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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer Spinnmaschine zum Verdichten
eines Faserverbandes, mit einem eine erste Klemmstelle bildenden Ausgangswalzenpaar
eines Streckwerks, mit einer dem Ausgangswalzenpaar folgenden Verdichtungszone,
mit einem den Faserverband durch die Verdichtungszone transportierenden
luftdurchlässigen Transportband,
mit einer das Transportband führenden,
an einem Saugkanal angeordneten Gleitfläche, mit einem in der Nähe der ersten
Klemmstelle beginnenden, in der Gleitfläche angeordneten und vom Transportband
abgedeckten Saugschlitz sowie mit einer im Endbereich des Saugschlitzes
den Faserverband an einer zweiten Klemmstelle klemmenden Liefereinrichtung,
wobei die Gleitfläche
eine durch die beiden Klemmstellen definierte Ebene mit einer konvexen
Krümmung
und einer vorgegebenen Eintauchtiefe durchdringt.
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Wenn
einem verstreckten Faserverband in unmittelbarem Anschluss an das
Ausgangswalzenpaar eines Streckwerks ein Spinndrall erteilt wird, dann
entsteht an der Klemmstelle des Ausgangswalzenpaares ein so genanntes
Spinndreieck. Dies rührt daher,
dass der verstreckte Faserverband mit einer bestimmten Breite das
Ausgangswalzenpaar des Streckwerks verlässt und zu einem Faden relativ
kleinen Durchmessers zusammengedreht wird. Das Spinndreieck enthält Randfasern,
die nicht ordnungsgemäß in den
verdrehten Faden eingebunden werden und somit wenig oder nichts
zur Festigkeit des ersponnenen Fadens beitragen. Man ist daher in
jüngerer
Zeit dazu übergegangen,
dem Ausgangswalzenpaar des Streckwerks eine so genannte Verdichtungszone
nachzuordnen, die ihrerseits von einer Klemmstelle auslaufseitig
begrenzt wird. Erst danach wird dem Faden die Spinndrehung erteilt.
In der Verdichtungszone werden die Fasern gebündelt oder verdichtet, wodurch
der Faserverband beim Verlassen der letzten Klemmstelle so schmal
wird, dass auch das Spinndreieck nahezu verschwindet. Der ersponnene
Faden wird dann gleichmäßiger, fester
und weniger haarig.
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Eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art ist durch die
DE 102 18 843 A1 Stand
der Technik. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird angestrebt, die
Fasern im kritischen Bereich beim Verlassen des Ausgangswalzenpaares
des Streckwerks bis zum Transportband ausreichend zu führen. Zu
diesem Zwecke folgt die Gleitfläche
mit dem Saugschlitz in Bewegungsrichtung des Transportbandes in
einem Anfangsbereich zunächst
dem Umfang einer Oberwalze des Ausgangswalzenpaares, wonach die Gleitfläche mit
dem Saugschlitz mit einer ausgeprägten Krümmung um wenigstens 90° umgelenkt
wird. Es hat sich gezeigt, dass die genannten starken Änderungen
in den Transportrichtungen dem zu verdichtenden Faserverband eine
derart hohe Spannung auferlegen, dass in vielen Fällen die
Verdichtungswirkung beeinträchtigt
wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, bei einer Vorrichtung der
eingangs genannten Art bei moderaten Spannungen des Faserverbandes
eine möglichst
gute Verdichtungswirkung zu erzielen, damit der ersponnene Faden
eine möglichst
gute Qualität
erhält.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass die Krümmung
einen Radius von 15 bis 30 mm aufweist und dass die Eintauchtiefe
2 bis 5 mm beträgt.
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Die
genannten Bemessungsregeln stellen für eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art einen sehr guten Kompromiss dar, bei welchem einerseits
die Fasern zwischen dem Ausgangswalzenpaar des Streckwerks und dem
Transportband ausreichend gut geführt werden, zum anderen aber
die Spannung des zu verdichtenden Faserverbandes nicht zu groß wird.
Der Faserverband wird durch das Eintauchen der Gleitfläche in die
durch die beiden Klemmstellen definierte Ebene nur moderat umgelenkt.
