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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer thermisch
isolierenden Mauer gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Sie betrifft weiterhin eine nach diesem Verfahren
hergestellte thermisch isolierende Mauer.
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Ein
thermisch isolierender Mauerstein ist beispielsweise aus der
DE 100 58 463 A1 bekannt.
Dieser Mauerstein weist zwischen in Mauerlängsrichtung verlaufenden Tragbereichen
jeweils eine sich im wesentlichen über die Länge des Mauersteins erstreckende
Hohlkammer auf, in welche Mineralwollkissen eingelegt sind.
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Ein
anderer Mauerstein mit im Bereich der Mauersteinaußenseite
gelegenem Tragbereich und einem mittleren Isolierbereich, der Lochkammern
mit großem
Querschnitt aufweist, in welche Isolierschaumelemente eingesetzt
sind, ist aus dem
DE
84 03 347 U1 bekannt.
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Aus
der
DE 25 48 809 A1 ist
ein Verfahren zur Wärmeisolierung
eines Luftschichtmauerwerks bekannt, bei welchem in einen zwischen
einem Mauerwerk und einer vor das Mauerwerk gesetzten Verblendschale
vorhandenen Lufthohlraum nachträglich granulatförmiges Isoliermaterial
durch eine Öffnung in
der Verblendschale eingeblasen wird.
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Die
DE 198 05 486 A1 offenbart
einen Mauerstein, der Lochkammern mit verhältnismäßig großem Lochquerschnitt aufweist
und der an seiner oberen und unteren Lagerseite einen sich rechtwinklig
zu den Lochkammern erstreckenden Kanal aufweist, welcher die Lochkammern
in horizontaler Richtung miteinander verbindet. Diese Lochkammern
und Kanäle
sind dazu vorgesehen, nach dem Aufbau einer Mauer mit Beton verfüllt zu werden.
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Die
AT 356 345 B offenbart
ein Wandbauelement, das zwar mit vertikalen Durchgangsöffnungen versehen
ist, jedoch nicht zur Aufnahme von wärmeisolierendem Material vorgesehen
oder geeignet ist.
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Mauersteine,
die bereits bei der Herstellung mit einem Isoliermaterial versehen
sind, sind aufwendig in der Herstellung. Eine aus derartigen Mauersteinen
aufgebaute Mauer kann zwar im Bereich der jeweiligen Mauersteine
die gewünschte
Isolierwirkung erzielen, im Bereich der die Mauersteine verbindenden
Mörtelschicht
ist die Wärmeisolierung
hingegen unterbrochen.
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Andere
bekannte Mauersteine, bei denen das Isoliermaterial auf der Baustelle
während
des Aufmauerns jeweils nachträglich
in die Mauersteine eingeführt
wird, besitzen den Nachteil, daß der
Vorgang des Setzens und Verbindens der Mauersteine stets durch das
erforderliche Einführen
von Isoliermaterial in die Mauersteine einer soeben gemauerten Mauersteinreihe
unterbrochen wird. Derartige Unterbrechungen haben zur Folge, daß die Fertigungszeit
zum Erstellen einer Mauer deutlich ansteigt und daß unterschiedliche
Gewerke (Maurer und Isolierfachleute) in den Fertigungsprozeß eingebunden
werden müssen,
was zusätzlich
die Fertigungskosten erhöht.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes Verfahren
anzugeben, das das Herstellen einer wärmeisolierenden Mauer ermöglicht,
ohne daß die
Fertigungszeit für
die Erstellung einer Mauer unvertretbar ansteigt.
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Weiterhin
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine entsprechende thermisch
isolierende Mauer anzugeben.
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Die
das Verfahren betreffende Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird
durch die in den Ansprüchen
1 und 2 angegebenen Verfahren jeweils unabhängig voneinander gelöst.
