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Die
Erfindung betrifft ein Streckwerk zum Verziehen von Stapelfasern
mit einer antreibbaren Unterwalze, wobei der Unterwalze zwei Druckwalzen zugeordnet
sind, wobei in einer Verdichtungszone zwischen den beiden Druckwalzen
mechanische Mittel zum Verdichten eines im Streckwerk verzogenen Faserverbandes
vorgesehen sind, und wobei in der Verdichtungszone Transportmittel
zum Unterstützen des zu verdichtenden Faserverbandes zwischen
den Klemmlinien der beiden Druckwalzen vorgesehen sind.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verdichterbauteil für ein
Stapelfasern verziehendes Streckwerk mit einer konkaven zylindermantelförmigen
Auflagefläche für eine Unterwalze des Streckwerks,
und mit mechanischen Mitteln zum Verdichten eines im Streckwerk
verzogenen Faserverbandes, wobei die Mittel zum Verdichten wenigstens
zwei voneinander beanstandete Führungsflächen
enthalten, die unmittelbar an die Auflagefläche angrenzen.
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Ein
Streckwerk und ein Verdichterbauteil dieser Art sind durch die
WO 2006/005207 A1 Stand
der Technik. Die bekannten Mittel zum Verdichten sind als Verdichtungskanal
ausgebildet. Der Verdichtungskanal verjüngt sich in Transportrichtung
des Faserverbandes. Die Seitenflächen des Verdichtungskanals
bilden Führungsflächen, die auf beiden Seiten des
Faserverbandes liegen und deren Abstand sich in Transportrichtung
des Faserverbandes immer weiter verringert. Der Faserverband wird
dadurch verdichtet und kompaktiert. Es sind unterschiedliche Formen
von Verdichtungskanälen beschrieben. Allen Verdichtungskanälen
gemeinsam ist, dass die Breite des Verdichtungskanals im Endbereich
das Maß der Verdichtung des Faserverbandes bestimmt. Der
Abstand der seitlichen Führungsflächen zueinander muss
also sehr klein sein, um den Faserverband ausreichend verdichten
zu können. Er beträgt üblicherweise nur
einige Zehntel Millimeter. Während des Betriebs kommt es
nun häufig vor, dass dieser schmale Endbereich des Verdichtungskanals
verstopft und der Betrieb unterbrochen ist. Verstopfungen können durch Dickstellen
des zu verdichtenden Faserverbandes und vor allem bei der Verarbeitung
von Naturfasern wie Baumwolle, durch Schalenteile oder Nissen verursacht
werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Mittel zum Verdichten
des verzogenen Faserverbandes zu verbessern und die Verstopfungsneigung zu
verringern.
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Die
Aufgabe wird beim Streckwerk dadurch gelöst, dass die Mittel
zum Verdichten wenigstens eine Führungsfläche
enthalten, mit der der Faserverband in axialer Richtung der Unterwalze
um wenigstens den Betrag seiner Breite aus seiner Transportrichtung
ablenkbar ist. Bei dem Verdichterbauteil wird die Aufgabe dadurch
gelöst, dass die beiden Führungsflächen – in
Umfangsrichtung der zylindermantelförmigen Auflagefläche
gesehen – einen Abstand zueinander aufweisen.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann auf einen
Verdichtungskanal verzichtet werden, dessen Breite auf die Breite
des verdichteten Faserverbandes abgestimmt sein muss und der aufgrund dessen
sehr schmal ist. Die Führungsflächen bewirken
eine Ablenkung des Faserverbandes quer zu seiner Transportrichtung.
Eine schräg zur Transportrichtung des Faserverbandes angeordnete
Führungsfläche bewirkt eine Verdichtung und Einrollung
des Faserverbandes, ohne dass eine gegenüberliegende Führungsfläche
erforderlich wäre, die mit der ersten Führungsfläche
einen engen Kanal bildet. Die schräge Führungsfläche
wirkt auch allein als Umlenkkante für den Faserverband.
Außenliegende und abstehende Fasern werden dadurch angelegt
und der Faserverband wird sehr kompakt. Bei der Drallerteilung tritt dann
das gefürchtete sogenannte „Spinndreieck" praktisch
nicht mehr auf, so dass das entstehende Garn eine höhere
Festigkeit und eine geringere Haarigkeit aufweist.
