DE4316566C2 - Verfahren zum Anlegen eines Fadens an eine Spulhülse - Google Patents
Verfahren zum Anlegen eines Fadens an eine SpulhülseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Ein solches Verfahren ist bekannt durch die
DE 25 26 768 A1 (Bag. 946). Bei dem bekannten Verfahren wird der
kontinuierlich anlaufende Faden dadurch an eine Leerhülse ange
legt, daß der von einer Absaugpistole abgezogene Faden um die
Leerhülse herumgeführt wird und die Leerhülse teilweise um
schlingt. Bei dieser Umschlingung ist die Bewegungsrichtung des
Fadens der Bewegungsrichtung der Leerhülse in dem umschlungenen
Bereich entgegengerichtet.
Es ist durch die DE 39 23 305 A1 (Bag. 1650) sowie die
EP 0 374 536 A2 (EP-1670) bekannt, den Faden zum Anlegen derart
um die Spulspindel mit der darauf aufgespannten Leerhülse zu
führen, daß die Leerhülse in dem vom Faden umschlungenen Bereich
sowie der Faden dieselbe Bewegungsrichtung haben. Durch diese
Anlegverfahren werden Spannungsschwankungen beim Anlegen, die zu
Störungen des Aufspulprozesses, insbesondere zu Wicklern an den
vorgeschalteten Walzen und Galetten führen, vermieden (Gleich
lauffangen).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren
nach dem Oberbegriff ohne konstruktive Änderungen so auszuge
stalten, daß es für das sog. Gleichlauffangen geeignet ist.
Die Lösung ergibt sich aus dem Kennzeichen des Anspruchs 1.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 und 2: die Vorderansicht der Aufspulmaschine in zwei Phasen des
Fadenanlegvorgangs;
Fig. 3: eine Seitenansicht der Aufspulmaschine;
Fig. 4: einen Axialschnitt (Detail) zur Darstellung der Chan
giernuten und der Führungsnut;
Fig. 5: die Ansicht einer Spulhülse.
Nach den Fig. 1, 2 und 3 ist im Maschinengestell 11 die als
Spannfutter ausgebildete Spulspindel 12 drehbar gelagert. Auf der
Spulspindel 12 können mehrere Spulhülsen bzw. Leerhülsen 13 zur
Aufnahme von Fäden 14 aufgesteckt sein. Die Drehrichtung der
Spulspindel 12 ist durch einen Pfeil 15 angedeutet (Uhrzeiger
sinn).
Ein Tragschlitten 16 ist in Nuten 17 des Maschinengestells 11
heb- bzw. senkbar gleitend geführt. Zum Heben bzw. Senken des
Tragschlittens kann eine pneumatisch betätigte Antriebseinrich
tung vorgesehen sein. Diese Antriebseinrichtung ist hier nicht
dargestellt. Im Tragschlitten 16 sind die Treibwalze 18, die
Nutwalze 19 und die Kehrgewindewalze 20 drehbar gelagert. Die
Walzen 18, 19 und 20 können unabhängig voneinander angetrieben
werden oder aber über entsprechende Übersetzungsgetriebe mit
einem gemeinsamen Antrieb verbunden sein. Die Treibwalze 18
steht mit der Leerhülse 13 bzw. mit der darauf aufgewickelten
Spule in Umfangsberührung, um Spule und Spulspindel 12 anzutrei
ben. Die Nutwalze 19 weist Fadenführungsnuten auf, die sich
jeweils über einen Hubbereich der zu bildenden Spule erstrecken.
Die Kehrgewindewelle 20 weist für jeden Hubbereich ein in sich
geschlossenes Kehrgewinde auf und treibt für jeden Hubbereich
einen Changierfadenführer 21 an.
Auf dem Tragschlitten 16 ist eine Einrichtung angeordnet, mit
deren Hilfe seitlich von der Spule eine Fadenreserve und ggf.
auch eine Abfallwicklung auf der Spulhülse gebildet werden kann
(Fadenreservefadenführer). Diese Einrichtung besteht hier im
wesentlichen aus einer Drehkolben-Zylinder-Einheit 23, die über
Leitung 22 mit Druckluft beaufschlagt wird. An der Drehkolben
stange 24 ist für jeden Changierhub ein hakenförmiger Hilfs
fadenführer 25 angebracht. Eine Fadenablenkleiste 26 sorgt
dafür, daß der von dem ortsfesten Fadenführer 27 kommende Faden
14 vor Beginn der Spulreise an den selbst einfädelnden Changier
fadenführern 21 vorbeiläuft.
