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Spulmaschine mit Fadenanlegehilfe Die Erfindung betrifft eine Spulmaschine
zum Aufwickeln eines Fadens oder mehrerer Fäden nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 dieser Anmeldung.
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Es ist bereits bekannt, Spulmaschinen mit Fadenanlegeeinrichtungen
auszustatten, insbesondere solche Spulmaschinen, die dazu bestimmt sind, kontinuierlich
und mit hoher Geschwindigkeit angelieferte Fäden aufzuwickeln. Fadengeschwindigkeiten
von mehreren tausend Metern/min sind beim Spinnen synthetischer Fäden sowie bei
Fadenverstreckvorgängen in modernen Textilbetrieben üblich. Ohne Fadenanlegehilfen
ergeben sich bei derartig hohen Fadengeschwindigkeiten erhebliche Schwierigkeiten
für das Bedienungspersonal.
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Nach DT-Gm 1 913 238 ist eine Aufwickelvorrichtung bekannt, zu der
eine Hilfsvorrichtung zum Anlegen zweier Fäden an zwei auf einer Spulspindel aufgesteckte
rohrförmige Wicklungsträger vorgeschlagen wird. Bei zwei der dort beschriebenen
Ausführungsbeispielen muß die Hilfseinrichtung zum Fadenanlegen bis zum Erfassen
der Fäden durch die Fadenfangrillen auf der Spulenhülse vom Bedienungspersonalgehalten
und geführt werden. Zusätzlich muß vom Bedienungspersonal die Saugpistole gehalten
werden1 in welche die Fäden bis zum Beginn des Wickelvorganges einlaufen. In der
vom Bedienungspersonal gehaltenen Hilfsvorrichtung zum Fadenanlegen ist ein Impulsformer
untergebracht, der durch das Erfassen der Fäden von den Fadenfangrillen und das
dadurch
bedingte Abreißen des Fadens zwischen der Fadenfangrille
und der Saugpistole einen Impuls drahtlos oder über Draht - - an einen in der Maschine
angeordneten Empfänger abgibt. Dieser Empfänger seinerseits bewirkt die Schwenkbewegung
des Hilfsfadenführers zur Bildung der Fadenreserve um eine zur Spulenachse senkrechte
Drehachse. Diese Einrichtung ist sebr umständlich und kostenaufwendig.
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Da, wie dort beschrieben, ggf. auch noch eine Einfädeleinrichtung
benutzt werden muß, dürfte eine Bedienungsperson allein nicht genügen, um diese
Hilfseinrichtungen zu handhaben. Dazu kommt noch der Nachteil, daß die Fäden von
Hand in axialer Richtung in die Fadenfangrillen geführt werden müssen.
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Bei einem anderen Ausführungsbeispiel wird die tragbare Hilfseinrichtung
in eine an der betreffenden Spulstelle vorgesehenen Halterung eingesteckt, die Fäden
von Hand in die Hilfsfadenführer zur Bildung der Fadenreserve eingefädelt und ggf.
unter Verwendung einer Einfadeleinrichtung zwischen der Changiereinrichtung und
der Antriebswalze für die Spule hindurchgeführt und in Fadenführerschlitze der Hilfseinrichtung
zum Fadenanlegen eingelegt. Von Hand wird nun die Schwenkbewegung um eine zur Spulenachse
senkrechte Drehachse des Hilfsfadenführers zur Bildung der Fadenreserve ausgelöst.
Bei dem dort beschriebenen Ausführungsbeispiel dient die Schwenkbewegung Jedoch
nur zu einem Teil der Bildung der Fadenreserve. Ein erster unbestimmt langer Teil
der Schwenkbewegung dient dazu, die um die Antriebswalze herumgeführten Fäden axial
in die Fadenfangrillen zu bewegen. Ein Nachteil dieser Einrichtung besteht darin,
daß der Zeitpunkt, zu dem die Fäden von den Fadenfangrillen erfaßt werden, unbestimmt
ist, und damit die Länge der gebildeten Fadenreserven von Spule zu Spule sehr unterschiedlich
sein kann. Außerdem erfordert das Einfädeln und Hindurchführen der Fäden zwischen
der Changiervorrichtung und der Antriebswalze äußerste Sorgfalt durch das Bedienungspersonal,
um ein Zerreißen der Fäden schon vor ihrem Anlegen zu verhindern. Der Fadenanlegevorgang
wird dadurch unerwünscht zeitaufwendig.
