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Die
Erfindung betrifft eine Aufspulmaschine mit mehreren Spulstellen
zum Aufwickeln mehrerer Fäden
zu Spulen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Eine
gattungsgemäße Aufspulmaschine
ist beispielsweise aus der
EP
0 845 550 A1 bekannt.
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Derartige
Aufspulmaschinen werden zum Aufwickeln frisch gesponnener synthetischer
Fäden eingesetzt.
Die synthetischen Fäden
werden zuvor in einer Spinneinrichtung parallel nebeneinander aus einer
Polymerschmelze zu jeweils einer-Vielzahl
von Filamentsträngen
extrudiert, abgekühlt
und gebündelt.
Anschließend
werden die Fäden
parallel in einer Behandlungseinrichtung vorzugsweise über Galettensysteme
geführt,
um am Ende in der Aufspulmaschine parallel zu Spulen gewickelt zu
werden. Die Fäden
werden vom Schmelzspinnen bis zum Aufwickeln mit unterschiedlichen
Abständen
zueinander geführt.
So ist zunächst
in der Spinneinrichtung zwischen den Fäden jeweils ein Spinnabstand
gehalten, der im wesentlichen durch die Düsenteilungen der Spinndüsenpakete
bedingt ist. Nach dem Abkühlen werden
die Fäden
zusammengeführt,
um mit einem wesentlich kleineren Behandlungsabstand gemeinsam durch
die Behandlungseinrichtung geführt
zu werden. Der Behandlungsabstand wird im wesentlichen bis vor Einlauf
in die Aufspulmaschine zwischen den Fäden eingehalten. In der Aufspulmaschine
ist ein Wickelabstand zwischen den Fäden einzuhalten, der im wesentlichen
durch die Spulbreiten der Spulen der einzelnen Spulstellen bedingt
ist. Die Fadenschar wird somit von dem Behandlungsabstand zu dem
Wickelabstand aufgespreizt. In dem Übergangsbereich zwischen der
Spinneinrichtung und der Behandlungseinrichtung sowie zwischen der
Behandlungseinrichtung und der Aufspulmaschine sind somit Fadenführungsmittel
vorgesehen, die ein Umlenken bzw. Auslenken der einzelnen Fäden ermöglicht.
Um bei derartigen Umlenkungen und Auslenkungen keine wesentlichen
Veränderungen
der physikalischen Eigenschaften an den Fäden zu erhalten, müssen in den Übergangsbereichen
bestimmte Auslenkwinkel insbesondere an den außen geführten Fäden eingehalten werden. Bei
dem Aufwickeln der Fäden
kommt erschwerend hinzu, dass jede an dem Faden reibungsbehafte
Auslenkung zur Erhöhung
der Fadenzugkraft führt
und somit die Wickelspannung beim Aufwickeln des Fadens an der Spule
beeinflusst.
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Um
in jeder der Spulstellen qualitativ gleichwertige Fäden sowie
gleiche Spulen zu erzeugen, wird mit der
EP 0 845 550 A1 eine Ausbildung
einer derartigen Aufspulmaschine vorgeschlagen, bei welcher jedem
der Fäden
ein Lieferwerk zur Beeinflussung der Fadenspannung zugeordnet ist.
Dabei sind die Lieferwerke durch angetriebene Rollen gebildet, um
an jedem der Fäden,
die jeweils eine individuelle von der Position abhängige Historie
aufweisen, eine bestimmte Fadenspannungen einstellen zu können. Derartige
Systeme werden bevorzugt bei Spinneinrichtung ohne zusätzliche
Galettenführungen
eingesetzt. Für
den Fall, dass die Fäden
zuvor in der Behandlungseinrichtung über ein Galettensystem geführt werden,
stellen die Lieferwerke einen zusätzlichen apparativen Aufwand
dar.
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Es
ist nun Aufgabe der Erfindung eine Aufspulmaschine der gattungsgemäßen Art
derart weiterzubilden, dass eine von einer Behandlungseinrichtung
zugeführte
und aufgespreizte Fadenschar möglichst
ohne wesentliche Fadenspannungsunterschiede den Spulstellen zugeführt werden
können.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, eine Aufspulmaschine zu
schaffen, die ohne wesentlichen Abstand einer Behandlungseinrichtung
zugeordnet werden kann.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Aufspulmaschine dadurch gelöst,
dass die Kopffadenführer
der Spulstellen, welche eine Umlenkung des zulaufenden Fadens führen, durch
jeweils eine frei drehbare Führungsrolle
gebildet sind, deren Rollenachsen im wesentlichen orthogonal zu
der Spulspindel ausgerichtet sind.