Der zu verdichtende Faserverband verbleibt dadurch nicht in der
Verzugsebene des Streckwerks, sondern wird in verschiedenen Richtungen
etwas umgelenkt, und zwar entsprechend der Krümmung und der Eintauchtiefe
der Gleitfläche
in die genannte Ebene. Es entsteht dadurch bezüglich der Verzugsebene ein
relativ gemäßigter Höcker, der
offenbar eine gute Führung
und Pressung des Faserverbandes und dadurch eine gute Faserbündelung
bewirkt.
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Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Krümmung der Gleitfläche zur
zweiten Klemmstelle hin in eine Tangentialebene übergeht. Ferner ist es günstig, wenn
die Krümmung über die
gesamte Länge
des Saugschlitzes einen im Wesentlichen gleich bleibenden Radius
aufweist.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele.
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Es
zeigen:
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1 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht auf eine Vorrichtung nach der
Erfindung,
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2 eine
Ansicht in Richtung des Pfeiles II der 1 auf die
Verdichtungszone, wobei aus Darstellungsgründen einige Bauteile weggelassen
wurden,
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3 eine
Ansicht ähnlich 1 auf
eine andere Ausgestaltung der Erfindung.
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Von
einer Spinnmaschine, insbesondere einer Ringspinnmaschine, ist in
den 1 und 2 lediglich der Bereich einer
Vorrichtung 1 zum Verdichten eines verstreckten, noch spinndrehungsfreien
Faserverbandes 2 dargestellt. Die Vorrichtung 1 befindet
sich in unmittelbarem Anschluss an ein Streckwerk 3, von
dem lediglich das Ausgangswalzenpaar 4, 5 mit
einer angetriebenen Unterwalze 4 und einer elastisch dagegen
angedrückten
Oberwalze 5 dargestellt ist. Das Ausgangswalzenpaar 4, 5 definiert
eine erste Klemmstelle 6, die das Ende der Verzugszone
des Streckwerks 3 bildet.
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Im
Streckwerk 3 wird in bekannter Weise ein Faserband oder
ein Vorgarn 7 in Transport-richtung A bis zur gewünschten
Feinheit verzogen. Dieser Verzug ist an der ersten Klemmstelle 6 beendet,
und ab dieser Stelle liegt dann der verstreckte, jedoch noch spinndrehungsfreie
Faser-verband 2 vor. Zur Reduzierung des bekannten und
nachteiligen Spinndreiecks bei der Drallerteilung wird der Faserverband 2 in unmittelbarem
Anschluss an die erste Klemmstelle 6 in einer Verdichtungszone 8 verdichtet.
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Die
für das
Verdichten vorgesehene Vorrichtung 1 enthält ein luftdurchlässiges Transportband 9, welches
beispielsweise als engmaschiges, dünnes, aus Kunststofffäden hergestelltes
Gewebe ausgebildet sein kann und welches den zu verdichtenden Faserverband 2 durch
die Verdichtungszone 8 transportiert. Die Vorrichtung 1 enthält ferner
einen Saugkanal 10, der als unter Unterdruck stehendes
Hohlprofil ausgebildet ist und der sich über eine Mehrzahl von Spinnstellen
erstrecken kann. Der Saugkanal 10 enthält eine Gleitfläche 11 zum
Führen
des Transportbandes 9.
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In
der Gleitfläche 11 befindet
sich ein vom Transportband 9 abgedeckter Saugschlitz 12,
der im Wesentlichen in Transportrichtung A des Faserverbandes 2 verläuft. Der
Saugkanal 10 ist über
einen Unterdruckanschluss 13 an eine nicht dargestellte Unterdruckquelle
angeschlossen. Sofern sich der Saugkanal 10 über mehrere
Spinnstellen erstreckt, braucht pro Maschinensektion nur ein Unterdruckanschluss 13 vorhanden
zu sein.
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Die
Verdichtungszone 8 wird auslaufzeitig im Endbereich des
Saugschlitzes 12 durch eine Liefereinrichtung 14 begrenzt,
die eine Klemmwalze 15 enthält, welche den Faserverband 2 und
das Transportband 9 an die Gleitfläche 11 andrückt und
dabei eine zweite Klemmstelle 16 definiert, die bezüglich des
aufzubringenden Spinndralles als Drallsperre wirkt. Die Klemmwalze 15 treibt
das Transportband 9 an und ist ihrerseits über einen
strichpunktiert dargestellten Zahnriemenantrieb 17 von
der Druckwalze 5 aus angetrieben.