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Das
Verfahren zur Herstellung einer thermisch isolierenden Mauer wird
durchgeführt
mittels Mauersteinen, wobei die Mauersteine jeweils versehen sind
mit einer oberen Lagerseite, einer unteren Lagerseite einer ersten
Stoßseite,
einer von der ersten Stoßseite
abgewandten zweiten Stoßseite,
einer ersten freien Außenseite
und einer von der ersten freien Außenseite abgewandten zweiten
freien Außenseite,
wobei im Inneren des Mauersteins eine Mehrzahl von Lochkammern vorgesehen
ist, die zwischen der oberen Lagerseite und der unteren Lagerseite
verlaufen, und wobei zumindest ein Tragbereich vorgesehen ist, in
welchem eine erste Gruppe von Lochkammern mit einem ersten Lochquerschnitt
vorgesehen ist, und wobei zumindest ein Isolierbereich ausgebildet
ist, in welchem zumindest eine Lochkammer mit einem zweiten, größeren Lochquerschnitt vorgesehen
ist, wobei im Isolierbereich zumindest ein sich zwischen den Stoßseiten
erstreckender Kanal ausgebildet ist, der im wesentlichen rechtwinklig zu
den Lochkammern verläuft
und in welchen die Lochkammer des Isolierbereichs mündet.
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Durch
die Schritte
- a) Bereitstellen einer ersten
Reihe von Mauersteinen, die mit ihrer jeweiligen unteren Lagerseite auf
einer Bodenplatte angeordnet und mittels einer Mörtel- oder Klebstoffschicht
mit der Bodenplatte verbunden sind, wobei die Mauersteine mit ihren
jeweiligen Stoßseiten
aneinander angeordnet sind,
- b) Aufbringen einer jeweiligen Mörtel- oder Klebstoffschicht
auf die Tragbereiche der oberen Lagerseite der Mauersteine der bestehenden
Reihe von Mauersteinen,
- c) Anordnen einer weiteren Reihe von Mauersteinen mit ihrer
unteren Lagerseite der Tragbereiche auf der Mörtel- oder Klebstoffschicht
der bestehenden Reihe von Mauersteinen,
- d) Wiederholen der Schritte b) und c) bis die Mauer die gewünschte Höhe erreicht
hat,
- e) Bedecken der oberen Lagerseite der Mauersteine der obersten
Reihe von Mauersteinen mittels einer geschlossenen Mörtel- oder
Klebstoffschicht oder mittels zumindest einer Abdeck- oder Deckenplatte,
- f) Einblasen von Isoliermaterial durch eine im oberen Teil der
Mauer angebrachte Einblasöffnung, die
in den Kanal mündet,
in den Kanal und in die mit diesem in Verbindung stehenden Lochkammern
und weiteren Kanäle
wird
eine thermisch isolierende Mauer geschaffen, die über ihre
gesamte Höhe
und auch über
ihre Länge
im Inneren mit durchgehenden mit Isoliermaterial gefüllten Kammern
versehen ist, die untereinander in Verbindung stehen, sodaß das nachträglich eingefüllte Isoliermaterial
diese inneren Kammern vollständig füllt. Diese
Befüllung
kann nach dem Aufbau der Mauer durch die Einblasöffnung in die Lochkammern des
Isolierbereichs im oberen Teil der Mauer erfolgen. Dies hat den
Vorteil, daß die
Maurer die Mauer in gewohnter Weise schnell aufmauern können, ohne dabei
ihre Arbeit wegen des erforderlichen Einbringens von Isoliermaterials
unterbrechen zu müssen. Nachdem
die Mauer von Maurern aufgemauert worden ist, können Isolierfachleute das Isoliermaterial einfüllen.
