DE10104783A1 - Vorrichtung an einer Spinnmaschine zum Verdichten eines Faserverbandes - Google Patents
Vorrichtung an einer Spinnmaschine zum Verdichten eines FaserverbandesInfo
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Abstract
Dem Ausgangswalzenpaar eines Streckwerks einer Spinnmaschine folgt eine Verdichtungszone zum Verdichten eines verstreckten, noch spinndrehungsfreien Faserverbandes. Ein luftdurchlässiges Transportband, welches auf einer Gleitfläche eines Saugkanals geführt ist, transportiert den Faserverband durch die Verdichtungszone. In der Gleitfläche ist ein Saugschlitz angeordnet, der sich im Wesentlichen in Bewegungsrichtung des Transportbandes erstreckt. Der Saugschlitz ist in seinem Endbereich gegenüber einem vorangehenden mittleren Bereich mit einer Erweiterung versehen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer Spinnmaschine zum Verdichten eines
Faserverbandes, mit einer einem Ausgangswalzenpaar eines Streckwerks folgenden
Verdichtungszone, mit einem den Faserverband durch die Verdichtungszone transportierenden
luftdurchlässigen Transportband, mit einem der Verdichtungszone zugeordneten, das
Transportband auf einer Gleitfläche führenden Saugkanal sowie mit einem in der Gleitfläche
angeordneten, im Wesentlichen in Bewegungsrichtung des Transportbandes verlaufenden
Saugschlitz.
Wenn einem verstreckten Faserverband in unmittelbarem Anschluss an das Ausgangswalzenpaar
des Streckwerks der Spinndrall erteilt wird, dann entsteht an der Klemmlinie des
Ausgangswalzenpaares ein so genanntens Spinndreieck. Dies rührt daher, dass der verstreckte
Faserverband mit einer bestimmten Breite das Streckwerk verlässt und zu einem Faden relativ
kleinen Durchmessers zusammengedreht wird. Das Spinndreieck enthält Randfasern, die nicht
ordnungsgemäß in den verdrehten Faden eingebunden werden und somit wenig oder nichts zur
Festigkeit des ersponnenen Fadens beitragen. Man ist daher in jüngerer Zeit dazu übergegangen,
der Verzugszone des Streckwerks eine so genannte Verdichtungszone nachzuordnen, die
ihrerseits von einer Klemmstelle auslaufseitig begrenzt wird. Erst danach wird dem Faden die
Spinndrehung erteilt. In der Verdichtungszone werden die Fasern gebündelt oder verdichtet,
wodurch der Faserverband beim Verlassen der letzten Klemmstelle so schmal ist, dass das
gefürchtete Spinndreieck nicht mehr entsteht. Der ersponnene Faden wird dann gleichmäßiger,
fester und weniger haarig.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist durch die DE 199 03 113 A1 Stand der Technik.
In dieser Druckschrift wird erläutert, dass sich zwischen der stationären Gleitfläche und der
Unterseite des über die Gleitfläche laufenden Transportbandes Faserflug und Schmutz ansetzen
können, wobei die Verschmutzung beispielsweise dadurch zu Stande kommt, dass einzelne
Fasern des zu verdichtenden Faserverbandes, insbesondere die kürzeren Fasern, mit ihrem
vorderen Ende im Bereich des Saugschlitzes durch die Perforation des Transportbandes hindurch
nach innen gelangen. In der Druckschrift ist weiter ausgeführt, dass die Gefahr von Faseransamm
lungen insbesondere am Endbereich des Saugschlitzes auftritt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, derartige Faseransammlungen am Ende des
Saugschlitzes möglichst zu vermeiden.
Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der
Saugschlitz in seinem Endbereich gegenüber einem vorangehenden mittleren Bereich eine
Erweiterung aufweist.
Auf Grund der Merkmale der Erfindung erhält man im Endbereich des Saugschlitzes einen
vergrößerten Luftmengendurchsatz, wodurch sich die Gefahr von auftretenden Flugansammlungen
verringert. Wegen der durch die genannte Erweiterung im Endbereich des Saugschlitzes
vergrößerten Schlitzbreite verringert sich außerdem aus rein mechanischer Sicht die Gefahr des
Hängenbleibens von Fasern in diesem Bereich. Etwaige Fasern, vorrangig Kurzfasern, die
irgendwie seitlich unter das Transportband oder durch die Perforation hindurch gelangt sind,
können dann über den Saugkanal als Abfall abgeführt werden.