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Die
Erfindung ist auch nicht dadurch nahegelegt, dass es im Stand der
Technik grundsätzlich
bekannt ist, an einer Aufspulvorrichtung mit einer Spulstelle den
zulaufenden Faden über
eine Führungsrolle
zuzuführen,
wie beispielsweise aus der
DE
1 760 990 bekannt ist. Dabei ist die Führungsrolle der Spulstelle
derart zugeordnet, dass die Rollenachse und die Spulspindel parallel
zueinander stehen. Eine derartige Anordnung besitzt jedoch den Nachteil,
dass der innerhalb eines Changierhubes hin- und hergeführte Faden
am Umfang der Führungsrolle
ebenfalls in einem Teilbereich hin- und hergeführt wird. Somit sind zusätzliche
Vorkehrungen zu treffen, damit der Faden nicht vom Umfang der Führungsrolle
herabfällt,
wie beispielsweise aus der
DE
42 25 690 A1 bekannt ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine
stellt die Changierebene, in welcher der Faden hin- und hergeführt wird,
eine Radialebene der Führungsrolle
dar, so dass in jeder der Spulstellen eine sichere Fadenführung an
der Führungsrolle
möglich ist.
Die Changierbewegung des Fadens führt lediglich zu einer Veränderung
des Umschlingungswinkels an der frei drehbar geführten Führungsrolle.
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Die
erfindungsgemäße Aufspulmaschine
besitzt den besondern Vorteil, dass in jeder der Spulstellen der
zugeführte
Faden im wesentlichen reibungsfrei den Spulstellen zugeführt wird.
Dabei ist der durch die Lagerreibung der Führungsrollen bewirkte Fadenspannungsaufbau
im wesentlichen an jeder der Spulstellen gleich.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine sind durch
die Merkmale und Merkmalskombinationen der Unteransprüche definiert.
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Insbesondere
ist die Ausbildung der Aufspulmaschine vorteilhaft, bei welcher
die Führungsrollen innerhalb
der Spulstelle derart angeordnet sind, dass die Umlenkung des zur
Mitte des Changierhubes zulaufenden Fadens eine Mlindestum schlingung
am Umfang der Führungsrolle
mit einem Winkel α > arctan H/2A ergibt,
wobei H die Länge
des Changierhubes und A der Abstand zwischen der Führungsrolle und
einer durch die Changierumkehrpunkte aufgespannte Changierebene
definieren. Damit lässt
sich gewährleisten,
dass selbst bei langen Changierhüben
der Faden eine ausreichende Führung
des Fadens an der Führungsrolle
erhält.
Die Mindestumschlingung am Umfang der Führungsrolle wird dabei vorzugsweise
derart gewählt,
dass im wesentlichen kein Drehzahlabfall an der Förderrolle
eintritt, so dass der zulaufende Faden ohne wesentlichen Schlupf
am Umfang der Führungsrolle
geführt
ist.
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Um
den Grad der Umschlingung an der Führungsrolle beeinflussen zu
können,
wird die Führungsrolle
vorzugsweise mit ihrer Rollenachse versetzt zu einer Mittelsenkrechten
der Spulstelle angeordnet. Je nach Position der Spulstelle und Grad
der Auslenkung des zugeführten
Fadens können
dabei unterschiedliche Anordnungen der Führungsrollen relativ zu den
jeweiligen Mittelachsen der Spulstellen gewählt werden. Somit lassen sich
auch vorteilhaft Mindestumschlingungen am Umfang der Führungsrolle
bei wenig ausgelenkten Fäden
realisieren.
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Bevorzugt
wird der Versatz zwischen der Mittelenkrechten und der Rollenachse
gleich der Hälfte des
Durchmessers der Führungsrolle
gewählt,
so dass sich ein Fadenablaufpunkt an der Führungsrolle ergibt, welcher
auf der Mittelsenkrechten liegt.
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Die
bevorzugte Ausbildung der Aufspulmaschine, bei welcher die Führungsrollen
jeweils einen Führungsmantel
aufweisen, welcher durch eine Luftlagerung an der Rollenachse gehalten
ist, zeichnet sich dadurch aus, dass die Fäden mit möglichst geringen Wickelspannungen
zu Spulen gewickelt werden können.
