Vorrichtung an einer Spinnmaschine zum Verdichten eines Faserverbandes
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer Spinnmaschine zum Verdichten eines Faserverbandes, mit einer einem Ausgangswalzenpaar eines Streckwerks folgenden Verdichtungszone, mit einem den Faserverband durch die Verdichtungszone transportierenden luftdurchlässigen Transportband, mit einem der Verdichtungszone zugeordneten Saugkanal, mit einer am Saugkanal angeordneten, das Transportband führenden armierten Gleitflache, mit einem in der Gleitfläche angeordneten Saugschlitz sowie mit an einer Klemmstelle am Ende des Saugschlitzes den Faserverband an das Transportband und das Transportband an die Gleitfläche andrückenden Klemmwalze.
Wenn einem verstreckten Faserverband in unmittelbarem Anschluss an das Ausgangswalzenpaar des Streckwerks der Spinndrall erteilt wird, dann entsteht an der Klemmlinie des Ausgangswalzenpaares ein so genanntes Spinndreieck. Dies rührt daher, dass der verstreckte Faserverband mit einer bestimmten Breite das Streckwerk verlässt und zu einem Faden relativ kleinen Durchmessers zusammengedreht wird. Das Spinndreieck enthält Randfasern, die nicht ordnungsgemäß in den verdrehten Faden eingebunden werden und somit wenig oder nichts zur Festigkeit des ersponnenen Fadens beitragen. Man ist daher in jüngerer Zeit dazu übergegangen, der Verzugszone des Streckwerks eine so genannte Verdichtungszone nachzuordnen, die
ihrerseits auslaufseitig von einer Klemmstelle begrenzt wird. Erst danach wird dem Faden die Spinndrehung erteilt. In der Verdichtungszone werden die Fasern gebündelt oder verdichtet, wodurch der Faserverband beim Verlassen der letzten Klemmstelle so schmal ist, dass das gefürchtete Spinndreieck nicht mehr entsteht. Der ersponnene Faden wird dann gleichmäßiger und fester und weniger haarig.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zum Verdichten eines Faserverbandes ist durch die DE 199 03 113 A1 Stand der Technik. Bei dieser Vorrichtung ist die Gleitfläche des Saugkanals von einer dünnen Metallfolie gebildet, die eine an die Umrisse des Saugschlitzes anpasste fensterartige Aussparung aufweist, die etwas kleiner ist als der Saugschlitz. Die Metallfolie kann als offenes Blechband mit zwei Stoßstellen ausgebildet sein, die sich außerhalb der Gleitfläche befinden. Die Breite der Metallfolie entspricht der Breite des Transportbandes.
Der bekannte Saugkanal erstreckt sich über eine Mehrzahl von Spinnstellen und enthält pro Spinnstelle eine der beschriebenen dünnen Metallfolien. Diese Metallfolien müssen aus Verschleißgründen von Zeit zu Zeit durch neue ersetzt werden. Wenn bei der bekannten Vorrichtung eine Metallfolie auszuwechseln ist, muss der Saugkanal aus der Maschine abgenommen werden, wonach sämtliche am Saugkanal angeordneten Metallfolien durch seitliches Verschieben entfernt werden müssen, bevor eine auszuwechselnde Metallfolie neu angebracht werden kann. Dies ist zeitraubend und umständlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, für den Saugkanal der eingangs genannten Vorrichtung eine Armierung zu schaffen, die sich auf die verschleißbehafteten Stellen der Gleitflache beschränkt und die bequem auswechselbar ist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Gleitfläche teilweise durch die bündig zur Außenoberfläche des Saugkanals verlaufende Außenkontur eines in den Saugkanal eingefügten austauschbaren Einsatzes gebildet ist. der den Saugschlitz vollständig umschließt und der sich zumindest im Bereich der Klemmstelle über die gesamte Arbeitsbreite der Klemmstelle erstreckt.
Der erfϊndungsgemäße Einsatz bildet somit nicht die gesamte Gleitflache des Saugkanals, sondern nur noch die Stellen, die besonders verschleißbehaftet sind. Aus diesem Grunde ist die Außenkontur des Einsatzes bündig zur übrigen Außenoberfläche des Saugkanales angeordnet. Da der Verschleiß des Saugkanales im Bereich der Klemmstelle der Klemmwalze am größten ist, erstreckt sich der Einsatz zumindest in diesem Bereich über die gesamte Arbeitsbreite der
Klemmwalze. Der übrige Bereich der Gleitflache ist weniger gefährdet, so dass der Einsatz dort gegebenenfalls schmaler sein kann. Es kann daher genügen, wenn der Einsatz den Saugschlitz außerhalb der Klemmstelle rahmenartig umfasst.
