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Die Erfindung betrifft eine Aufspulmaschine mit mehreren Wickelstellen zum Aufwickeln mehrerer Fäden zu Spulen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine gattungsgemäße Aufspulmaschine ist beispielsweise aus der
WO 2016/180679 A1 bekannt.
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Die bekannte Aufspulmaschine wird zum Aufspulen einer in einem Schmelzspinnprozess erzeugten Fadenschar verwendet. Die Fäden der Fadenschar werden parallel nebeneinander an einer angetriebenen Spulspindel zu Spulen gewickelt. Hierzu weist die Aufspulmaschine mehrere Wickelstellen auf, die entlang der auskragend gehaltenen Spulspindel ausgebildet sind. Die Spulspindel dient zur Aufnahme der Spulen, um diese gleichzeitig zu wickeln. Die Ablage der Fäden erfolgt in einer sogenannte Kreuzwicklung, so dass innerhalb der Wickelstellen jeweils jeder Faden einzeln mittels einer Fadenverlegeeinheit vor Auflauf auf die Spulenoberfläche hin- und hergeführt wird. Die Zuführung in den Wickelstellen und die Separierung der Fadenschar erfolgt mit den sogenannten Kopffadenführern, die bei der bekannten Aufspulmaschine zur Reduzierung von Fadenreibungen durch frei drehbare Umlenkrollen gebildet sind. Jede der Umlenkrollen bildet dabei gemeinsam mit der zugeordneten Fadenverlegeeinheit eine Changierebene, in welcher der Faden hin- und hergeführt wird.
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Bei einem Prozessbeginn ist es üblich, die mittels eines Sauginjektors geführte Fadenschar zu separieren und auf die Wickelstellen der Aufspulmaschine zu verteilen. Hierzu sind die oberhalb der Fadenverlegeeinheiten angeordneten Kopffadenführer bei der bekannten Aufspulmaschine durch ein Führungsmittel beweglich gehalten. So lassen sich die Kopffadenführer zwischen einer Betriebsposition oberhalb der Fadenverlegeeinheit in eine Anlegeposition ausserhalb der Wickelstellen an einem freien Ende der Spulspindel führen. Hierzu ist dem Führungsmittel ein Linearantrieb zugeordnet, der die in der Schlittenführung miteinander verbundenen Kopffadenführer verschiebt. Nachdem eine Separierung der Fadenschar auf die in der Anlegeposition gehaltenen Kopffadenführern erfolgt ist, wird der Linearantrieb erneut aktiviert, um die Kopffadenführer in ihre Betriebsposition zurückzuführen.
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Um einen Antrieb zur Verschiebung der Kopffadenführer in den Wickelstellen aus Kostengründen einzusparen, sind im Stand der Technik jedoch auch Aufspulmaschinen bekannt, bei welchen die Verschiebung der Kopffadenführer durch einen Operator erfolgt. So geht beispielsweise aus der
DE 10 2013 000 824 A1 eine Aufspulmaschine hervor, bei welcher die Kopffadenführer an einem verschiebbaren Träger angeordnet sind, der an einem freien Ende einen Handgriff aufweist. So lässt sich der Träger durch einen Operator aus einer Betriebsposition herausziehen, um die Kopffadenführer in eine Anlegeposition zu führen. Derartige manuelle Tätigkeiten zum Anlegen der Fadenschar behindert jedoch eine Automatisierung der Prozessführung und sind zudem von dem jeweiligen Operator und seinen Fähigkeiten abhängig.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Aufspulmaschine derart weiterzubilden, dass eine kostengünstige Automatisierung insbesondere bei einem Prozessstart möglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Führungsmittel zum Bewegen der Kopffadenführer mit einem mobilen Antriebsmittel kuppelbar und aktivierbar ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der Unteransprüche definiert.