Die Luftlagerung in den Führungsrollen führt zu einer
relativ geringen Lagerreibung, die einen sehr geringen Fadenspannungsaufbau
und somit eine fast schlupffreie Fadenführung am Umfang der Führungsrolle
ermöglicht.
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Zur
Stabilität
des Fadenlaufs in den Spulstellen wird besonders die Weiterbildung
der Aufspulmaschine verwendet, bei welcher die Führungsrollen jeweils am Umfang
ein nutförmige
Führungsbahn
aufweisen, in welcher der zulaufende Faden geführt ist. Dabei ist zumindest
der Bereich der Führungsbahn am
Umfang der Führungsrolle
durch eine Verschleißbeschichtung
geschützt,
so dass vorzeitige Verschleißerscheinungen
am Umfang der Führungsrollen
vermieden werden.
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Für den Fall,
dass die Fadenschar durch ein der Behandlungseinrichtung zugeordnetes
Führungsmittel
mittig der Aufspulmaschine zugeführt wird,
ist die Ausbildung der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine besonders
vorteilhaft, bei welcher eine gerade Anzahl von Spulstellen vorgesehen
ist, und wobei das Führungsmittel
mittig zu den Spulstellen gehalten wird. Somit erfordert die Zuführung der
Fäden zu
den einzelnen Spulstellen jeweils eine Aufspreizung und somit eine
Umlenkung des Fadens in den Spulstellen, so dass jede der Spulstellen
mit einer Führungsrolle
ausgebildet ist.
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Um
möglichst
geringe Abstände
zwischen der Spulstelle und einer Behandlungseinrichtung einhalten
zu können,
ist die Weiterbildung der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine besonders
vorteilhaft, bei welcher eine gerade Anzahl oder eine ungerade Anzahl
von Spulstellen vorgesehen ist, und bei welcher ein oberhalb der
Führungsrollen
angebrachtes Führungsmittel
zur Führung
der Fadenschar in den Endbereichen der Spulstellen gehalten ist.
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Um
in jeder der Spulstellen eine möglichst konstante
Spulenbreite an den Spulen zu erhalten, sind die Führungsrollen
der Spulstellen bevorzugt in einer Ebene angeordnet, die sich parallel
zu der Changierebene erstreckt.
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Die
erfindungsgemäße Aufspulmaschine wird
nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele
unter Bezug auf die beigefügten
Figuren näher erläutert.
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1 schematisch
eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Aufspulmaschine
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2 schematisch
eine Vorderansicht des Ausführungsbeispiels
aus 1
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3 schematisch
der Fadeneinlauf in einer der Spulstellen des Ausführungsbeispiels
aus 1
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4 schematisch
eine Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels einer Führungsrolle
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5 schematisch
eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine
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In
den 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine
in mehreren Ansichten dargestellt. Insoweit kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung
für beide
Figuren.
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Das
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine
weist insgesamt vier Spulstellen 1.1, 1.2, 1.3 und 1.4 auf,
die nebeneinander in der Aufspulmaschine ausgebildet sind (1).
In jeder der Spulstellen 1.1 bis 1.4 wird jeweils
ein Faden zugeführt
und zu einer Spule gewickelt. Der Aufbau der Spulstellen 1.1 bis 1.4 ist
identisch ausgebildet, so dass der grundsätzliche Aufbau anhand der zu
einer Bedienseite erstgelegenen Spulstelle 1.1 beschrieben
wird.
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Die
Spulstelle 1.1 weist ein Changiermittel 4 auf,
durch welches ein zugeführter
Faden 2.1 innerhalb eines Changierhubes hin- und hergeführt wird. Das
Changiermittel könnte
beispielsweise durch eine Kehrgewindechangierung, bei welcher ein
Changierfadenführer
innerhalb eines Changierhubes hin- und hergefhrt wird, oder einer
Flügelchangierung
mit mehreren gegensinnig angetriebenen Flügelspitzen, die den Faden abziehend
hin- und herführen.
Dem Changiermittel 4 ist ein Kopffadenführer 3 vorgeordnet,
welcher die Spitze eines sogenannten Changierdreiecks bildet. Der
Kopffadenführer 3 bilden
den Einlauf in die Spulstelle 1.1.
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Zum
Aufwickeln des Fadens 2.1 in der Spulstelle 1.1 ist
eine Spulhülse 9 am
Umfang einer angetriebenen Spulspindel 6.1 aufgespannt.