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Alternativ
kann das Einbringen von Isoliermaterial auch bei einer schon fertigen
Mauer erfolgen. Dazu werden gemäß Anspruch
2 die folgenden Verfahrensschritte durchgeführt:
- a)
Bereitstellen einer ersten Reihe von Mauersteinen, die mit ihrer
jeweiligen unteren Lagerseite auf einer Bodenplatte angeordnet und
mittels einer Mörtel-
oder Klebstoffschicht mit der Bodenplatte verbunden sind, wobei
die Mauersteine mit ihren jeweiligen Stoßseiten aneinander angeordnet
sind,
- b) Aufbringen einer jeweiligen Mörtel- oder Klebstoffschicht
auf die Tragbereiche der oberen Lagerseite der Mauersteine der bestehenden
Reihe von Mauersteinen,
- c) Anordnen einer weiteren Reihe von Mauersteinen mit ihrer
unteren Lagerseite im Bereich der Tragbereiche auf der Mörtel- oder
Klebstoffschicht der bestehenden Reihe von Mauersteinen,
- d) Wiederholen der Schritte b) und c) bis die Mauer die gewünschte Höhe erreicht
hat,
- e) Bedecken der oberen Lagerseite der Mauersteine der obersten
Reihe von Mauersteinen mittels einer geschlossenen Mörtel- oder
Klebstoffschicht oder mittels zumindest einer Abdeck- oder Deckenplatte,
- f) Bohren von zumindest einer seitlichen Einblasöffnung in
die Mauer in Höhe
eines sich in Mauerlängsrichtung
erstreckenden Kanals, sodaß die Einblasöffnung in
den Kanal mündet,
- g) Einblasen von Isoliermaterial in den Kanal und in die mit
diesem in Verbindung stehenden Lochkammern und weiteren Kanäle.
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Die
durch dieses Verfahren definierte Technik zum Isolieren einer erfindungsgemäßen Mauer besitzt
den Vorteil, daß die Gewerke
der Maurer und der Isolierfachleute völlig unabhängig voneinander arbeiten können und
nicht in der Fortsetzung ihrer Arbeit von Zwischenergebnissen des
jeweils anderen Gewerkes abhängig
sind. So kann beispielsweise eine Etage oder ein Gebäude von
Maurern vollständig
aufgemauert werden und danach können
die Isolierfachleute mit ihrer Arbeit beginnen.
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Das
Vorsehen von zumindest einem Isolierbereich mit der zumindest einen
sich zwischen der oberen Lagerseite und der unteren Lagerseite erstreckenden
Lochkammer sowie dem sich zwischen den Stoßseiten erstreckenden zumindest
einen Kanal, in welchen die Lochkammer des Isolierbereichs mündet, sorgt
nach dem Aufbau einer aus diesen Mauersteinen bestehenden Mauer
für einen
im Inneren der Mauer gebildeten Hohlraum, der aus den Lochkammern
der Isolierbereiche sowie den zugehörigen Kanälen gebildet ist. Da die Lochkammern
und die Kanäle
miteinander verbunden sind, ist dieser Hohlraum nach dem Erstellen
einer Mauer schnell und einfach mit Isoliermaterial vollständig befüllbar. Das Isoliermaterial
kann dabei vorzugsweise granulatförmig sein.
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Vorzugsweise
sind im Isolierbereich des Mauersteins mehrere Lochkammern gebildet,
die in eine Richtung von der oberen zu der unteren Lagerseite verlaufen
und jeweils in den Kanal münden. Diese
Lochkammern des Isolierbereichs bilden eine zweite Gruppe von Lochkammern.
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Vorzugsweise
mündet
der Kanal in einem Mauerstein in zumindest eine der beiden Stoßseiten und öffnet sich
dort nach außen.
Hierdurch kann eine Verbindung zu dem Kanal eines benachbarten Mauersteins
geschaffen werden, sodaß die
vertikalen Lochkammern einer Säule
aus übereinander
angeordneten Mauersteinen über
die Kanäle
mit den Lochkammern einer benachbarten Säule aus übereinander angeordneten Mauersteinen
verbunden sind. Besonders bevorzugt ist es, wenn der Kanal in beide Stoßseiten
mündet
und so eine Verbindung zu einem Mauerstein einer weiteren Säule von
Mauersteinen schafft.
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Vorzugsweise
erstreckt sich der Kanal zwischen einem ersten, der ersten freien
Außenseite
benachbart gelegenen Tragbereich und einem zweiten, der zweiten
freien Außenseite
benachbart gelegenen Tragbereich. Dadurch können die Außenseiten des Mauersteins als
Tragbereiche ausgestaltet werden, während das Innere des Mauersteins
der Isolierung dient.