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Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Separierung und Verteilung der Fäden bei einem Prozessbeginn durch die Kopffadenführer ohne zusätzlichen Antrieb an der Aufspulmaschine erfolgen kann. So ist bekannt, dass derartige Vorgänge in einem Schmelzspinnprozess relativ selten erfolgen müssen, so dass bei den bekannten Aufspulmaschinen die Antriebe zum Bewegen der Kopffadenführer nur sehr selten benötigt werden. Durch den Einsatz eines mobilen Antriebes, der mit dem Führungsmittel zum Bewegen der Kopffadenführer kuppelbar ist, wird ein bedarfsgerechter Einsatz des Antriebsmittels möglich.
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Zur Automatisierung der Vorgänge hat sich dabei insbesondere die Weiterbildung der Erfindung bewährt, bei welcher zum Ankuppeln und Abkuppeln des mobilen Antriebsmittels die Kopffadenführer durch das Führungsmittel in einer Betriebsposition innerhalb der Wickelstelle gehalten sind. Insoweit ist die Positionierung des Antriebsmittels zum Ankuppeln und Abkuppeln an das Führungsmittel in einer ortsfesten Lage des Führungsmittels möglich. Damit können auch bei jedem Prozessstart identische Abläufe durch das Antriebsmittel übertragen werden.
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Die Herstellung der Fäden erfolgt üblicherweise in eine Vielzahl von Spinnpositionen mit einer Vielzahl von Aufspulmaschinen, so dass die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft ist, bei welcher das Antriebsmittel durch eine Hilfseinrichtung derart bewegbar ist, dass das Antriebsmittel abwechselnd mit mehreren Führungsmitteln benachbarter Aufspulmaschinen kuppelbar ist. So lässt sich das mobile Antriebsmittel wahlweise den Aufspulmaschinen zuführen, bei welchen ein Prozessstart ausführbar ist.
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Um eine Vielzahl von Aufspulmaschinen mit dem mobilen Antriebsmittel versorgen zu können, ist bei einer ersten Alternative die Hilfseinrichtung durch ein Portal gebildet, das sich oberhalb des Maschinengestells über mehrere benachbarte Aufspulmaschinen erstreckt und bei welcher das Antriebsmittel innerhalb des Portals verschiebbar gehalten ist. So kann das Antriebsmittel vorzugweise durch Aktoren innerhalb des Portals der jeweiligen Aufspulmaschine zugeführt werden.
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Hierzu ist das Antriebsmittel bevorzugt durch einen Linearantrieb gebildet, der durch ein Kupplungsmittel mit einem Schlitten des Führungsmittels kuppelbar ist, wobei der Schlitten mit dem Kopffadenführer gekoppelt ist und längs einer Schlittenführung führbar ist. Da die Kopffadenführer und das Führungsmittel bekannterweise an einer Oberseite der Aufspulmaschine gehalten sind, können konstruktiv einfache Kupplungsmittel genutzt werden, um eine Verbindung zwischen dem Antriebsmittel und dem unterhalb des Antriebsmittels angeordneten Führungsmittel herzustellen.
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Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Hilfseinrichtung durch einen Bedienungsautomaten zu bilden, welche das Antriebsmittel entlang benachbarter Aufspulmaschinen führt und zum Kuppeln mit dem jeweiligen Führungsmittel positioniert. Derartige Bedienungsautomaten sind hinlänglich bekannt, um die Fadenführung bei Prozessbeginn zu automatisieren. Insoweit lassen sich derartige Bedienungsautomaten auch vorteilhaft dazu nutzen, um ein mobiles Antriebsmittel mit sich zu führen und im Bedarfsfall mit einem Führungsmittel einer Aufspulmaschine zu koppeln.
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Besonders vorteilhaft ist hierbei die Ausführungsvariante, bei welcher das Antriebsmittel durch einen Drehantrieb gebildet ist, der mittels des Bedienungsautomaten mit einem freien Ende einer Spindel des Führungsmittels kuppelbar ist, wobei die Spindeln über einer Schlittenfiihrung mit den Kopffadenführern verbunden ist. So können beispielsweise einfache Akku-Schrauber als Drehantriebe verwendet werden, um die Spindel des Bedienungsautomatens zum Bewegen der Kopffadenführer anzutreiben. Als Kuppelmittel sind einfache Steckverbindungen realisierbar, die die Führung und Kopplung des Bedienungsautomaten erleichtern.