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Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
Spulmaschinen mit einer Einrichtung auszustatten, die den anzulegenden Faden selbsttätig
mit dem angetriebenen Wickelträger und der Fadenfangeinrichtung derart in Wirkverbindung
bringt, daß der Faden unabhängig von der Geschicklichkeit des Bedienungspersonals
erfaßt und die Spulenbildung begonnen wird. Insbesondere auch bei solchen Spulmaschinen,
denen der Faden mit hoher Geschwindigkeit z. B. von einer kontinuierlich arbeitenden
Spinndüse her zugeliefert wird, und bei solchen, deren Spulspindel gleichzeitig
mehrere Fäden aufwickeln kann, soll die Einrichtung ein schnelles und zuverlässiges
Fadenanlegen in Einhandbedienung gewährleisten. Darüberhinaus soll - falls erwünscht
- eine Fadenreservewicklung und ggf. auch eine Abfallvicklung gebildet werden können.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Es ist nun einer einzelnen Bedienungsperson möglich, eine relativ große Zahl von
Aufwickelstellen zu überwachen und zu bedienen, da der Fadenanlegevorgang in kurzer
Zeit und mit großer Sicherheit abläuft. Die Bedienungsperson führt mit einer Hand
die Fadensaugpistole und hat die andere Hand ständig frei, um z.B. durch Betätigen
von Schaltknöpfen ggf. auftretenden Störungen sofort begegnen zu können. Die Zeit
zwischen dem Abziehen einer oder mehrerer voller Spulen und der Beendigung des Fadenanlegevorganges
wird dadurch erheblich verkürzt, wodurch der Verlust an Fadenmaterial - das während
dessen veiterhin anfällt - merklich vermindert wird.
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Die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Anspruch
2 eröffnet die Möglichkeit, it einen oder ehreren Hilfsfadenführern sowie zugehörigen
Antriebseinrichtungen vor Beginn des eigentlichen Spulvorganges eine Fadenreserve
su bilden. Mittels Zeitverzögerungs. gliedern in der Steuereinrichtung kann eine
Abfallwicklung völlig unterdrückt werden bzw. ihr Umfang kann zwischen einer Mindest-Windungszahl
und einer bestimibaren Höchst-Windungszahl festgelegt werden.
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Zinke vereinfachte Ausführungsform erreicht man durch die Ausbildung
der
Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4. Durch Einsparung von Steuer- und Antriebselementen
ist sie weniger kostenaufwendig, ohne dadurch an Funktionssicherheit einzubüßen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt.
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Es zeigen: Fig. 1 bis 4 Darstellungen mehrerer prinzipieller Anwendungsmöglichkeiten
für die erfindungsgemäße Vorrichtung, Fig. 5 die Vorderansicht auf eine Aufwickeleinrichtung,an
der die erfindungsgemäße Fadenanlegevorrichtung verwirklicht ist, Fig. 6 eine Seitenansicht
auf dieselbe Aufwickeleinrichtung, Fig. 7 einen Teilschnitt VII - VII nach Fig.
6, Fig. 8 den Schaltplan einer Steuereinrichtung, Fig. 9 einen Teilschnitt durch
erfindungswesentliche Teile eines weiteren Ausführungsbeispiels.
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In den Darstellungen gemäß den Fig. 1 bis 4 ist mit 1 allgemein eine
Changiereinrichtung bezeichnet, die als Schlitztrommel oder Nutwalze oder auch als
eine einen Changierfadenführer antreibende Kehrgewindewalze ausgebildet sein kann.
Mit 2 ist eine Spulspindel bezeichnet, auf der eine oder mehrere leere Spulenhülsen
- auch kurz "Leerhülsen't genannt - aufgesteckt sein können. Außer zylindrischen
Papphülsen
können auch andere gebräuchlichc Wickelträger wie beispielsweise
Scheibenspulen verwendet werden. Wesentlich für die Funktion der erfindungsgemäßen
Fadenanlegevorrichtung ist, daß entweder die Spulspindel oder die Wickelträger selbst
Einrichtungen zum selbsttätigen Einfangen und Festklemmen von Fäden bzw. Fadenenden
aufweisen. Derartige bekannte Fadenfangeinrichtungen sind z.B. Kerben in den Stirnscheiben
von Scheibenspulen oder Umfangsrillen mit keilförmigem Querschnitt in zylindrischen
oder konischen Hülsen aus Pappe oder Kunststoff. Die Drehrichtung der Spulspindel
2 bzw. des Wickelträgers ist durch einen nicht näher bezeichneten Pfeil angedeutet.