Bei einem Saugschlitz von 1,5 mm Breite hat es sich als günstig erwiesen, wenn die Breite der
Erweiterung zwischen 2,5 und 3,5 mm beträgt.
Die Erweiterung im Endbereich des Saugschlitzes kann nach beiden Seiten vorgesehen sein,
wobei aus Fertigungsgründen eine gewisse Symmetrie vorteilhaft ist. Wenn die Erweiterung im
Wesentlichen rechteckförmig ausgebildet ist, allerdings mit gut abgerundeten Ecken, dann ist es
günstig, die Länge der Erweiterung etwas größer auszuführen als deren Breite. Alternativ kann die
Erweiterung aber auch im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet sein, was den Vorteil hat, dass
jegliche kleine Eckradien, an denen Fasern hängen bleiben könnten, fehlen.
Die Erweiterung braucht nicht unbedingt am eigentlichen Saugschlitz angebracht zu sein. Vielmehr
ist es in Ausgestaltung der Erfindung möglich, dass die Erweiterung gegenüber dem eigentlichen
Saugschlitz durch einen Steg abgetrennt ist. Dieser Steg sollte allerdings sehr schmal sein und 1,5
bis 2 mm nicht überschreiten.
Wie bereits erwähnt, soll verhindert werden, dass die Spinndrehung bis in die Verdichtungszone
zurückläuft. Aus diesem Grund ist üblicherweise im Endbereich des Saugschlitzes eine
Klemmstelle vorgesehen, die natürlich einen gewissen Verschleiß am Saugkanal zur Folge haben
kann. Aus diesem Grund ist vorteilhaft vorgesehen, dass die Erweiterung in einer Armierung
angeordnet ist. Bei dieser Armierung kann es sich um ein Verschleißteil handeln, welches von Zeit
zu Zeit leicht austauschbar ist.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einiger schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht durch eine Vorrichtung zum Verdichten eines
Faserverbandes,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1 auf die eigentliche Verdichtungszone,
Fig. 3 bis 6 in stark vergrößerter Darstellung einige Ausführungsbeispiele von
erfindungsgemäßen Saugschlitzen.
Von einer Spinnmaschine, insbesondere einer Ringspinnmaschine, ist in Fig. 1 und 2 lediglich
der Bereich einer Vorrichtung 1 zum Verdichten eines verstreckten, noch spinndrehungsfreien
Faserverbandes 2 dargestellt. Die Vorrichtung 1 befindet sich in unmittelbarem Anschluss an ein
Streckwerk 3, von dem lediglich das Ausgangswalzenpaar 4 sowie ein in Transportrichtung A
davor angeordnetes Riemchenwalzenpaar 5 dargestellt ist. Das Riemchenwalzenpaar 5 führt ein
Unterriemchen 6 sowie ein Oberriemchen 7. Das Ausgangswalzenpaar 4 enthält einen
angetriebenen Ausgangsunterzylinder 8 sowie eine elastisch dagegen angedrückte
Ausgangsdruckwalze 9. Das Ausgangswalzenpaar 4 definiert dadurch eine Ausgangsklemmlinie
10, die das Ende der Verzugszone des Streckwerks 3 bildet.
Im Streckwerk 3 wird in bekannter Weise ein Faserband oder auch ein Vorgarn 11 in
Transportrichtung A bis zur gewünschten Feinheit verzogen. Dieser Verzug ist an der
Ausgangsklemmlinie 10 beendet, und ab dieser Stelle liegt dann ein verstreckter, jedoch noch
spinndrehungsfreier Faserverband 2 vor. Zur Vermeidung des bekannten und nachteiligen
Spinndreiecks bei der Drallerteilung wird der Faserverband 2 in unmittelbarem Anschluss an die
Ausgangsklemmlinie 10 in einer Verdichtungszone 12 verdichtet.