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Nach
der zweiten Klemmstelle 16 erhält der entstehende Faden 18 seinen
Spinndrall, indem er in die Lieferrichtung B einem nicht dargestellten
Drallorgan, beispielsweise einer Ringspindel, zugeführt wird.
Auf Grund der genannten Drallsperre kann sich der Spinndrall nicht
in die Verdichtungszone 8 hinein erstrecken. Auf der dem
Saugschlitz 12 abgewandten Seite ist das Transportband 9 durch
ein Spannelement 19 gespannt, welches so angeordnet ist,
dass das Transportband 9 mit leichtem Andruck an der Unterwalze 4 anliegt
und dabei von etwa anhaftendem Faserflug gesäubert wird.
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Wie
aus 1 ersichtlich, ist durch die Klemmstellen 6 und 16 eine
strichpunktiert dargestellte Ebene 20 definiert. In diese
Ebene 20 taucht der Saugkanal 10 mit seiner Gleitfläche 11 mit
einer konvexen Krümmung 21 und
einer gewissen Eintauchtiefe e ein. Die Bemessungen sind so gewählt, dass
die Krümmung 21 einen
Radius R von 15 bis 30 mm aufweist und dass die Eintauchtiefe e
2 bis 5 mm beträgt.
Dies wirkt sich im Hinblick auf die Qualität des ersponnenen Fadens 18 günstig aus.
Der zu verdichtende Faserverband 2 wird somit beim Verlassen der
ersten Klemmstelle 6 leicht nach oben ausgelenkt und folgt
dann mit relativ sanfter Krümmung
der Gleitfläche 11,
die dann vorzugsweise in einer an die Krümmung 21 anschließenden Tangentialebene 22 zur
zweiten Klemmstelle 16 hin verläuft.
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Vorteilhaft
ist vorgesehen, dass der Saugschlitz 12 über seine
gesamte Länge
L in der genannten Krümmung 21 liegt
und dabei einen im Wesentlichen gleich bleibenden Radius R aufweist.
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Ein
abgewandeltes Ausführungsbeispiel
ist in der 3 dargestellt. Ein verstrecktes
Faserband oder Vorgarn 7 wird wieder in Transportrichtung
A an der ersten Klemmstelle 6 des Streckwerks 3 vom Ausgangswalzenpaar 4, 5 in
die nachfolgende Verdichtungszone 8 geführt. Nach der zweiten Klemmstelle 16 entsteht
dann der Faden 18, der in Lieferrichtung B transportiert
wird.
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Abweichend
von der Ausführung
nach 1 und 2 ist bei der Variante nach 3 eine
anders gestaltete Liefereinrichtung 314 vorgesehen, die aus
einer Klemmwalze 315 und einer zusätzlichen Lieferwalze 323 besteht.
Die Lieferwalze 323 taucht in das Innere eines hier anders
gestalteten Saugkanales 310 ein, ist jedoch vom Unterdruck
des Saugkanals 310 abgekoppelt. Bei diesem Beispiel ist
das Transportband 9 durchgängig von der Außenkontur des
Saugkanales 310 ohne jegliches zusätzliches Spannelement geführt. Der
Antrieb des Transportbandes 9 erfolgt hier von der zusätzlichen
Lieferwalze 323, die ihren Antrieb über ein strichpunktiert dargestelltes Übertragungsrad 317 von
der Unterwalze 4 erhält.
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Auch
bei der Ausführung
nach 3 ist durch die beiden Klemmstellen 6 und 16 eine
Ebene 20 definiert, in welche der Saugkanal 310 mit
seiner Gleitfläche 11 eintaucht.
Der Radius R der Krümmung 21 liegt
auch hier zwischen 15 und 30 mm, während die Eintauchtiefe e 2
bis 5 mm beträgt.
Vorzugsweise geht bei der Variante nach 3 die Krümmung 21 zur
zweiten Klemmstelle 16 hin in eine Tangentialebene 22 über.