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Die Spulspindel bzw. die Wickelträger können direkt oder durch Friktion
an ihrem Umfang von einer Treibwalze angetrieben werden. Als > wesentlicher Bestandteil
der Fadenanlegevorric ng trägt der Fadenanlegearm 3 so viele offene Fadenführer
4 (z.B. Sauschwänze), wie Wickelträger auf die Spulspindel 2 aufgesteckt sind. Die
Spurlinie der Schwenkbewegung des Fadenanlegearmes 3 um den Drehpunkt bzw. um die
Drehachse 5 ist als strichliniierter Kreisbogenabschnitt 6 dargestellt. Ein Pfeil
auf dem Kreisbogenabschnitt 6 zeigt die Richtung der Schwenkbewegung beim Anlegen
des Fadens 7 bzw. der Fäden 7 an die auf der Spulspindel 2 aufgesteckten Leerhülsen.
Die Laufrichtung der Fäden 7 ist durch einen Pfeil auf dem Fadenlaufweg angedeutet.
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Die Fäden 7 werden kontinuierlich - z.B. von Spinndüsen kommend -angeliefert.
In der Zeitspanne zwischen dem Trennen der Fäden 7 von solchen von der Spulspindel
2 abzuziehenden vollen Spulen und dem Erfassen durch die Fadenfangeinrichtungen
(Fig. 6) der neu au fgest eckten Leerhülsen laufen die Fäden 7 in eine Fadensaugpistole
8. die mit einem Abfall faden - Sammelbehälter verbunden sein kann.
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In den Fig. 1 und 2 sind die Bewegungen von Spulspindel 2 und Fäden
7 in ihrem gemeinsamen Berührungspunkten entgegengerichtet.
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Dadurch ergibt sich, daß die Lage der Anlegeebene 9 (strichliniiert)
und
die Lage der Changierebene 10 (strichpunktiert), die sich nach dem Erfassen der
Fäden 7 durch die Fadenfangeinrichtung selbsttätig einstellt, voneinander abweichen
(der Fadenanlegevorgang wird weiter unten an Hand eines ausgeführten Vorrichtungsbeispiels
ii einzelnen erläutert).
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Beim Anlegen gemäß den Fig. 3 und 4 laufen die Fäden 7 und die Spulspindel
2 in ihren gemeinsamen Berührungspunkten in der gleichen Richtung. Dadurch ergibt
sich, daß hier Anlegeebene 9 und Changierebene 10 identisch sind. Über dip in den
Fig. 1 bis 4 sche£atisierten Anordnungen hinaus sind weitere bekannte Aufwickeleinrichtungen
denkbar, bei denen die erfindungsgemäße Fadenanlegevorrichtung angewendet werden
kann.
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Nach Fig. 5 ist im Maschinengestell 11 die als Spannfutter ausgebildete
Spulspindel 12 drehbar gelagert. Auf der Spulspindel 12 können mehrere, vorzugsweise
1 bis 4, Spulhülsen bzw. Leerhülsen 13 zur Aufnahme von Fäden 14 aufgesteckt sein.
Die Drehrichtung der Spulspindel 12 ist durch einen Pfeil 15 angedeutet.
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Ein Tragschlitten 16 ist in Nuten 17 des Haschinengestells 11 heb-bzw.
senkbar gleitend geführt. Zum Heben bzw. Senken des Tragachlittens 16 kann eine
z. B. pneumatisch betätigte Antriebseinrichtung vorgesehen sein, die jedoch - weil
nicht erfindungswesentlich - nicht dargestellt ist. Im Tragschlitten 16 sind die
Treibwalze 18, die Nutwalze 19 und die Kehrgewindewalze 20 drehbar gelagert. Die
Walzen 18, 19 und 20 können unabhängig voneinander angetrieben sein oder aber auch
über entsprechende Ubersetzungsgetriebe mit einem gemeinsamen Antrieb verbunden
sein. Die Treibwalze 18 steht mit der Leerhülse 13 bzw. mit der darauf aufgewickelten
Garnwicklung in Umfangsberührung1 um Spule und Spulspindel 12 anzutreiben. Die Nutwalze
19 kann eine oder mehrere Fadenführungsnuten über den bzw. die ganzen Hubbereiche
der zu bildenden Spulenwickel besitzen; sie kann aber auch lediglich
Changiernutabschnitte,
insbesondere für die Hubenden, aufweisen.