Die Fadenanlegeinrichtung besteht ferner aus dem Schwenkarm 28,
der einseitig an der Schwenkachse 29 befestigt ist und der an
seinem freien Ende einen Fadenanlegarm 30 trägt. Der Fadenanle
garm 30 liegt parallel zur Spulspindel 12 und trägt für jeden
Changierbereich einen offenen Fadenführer 31. Der Schwenkarm 28
wird durch Antriebsmotor 36 in dem Antriebsgehäuse 37 in einer
Normalebene verschwenkt. Eine von Hand geführte Fadenabsaugpi
stole ist mit 39 bezeichnet.
Aus Fig. 3 ergibt sich darüber hinaus folgendes: Die Changierfa
denführer 21 werden in einer Längsführung 40 geradgeführt. Jede
Spule, die auf der Leerhülse 13 gebildet wird, hat eine Länge,
die im wesentlichen dem größten Abstand zwischen den Fadenfüh
rungsnuten 41 entspricht (Hubbereich, Changierbereich). Außer
halb des Changierbereichs besitzt die Nutwalze 19 an einer Seite
jeden Hubbereiches eine Sperrnut 32. Die Ausbildung dieser
Sperrnut, die in einer einzigen Normalebene in die Oberfläche
der Nutwalze eingestochen ist, ist in Fig. 4 dargestellt. Die
Normalebene befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft des
Umkehrpunktes 33 der Fadenführungsnut 41. Die dem Umkehrpunkt
zugewandte Flanke der Sperrnut 32 ist steil, im wesentlichen 90°
zur Mantellinie. Die gegenüberliegende, von der Fadenführungsnut
41 abgewandte Flanke der Sperrnut 32 läuft unter einem spitzen
Winkel zur Mantellinie der Nutwalze 19.
Im folgenden wird der Vorgang des Fadenanlegens beschrieben:
Wenn auf der Aufspulmaschine eine Spule vollgewickelt ist, so
wird der Tragschlitten 16 nach oben gefahren. Es entsteht da
durch ein Abstand zwischen der Spulspindel 12 und der Treibwalze
bzw. Kontaktwalze 18. Der ständig anlaufende Faden 14 wird
nunmehr von der vollen Spule abgetrennt und in einer Absaugpi
stole 39 gefangen und ständig abgeführt. Nunmehr kann die volle
Spule von der Spulspindel 12 abgenommen werden. Sodann wird eine
Leerhülse 13 auf die Spulspindel 12 geklemmt. Bis hierher befin
det sich die Absaugpistole 39 - bezogen auf die gemeinsame
Axialebene von Spulspindel und Kontaktwalze 18 - auf derjenigen
Seite, auf welcher auch die Nutwalze liegt. Nunmehr wird die
Absaugpistole 39 durch den Zwischenraum zwischen Kontaktwalze 18
und Spulspindel 12 mit Leerhülse 13, also durch die gemeinsame
Axialebene auf die von der Nutwalze 19 abgewandte Seite geführt.
Dabei wird der Faden in den hakenförmigen Hilfsfadenführer 25
(Fadenreservefadenführer) sowie in die Sperrnut 32 (Fig. 3, Fig.
4) und sodann in den Anlegfadenführer 31 eingelegt. Sowohl der
Fadenführer 25 als auch die Sperrnut 32 als auch der Fangschlitz
42 der Spulhülse liegen in einer gemeinsamen Normalebene, bezo
gen auf die Spulspindel 12 und die anderen angetriebenen Walzen.
Diese Normalebene ist in dieser Anmeldung als Fangebene bezeich
net. Der Anlegfadenführer 31 liegt - in Achsrichtung gesehen -
seitlich neben der Fangebene, und zwar auf der Seite der Fang
ebene, welche dem Changierbereich zugewandt ist.