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Um einfache Tätigkeiten eines Operators zu automatisieren, ist die Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, bei welcher das Antriebsmittel durch ein Stellzylinder am Bedienungsautomaten gebildet ist, der mit einem Koppelende eines beweglichen Trägers des Führungsmittels kuppelbar ist, wobei die Kopffadenführer an dem Träger befestigt sind. So können die zum Herausziehen eines beweglichen Trägers erforderlichen Vorgänge in einfacher Art und Weise durch eine Stellzylinder am Bedienungsautomaten automatisiert werden.
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Um möglichst oberhalb der Aufspulmaschinen Freiräume zu erhalten und die Bedienbarkeit beim Erstanlegen der Fäden an ein Stirnende der Aufspulmaschine zu verlegen, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher die Kopffadenführer in den Wickelstellen durch drehbar gelagerte Umlenkrollen gebildet sind. Damit ist eine Separierung der Fäden aus einer im wesentlichen horizontalen Ebene heraus möglich.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung werden nun nachfolgend einige Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es stellen dar:
- 1.1 schematisch eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine
- 1.2 schematisch eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels aus 1.1
- 1.3 schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus 1.1 in geänderter Betriebssituation
- 2 schematisch eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine
- 3 schematisch eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine
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In den 1.1, 1.2 und 1.3 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine schematisch in mehreren Ansichten dargestellt. 1.1 und 1.3 zeigt das Ausführungsbeispiel in einer Seitenansicht in verschiedenen Betriebssituationen und in 1.2 in einer Draufsicht. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für alle Figuren.
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Die erfindungsgemäße Aufspulmaschine weist in diesem Ausführungsbeispiel insgesamt fünf Wickelstellen 1.1 bis 1.5 auf, die nebeneinander in einem Maschinengestell 10 ausgebildet sind. Die Wickelstellen 1.1 bis 1.5 sind längs einer auskragend gehaltenen Spulspindel 6 angeordnet. In jeder Wickelstellen 1.1 bis 1.4 wird in Betrieb jeweils ein Faden einer Fadenschar 2 zu einer Spule 8 gewickelt, wobei die Spulen 8 nebeneinander an der Spulspindel 6 gehalten sind. Die Anzahl der Wickelstellen 1.1 bis 1.5 sowie die Anzahl der Fäden einer Fadenschar ist hierbei beispielhaft. Grundsätzlich können derartige Aufspulmaschinen bis zu 16 Wickelstellen aufweisen. In der 1.1 ist die Betriebssituation zum Wickeln der Spulen 8 gestrichelt dargestellt.
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Die Wickelstellen 1.1 bis 1.5 sind identisch ausgebildet und weisen jeweils eine Fadenverlegeeinheit 4 auf. Jede der Fadenverlegeeinheiten 4 enthält ein hier nicht näher dargestelltes Changiermittel, um die den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 zugeordneten Fäden innerhalb eines Verlegehubes hin- und herzuführen. Die Fadenverlegeeinheit 4 kann beispielsweise durch eine Kehrgewindechangierung, eine Riemenchangierung oder eine Flügelchangierung ausgebildet sein.
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Zum parallelen Aufwickeln der Fäden einer Fadenschar ist jeder der Wickelstellen 1.1 bis 1.4 eine Spulhülse 9 am Umfang der angetriebenen Spulspindel 6 zugeordnet. Die Spulhülsen 9 sind hierzu am Umfang der Spulspindel 6 aufgespannt. Die Spulspindel 6 erstreckt sich dabei über die Wickelstellen 1.1 bis 1.5, so dass die Fäden in den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 parallel zu Spulen gewickelt werden.