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Die Kehrgewindewalze 20 veist so viel in sich geschlossene Kehrgewinde
auf und treibt dexgesäß so viel Changierfadenführer 21 an, wie Fäden 14 auf Spulenhülsen
13 aufgewickelt werden sollen.
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Auf dem Tragschlitten 16 ist eine Einrichtung angeordnet, mit deren
Hilfe vor jeder zu spulenden Hauptwickelung eine Fadenreserve und ggf. auch eine
Abfallwicklung auf den Spulenhülsen gebildet werden können. Diese Einrichtung besteht
im wesentlichen aus einer Antriebseinrichtung, die als eine über die Leitung 22
mit Druckluft beaufschlagte Drehkolben-Z>linder-Einheit 23 ausgebildet.sein kann.
Anstelle der Drehkolben-Zylinder-Einheit 23 kinn auch jede andere gebräuchliche
und geeignete Antriebseinrichtung verwendet werden (s.
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Axialkolben in Schaltplan gesäß Fig. 8). An der Drehkolbenstange 24
sind so viele hakenförrige Hilfsfadenführer 25 angebracht, wie Fäden 14 aufgewickelt
werden sollen. Fadenablenkleisten 26 sorgen dafür, daß die von den ortsfesten Fadenführern
27 kommenden Fäden 14 nicht bereits vor Beginn des Hauptwickelvorganges in die selbsteinfädelnden
Changierfadenftihrer 21 gelangen.
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Die Fadenanlegeeinrichtung besteht ii wesentlichen aus dem Schwenkar
28, der radial an der Drehachse 29 befestigt ist, und aus den FadenanleSearm 30
(Fig. 6), der von Schwenkarm 28 getragen wird und parallel zur Achse der Spulspindel
12 liegt und so viele offene Fadenführer 31 aufweist, wie Fäden 14 von der Spulspindel
12 aufzuwickeln sind. Auf der Drehachse 29 ist eine Schaltscheibe 32 befestigt,
u deren bundartig abgesetzten Rand eine Schaltgabel 33 greift (deren oberes Ende
in Fig. 6 der besseren uebersicht wegen abgebrochen dargestellt ist), die ihrerseits
über einen Schaltarm 34 lit einer Kolbenstange 35 verbunden ist. Die Kolbenstange
35 ist Teil einer Zylinder-Kolben-Einheit 36, die als Antriebseinrichtung für die
Axialbewegung des Fadenanlegearoes 30 dient (s. Fig. 6,7 und 8). Die Zylinder-Kolben-Einheit36
und Antriebseinrichtungen für
die Schwenkbewegung des Fadenanlegearmev
30 sind in bzw. an einem Gehäuse 37, 43 angeordnet, das seinerseits am Tragschlitten
16 befestigt ist. (Diese Einrichtungen sind an Hand der Zeichnung gemäß Fig. 7 weiter
unten näher erläutert.) Die Fadenabsaugpistole ist mit 39 bezeichnet.
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Die Seitenansicht gemäß Fig. 6 zeigt im wesentlichen die gleichen
Bauelemente wie Fig. 5. Darüberhinaus sind in Fig. 6 noch folgende weitere Einzelheiten
dargestellt: Die als Schlitz ausgebildete Längsführung 40 für die Changierfadenführer
21 und 21', die Fadenführungsnutabschnitte 41 und 41' an den Hubumkehrenden für
die Fadenchangierung und die Fadenfangrillen 42 und 42' in den noch leeren Spulenhülsen
13 und 13'.
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Der in Fig. 7 dargestellte Schnitt zeigt im wesentlichen die Antriebseinrithtungen
für den Fadenanlegearm 28, 30. Neben der Zylinder-Kõlben-Einheit 35, 36 für den
axialen Antrieb des Fadenanlegearmes 28, 30 nimmt das Gehäuse 37 Antriebselemente
für die Schwenkbewegung des Fadenanlegearmes 28, 30 auf. Am Gehäuse 37 ist die Zylinder-Kolben-Einheit
43 mit den Druckluftzuführanschlüssen 44 und 45 angeordnet.