Die Spulspindel 6.1 erstreckt sich dabei über alle
benachbarten Spulstellen 1.2, 1.3 und 1.4,
so dass in jeder Spulstelle 1.1 bis 1.4 die zugeführten Fäden 2.1 bis 2.4 gleichzeitig
gewickelt werden.
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Zum
Ablegen des Fadens 2.1 auf der Oberfläche der Spule 8.1 in
der Spulstelle 1.1 ist eine Andrückwalze 5 zwischen
dem Changiermittel 4 und der Spulspindel 6.1 angeordnet.
Die Andrückwalze 5 erstreckt
sich ebenfalls über
die gesamte Länge
der Spulstellen 1.1 bis 1.4. Der Faden 2.1 wird
nach Teilumschlingung am Umfang der Andrückwalze 5 auf der
Oberfläche
der Spule 8.1 abgelegt.
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In
den Spulstellen 1.1 bis 1.4 sind die Kopffadenführer jeweils
durch frei drehbar gelagerte Führungsrollen 11.1 bis 11.4 gebildet.
Die Führungsrollen 11.1 bis 11.4 sind
in den Spulstellen 1.1 bis 1.4 jeweils mit ihren
Rollenachsen orthogonal zu der Spulspindel 6.1 ausgerichtet.
Dabei werden die Führungsrollen 11.1 bis 11.4 an
einem Träger 12 gehalten,
welcher mit einem Maschinengestell 10 verbunden ist.
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Das
Maschinengestell 10 dient zur Aufnahme und Befestigung
der Changiermittel 4, der Andrückwalze 5 und der
Spulspinde 6.1. In diesem Ausführungsbeispiel wird die Andrückwalze 5 über eine Schwinge 13 schwenkbar
an dem Maschinengestell 10 gehalten. Die Spulspindel 6.1 ist
auskragend in einem Spulrevolver 7 gelagert, welcher drehbar
in dem Maschinengestell 10 gehalten ist. Der Spulrevolver 7 hält um 180° versetzt
zu der Spulspindel 6.1 eine zweite Spulspindel 6.2,
um eine kontinuierliche Aufwicklung der Fäden in den Spulstellen 1.1 bis 1.4 ausführen zu
können.
Dem Spulrevolver 7 sowie den Spulspindeln 6.1 und 6.2 sind
jeweils Antriebe (hier nicht dargestellt) zugeordnet.
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Bei
dem in 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine
wird eine Fadenschar bestehend aus den vier Fäden 2.1 bis 2.4 über ein
Führungsmittel 14 der
Aufspulmaschine zugeführt.
Das Führungsmittel 14,
das zu einer Behandlungseinrichtung (hier nicht dargestellt) gehört, wird
in diesem Fall durch eine Galetteneinheit mit einer angetriebenen
Galette 24 und einer Überlaufrolle 25 gebildet.
An der Galetteneinheit werden die Fäden 2.1 bis 2.4 mit
einem geringen Abstand zueinander, dem sogenannten Behandlungsabstand,
geführt.
Das Führungsmittel 14 ist
mittig zu den Spulstellen 1.1 bis 1.4 derart angeordnet, so
dass die Aufspreizung der Fäden 2.1 bis 2.4 mittig zu
den Spulstellen 1.1 bis 1.4 erfolgt, so dass die
Fäden 2.1 und 2.4 die
zugeordneten Führungsrollen 11.1 und 11.2 der
Spulstellen 1.1 und 1.2 im Uhrzeigersinn umschlingen
und die Fäden 2.3 und 2.4 die Führungsrollen 11.3 und 11.4 der
Spulstellen 1.3 und 1.4 entgegen dem Uhrzeigersinn
umschlingen. Die Führungsrollen 11.1 und 11.2 werden
somit im Uhrzeigersinn und die Führungsrollen 11.3 und 11.4 entgegen
dem Uhrzeigersinn durch die Umschlingungsreibung der Fäden angetrieben.
Die Führungsrollen erreichen
eine Umfangsgeschwindigkeit, die im wesentlichen gleich der Fadengeschwindigkeit
ist, so dass die Fäden
im wesentlichen schlupffrei den Spulstellen 1.1 bis 1.4 zugeführt werden.