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Der
Kanal kann im Bereich der oberen Lagerseite oder im Bereich der
unteren Lagerseite gebildet sein. In einer bevorzugten Ausführungsform kann
aber auch ein oberer Kanal im Bereich der oberen Lagerseite und
ein unterer Kanal im Bereich der unteren Lagerseite vorgesehen sein.
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Wenn
der jeweilige Kanal durch zumindest einen mittleren Tragbereich,
der sich parallel zum ersten Tragbereich und zum zweiten Tragbereich
erstreckt, in parallele Kanalarme unterteilt ist, wird die Tragfähigkeit
des Mauersteins durch den zusätzlichen
mittleren Tragbereich erhöht.
Der jeweilige Kanal oder Kanalarm kann die Gestalt einer im Querschnitt
rechteckigen Längsnut
oder einer im Querschnitt kreissegmentförmigen Längsnut aufweisen.
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Auch
die Lochkammern des Tragbereichs beziehungsweise der Tragbereiche
können
mit einem Isoliermaterial befüllt
sein, welches vorzugsweise bereits bei der Herstellung des Mauersteins
in diese Lochkammern eingefüllt
wird. Hierdurch erhält
der Mauerstein eine verbesserte Wärmeisolationseigenschaft. Besonders
bevorzugt ist es, wenn als Isoliermaterial für die Einfüllung in die Lochkammern des Tragbereichs
beziehungsweise der Tragbereiche Nanopartikel, insbesondere Paraffin-Nanopartikel,
verwendet werden. Grundsätzlich
ist es auch möglich, Nanopartikel
oder Paraffin-Nanopartikel für
die nachträgliche
Befüllung
der Lochkammern des Isolierbereichs vorzusehen.
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Die
die Mauer betreffende Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch
die im Patentanspruch 4 angegebenen Merkmale gelöst. Eine derartige Mauer enthält wegen
der beschriebenen Ausgestaltung der Mauersteine im Inneren ein Netzwerk von
Hohlräumen
bestehend aus Lochkammern der jeweiligen Isolierbereiche und den
die einzelnen Lochkammern verbindenden Kanälen. Dieser Hohlraum wird nachträglich, also
nach dem Aufbau der Mauer mit vorzugsweise granulatförmigem oder
faserförmigem
Isoliermaterial entsprechend dem Verfahren der Erfindung befüllt. Dadurch,
daß sich
die Lochkammern über
die gesamte Höhe
der Mauer durchgehend erstrecken und nicht durch Mörtel- oder Klebstoffschichten
unterbrochen sind, entsteht ein über
die Höhe
der Mauer durchgehender Isolierbereich, ohne zwischen den einzelnen
Mauersteinen enthaltene Wärmeleitbrücken.
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Vorzugsweise
sind die jeweils versetzt übereinander
angeordneten Mauersteine im Bereich der oberen Lagerseite und der
unteren Lagerseite nur im Bereich ihrer Tragbereiche mittels einer
Mörtel-
oder Klebstoffschicht miteinander verbunden. Hierdurch ist gewährleistet,
daß die
Mauer in sich stabil ist und trotzdem eine Verbindung der Lochkammern übereinandergelegener
Mauersteine gegeben ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher
erläutert;
in dieser zeigt:
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1 einen
Horizontalschnitt durch einen erfindungsgemäßen Mauerstein entlang der
Linie I-I in 2;
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2 eine
Stirnansicht des erfindungsgemäßen Mauersteins
in Richtung des Pfeils II in 1;
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3 eine
Stirnansicht einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Mauersteins in
Richtung des Pfeils II in 1;
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4 eine
Stirnansicht einer dritten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Mauersteins
in Richtung des Pfeils II in 1;
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5 eine
Stirnansicht einer vierten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Mauersteins
in Richtung des Pfeils II in 1;
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6 eine
Stirnansicht einer fünften
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Mauersteins
in Richtung des Pfeils II in 1;
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7 eine
Stirnansicht einer sechste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Mauersteins in
Richtung des Pfeils II in 1;
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8 einen
Horizontalschnitt analog 1 durch eine siebte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Mauersteins;
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9 einen
Horizontalschnitt analog 1 durch eine achte Ausführungsform
eines Mauersteins der vorliegenden Erfindung und
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10 eine
teilweise geschnittene perspektivische Darstellung einer Mauer aus
erfindungsgemäßen Mauersteinen.