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Die Kolben stange 46 trägt in ihrer axialen Verlängerung eine Zahnstange
47, die mit einem Zahnrad 48 in Eingriff steht. Das Zahnrad 48 sitzt fest auf der
Drehachse 29, an welcher (Fig. 5 und 6) der Fadenanlegearm 28, 30 befestigt ist.
Die Axialbewegung der Kolbenstange 46 wird über die Zahnstange 47 und das Zahnrad
48 in die Schwenkbewegung für den Fadenanlegearm 30 umgewandelt. Die Druckluftanschlüsse
für die Zylinder-Kolben-Einheit 35, 36 sind der besseren Ubersicht wegen nicht dargestellt.
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Der Schaltplan nach Fig. 8 gibt die pneumatische Steuereinrichtung
für die Zylinder-Kolben-Einheiten 23, 43 und 36 wieder. Die Zylinder-Kolben-Einheit
23, die hier im Gegensatz zu ihrer Darstellung in Fig.5 als Axial-Kolben-Einheit
ausgebildet ist, bewirkt das Einschwenken
der Hilfsfaden führ er
25 aus ihrer Ruheposition in die Changierebene und zurück. Die Zylinder-Kolben-Einheit
36 verschiebt die Drehachse 29 über die Kolbenstange 35, den Schaltarm 34, die Schaltgabel
33 und die Schaltscheibe 32 in axialer Richtung, einmal zur Ausführung des Arbeitshubes
des an ihr befestigten Fadenanlegearmes 30 und zum anderen zur Rückführung des Fadenanlegearmes
30 in seine Bereitschaftsstellung. Dazu ist die Schaltscheibe 32 fest auf der Drehachse
29 -d.h. in Bezug auf die Drehachse 29 unverschiebbar und undrehbar - angeordnet.
Das ebenso auf der Drehachse 29 fest angeordnete Zahnrad 48 (im Schaltplan gemäß
Fig. 8 zweimal, nämlich: einmal in Zuordnung zur Zylinder-Kolben-Einheit 36 und
zum anderen in Zuordnung zur Zylinder-Kolben-Einheit 43 dargestellt) ist so breit
gewählt, daß seine Verzahnung unabhängig von der axialen Stellung der Drehachse
29 ununterbrochen mit der Zahnstange 47 in Eingriff steht. In der der Zylinder-Kolben-Einheit
43 zugeordneten Darstellung (Schaltplan nach Fig. 8) der Drehachse 29 und des Schwenkarmes
28 ist der Fadenanlegearm 28, 30 hinsichtlich seiner Schwenkbewegung in Ruheposition
gezeichnet, wobei er am Anschlag 49 anliegt. In dieser - von der Schwenkbewegung
her betrachteten - Ruhelage führt er jedoch die Axialbewegung durch, mit der die
Fäden in die Fadenfangrillen 42 bzw. 42' (Fig. 6) geführt werden.
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Wesentliche Elemente der Steuereinrichtungen sind das JA-Element 50,
das durch Betätigung eines Endschalters 51 über Anschluß Q1 mit der Druckluftquelle
verbunden wird, zwei Impulsformer 52 und 53, deren Impulsdauer einstellbar ist sowie
Signalspeicher 55 und Zeitschalter 66 und 67. Durch Betätigen des Tastschalters
54 kann der Signalspeicher 55 über Anschluß Q2 mit der Druckluftwelle verbunden
und somit am Eingang 56 mit Signal beaufschlagt werden. Der zweite Signaleingang
des Speichers 55 ist mit 57, die Ausgänge sind mit 58 und 59 bezeichnet.
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Die Leitungsabzweigung zwischen dem Ausgang 58 des Speichers 55 und
dem Impulsformer -93 ist mit 60 bezeichnet. Weitere Steuerelemente sind das NICET-Element
61 sowie die beiden UND-Elemente 62 und 63.
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Die Leitungsverzweigung hinter dem Impulsformer 53 ist mit 64 bezeichnet.