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Zum Ablegen der Fäden auf die Oberflächen der Spulen ist eine Andrückwalze 5 vorgesehen, die sich parallel zur Spulspindel 6 erstreckt und somit den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 zugeordnet ist. Die Andrückwalze 5 ist in dem Bereich zwischen der Fadenverlegeeinheit 4 und der Spulspindel 6 ausgebildet. Das Maschinengestell 10 dient zur Aufnahme und Befestigung der Fadenverlegeeinheiten 4, der Andrückwalze 5 und der Spulspindel 6. Die Spulspindel 6 ist auskragend an einem Spulrevolver 7 gelagert, welcher seinerseits drehbar in dem Maschinengestell 10 gehalten ist. Der Spulrevolver 7 hält eine zweite Spulspindel 6, die um 180° versetzt zu der ersten Spulspindel 6 angeordnet ist. Beide Spulspindeln 6 lassen sich durch Drehung des Spulrevolvers 7 abwechselnd in einen Wickelbereich und einen Wechselbereich führen, so dass die Fäden in den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 kontinuierlich zu Spulen gewickelt werden können. Die Spulspindeln 6 und der Spulrevolver 7 sind jeweils mit Antrieben gekoppelt, die hier nicht dargestellt sind.
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Zum Aufnehmen und Separieren der Fadenschar 2 auf die Wickelstellen 1.1 bis 1.5 ist jeder Wickelstelle 1.1 bis 1.5 oberhalb der Fadenverlegeeinheiten 4 jeweils ein Kopffadenführer 3 zugeordnet. Die auf die Wickelstellen 1.1 bis 1.5 verteilten Kopffadenführer 3 bilden somit einen Einlauf in die jeweiligen Wickelstellen 1.1 bis 1.5.
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Jeder der Kopffadenführer 3 ist durch einen beweglichen Halter 14 an einer Führungsschiene 13 gehalten. Die Führungsschiene 13 ist oberhalb des Maschinengestells 10 angeordnet und erstreckt sich mit einem geraden Führungsabschnitt entlang der Spulspindel 6. Dem geraden Führungsabschnitt der Führungsschiene 13 folgt ein gekrümmter Führungsabschnitt, der sich über ein Spindelende der Spulspindel 6 hinaus zu einem Bedienungsende hin erstreckt. Die Halter 14 der Kopffadenführer 3 sind jeweils wie ein flexibles Band 15 miteinander verbunden.
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Den Kopffadenführern 3 ist ein Führungsmittel 12 zugeordnet. Wie aus den Darstellung ein 1.1 und 1.2 hervorgeht, weist das Führungsmittel 12 in diesem Ausführungsbeispiel eine Schlittenführung 12.1 und einen Schlitten 12.2 auf, der entlang der Schlittenführung 12.1 führbar ist. Der Schlitten 12.2 ist mit dem Halter 14 des Kopffadenführers 3 verbunden, der sich in der ersten Wickelstelle 1.1 befindet. Die Schlittenführung 12.2 erstreckt sich parallel zur Spulspindel 6, so dass die Kopffadenführer 3 mittels der Halter 14 in der Führungsschiene 13 zwischen der in 1.1 dargestellten Betriebsposition in eine in 1.3 dargestellte Anlegeposition verschiebbar sind.
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Zum Aktivieren des Führungsmittels 12 ist ein mobiles Antriebsmittel 18 vorgesehen. Das mobile Antriebsmittel 18 ist oberhalb des Maschinengestells 10 mittels einer Hilfseinrichtung 16 derart verschiebbar gehalten, dass das Antriebsmittel 18 über ein Kupplungsmittel 20 mit dem Führungsmittel 12 kuppelbar ist. Im konkreten Ausführungsbeispiel ist die Hilfseinrichtung 16 durch ein Portal 17 gebildet, das sich oberhalb des Maschinengestells 10 erstreckt. Wie aus der Darstellung in 1.2 hervorgeht, erstreckt sich das Portal 17 über mehrere Aufspulmaschinen. Hierzu ist in 1.2 das Maschinengestell 10' einer benachbarten Aufspulmaschine gezeigt. Innerhalb des Portals 17 ist das Antriebsmittel 18 derart verfahrbar ausgebildet, dass das Antriebsmittel 18 abwechselnd mit mehreren Führungsmitteln 12 und 12' benachbarter Aufspulmaschinen kuppelbar ist. Das Antriebsmittel 18 wird hierzu in dem Portal 17 quer zu seiner Bewegungsrichtung verfahren.