Da das luftdurchlässige Transportband um den Saugkanal umlaufend ausgebildet ist, gibt es gewisse Umlenkstellen, von denen insbesondere die Umlenkstelle im Bereich des Ausgangswalzenpaares des Streckwerks eine besonders schmale Umlenkführung ist. Aus diesem Grunde ist vorgesehen, dass die zur Gleitfläche gehörige Außenkontur des Einsatzes die im Bereich des Ausgangswalzenpaares befindliche Umlenkführung des Saugkanales einschließt.
Da das Verdichten des Faserverbandes durch Saugluft unterstützt wird, fällt immer Faserflug an, der teilweise über den Saugschlitz und den Saugkanal abgeführt wird. Es hat sich gezeigt, dass das Abführen des Faserfluges dann besonders wirkungsvoll ist, wenn der Einsatz den Saugschlitz zum Innern des Saugkanales hin durch einen Schacht verlängert. Dieser Schacht kann im Bereich der Klemmstelle ausgeprägter sein als im Bereich der Umlenkführung, weil erfahrungsgemäß Faserflug am Ende des Saugschlitzes häufiger anzutreffen ist als an dessen Anfang.
Das von der Klemmwalze von außen angetriebene Transportband soll auf der Gleitfläche des Saugkanales bzw. des Einsatzes möglichst reibungsarm gleiten können. Daher ist vorgesehen, dass die Außenkontur des Einsatzes mit einer die Reibung zwischen Einsatz und Transportband vermindernden Struktur versehen ist. Es kann sich hierbei beispielsweise um eine Miniriffelung in Laufrichtung des Transportbandes, um eine Waffelung oder um eine Orangenhautoberfläche handeln.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfoglenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles.
Es zeigen:
Figur 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
Figur 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II der Figur 1 auf den Bereich des Einsatzes.
Die Vorrichtung 1 zum Verdichten eines Faserverbandes 2 nach Figuren 1 und 2 ist Bestandteil einer Spinnmaschine, vorzugsweise einer Ringspinnmaschine. Diese Spinnmaschine besitzt pro
Spinnstelle ein nur teilweise dargestelltes Streckwerk 3, von dem lediglich ein Ausgangswalzenpaar 4 sowie ein vorangehendes Riemchenpaar 5,6 gezeigt ist.
Das Ausgangswalzenpaar 4 enthält eine als in Maschinenlängsrichtung durchlaufender, angetriebener Unterzylinder ausgebildete Unterwalze 7, der pro Spinnstelle eine Druckwalze 8 zugeordnet ist. Die Unterwalze 7 und die Druckwalze 8 bilden miteinander eine Ausgangsklemmlinie 9, die die Verzugszone des Streckwerks 3 beendet.
Dem Streckwerk 3 wird in Transportrichtung A ein Faserband oder ein Vorgarn 10 zugeführt und im Streckwerk 3 in bekannter Weise bis zur gewünschten Feinheit verzogen. Dem Ausgangswalzenpaar 4 des Streckwerks 3 folgt eine Verdichtungszone 11 , in welcher der verstreckte, jedoch noch spinndrehungsfreie Faserverband 2 gebündelt oder verdichtet werden soll. Die hierfür vorhandene Vorrichtung 1 enthält ein luftdurchlässiges Transportband 12, das den Faserverband 2 durch die Verdichtungszone 11 transportiert. Das Transportband 12 ist vorteilhaft als dünnes, feinmaschiges Gewebeband aus Polyamidfäden ausgebildet.
Das auslaufseitige Ende der Verdichtungszone 11 ist durch eine Klemmstelle 13 definiert, die zugleich als Drallsperre dient, so dass der Faserverband 2 in der Verdichtungszone 11 drehungsfrei bleibt. Im Anschluss an die Klemmstelle 13 entsteht dann der Faden 14, der in Lieferrichtung B einem nicht dargestellten Drallorgan, beispielsweise einer Ringspindel, zugeführt wird und dabei seine Spinndrehung erhält.
Die Vorrichtung 1 enthält ferner einen Saugkanal 15, der vorzugsweise aus einem unter Unterdruck stehenden Hohlprofil gebildet ist. Der Saugkanal 15 erstreckt sich vorteilhaft über eine Mehrzahl von Spinnstellen und ist einmal pro Maschinensektion über einen Unterdruckanschluss 16 an eine nicht dargestellte Unterdruckquelle angeschlossen.
Die dem Transportband 12 zugewandte Außenseite des Saugkanals 15 ist als Gleitfläche 17 ausgebildet, welche das Transportband 12 in diesem Bereich führt.