Zwischen der Leitungsverzweigung 60 und dem Druckluftanschluß 44 der Zylinder-Kolben-Einheit
43 ist eine Drossel 65 in die Druckluftleitung eingebaut. Die vom Impulsgeber 53
ausgehenden Impulse werden über die Zeitschalter 66 und 67 an die Zjlinder-Kolben-Einheit
23 und an die Zylinder-Kolben-Einheit 36 nach bestimmten, an den Zeitschaltern einstellbaren
Verzögerungszeiten weitergegeben. Die Verzögerungszeiten sind hier eo gewählt, daß
die von der Zylinder-Kolben-Einheit 23 bewirkte Schwenkbewegung der Hilfsfadenführer
25 bzw. 25' (Fig. 6) erst nach Beendigung der von der Zylinder-Kolben-Einheit 36
ausgelösten Axialbewegung zum Einführen der Fäden 14 in die Fadenfangrille 42 bzw.
42' beendet ist. Zwischen dem Zeitschalter 66 und der Zylinder-Kolben-Einheit 23
ist ein Drosselelement 68 in die Druckluftleitung eingebaut. Durch eine bestimmte
Einstellung der Drosseln 65 bzw. 68 werden die Geschwindigkeiten der zugehörigen
Kolben bestimmt.
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Vor Beginn eines neuen Spulvorganges ist der Tragschlitten 16 derart
in seine Ruhestellung nach oben gefahren, daß das Auswechseln der vollen Spule gegen
leere Spulenhülsen 13 unbehindert vorgenommen werden kann. In dieser Ausgangsstellung
ist die bereits laufende Treibwalze 78 außer Berührung mit den Leerhülsen 13 und
der Fadenanlegearm 30 liegt in seiner Ruhestellung, die in Fig. 5 strichliniiert
dargestellt ist; hinsichtlich seiner axialen Lage befindet sich der Fadenanlegears
30 in der Endstellung seines Arbeitshubes. Mit Arbeitshub ist die Bewegung des Fadenanlegearmes
30 bezeichnet, bei der die Fäden in axialer Richtung der Spulen auf die Fadenfangrillen
zu bzw. in diese hineingeschoben werden. Die Zylinder-Kolben-Einheit 36, die diesen
Arbeitshub bewirkt, ist bei Ruhestellung des Fadenanlegearmes 28, 30 beidseitig
des Kolbens entlüftet, wohingegen die Zylinder-Kolben-Einheit 43 einseitig derart
mit Druckluft beaufschlagt ist, daß der Fadenanlegearm 30 in seiner Ruheposition
(in Fig. 5 strichliniiert dargestellt) gehalten wird Die Hilfsfadenführer 25, 25'
befinden sich in ihrer Ruhelage, die in Fig. 5 strichliniiert angedeutet
ist.
Die Z>linder-Kolben-Einheit 23 zur Betätigung der Hilfsfadenführer 25 btw. 25'
ist beidseitig entlüftet. Die beispielsweise von Spinndüsen kommenden Fäden 14 und
14' sind durch die ortsfesten Fadenführer 27 und 27' (Fig. 5 und 6) geführt und
laufen in die Fadenabsaugpistole 39, von der sie in einen Abfall-Eamelbehälter gefördert
werden.
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Zu Beginn eines neuen Spulrorganges wird der Tragschlitten 16 abgesenkt.
Kurz vor bzw. bei Erreichen seiner Arbeitsposition - das ist die Stellung, bei der
die Treibwalze 78 mit den leeren Spulenhülsen 13 bzw. 13' in Antriebskontakt steht
- betätigt der Tragschlitten 16 einen nur in Fig. 8 schematisch dargestellten Endschalter
51. Der Impulsformer 52 wird angeregt,einen Impuls abzugeben, durch den einmal die
Zylinder-Kolben-Einheit 36 über den Anschluß 69 dahingehend mit Druckluft beaufschlagt
wird, daß der Fadenanlegearm 30 axial in seine Anfangsstellung für den Arbeitshub
bewegt wird, und zum anderen die Zylinder-Kolben-Einheit 23 über die Leitung 22
derart mit Druckluft beaufschlagt wird, daß die Hilfsfadenführer 25 bzw. 25' in
die Changierebene eingeschwenkt werden (in Fig. 5 und 6 in voll ausgezogenen Linien
dargestellt).
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Außerdem wird im Speicher 55 der über den Eingang 57 ankommende Impuls
gespeichert,und ein Signal über den Anschluß Q3 und den Ausgang 59 an das UND-Element
62 geleitet.