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In 1 ist
ein Horizontalschnitt durch einen Mauerstein einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gezeigt.
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Der
Mauerstein 1 weist eine obere Lagerseite 10, eine
untere Lagerseite 11, eine erste Stoßseite 12, eine von
der ersten Stoßseite 12 abgewandte zweite
Stoßseite 13,
eine erste freie Außenseite 14 und
eine von der ersten freien Außenseite 14 abgewandte
zweite freie Außenseite 15 auf.
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Im
Inneren ist der Mauerstein 1 mit einer Mehrzahl von Lochkammern 20, 30 versehen,
die sich zwischen der oberen Lagerseite 10 und der unteren
Lagerseite 11 durchgehend erstrecken. Im Gebrauchszustand
des erfindungsgemäßen Mauersteins
(10) verlaufen die Lochkammern 20, 30 somit
in Vertikalrichtung Z.
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Der
in 1 dargestellte Mauerstein 1 weist zwei
Arten von Lochkammern auf, nämlich
erste Lochkammern 20 mit einem ersten Lochquerschnitt, der
die Gestalt eines Rechtecks aufweist, dessen Länge ein Vielfaches der Breite
beträgt,
wobei ein bevorzugtes Längen-Breiten-Verhältnis von
10:1 gewählt
wird. Die Lochkammern 20 erstrecken sich in Längsrichtung
X des Mauersteins 1 parallel zu den freien Außenseiten 14, 15,
also von der ersten Stoßseite 12 in
Richtung auf die zweite Stoßseite 13.
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Eine
erste Gruppe 21 von ersten Lochkammern 20 ist
unmittelbar angrenzend an die erste freie Außenseite 14 vorgesehen
und bildet dort einen ersten Tragbereich 16 des Mauersteins 1.
Eine zweite Gruppe 22 von ersten Lochkammern 20 ist
unmittelbar angrenzend an die zweite freie Außenseite 15 des Mauersteins 1 vorgesehen
und entsprechend der ersten Gruppe 21 von ersten Lochkammern 20 ausgestaltet.
Die zweite Gruppe 22 von ersten Lochkammern 20 bildet
im Bereich der zweiten freien Außenseite 15 einen
zweiten Tragbereich 17 des Mauersteins 1.
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Die
ersten Lochkammern 20 bilden in der ersten Gruppe 21 von
Lochkammern 20 in Längsrichtung
X des Mauersteins 1 mehrere nebeneinander gelegene Reihen 24, 24' von Lochkammern 20,
die durch seitliche Stege 23 voneinander getrennt sind. Innerhalb
einer Reihe 24, 24' in
Längsrichtung
X des Mauersteins 1 hintereinander gelegene erste Lochkammern 20 sind
voneinander jeweils durch Querstege 25 getrennt. Die Lochkammern 20 in
zwei nebeneinander gelegenen Reihen von Lochkammern 24, 24' sind in Längsrichtung
X des Mauersteins 1 zueinander jeweils um die Hälfte des
Abstands zwischen zwei Querstegen 25 zueinander versetzt.
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In
Querrichtung Y des Mauersteins 1 erstreckt sich zwischen
dem ersten Tragbereich 16 und dem zweiten Tragbereich 17 ein
Isolierbereich 18. Der Isolierbereich 18 ist mit
zweiten Lochkammern 30 versehen, die sich durchgehend zwischen
der oberen Lagerseite 10 und der unteren Lagerseite 11 erstrecken
und deren Lochquerschnitt wesentlich größer ist als der Lochquerschnitt
der ersten Lochkammern 20. Auch die zweiten Lochkammern 30 besitzen
einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt, dessen Ecken aus
fertigungstechnischen Gründen
und aus Stabilitätsgründen abgerundet sind.