Dieser Zustand ist in Fig. 1 dargestellt. Nunmehr wird der
Tragschlitten 16 abgesenkt, bis die Kontaktwalze 18 die Leerhül
se 13 auf Spulspindel 12 berührt. Sodann wird der Fadenführer 31
durch Verschwenken des Anlegarmes 28 auf der von der Kontaktwal
ze 18 abgewandten Seite um die Spulspindel 12 herumgeführt. Er
wird dadurch aus seiner Einfädelposition, die in Fig. 1 (und in
Fig. 2 gestrichelt) gezeigt ist, in seine Anlegposition, die in
Fig. 2 gezeigt ist, gebracht. Durch diese Bewegung umschlingt
der Faden die Leerhülse 13 mit einem großen Umschlingungswinkel,
der hier mehr als 180° beträgt. Die Leerhülse besitzt nun - wie
gesagt und wie in Fig. 3 zu sehen ist - auf ihrem Umfang einen
Anlegschlitz 42. Dieser Anlegschlitz 42 liegt in derselben
Fangebene wie der Fadenführer 25 und die Sperrnut 32. Der Fang
schlitz ist ausgebildet, wie dies in der DE-OS 39 23 305
(Bag. 1650) gezeigt ist. Eine Spulhülse mit einem derartigen
Fangschlitz ist in Fig. 5A, B noch einmal gezeigt. Die Beson
derheit des Fangschlitzes besteht darin, daß der Fangschlitz aus
einem Einfallstück 44 und einem Klemmstück 45 besteht. Das
Einfallstück ist in Drehrichtung vorne. Es ist so breit, daß der
Faden ohne weiteres in das Einfallstück hineinfällt, wenn der
Faden die Hülse in der Normalebene des Fangschlitzes umschlingt.
Im Grenzbereich zwischen dem Einfallstück und dem Klemmstück
befinden sich eine oder mehrere Fadenfallen 43. Diese Fadenfal
len sind vorzugsweise als pfeilförmige Einschnitte in eine
Seitenflanke des Fangschlitzes ausgeführt. Hier wird vorzugs
weise diejenige Seitenflanke gewählt, die dem Changierhub zu
gewandt ist. Es sind auch andere Arten der Fadenfallen möglich.
Die hier beschriebene hat sich hier jedoch bewährt und ermög
licht einen störungsfreien Betrieb.
Wegen weiterer Einzelheiten wird auf die DE-OS 39 23 305 Bezug
genommen. Der Faden läuft nun durch den Fadenreservefadenführer
25, die Sperrnut 32 und den Fangschlitz 42 in der Fangebene.
Dabei fällt der Faden in das Einfallstück 44. Durch den Anlegfa
denführer 31 wird der Faden seitlich über die Seitenflanke des
Fangschlitzes gezogen, da auch der Fadenführer 31 seitlich des
neben der Fangebene liegt, und zwar vorzugsweise auf derjenigen
Seite, die dem Changierhub zugewandt ist. Dadurch läuft der
Faden über diejenige Seitenflanke aus den Fangschlitz heraus, in
der die Fadenfallen 43 eingearbeitet sind. Dabei gewährleistet
die Sperrnut, daß der Faden die Nutwalze 19 jedenfalls in der
Fangebene verläßt und durch den seitlichen Versatz des Faden
führers 31 nicht vorzeitig in den Hubbereich des Nutenzuges 41
gelangen kann.
Die Fadenfallen 43 verhindern, daß der Faden den Fangschlitz
verläßt. Vielmehr wird der Faden auf dem Grund des Fangschlitzes
festgehalten. Daher gelangt der Faden nun in das Klemmstück 45
des Fangschlitzes. Durch die große Umschlingung und die besonde
re Ausbildung des engen Klemmstücks des Fangschlitzes wird der
Faden in dem Fangschlitz gefangen und von der Leerhülse mit
genommen. Er reißt sodann zwischen Leerhülse und Absaugpistole
ab. Nunmehr wird der Fadenreservefadenführer 25 langsam ver
schwenkt. Dadurch gleitet der Faden, der eine Tendenz der Bewe
gung zur Changierhubmitte hat, an der zur Changierhubmitte
weisenden Gleitkante des Fadenführers 25 entlang und bildet
dabei die sog. Fadenreservewicklung. Der Faden 25 wird so lange
verschwenkt, bis er von der Gleitkante abfällt und von der
Changiernut 41 der Nutwalze 19 und von dem Changierfadenführer
21 ergriffen und über den Changierhub zu einer Fadenspule hin-
und herverlegt wird.