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Die Treibwalze 18 ist inzwischen in Antriebskontakt mit den Leerhülsen
13 und 13' gelangt und der durch Voreinstellung zeitlich begrenzte Impuls des Impulsgebers
52 fällt nun ab. Dadurch bekommt der zweite Eingang am UND-Gatter 62 Druckluft vom
Anschluß Q4 über das NICHT-Element 61; das Gatter schaltet durch und beaufschlagt
über den Anschluß 45 die Zylinder-Kolben-Einheit 43 in der Weise mit Druckluft,
daß die Kolbenstange 46 über die Zahnstange 47 und das Zahnrad 48 die Drehachse
29 in Uhrzeigersinn dreht, wodurch der an der Drehachse 29 befestigte Fadenanlegearn
28, 30 in seine Bereitschaftstellung geschwenkt wird (Fig. 5 und 6, voll ausgezogene
Linien). Die Zylinder-
Kolben-Einheiten 36 und 23 sind über die
Anschlüsse 69 bzw. 22 wieder entlüftet worden. Nachdem die von den ortsfesten Fadenführern
27 und 27' kommenden und an den rechten Ablaufkanten der Hilfsführer 25 und 25'
anliegenden Fäden 14 und 14' in die offenen Fadenführer 31 und 31' eingefädelt sind,
wie in den Fig. 5 und 6 durch strichpunktierte Linien dargestellt ist, wird der
nur im Schaltplan nach Fig. 8 gezeigte Tastschalter 54 vom Bedienungspersonal betätigt.
Dadurch wird der Speicher 55 über den Eingang 56 gesetzt und Druckluft geht gleichzeitig
zum Impulsformer 53 sowie von der Abzweigung 60 über die Drossel 65 und den Anschluß
44 in die Zylinder-Kolben-Einheit 43. Der Kolben dieser Einheit bewegt die Kolbenstange
46 und damit die Zahnstange 47 derartig, daß das Zahnrad 48 die Drehachse 29 gegen
den Uhrzeigersinn solange schwenkt, bis der an der Drehachse 29 befestigte Fadenanlegearm
28, 30 am Anschlag 49 anliegt. Hierbei werden die durch die Fadenführerösen 31 und
431' geführten Fäden 14 und 14' mitgenommen und gemäß der strichliniierten Linie
in Fig. 5 zwischen den Hauptwicklungsbereichen der Spulenhülsen 13 und 13' (Fig.
6, strichpunktierte Linien) und den Fadenfangrillen 42 und 42' mit dem Umfang der
Leerhülsen 13 und 13' in Berührung gebracht. Gleichzeitig mit der Beaufschlagung
der Zylinder-Kolben-Einheit 43 über den Anschluß 44 wurde der Zylinder auf der anderen
Kolbenseite über den Anschluß 45 und das UND-Element 63 entlüftet, da hier der zweite
Eingang Signal bekam.
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Das die Schwenkbewegung des Fadenanlegearmes 28, 30 auslösende Signal
regte den Impulsformer 53 an, einen Impuls über die Abzweigung 64 an die Zeitschalter
66 und 67 zu geben. Aufgrund der bereits weiter oben erwähnten unterschiedlichen
Verzögerungszeiteinstellungen an den Zeitschaltern 66 und 67 wird zunächst die Zylinder-Kolben-Einheit
36 über den Anschluß 71 mit Druckluft beaufschlagt, so daß der an der Drehachse
29 befestigte Fadenanlegearm 28, 30 von der Kolbenstange 35 über den Schaltarm 34,
die Schaltgabel 33 und die Schaltscheibe 32 axial verschoben wird. Hierdurch werden
die von den Fadenführern 31 und 31' mitgenommenen Fäden 14 und 14' in die Fadenfangrillen
42 und
42' geschoben (Fig. 6), von diesen erfaßt und zwischen den
Fadenfangrillen und der Fadenabsaugpistole 39 zerrissen. Auf den Leerhülsen t3 und
13' beginnt jetzt ggf. die Bildung von Abfallwicklungen bis infolge der Beaufschlagung
der Zylinder-Kolben-Einheit 23 mit Druckluft über den Anschluß 72 die Hilfsfadenführer
25 und 25' aus der Changierebene herausgeschwenkt werden. Ob eine Abfallwicklung
und -wenn Ja - wieviel Fadenwindungen sie haben soll, kann ganz nach Belieben durch
eine entsprechende Voreinstellung des Unterschiedes der Verzögerungsschaltzeiten
an den Zeitschaltern 66 und 67 festgelegt werden.