Eine derartige Abrundung der Ecken kann selbstverständlich auch
bei den ersten Lochkammern 20 vorgesehen sein. Auch die
zweiten Lochkammern 30 sind deutlich länger als breit, wobei ein bevorzugtes
Längen-Breiten-Verhältnis 4:1
beträgt. Die
zweiten Lochkammern 30 verlaufen in ihrer Längsrichtung
ebenfalls parallel zu den freien Außenseiten 14, 15.
Die zwischen den beiden Tragbereichen 16, 17 gelegenen Lochkammern 30 stellen somit
eine dritte Gruppe 31 von Lochkammern dar, welche den Isolierbereich 18 bilden.
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In
Längsrichtung
X des Mauersteins 1 hintereinander gelegene Lochkammern 30 sind
jeweils durch einen Quersteg 32, 32' voneinander getrennt. Parallel
zueinander verlaufende Lochkammern 30 sind jeweils voneinander
durch einen seitlichen Längssteg 33 getrennt.
Der Längssteg 33 ist
im Inneren seinerseits mit im Querschnitt länglichen Lochkammern 34 versehen,
deren bevorzugtes Längen-Breiten-Verhältnis etwa
16:1 beträgt
und dessen Querschnitt deutlich geringer als jener der zweiten Lochkammern 30 ist.
Zwischen zwei in Längsrichtung
hintereinander gelegenen dieser kleinen Lochkammern 34 sind
zwei Querstege 35, 36 ausgebildet, die ihrerseits
voneinander durch eine im Querschnitt kreisförmige Lochkammer 37 getrennt
sind. Sowohl die kreisförmigen
Lochkammern 37 als auch die Lochkammern 34 verlaufen
wie die ersten Lochkammern 20 und die zweiten Lochkammern 30 durchgehend
zwischen der oberen Lagerseite 10 und der unteren Lagerseite 11.
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Die
zweiten Lochkammern 30 der dritten Gruppe 31 von
Lochkammern sind derart angeordnet, daß zwei in Querrichtung Y des
Mauersteins 1 nebeneinander angeordnete Lochkammern 30 in Längsrichtung
X geringfügig
zueinander versetzt sind, sodaß die
inneren Querstege 32, 32' jeweils benachbarter, in Längsrichtung
X hintereinander angeordneter Reihen 38, 38' von zweiten
Lochkammern 30 in Längsrichtung
X des Mauersteins 1 abwechselnd geringfügig zueinander versetzt sind.
Da die Querschnitts-Abmessungen der zweiten Lochkammern 30 jeweils
gleich sind, entsteht durch den Versatz der Lochkammerreihen 38, 38' an den Stoßseiten 12, 13 des
Mauersteins ein Muster aus vertikal verlaufenden, in Längsrichtung
hervorstehenden Rippen 39 auf der ersten Stoßseite 12 und
vertikal verlaufenden, vertieften Nuten 39' am gleichen Ort der zweiten Stoßseite 13.
Die Rippen 39 und die Nuten 39' bilden somit im Bereich der Stoßseiten 12, 13 eine
Verzahnung.
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In
der Stirnansicht der 2 ist zu erkennen, daß der Mauerstein
im Bereich seiner oberen Lagerseite 10 zwischen den Tragbereichen 16, 17,
also im Isolierbereich 18, eine in Längsrichtung des Mauersteins 1 verlaufende
nutartige Ausnehmung 40 von kreissegmentförmigem Querschnitt
aufweist, die einen im Isolierbereich 10 verlaufenden Kanal 50 bildet,
der sich zwischen den Stoßseiten 12 und 13 des Mauersteins 1 in
dessen Längsrichtung
X erstreckt und dessen Breite so bemessen ist, daß der Kanal 50 mit
allen Lochkammern 30 des Isolierbereichs 18 in Verbindung
steht.
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3 zeigt
eine Stirnansicht auf eine abgewandelte Ausführungsform des in 2 dargestellten
Mauersteins, wobei dort im Bereich der oberen Lagerseite 10 eine
in Längsrichtung
des Mauersteins 1 verlaufende rechteckige Ausnehmung 41 ausgebildet
ist, die einen im Querschnitt rechteckigen Kanal 51 bildet,
der ansonsten dem Kanal 50 in 2 entspricht.
