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Hohlblockskelettbauweise Die Erfindung betrifft eine Hohlblockskelettbauweise,
durch die eine wesentliche Verbilligung bei der Herstellung von Bauten durch eine
besondere Gestaltung der zu verwendenden Hohlkörper und ihre Anwendungsweise erreicht
werden soll.
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Es sind schon verschiedene Hohlblockbauarten unter Verwendung besonders
gestalteter Hohlkörper bekanntgeworden, die jedoch alle den Nachteil haben, daß
für die danach ausgeführten Bauten ein im Verhältnis zur erzielten Festigkeit zu
hoher Material-, Zeit-und Transportaufwand erforderlich ist.
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Mit der Bauweise nach der Erfindung wird nun durch eine Vereinigung
an sich im einzelnen bekannter Merkmale eine Vereinfachung erzielt, die sich in
jeder Beziehung verbilligend auswirkt, ohne daß dabei eine Schwächung der hergestellten
Bauten sich ergibt. Dies wird erreicht durch die Verwendung von Hohlkörpern mit
mindestens einem fünfseitig geschlossenen Hohlraum mit rechtwinklig zueinander stehenden
Wänden, bei denen in der Normalsteinform an beiden Enden zwei parallel zueinander
stehende Außenwände über den Grundkörper hinaus zu vorzugsweise gleich großen Flankenteilen
verlängert sind und in der Form des Ecksteins diese Flankenteile nur an einem Ende
gebildet sind und an dem anderen Ende ein nur vierseitig umschlossener Hohlraum
vorgesehen ist, dessen Länge gleich der Summe der lichten Breite eines Hohlkörpers
plus einer Wandstärke plus der Länge eines Flankenteils ist und die im Verband oder
Fuge auf Fuge so aufgesetzt oder vermauert werden, daß die durch dic Flankenteile
entstehenden senkrechten Kanäle und die gegebenenfalls vorgesehene vierseitig umschlossene
Mittelöffnung
übereinandergeschichteter Hohlkörper nach dem Ausgießen mit Beton ein Skelett senkrecht
stehender Betonsäulen enthalten, die durch das Mauerwerk verspannt. sind.
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Die Erfindung ist ferner gekennzeichnet durch in den einzelnen Schichten
je von einem Normalstein und einem Eckstein gebildeten Ecken, an denen in übereinander
angeordneten Schichten diese beiden Steine wechselseitig verlegt sind, in deren
an den Ecken liegenden vierseitig umschlossenen Hohlräumen nach dem Ausgießen mit
Beton gezahnte Betonsäulen stehen, deren Zähne in den einzelnen übereinander angeordneten
Schichten je um 9o° versetzt sind, und durch einen in Höhe jeder Balkenlage betonierten
Druckgurt mit Eiseneinlagen.
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Ein anderes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Hohlkörper
in dem oder den fünfseitig umschlossenen Hohlräumen eine parallel zu den Längswänden
verlaufende Zwischenwand aufweist.
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Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung ist darin zu erblicken,
daß die verwendeten Hohlkörper aus Holzbeton bestehen. Dadurch wird es ermöglicht,
Hohlkörper mit großen Abmessungen herzustellen, wodurch sich der Transport und die
Baukosten wesentlich verbilligen. Außerdem ist in diesem Falle für die Außenwände
kein Verputz erforderlich, und die Innenwände können ohne weiteres gestrichen oder
tapeziert werden und sind auch nagelbar.
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Mit der Erfindung wurde eine neue Hohlblockskelettbauweise geschaffen,
die Bauwerke hervorbringt mit bisher noch nicht dagewesenen Eigenschaften. Es können
nach dieser Bauweise viergeschössige Bauten mit nur 2o cm Wandstärke hergestellt
werden. Durch die senkrechten Betonsäulen, die in engem Abstand voneinander hochgeführt
werden und die in einen Betonkranz einmünden, entsteht im Zusammenwirken mit den
Hohlkörpern ein biegungssteifes Rahmensystem, das um so stabiler wird, je mehr solcher
Felder in der Senkrechten oder Waagerechten aneinandergereiht werden. Dadurch, daß
auch die fünfseitig geschlossenen Hohlräume der Hohlkörper mit Beton ausgegossen
werden können, können Pfeilerdruckbeanspruchungen von 52 kg/cm" aufgenommen werden.
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Die Anordnung einer parallel zu den Längswänden der Hohlkörper verlaufenden
Zwischenwand vermindert den Wärmeaustausch und erhöht gleichzeitig die Stabilität
der Hohlkörper.
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Die Hohlkörper und die Bauweise gemäß der Erfindung sind auf der Zeichnung
beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigt Abb. 1, 2 und 3 Ansicht, Draufsicht
und Seitenansicht eines normalen Hohlkörpers, Abb. 4 einen Schnitt nach der Linie
IV-IV der Abb. i, Abb. 5, 6 und 7 Ansicht, Draufsicht und Seitenansicht eines an
Ecken zu verwendenden Hohlkörpers, Abb. 8 und 9 Schnitte nach den Linien 8-8 und
9-9 der Abb. 5, Abb. io eine schematische Darstellung der Bauweise, wobei die obere
Schicht zur Verdeutlichung von der unteren Schicht abgehoben ist.