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Die von den ortsfesten Fadenführern 27 und 27' kommenden und seitlich
an den Hilfsfadenführern 25 und 25' anliegenden Fäden 14 und 14' gleiten nun während
der Schwenkbewegung der Hilfsfadenführer an deren Ablaufkante entlang bis sie von
den freien Enden der Hilfsfadenführer abgleiten und aufgrund ihrer Fadenspannung
in den Changierbereich der Changierfadenführer 21 und 21' gelangen. Bis sich die
Fäden 14 und 14' in die Changierfadenführer 21 und 21' selbsttätig einfädeln, werden
mehrere Fadenwindungen als Fadenreserve auf die Spulenhülse gelegt.
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Infolge der gewindeabschnittartigen Ausbildung der Hilfsfadenführer
25 und 25' liegen die einzelnen Fadenreservewindungen optisch eindeutig getrennt
nebeneinander, so daß beim späteren Anknüpfen an eine Nachfolgespule das Fadenende
leicht gefunden werden kann. Die Hilfsfadenführer 25 und 25' schwenken bis in ihre
Ruheposition, die in Fig. 5 strichliniiert angedeutet ist. Sie können dort an einem
nicht dargestellten Anschlag anliegen. Sobald der vom Impulsgeber 53 ausgehende
Impuls aufgrund seiner eingestellten, zeitlichen Begrenzung abläuft, werden die
Zylinder-Kolben-Einheiten 23 und 36 selbsttätig über den Impulsgeber 53 entlüftet.
Die Kolben aller Zylinder-Kolben-Einheiten und aller Schaltelemente der Steuereinrichtung
verbleiben bis zum Ende des gerade begonnenen Spulvorganges in ihrer Jetzt eingenommenen
Stellung.
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Das Ausführungsbeispiel nich Fig. 9 unterscheidet sich gegenüber dem
nach
den Fig. 5 bis 8 im wesentlichen dadurch, daß die Zylinder-Kolben-Einheit 43 (in
Fig. 7, nicht aber in Fig. 9 dargestellt) als einzige Antriebseinrichtung für die
Bewegungen des Fadenanlegearmes 28, 30 dient. Die in der Ausführung nach den Fig.
5 bis 8 verwendete Zylinder-Kolben-Einheit 36 erübrigt sich.
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Eine Drehachse 80 (vergleichbar mit der Drehachse 29 in dem vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiel) trägt den Fadenanlegearm 28, 30. Das fest auf der Drehachse
80 sitzende Zahnrad 48 wird über die Zahnstange 47 (vgl. Fig. 7) von der Kolben-Zylinder-Einheit
43 in einem begrenzten Drehwinkel drehbar angetrieben. In die Drehachse 80 ist ein
Führungsstift 81 unlösbar und radial eingelassen.
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Das Gehäuse 82 weist eine Lagerbuchse 83 auf, in der die Drehachse
80 drehbar und axial verschiebbar gelagert ist. Der Führungsstift 81 greift in einen
kurvenförmigen Führungsschlitz 84 ein, der in die Wand der Lagerbuchse 83 eingearbeitet
ist. Anstelle des Führungsschlitzes 84 kann eine ebenso geformte Führungsnut vorgesehen
sein. Führungsschlitz oder Führungsnut 84 kann die Kurvenform eines Gewindeabschnittes
bzw. eines Steilgewindeabschnittes aufweisen.
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Bei ihrer Drehung durch die in Fig. 9 nicht dargestellte Antriebseinrichtung
(Zylinder-Kolben-Einheit 43 in Fig. 7), über die Zahnstange 47 und das Zahnrad 48
führt die Drehachse 80 infolge der Zwangsführung des Stiftes 81 in der Führungskurve
84 die notwendige Axialbewegung aus, um die anzulegenden Fäden in den Bereich der
Fadenfangeinrichtung zu bringen. Im übrigen verläuft der Fadenanlegevorgang wie
vorbeschrieben.
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Außer der eigenen Antriebseinrichtung für die Axialbewegung (Zylinder-Kolben-Einheit
36) fallen in der Steuereinrichtung das JA-Element 5Q, der Impulsformer 52, das
NICHT-Element 61, die UND-Elemente 62 und 63 sowie der eine Zeitschalter 67 fort.