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Das Antriebsmittel 18 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch einen Linearantrieb 19 gebildet. Der Linearantrieb 19 ist als stangenloser Hubzylinder ausgeführt, der zu beiden Enden durch das Portal 17 gehalten ist. Hierbei ist dem Linearantrieb 19 als Kupplungsmittel 12 ein Führungsstift zugeordnet, welcher mit einer Schlittengabel 12.3 des Schlitten 12.2 kuppelbar ist. Diese Situation ist in 1.1 dargestellt.
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In der 1.1 ist die Aufspulmaschine zu Beginn eines Prozesses gezeigt, in welchem ein Erstanlegen einer Fadenschar bevorsteht. Die Kopffadenführer 3 sind hierzu zunächst in ihrer Betriebsposition gehalten, so dass der Linearantrieb 19 mit dem Führungsmittel 12 kuppelbar ist. Die Betriebssituation zum Aufwickeln einer Fadenschar 2 zu Spulen 8 ist in 1.1 gestrichelt dargestellt.
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Die Kopffadenführer 3 sind in diesem Ausführungsbeispiel durch jeweils frei drehbar gelagerte Umlenkrollen gebildet. Hierzu lässt sich die Fadenschar 2 durch eine seitlich angeordnete Galette 11 unterhalb des Portals 17 den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 zuführen.
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Um das Anlegen und Separieren der Fadenschar 2 zu ermöglichen, wird der Linearantrieb 19 aktiviert, so dass der Schlitten 12.2 des Führungsmittels 12 die Kopffadenführer 3 in den Führungsschienen 13 zum Stirnende der Spulspindel 6 führt. Die Kopffadenführer 3 werden zum gekrümmten Ende der Führungsschiene 13 geführt, wie in 1.3 dargestellt ist. Die Fadenschar 2 wird in dieser Situation mittels einer Saugpistole 27 geführt. Hierbei wird die Fadenschar von der Galette 11 und einer Hilfsrolle 28 am Maschinengestell 10 umgelenkt.
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Wie aus der Darstellung in 1.2 gezeigt, sind die Kopffadenführer durch die Halter 14 derart versetzt an der Führungsschiene 13 geführt, dass bei einer Rückbewegung der Kopffadenführer 3 aus der Anlegeposition in die Betriebsposition jeder der Kopffadenführer 3 einen der Fäden der Fadenschar 2 fängt und übernimmt. Hierzu wird der Linearantrieb 19 an dem Portal 17 zur Rückbewegung aktiviert und führt den Schlitten 12.2 des Führungsmittels 12 in die Ausgangsposition zurück. Damit sind die Fäden in den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 zugeordnet und können durch zusätzliche Hilfseinrichtungen am Maschinengestell 1 übernommen werden. Der Linearantrieb 19 wird vom Führungsmittel 12 entkoppelt und kann innerhalb des Portals 17 einer benachbarten Aufspulmaschine zugeführt werden. Insoweit lässt sich das Antriebsmittel 18 wahlweise für eine Vielzahl von Aufspulmaschinen nutzen, um ein Erstanlegen der Fadenschar ausführen zu können.
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Das in
1.1 bis 1.3 dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine ist eine mögliche konstruktive Variante, um das mobile Antriebsmittel 18 zu führen. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, das Antriebsmittel 18 durch einen Bedienungsautomaten zu führen. Derartige Bedienungsautomaten, um die Fadenführung beim Erstanlegen in einer Aufspulmaschine auszuführen, sind hinlänglich bekannt und beispielsweise in der
W02019/001948 A1 beschrieben. In der
2 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine dargestellt, bei welchem das mobile Antriebsmittel 18 durch einen Bedienungsautomaten geführt ist.
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Das Ausführungsbeispiel nach 2 ist in einer Seitenansicht zu Beginn eines Prozessbeginns dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel weist das Führungsmittel 12 eine drehbar gelagerte Spindel 24 auf, die mit einem Schlitten 12.2 verbunden ist. Der Schlitten 12.2 lässt sich durch Drehung der Spindel 24 parallel zur Spulspindel 6 bewegen. Insoweit ist der Aufbau des Ausführungsbeispiels nach 2 im wesentlichen identisch zu dem Ausführungsbeispiel nach 1.1 bis 1.3. Daher werden nachfolgend nur die Unterschiede erläutert und ansonsten Bezug der vorgenannten Beschreibung genommen.