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Durch
das nachgeordnete Changiermittel 4 wird in jeder der Spulstellen 1.1 bis 1.4 die
Fäden hin- und
herverlegt und zu einer Kreuzspule an der Spulspindel 6.1 gewickelt.
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An
dem Beispiel der Spulstelle 1.1 ist nachfolgend in der 3 die
Anordnung der Führungsrolle
relativ zu dem Changiermittel schematisch dargestellt. Die Führungsrolle 11.1 ist
mit einem Abstand A oberhalb des Changiermittels 4 angeordnet.
Das Changiermittel 4, das beispielsweise ein oszillierend angetriebener
Changierfadenführer 26 oder
mehrere gegensinnig angetriebene Flügelspitzen einer Flügelchangierung
sein könnte,
führt den
von der Führungsrolle 11.1 ablaufenden
Faden 2.1 innerhalb eines Changierhubes mit der Länge H hin
und her. Die Changierumkehrpunkte 20.1 und 20.2 bezeichnen die
Fadenumkehr an dem Enden des Changierhubes. Die Mitte des Changierhubes
ist durch eine Mittelsenkrechte 19 gekennzeichnet, die
im wesentlichen die Mitte der Spulstelle 1.1 definiert.
In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Führungsrolle 11.1 mit
ihrer Rollenachse 15 versetzt zu der Mittelsenkrechten 19 angeordnet.
Der Versatz ist in 3 mit dem Buchstaben V gekennzeichnet.
Der Versatz V ist in diesem Fall gleich der Hälfte des Durchmessers der Führungsrolle 11.1,
so dass der Faden 2.1 die Führungsrolle 11.1 auf
der Mittelsenkrechten 19 verläßt.
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Aus
den gestrichelten Fadenpositionen an den Hubenden ist zu entnehmen,
dass sich die Fadenumschlingung an der Führungsrolle 11.1 verändert. Der
Faden 2.1 bewegt sich dabei im wesentlichen in einer Radialebene
zur Führungsrolle 11.1,
wobei der Zulauf zu dem Changierpunkt 20.1 eine maximale Umschlingung
und der Zulauf zu dem Changierpunkt 20.2 eine minimale
Umschlingung an der Führungsrolle 11.1 bewirkt.
Um insbesondere beim Zulauf zu dem Changierumkehrpunkt 20.2 ein
Abheben des Fadens vom Umfang der Führungsrolle 11.1 zu
verhindern, ist ein Mindestumschlingungswinkel bei der Umlenkung
des Fadens 2.1 am Umfang der Führungsrolle 11.1 eingehalten.
Der Mindestumschlingungswinkel α,
welcher sich beim Ablauf des Fadens 2.1 zur Mitte des Changierhubes
einstellt, muß im Verhältnis zu
der Länge
des Changierhubes H und dem Abstand A zwischen der Führungsrolle 11.1 und dem
Changiermittel 4 ein Mindestwert einhalten. Hierbei gilt: α > arctan H/2A
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Es
hat sich herausgestellt, dass eine Mindestumschlingung von α = 10° + arctan
H/2A als ausreichend gezeigt hat, um eine sichere Führung zu
gewährleisten.
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Bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine sind
die Abstände
zwischen den Führungsrollen 11.1 bis 11.4 und
dem Changiermittel 4 gleichgehalten, so dass sich alle
Führungsrollen 11.1 bis 11.4 in
einer Ebene befinden, die sich parallel zu der durch die Changierumkehrpunkte
definierten Changierebene erstreckt. Damit wird bei identischen
Hublängen
der Changierhübe
gleiche Spulenbreiten in einzelnen Spulstellen 1.1 bis 1.4 gewickelt.
Zur Variation und Einstellung bestimmter Umschlingungsverhältnisse besteht
jedoch die Möglichkeit,
dass in jeder der Spulstelle 1.1 bis 1.4 der Versatz
V zwischen einer Mittelsenkrechten der Spulstelle und der Rollenachse
der Führungsrolle
unterschiedlich ausgebildet ist. So ist beispielsweise der Versatz
der Führungsrolle 11.3 und 11.4 spiegelversetzt
zu dem Versatz der Führungsrolle 11.1 und 11.2 ausgebildet.
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Ein
Ausführungsbeispiel
einer Führungsrolle,
wie sie beispielsweise in den Spulstellen des Ausführungsbeispiels
nach 1 einsetzbar wäre,
ist in einer Querschnittsansicht in 4 schematisch
dargestellt.