Die für das Verdichten vorgesehene Vorrichtung 1 enthält ein luftdurchlässiges Transportband 13,
welches beispielsweise als engmaschiges, dünnes, aus Kunststofffäden gewebtes Gewebeband
ausgebildet sein kann und welches den zu verdichtenden Faserverband 2 durch die
Verdichtungszone 12 transportiert. Die Vorrichtung 1 enthält ferner einen Saugkanal 14, der als
unter Unterdruck stehendes Hohlprofil ausgebildet ist und der sich über eine Mehrzahl von
Spinnstellen erstrecken kann. An seiner der Verdichtungszone 12 zugewandten Außenkontur ist
der Saugkanal 14 als Gleitfläche 15 zum Führen des Transportbandes 13 ausgebildet.
In der Gleitfläche 15 befindet sich ein Saugschlitz 16, der gegenüber der Bewegungsrichtung B
des Transportbandes 13 leicht schräg angeordnet ist, so dass er bezüglich des zu verdichtenden
Faserverbandes 2 eine Faserleitkante 17 aufweist. An dieser Faserleitkante 17 läuft der
Faserverband 2 während des Verdichtens entlang, wodurch die im Faserverband 2 befindlichen
Fasern quer zur Bewegungsrichtung B des Transportbandes 13 gebündelt oder verdichtet werden
und der Faserverband 2 dabei etwas eingerollt wird.
Der Saugkanal 14 ist über einen Unterdruckanschluss 18, der sich im Abstand vom Saugschlitz 16
befindet, an eine nicht dargestellte Unterdruckquelle angeschlossen. Sofern sich der Saugkanal 14
über mehrere Spinnstellen erstreckt, braucht pro Maschinensektion nur ein Unterdruckanschluss
18 vorhanden zu sein.
Die Verdichtungszone 12 wird auslaufseitig durch eine Klemmwalze 19 begrenzt, die den
Faserverband 2 und das Transportband 13 an die Gleitfläche 15 andrückt und dabei eine
Lieferklemmlinie 20 definiert, die bezüglich des aufzubringenden Spinndralls als Drallsperre wirkt.
Die Klemmwalze 19 treibt das Transportband 13 an und ist ihrerseits über ein Übertragungsrad 21
von der Ausgangsdruckwalze 9 aus angetrieben.
Nach der Lieferklemmlinie 20 erhält der entstehende Faden 22 seinen Spinndrall, indem er in
Lieferrichtung C einem nicht dargestellten Drallorgan, beispielsweise einer Ringspindel, zugeführt
wird. Bezüglich dieses Spinndralls wirkt dann die Lieferklemmlinie 20 als Drallsperre, so dass sich
der Spinndrall nicht rückwirkend bis in die Verdichtungszone 12 hinein erstreckt.
Auf der dem Saugschlitz 16 abgewandten Seite ist das Transportband 13 durch ein Spannelement
23 gespannt, das beispielsweise als stationäre Stange oder auch als Führungsrolle ausgebildet
sein kann. Das Spannelement 23 ist dabei so angeordnet, dass das Transportband 13 mit leichtem
Andruck am Ausgangsunterzylinder 8 anliegt. Da das Transportband 13 und der
Ausgangsunterzylinder 8 an der Berührungsstelle gegenläufig sind, wird dabei das Transportband
13 von etwa anhaftendem Faserflug gesäubert.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist der Anfangsbereich 24 des Saugschlitzes 16 auf seiner der
Faserleitkante 17 zugewandten Seite mit einer kurzen Erweiterung 25 versehen. Diese
Erweiterung 25 im Anfangsbereich 24 des Saugschlitzes 16 dient dem Zweck, den in bekannter
Weise quer zur Transportrichtung A geringfügig changierenden Faserverband 2 trotz seiner
Changierbewegung sicher zu erfassen, wobei der Faserverband 2 stets zur Faserleitkante 17
gelangen soll.
Da das Transportband 13 luftdurchlässig ist, können sich im Laufe des Betriebes einzelne Fasern,
insbesondere kurze Fasern, ansammeln, ohne in den entstehenden Faden 22 eingebunden zu
werden. Solche Verlustfasern können seitlich unter das Transportband 13 und somit zwischen das
Transportband 13 und die Gleitfläche 15 gelangen, sie können jedoch auch teilweise durch die
Perforation des Transportbandes 13 eintreten und am Transportband 13 hängen bleiben, ohne
über den Saugkanal 14 abgesaugt zu werden. Flugansammlungen bilden sich erfahrungsgemäß
im Endbereich 26 des Saugschlitzes 16.