In der Gleitfläche 17 ist ein sich im Wesentlichen in Transportrichtung A erstreckender Saugschlitz 18 angeordnet, der vom Transportband 12 überdeckt ist und der sich etwa bis zur Klemmstelle 13 erstreckt. Wie aus Figur 2 ersichtlich, ist der Saugschlitz 18 gegenüber der Bewegungsrichtung des Transportbandes 12 schräg angeordnet.
Zum Bewirken des erforderlichen Drallstopps an der Klemmstelle 13 ist eine Klemmwalze 19 vorgesehen, die das Transportband 12 antreibt und den Faserverband 2 an das Transportband 12 sowie zugleich das Transportband 12 mit einem gewissen Andruck gegen die Gleitfläche 17 drückt. Die Klemmwalze 19 ihrerseits erhält ihren Antrieb über einen Zahnriemen 20 von der Druckwalze 8 des Streckwerks 3.
Durch den Andruck der Klemmwalze 19 gegen die Gleitfläche 17 entsteht insbesondere im Bereich der Klemmstelle 13 ein gewisser Verschleiß, dem entgegengewirkt werden soll. Aus diesem Grunde ist ein auswechselbarer Einsatz 21 vorgesehen, der nachfolgend genauer beschrieben wird. Er ist zwar verschleißfest ausgebildet, beispielsweise aus einem relativ verschleißfesten Kunststoff, jedoch dennoch ein von Zeit zu Zeit austauschbares Verschleißteil.
Der Einsatz 21 befindet sich im Wesentlichen nur dort, wo tatsächlich in der Praxis Verschleiß auftritt. Die Gleitflache 17 wird somit teilweise durch die Außenkontur 23 des Einsatzes 21 sowie durch die Außenoberfläche 22 des Saugkanals 15 gebildet. Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass die Außenkontur 23 des Einsatzes 21 bündig zur Außenoberfläche 22 des Saugkanals 15 verläuft. Zur Vermeidung von Unstetigkeitsstellen im Bereich des Einsatzes 21 ist weiterhin vorgesehen, dass der Saugschlitz 18 vollständig vom Einsatz 21 umschlossen ist. Da der Hauptverschleiß im Bereich der Klemmstelle 13 auftritt, ist weiterhin vorgesehen, dass sich zumindest im Bereich der Klemmstelle 13 der Einsatz 21 über die gesamte Arbeitsbreite der Klemmwalze 19 erstreckt.
Die Außenoberfläche 22 des Saugkanals 15 ist, wie aus Figur 1 ersichtlich, mit einem relativ großen Radius versehen. Letzteres ist allerdings im Bereich der Ausgangsklemmlinie 9 des Ausgangswalzenpaares 4 nicht möglich, denn dort ist eine Umlenkführung 24 vorgesehen, die einen besonders engen Radius aufweist. Dies ist deshalb erforderlich, weil der Saugschlitz 18 möglichst nahe an die Ausgangsklemmlinie 9 herangeführt werden soll. Da die Umlenkführung 24 ebenfalls auf Grund ihres engen Radius verschleißbehaftet ist, schließt die zur Gleitfl che 17 gehörige Außenkontur 23 des Einsatzes 21 im Bereich des Ausgangswalzenpaares 4 die Umlenkführung 24 des Saugkanals 15 ein.
Wenn ein Faserverband 2 mit Saugluft beaufschlagt wird, entsteht immer Faserflug. Dieser kann über den Saugschlitz 18 in der Regel direkt abgeführt werden. Damit das Abführen von Faserflug besonders wirksam ist, ist der Einsatz 21 so gestaltet, dass er den Saugschlitz 18 zum Innern des
Saugkanals 15 hin durch einen Schacht 25 verlängert. Es hat sich gezeigt, dass dann die Gleitfläche 17 weniger durch Faserflug verschmutzt wird.
Da die Klemmwalze 19 das Transportband 12 von außen durch Friktion antreibt, muss hierfür eine gute Reibungsmitnahme gewährleistet sein. Da andererseits das Transportband 12 auf der Gleitfläche 17 gleitet, soll die Gleitfläche 17 möglichst reibungsarm sein. Dies gilt insbesondere auch für die Außenkontur 23 des Einsatzes 21. Aus diesem Grund ist vorgesehen, dass die Außenkontur 23 des Einsatzes 21 mit einer die Reibung zwischen Einsatz 21 und Transportband 12 vermindernden Struktur 26 versehen ist. Bei dem Begriff „Struktur" kann es sich beispielsweise um eine Miniriffelung in Bewegungsrichtung des Transportbandes 12, um eine Waffelung oder auch um eine Orangenhaut handeln.