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4 zeigt
eine dritte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Mauersteins 1,
bei welcher eine im Querschnitt kreissegmentförmige Ausnehmung 42 im
Bereich der unteren Lagerseite 11 des Mauersteins vorgesehen
ist und einen in Längsrichtung
des Mauersteins verlaufenden Kanal 52 bildet.
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5 zeigt
eine vierte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Mauersteins 1,
bei welcher ein dem Kanal 51 der 3 entsprechender
Kanal 53 im Bereich der unteren Lagerseite 11 des
Mauersteins 1 durch eine im Querschnitt rechteckige Längsnut 43 gebildet
ist.
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6 zeigt
eine fünfte
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Mauersteins 1,
bei welcher der Mauerstein im Bereich seiner oberen Lagerseite 10 mit
der den Kanal 50 bildenden im Querschnitt kreissegmentförmigen Längsnut 40 und
im Bereich seiner unteren Lagerseite 11 mit der den Kanal 52 bildenden,
im Querschnitt kreissegmentförmigen
Längsnut 42 versehen
ist.
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Analog
zur 6 zeigt 7 eine fünfte Ausführungsform
des Mauersteins 1 der vorliegenden Erfindung, welche eine
Kombination der Ausführungsformen
der 3 und 5 darstellt und bei welcher
der Mauerstein im Bereich seiner oberen Lagerseite 10 mit
der im Querschnitt rechteckigen Längsnut 41 zur Bildung
des Kanals 51 und im Bereich der unteren Lagerseite 11 mit
der im Querschnitt rechteckigen Längsnut 43 zur Bildung
des Kanals 53 versehen ist.
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Selbstverständlich sind
weitere Kombinationen möglich,
wobei auch im Querschnitt rechteckige und im Querschnitt kreissegmentförmige Ausnehmungen
gemeinsam in einem Mauerstein vorgesehen sein können.
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Auch
können
an einer Lagerseite zwei parallel zueinander verlaufende Ausnehmungen
vorgesehen sein, die jeweils einen Kanalabschnitt bilden, wobei
die beiden Kanalabschnitte durch einen zusätzlichen mittleren Tragbereich
(nicht gezeigt) voneinander getrennt sind.
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8 zeigt
einen Mauerstein 101 im Horizontalschnitt, der im wesentlichen
dem in 1 gezeigten Mauerstein entspricht, wobei jedoch
die Querschnitte der Lochkammern in der ersten Gruppe 121 und
der zweiten Gruppe 122 in den Tragbereichen 116, 117 von
abweichender Gestalt sind. Die erste Gruppe 121 und die
zweite Gruppe 122 der Lochkammern 120, 120', 120'' im Bereich der Tragbereiche 116, 117 weisen
erste Lochkammern 120 von dreieckigem Querschnitt und zweite Lochkammern 120' von dreieckigem
Querschnitt auf, die versetzt zueinander und gegeneinander gerichtet
sind. Zwei in Längsrichtung
X des Mauersteins 101 verlaufende parallele Reihen erster
und zweiter, entgegengesetzt zueinander angeordneter dreieckiger
Lochkammern 120, 120' sind in Querrichtung Y des Mauersteins 101 von
einer weiteren Anordnung aus zwei parallelen Reihen von gegeneinander
gesetzten ersten und zweiten dreieckigen Lochkammern durch eine
Reihe in Längsrichtung
X des Mauersteins 101 verlaufenden rechteckigen Lochkammern 120'' getrennt, welche ein bevorzugtes
Längen-Breiten-Verhältnis von
10:1 aufweisen. Auch hier sind die einzelnen Lochkammern 120, 120', 120'' durch Stege voneinander getrennt.
Der zwischen den Tragbereichen 116 und 117 gelegene
Isolierbereich 118 entspricht in seinem Aufbau und in seinen
Abmessungen dem Isolierbereich 18 des in 1 dargestellten
Mauersteins 1.