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Die
Führungsrolle
wird durch einen Führungsmantel 16 und
einer Rollenachse 15 gebildet. Der Führungsmantel 16 ist über eine
Luftlagerung 17 an der Rollenachse 15 gelagert.
Hierzu weist die Rollenachse 15 eine Luftzuführung 18 auf,
durch welche ein Druckluft in den Lagerspalt zwischen dem Führungsmantel 16 und
der Rollenachse 15 geleitet wird. Die Rollenachse 15 ist
an einem Träger 12 befestigt.
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Der
Führungsmantel 16 weist
am Umfang eine nutförmige
Führungsbahn 21 auf,
die zum einen Ende durch einen Kragen 22 begrenzt ist.
Die Führungsbahn 21 am
Umfang des Führungsmantels 16 weist
eine Verschleißbeschichtung 23 auf.
Innerhalb der Führungsbahn 21 wird
der Faden geführt.
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In 5 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Aufspulmaschine
mit insgesamt fünf
Spulstellen dargestellt. Hierbei sind die Spulstellen 1.1 bis 1.5 identisch
zu dem Ausführungsbeispiel
nach 1 ausgebildet. Ebenso ist die Anordnung und die
Befestigung der Einzelaggregate innerhalb der Aufspulmaschine identisch
zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel
nach 1, so dass auf die vorgenannte Beschreibung Bezug
genommen werden kann und an dieser Stelle nur die Unterschiede erläutert werden.
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Bei
dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind den Spulstellen 1.1 bis 1.5 ein
Führungsmittel 14 am
stirnseitigen Ende der Aufspulmaschine zugeordnet. Das Führungsmittel 14 ist
in diesem Fall durch eine einfach umschlungene Galetten 24 gebildet,
an welchem die Fäden
geführt
sind. Die Verteilung der Fäden
erfolgt hierbei im wesentlichen aus einer horizontalen Ebene heraus,
die nur unwesentlich oberhalb der Ebene der Führungsrollen 11.1 bis 11.5 angeordnet
sind. An jedem der Führungsrollen 11.1 bis 11.5 wird
somit annähernd
eine Umschlingung von ca. 90° erreicht.
Eine derartige Anordnung hat den besonderen Vorteil, dass damit
sehr kompakte Spinneinrichtungen herstellbar sind, die im wesentlichen
nur eine für
die Spinneinrichtung übergeordnete
Etage erfordert. Eine derartige Spinneinrichtung ist beispielsweise
aus der WO 2004/015173 A1 bekannt, so dass an dieser Stelle auf
die vorgenannte Druckschrift Bezug genommen werden kann.
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Die
in den 1 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine
sind im Aufbau und Anordnung der Spulstellen beispielhaft.
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Grundsätzlich können die
Changiermittel aller Spulstellen gemeinsam angetrieben werden. Zudem
ist in Abhängigkeit
von dem vorgeordneten Zuführmittel
der Behandlungseinrichtung auch eine Kombination zwischen unterschiedlichen
Kopffadenführern
möglich.
So lassen sich beispielsweise die Kopffadenführer, an denen die zulaufenden
Fäden nur
mit sehr geringer Umlenkung geführt
werden durch herkömmliche
Führungsmittel
wie beispielsweise einem Sauschwanzfadenführer und benachbarte Kopffadenführer durch
Führungsrolle
ausbilden. Wesentlich hierbei ist, dass an jedem der den Spulstellen
zugeführten
Faden gleiche Eigenschaften und gleiche Fadenzugkräfte wirken.
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- 1.1
... 1.5
- Spulstelle
- 2.1
... 2.5
- Faden
- 3
- Kopffadenführer
- 4
- Changiermittel
- 5
- Andrückwalze
- 6.1,
6.2
- Spulspindel
- 7
- Spulrevolver
- 8.1
... 8.5
- Spule
- 9
- Spulhülse
- 10
- Maschinengestell
- 11.1
... 11.5
- Führungsrolle
- 12
- Träger
- 13
- Schwinge
- 14
- Führungsmittel
- 15
- Rollenachse
- 16
- Führungsmantel
- 17
- Luftlagerung
- 18
- Luftzuführung
- 19
- Mittelsenkrechte
- 20.1,
20.2
- Changierumkehrpunkte
- 21
- Führungsbahn
- 22
- Kragen
- 23
- Verschleißbeschichtung
- 24
- Galette
- 25
- Überlaufrolle
- 26
- Changierfadenführer