Claims (1)
1. Verfahren zum Anlegen eines mit konstanter Geschwindigkeit anlaufenden Fa
dens an eine Spulhülse, auf die der Faden zu einer Aufwickelspule aufgespult
wird,
- - wobei die Spulhülse (13) auf einer Spulspindel (12) aufgespannt ist und auf ihrem Umfang einen Fangschlitz (42) aufweist zum Fangen des Fa dens (14) in einer Normalebene (Fangebene), die seitlich vom Changier hub liegt;
- - die Oberfläche der Spulhülse (13) bzw. der auf der Spulhülse (13) gebil deten Aufwickelspule steht während des Aufspulens (Spulreise) in Um fangskontakt mit einer Kontaktwalze (18);
- - als Changiereinrichtung ist eine Nutwalze (19) vorgesehen, die eine endlo se Nut aufweist, die sich axial über den Changierhub erstreckt, wobei der Faden (14) die Nutwalze (19) mit einem Umschlingungswinkel zwischen 60 und 120° umschlingt;
- - durch Lagerung auf einer beweglichen Trageinrichtung (16) kann der Achsab stand zwischen der Spulspindel (12) einerseits und der Kontaktwalze (18) sowie der Changiereinrichtung andererseits im Laufe der Spulreise sowie zum Fadenanlegen vergrößert werden;
- - es ist eine Fadenanlegeeinrichtung zum Fadenanlegen vorgesehen, die einen Fadenreserveführer (25) und einen Anlegefadenführer (31) aufweist;
- - der Fadenreserveführer (25) liegt vor der Nutwalze (19) und führt den Fa den (14) in achsparalleler Richtung in den Bereich der Fangebene und durch den Bereich der Fangebene;
- - der Anlegefadenführer (31) ist aus einer Einfädelposition in eine Anlege position fahrbar, wobei die Einfädelposition auf der einen und die Anlege position auf der anderen Seite der gemeinsamen Axialebene von Spulspin del (12) und Kontaktwalze (18) liegen;
- - die Trageinrichtung (16) derart verfahren, daß zwischen der Spulspindel (12) und der darauf aufgespannten Spulhülse (13) einerseits und der Kontakt walze (18) andererseits ein Abstand besteht;
- - der Anlegefadenführer (31) befindet sich zunächst in seiner Einfädelposi tion, die auf derjenigen Seite der gemeinsamen Axialebene von Kontakt walze (18) und Spulspindel (12) liegt, die von der Nutwalze (19) abge wandt ist;
- - die Nutwalze (19) besitzt eine in der Fangebene umlaufende Sperrnut (32), welche eine zum Changierhub weisende steile Flanke aufweist;
- - der Faden (14) wird in einer Absaugpistole (39) gefangen und ständig ab geführt;
- - der Faden (14) wird durch Bewegung der Absaugpistole (39) außerhalb des Changierhubes durch den Fadenreserveführer (25), durch die Sperrnut (32), durch den Zwischenraum zwischen Spulspindel (12) und Kon taktwalze (18) und in den Anlegefadenführer (31) geführt;
- - die Trageinrichtung (16) wird derart verfahren, daß Spulhülse (13) und Kon taktwalze (18) in Umfangskontakt liegen;
- - der Anlegefadenführer (31) durchfährt nun in der Fangebene die gemein same Axialebene von Spulspindel (12) und Kontaktwalze (18) auf der von der Kontaktwalze (18) abgewandten Seite der Spulspindel (12) und ge langt in seine Anlegposition, die seitlich von der Fangebene, vorzugsweise auf der dem Changierhub zugewandten Seite liegt.
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DE (1) | DE4316566C2 (de) |
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