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9 zeigt
einen Mauerstein 201, der ähnlich dem in 8 gezeigten
Mauerstein ausgebildet ist, wobei jedoch die Tragbereiche 216, 217 doppelt so
breit (in Querrichtung Y) sind wie die Tragbereiche 116, 117 des
Mauersteins 101 aus 8. Die Gestalt der
Querschnitte der Lochkammern 220, 220', 220'' in den Tragbereichen 216, 217 entspricht
im wesentlichen der jeweiligen Gestalt der Lochkammern 120, 120', 120'' des Mauersteins 101,
wobei zusätzliche
in Längsrichtung
X verlaufende, rechteckige äußere Lochkammern 226 unmittelbar
der jeweiligen freien Außenseite
benachbart und rechteckige innere Lochkammern 227 dem Isolierbereich 218 benachbart vorgesehen
sind.
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10 zeigt
eine Mauer 60, die aus Mauersteinen 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung aufgebaut ist. Die Mauersteine 1 sind dabei mit
Versatz zueinander jeweils übereinander
auf einer Bodenplatte 61 angeordnet, wobei die in Längsrichtung
der jeweiligen Mauersteine 1 hervorstehenden Rippen 39 eines
Mauersteins in die Nuten 39' des
benachbarten Mauersteins derselben Mauersteinreihe eingreifen und
dadurch einen Formschluß zwischen
zwei in Horizontalrichtung X benachbarten Mauersteinen bewirken.
Das Maß des
Versatzes der Mausersteine 1 zueinander in Mauerlängsrichtung
X wird dabei so gewählt,
daß die
Lochkammern 30 der Isolierbereiche von übereinander gelegenen Mauersteinen 1 vertikal miteinander
fluchten.
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Die
einzelnen Mauersteine 1 sind im Bereich ihrer oberen Lagerseite 10 mit
der in 3 dargestellten nutartigen rechteckigen Ausnehmung 41 versehen,
die jeweils zwischen zwei übereinander
gelegenen Mauersteinreihen einen Kanal 51 bilden, der sich
in Längsrichtung
X der Mauersteine 1 erstreckt.
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Übereinander
gelegene Mauersteine 1 sind mittels einer auf den jeweiligen
Tragbereich 16, 17 aufgebrachten Mörtelschicht 19 miteinander
verbunden. Auf der obersten Reihe von Mauersteinen 1 ist eine
Deckenplatte 62 mittels einer Mörtelschicht 19 angebracht.
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Durch
eine im oberen Bereich der Mauer 60 angebrachte Einblasöffnung 63,
die ausgehend von einer freien Außenseite eines Mauersteins 1 in
die Wandung des Mauersteins 1 durch den Tragbereich 17 hindurch
eingebracht ist und in den Kanal 51 mündet, kann Isoliermaterial
in den Kanal 51 eingeblasen werden, welches sich dann durch
den Kanal 51 sowie durch die vertikalen Lochkammern 30 der
Isolierbereiche 18 der Mauersteine 1 und die weiteren
horizontalen Kanäle 51 verteilt
und schließlich
alle Lochkammern 30 der Isolierbereiche 18 der
Mauersteine 1 und alle horizontalen Kanäle 51 ausfüllt. In 10 ist
lediglich beispielhaft nur im untersten vordersten Mauerstein 1' in einer teilweise
geschnittenen Darstellung gezeigt, wie Lochkammern 30 mit
dem Isoliermaterial 64 gefüllt sind. Nach dem vollständigen Einblasen
des Isoliermaterials 64 wird die Einblasöffnung 63 wieder
verschlossen.
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Auch
die Lochkammern 20 der Tragbereiche 16, 17 können, wie
in 10 anhand eines geschnitten Tragbereichs 16' dargestellt
ist, mit einem Isoliermaterial 66 befüllt sein, das bereits bei der
Fertigung des Mauersteins 1 in die Lochkammern 20 eingebracht
wird.
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Die
Erfindung ist nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt, das
lediglich der allgemeinen Erläuterung
des Kerngedankens der Erfindung dient. Im Rahmen des Schutzumfangs
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen
annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen,
die eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.
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Bezugszeichen
in den Ansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren
Verständnis
der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.