Um derartige Flugansammlungen zu vermeiden, ist der Saugschlitz 16 in seinem Endbereich 26
gegenüber dem vorangehenden mittleren Bereich 28 des Saugschlitzes 16 mit einer Erweiterung
27 versehen. Dies führt dazu, dass im Endbereich 26 des Saugschlitzes 16 der
Luftmengendurchsatz so vergrößert wird, dass an dieser Stelle Flugansammlungen praktisch nicht
mehr entstehen. Die Erweiterung 26 verhindert außerdem schon durch ihre Größe ein
Hängenbleiben von Verlustfasern, die somit in unschädlicher Weise in das Innere des Saugkanals
14 und somit in die Absaugung gelangen können.
Eine Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Saugschlitzes 16 ist stark vergrößert schematisch in
der Fig. 3 dargestellt. Man erkennt in Fig. 3 die Faserleitkante 17, den Anfangsbereich 24 des
Saugschlitzes 16 mit seiner anfänglichen Erweiterung 25, seinen mittleren Bereich 28 sowie
seinen Endbereich 26, der hier mit einer annähernd rechteckförmigen Erweiterung 327 versehen
ist. Diese Erweiterung 327 erstreckt sich nach beiden Seiten des Saugschlitzes 16 und weist eine
Länge auf, die geringfügig größer ist als die Breite der Erweiterung 327.
Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist der Saugschlitz 16 in seinem Endbereich 26 mit einer
Erweiterung 427 versehen, die im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet ist. Dies hat den großen
Vorteil, dass sich im Bereich der Erweiterung keinerlei kleine Radien befinden, die ein
Hängenbleiben von Fasern begünstigen könnten.
Bei der Ausgestaltung nach Fig. 5 ist die Erweiterung 527 wieder kreisförmig ausgestaltet, jedoch
vom eigentlichen Saugschlitz 516 durch einen schmalen Steg 529 abgetrennt. Diese
Ausgestaltung kann aus fertigungstechnischen Gesichtspunkten zweckmäßig sein.
Die Fig. 6 zeigt schematisch, dass die Erweiterung 627 vollständig in einer Armierung 630
angeordnet sein kann. Dies ist so zu verstehen, dass die Armierung 630 alle Varianten von
Erweiterungen enthalten kann, die das Wesen der Erfindung ausmachen. Da sich an der
Erweiterung 627 üblicherweise die Lieferklemmlinie 20 befindet, tritt im Endbereich 26 des
Saugschlitzes 16 üblicherweise ein gewisser Verschleiß am Saugkanal 14 auf, der in Fig. 6 nicht
mit dargestellt ist. Eine verschleißfähige und austauschbare Armierung 630 schafft hier in
sinnvoller Weise Abhilfe. Die Armierung 630 ist im vorliegenden Falle durch pfropfenartige
Haltestifte 631 und 632 am nicht dargestellten Saugkanal 14 befestigt.
Wie aus Fig. 6 ersichtlich, ist die in der Armierung 630 befindliche Aussparung, welche die
Erweiterung 627 bildet, etwas kleiner als die darunter befindliche Aussparung im Saugkanal 14.
Claims (6)
1. Vorrichtung an einer Spinnmaschine zum Verdichten eines Faserverbandes, mit einer einem
Ausgangswalzenpaar eines Streckwerks folgenden Verdichtungszone, mit einem den
Faserverband durch die Verdichtungszone transportierenden luftdurchlässigen Transportband, mit
einem der Verdichtungszone zugeordneten, das Transportband auf einer Gleitfläche führenden
Saugkanal sowie mit einem in der Gleitfläche angeordneten, im Wesentlichen in
Bewegungsrichtung des Transportbandes verlaufenden Saugschlitz, dadurch gekennzeichnet,
dass der Saugschlitz (16) in seinem Endbereich (26) gegenüber einem vorangehenden mittleren
Bereich (28) eine Erweiterung (27) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erweiterung (27) nach beiden
Seiten vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Erweiterung (327) im
Wesentlichen rechteckförmig ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erweiterung (427) im
Wesentlichen kreisförmig ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Erweiterung
(527) gegenüber dem eigentlichen Saugschlitz (516) durch einen Steg (529) abgetrennt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Erweiterung
(627) in einer Armierung (630) angeordnet ist.
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