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Das Wesen des Hohlkörpers a gemäß Abb. i bis 4 besteht darin, daß
an seinen beiden Enden in der ganzen Höhe des Körpers an den Seiten frei über die
Stirnwände c vorspringende, Verlängerungen der Längswände d bildende, vorzugsweise
gleich große Flankenteile q vorgesehen sind, durch die bei Aneinanderreihung der
Hohlkörper a in deren Längsrichtung senkrecht angeordnete Kanäle e (Abb. io) gebildet
werden, die mit Beton ausgegossen werden. In der Mitte der Hohlkörper a ist ein
durch Querwände / gebildeter, ebenfalls senkrecht angeordneter Kanal g vorgesehen,
der ebenfalls mit Beton ausgefüllt wird. Die nicht mit Beton auszufüllenden Hohlräume
h sind oben oder unten durch eine waagerechte Wand i abgeschlossen. Die Wände c
und / brauchen nicht dieselbe Höhe zu haben wie der Hohlkörper selbst, wodurch eine
Verzahnung der Betonsäule mit dem Hohlkörper bei Füllung der Kanäle g erfolgt.
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Der Hohlkörper b nach den Abb. 5 bis 9 ist in ähnlicher Weise aufgebaut.
Er weist jedoch die Flankenteile q nur an einem Ende auf, während an dem entgegengesetzten
Ende ein durch eine diesen Hohlk5rper b glatt abschließende Stirnwand k und eine
Zwischenwand / gebildeter senkrecht angeordneter Kanal s vorgesehen ist. Dieser
Hohlkörper b, der im übrigen ebenfalls noch durch Längswände d und eine in diesem
Falle oben befindliche waagerechte Abschlußwand i gebildet wird und einen nicht
mit Beton auszufüllenden Hohlraum h aufweist, wird bei der Herstellung von Ecken
benutzt. An den Ecken werden in den übereinanderliegenden Schichten die Hohlkörper
jeweils um eine Hohlkörperbreite versetzt, so daß in einer Randfläche einer Ecke
übereinander abwechselnd Hohlkörper a und Hohlkörper b verwendet werden,
versetzt. gegenüber den ebenfalls abwechselnd übereinander angeordneten Hohlkörpern
a und b der anderen Randfläche derselben Ecke. Um trotzdem zu erreichen, daß durch
alle Schichten senkrecht hindurchgehende, das Skelett der Bauweise bildende Betonsäulen
e, g, s ge-
bildet werden, beträgt die Länge des Hohlkörpers b die um eine
Körperbreite vermehrte halbe Länge eines Hohlkörpers a.
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Die Längswände d beider Hohlkörper a und b sind
an ihrer Oberfläche und an ihrer Unterfläche mit längs laufenden Rinnen m zur Aufnahme
von Mörtel versehen.
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Wie Abb. io veranschaulicht, werden beim Bau die Hohlkörper a und
b in der Längsrichtung hintereinander und schichtweise übereinander unter Versetzung
der Hohlkörper der einen Schicht gegenüber denjenigen der darunter befindlichen
Schicht an den Ecken um eine Körperbreite, gegebenenfalls unter Verwendung von Mörtel,
gesetzt und die senkrecht angeordneten Kanäle e, g, s sowie die senkrechten
Fugen n mit Beton ausgegossen. Es ist ein besonderer Vorteil des Verfahrens
gemäß der Erfindung, daß beim Ausgießen der Kanäle auch gleichzeitig die Fugen mitausgegossen
werden, so daß ein besonderes Verfugen der Wände nicht erforderlich ist. Die Breite
der Hohlkörper kann für ein- und zweistöckige Häuser beipielsweise 2o cm betragen.
In der Höhe einer Balkenlage wird ein Gurt betoniert. In der Abb. io sind zwei Balken
o angedeutet. Auf derselben Hohlkörperschicht, auf der die Balken olaufliegen, wäre
im gegebenen Beispiel ein Gurt zu betonieren.
Das Verfahren zur
Herstellung von Bauten gemäß der Erfindung schließt ferner ein, daß bei einer Unterbrechung
des Ausgießens der senkrecht angeordneten Kanäle e, g, s die oberste Reihe
der Hohlkörper nicht bis an den oberen Rand ausgegossen wird, damit bei Fortsetzung
des Ausgießens oder Betonierung eines Gurts auf die oberste Reihe der Hohlkörper
die hinzukommenden Betonmassen in die zuvor frei gelassenen Kanalteile eindringen,
so daß eine Versetzung derjenigen Stellen in den Betonsäulen, an denen das Gießen
unterbrochen wurde, gegenüber den durch die Hohlkörper gegebenen horizontalen Fugen
eintritt.
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In der Abb. io ist ferner eine Zwischenwand p angedeutet, die eine
geringere Breite als die Hohlkörper a aufweist, im übrigen aber in gleicher Weise
ausgebildet ist.
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Die Verarbeitung der Hohlkörper gemäß der Erfindung und die Anwendung
des Verfahrens gemäß der Erfindung ergeben nur einen sehr geringen Bedarf an Fachkräften,
die Bauzeit ist außerordentlich kurz.