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Wie bereits zu den vorhergehenden Ausführungsbeispiel beschrieben, werden die Kopffadenführer 3 über die Halter 14 in der Führungsschiene 13 geführt. Durch Drehung der Spulspindel 24 lässt sich der Schlitten 12.2 zum Verschieben der Kopffadenführer 3 bewegen. Zur Aktivierung des Führungsmittels 12 ist das Antriebsmittel 18 durch einen Drehantrieb 22 gebildet. Der Drehantrieb 22, der beispielsweise als Akku-Schrauber ausgebildet sein kann, wird mit einem freien Ende der Spindel 24 gekoppelt. Der Drehantrieb 22 ist durch ein Bedienungsarm 23 eines Bedienungsautomaten 21 gehalten und lässt sich nach der Positionierung und Kupplung mit der Spindel 24 aktivieren. Durch Aktivierung des Drehantriebes 22 wird über die Spindel 24 der Schlitten 12.2 derart bewegt, dass sich die Kopffadenführer 3 aus der Betriebsposition in die Anlegeposition verschieben.
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Zum Separieren und Verteilen einer Fadenschar wird der Drehantrieb 22 in seiner Drehrichtung umgekehrt, so dass die Kopffadenführer 3 sich in die Betriebsposition zurückbewege. Nachdem der Anlegevorgang beendet ist, wird der Drehantrieb 22 durch den Bedienungsautomaten 21 von der Spindel 24 getrennt.
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In der 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine dargestellt, um ein Antriebsmittel 18 mit Hilfe einer Hilfseinrichtung in Form eines Bedienungsautomaten 21 zu führen. Das Ausführungsbeispiel der Aufspulmaschine ist im wesentlichen identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbeispielen, so dass an dieser Stelle nur die Unterschiede erläutert werden.
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Bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine sind die Kopffadenführer 3 ortsfest an einem Träger 25 angeordnet. Der Träger 25 ist oberhalb des Maschinengestells 10 in einer Führungsschiene 13 als Führungsmittel 12 verschiebbar geführt. An einem freien Ende des Trägers 25 am Stirnende der Aufspulmaschine ist ein Kupplungsmittel 20 ausgebildet. Über das Kupplungsmittel 20 lässt sich ein mobiles Antriebsmittel 18 mit dem Träger 25 koppeln. Das Antriebsmittel 18 ist hierzu durch ein Stellzylinder 26 gebildet, der beispielsweise durch einen kolbenstangenlosen Hubzylinder ausgeführt sein könnte. Das Kupplungsmittel 20 zwischen dem Stellzylinder 26 und dem Träger 25 könnte beispielsweise durch einen Elektromagnet ausgebildet sein. Grundsätzlich wären auch mechanische Kupplungsmittel möglich.
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Der Stellzylinder 26 ist an einem Haltearm 29 gehalten, der beispielsweise höhenverstellbar an einem Bedienungsautomaten gehalten ist. So lässt sich der Stellzylinder 26 oberhalb einer Mehrzahl von Aufspulmaschinen führen, um dann bei Bedarf der jeweiligen Aufspulmaschine zugeführt zu werden.
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Die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine stellen nur einzelne konstruktive Lösungen des erfinderischen Gedankens dar. Grundsätzlich erfasst die Erfindung alle Aufspulmaschinen, bei welchem die ansonsten üblichen Antriebe zur Verstellung der Kopffadenführer durch mobile externe Antriebsmittel ersetzt werden. Insoweit sind alle transportablen Antriebsmittel geeignet, um mit Führungsmitteln zur Bewegung von Kopffadenführern zeitweise zu verbinden. So lässt sich ein mobiles Antriebsmittel für eine Vielzahl von Aufspulmaschinen nutzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2016/180679 A1 [0002]
- DE 102013000824 A1 [0005]
- WO 2019/001948 A1 [0034]