifung weist das Rahmenelement 22 rippenartige
Strukturen 24 auf. Zwischen diesen Strukturen 24 ist
das erfindungsgemäße Aufnahmemittel 70 gelagert.
Wie auch im oben beschriebenen Ausführungsbeispiel weist das Aufnahmemittel 70 ein
Gehäuseelement 80 und
ein Deckelelement 90 auf. Zusätzlich ist an einer der Querseiten
des Aufnahmemittels 70 ein stabartiges Lagerelement 120 angebracht.
Dieses Lagerelement 120 ist einstückig und materialeinheitlich mit
dem Aufnahmemittels 70 verbunden. Die Funktion des Lagerelementes 120 besteht
darin, dass gesamte oder einzelne Elemente des Detektorsystems 60 zu
lagern. Neben der in
-
1 gezeigten
Anordnung kann das Detektorsystem 60 auch in Höhe des Schließzylinders 43 in der
Betätigungsvorrichtung 10 angeordnet
sein. Um eine entsprechende Positionierung zu erreichen, haben sich
stabartige Lagerelemente 120 als vorteilhaft erwiesen,
die vom Träger 20 in
Richtung des Betätigungsmittels 30 ragen.
Durch die erfindungsgemäße einstückige und
materialeinheitliche Kombination von Lagerelement 120 und
Aufnahmemittel 70 ist ein einheitlicher Verguss mit der
Vergussmasse 110 erreichbar. Somit entsteht zwischen dem
das Detektorsystem 60 aufnehmenden Lagerelement 120 und
dem die Elektronik 50 lagernden Aufnahmemittel 70 kein Zwischenraum,
durch den Feuchtigkeit eindringen kann.
-
- 10
- Betätigungsvorrichtung
- 20
- Träger
- 21
- Rückseite
des Trägers
- 22
- Rahmenelement
- 23
- Aufnahmemittel
- 24
- rippenartige
Struktur
- 27
- Aufnahme
- 30
- Betätigungsmittel
- 32
- Griffschale
- 40
- Schließsystem
- 43
- Schließzylinder
- 44
- Übertragungsmittel
- 50
- Elektronik
- 51
- Platine
- 52
- charakteristisches
Element der Platine 51
- 60
- Detektorsystem
- 70
- Aufnahmemittel
- 71
- Nut
bzw. Ausbuchtung
- 80
- Gehäuseelement
- 81
- Haltemittel
- 90
- Deckelelement
- 91
- Sperrmittel
- 100
- Positionierungsmittel
- 110
- Vergussmasse
- 120
- Lagerelement