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Es
ist vorteilhaft, dass die Mittel zum Verdichten wenigstens zwei
Führungsflächen enthalten, die auf gegenübliegenden
Seiten des Faserverbandes angeordnet sind. Der Faserverband ist
dadurch von den Führungsflächen nacheinander in
unterschiedliche axiale Richtungen der Unterwalze aus seiner Transportrichtung
ablenkbar. Der Faserverband wird dadurch zweimal umgelenkt, wodurch
eine sehr gute Verdichtungswirkung erreichbar ist. Je nach Anforderungen
können selbstverständlich auch mehrere Führungsflächen
vorgesehen werden, die den Faserverband mehrfach umlenken.
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Selbst
wenn zwei oder mehr Führungsflächen vorgesehen
sind, ist deren Abstand zueinander jeweils größer
als die Breite des verdichteten Faserverbandes. Bevorzugt ist der
kleinste Abstand zwischen zwei Führungsflächen
sogar ein Mehrfaches größer als die Breite des
verdichteten Faserverbandes, beispielsweise wenigstens doppelt so
groß. Die Verdichtungswirkung wird nicht mehr durch den
Abstand der Führungsflächen zueinander bestimmt, sondern
durch die Ablenkung des Faserverbandes aus seiner Transportrichtung.
Der Abstand der Führungsflächen zueinander kann
deshalb ohne Beeinträchtigung der Verdichtungswirkung so
groß gewählt werden, dass auch Dickstellen im
Faserverband oder eventuell enthaltende Nissen oder Schalenteile
das Verdichterbauteil nicht mehr verstopfen können.
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Eine
gute Verdichtungswirkung wird erreicht, wenn die beiden Führungsfläche
am Verdichterbauteil so angeordnet sind, dass entlang der zylindermantelförmigen
Auflagefläche des Verdichterbauteils eine gedachte Umfangslinie
existiert, die von beiden Führungsflächen geschnitten
wird.
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Das
Transportmittel zum Unterstützen des zu verdichtenden Faserverbandes
unterstützt vorzugsweise den Faserverband in der gesamten
Verdichtungszone unterbrechungsfrei. Bevorzugt wird das Transportmittel
durch den Außenumfang der Unterwalze gebildet, auf der
das Verdichterbauteil aufliegt.
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Eine
gute Verdichtungswirkung kann erreicht werden, wenn der Faserverband
in der Verdichtungszone einem leichten Anspannverzug unterliegt.
Der Anspannverzug bewirkt, dass sich der Faserverband sehr gut an
die als Umlenkkanten ausgebildeten Führungsflächen
anlegt, da die einzelnen, unter Zug stehenden Stapelfasern des Faserverbandes
das Bestreben haben, den kürzesten Weg zwischen den beiden
Klemmlinien zurückzulegen. Ein leichter Anspannverzug des
Faserverbandes in der Verdichtungszone lässt sich beispielsweise
durch unterschiedliche Härten der elastischen Bezüge
der beiden Druckwalzen und unterschiedlich starke Anpresskräfte
erreichen. Bevorzugt ist der Bezug der Druckwalze nach der Verdichtungszone
weicher als der Bezug der Druckwalze vor der Verdichtungszone. Außerdem
kann die Druckwalze nach der Verdichtungszone mit einer geringeren
Andruckkraft gegen die Unterwalze gedrückt werden.
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Zur
Verlängerung der Lebensdauer der Druckwalzen ist es vorteilhaft,
dass die Mittel zum Verdichten mit einer Changiereinrichtung des
Streckwerks gekoppelt sind, die den Faserverband mit einer langsamen
Bewegung quer zur Transportrichtung changiert.
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Werden
in einem Streckwerk mehrere Faserverbände verzogen, wie
es beispielsweise bei der Herstellung von Scheinzwirn geschieht,
so ist es vorteilhaft, dass für jeden Faserverband wenigstens eine
Führungsfläche vorgesehen ist, die den Faserverband
separat verdichtet, ohne dass er sich mit den anderen Faserverbänden
verbindet. Das Verdichterbauteil enthält hierzu vorteilhaft
wenigstens zwei Führungsflächen für jeden
Faserverband. Die Führungsflächen sind vorteilhafterweise
so angeordnet, dass sich die Abstände der Faserverbände
in der Verdichtungszone verringern, so dass an der der Verdichtungszone
nachgeordneten Klemmlinie die Faserverbände bis auf einen
geringen Abstand zusammengeführt werden, der ausreicht,
um die verdichteten Faserverbände getrennt zu halten.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele.
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Es
zeigen:
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1 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht eines Streckwerks mit einem
erfindungsgemäßen Verdichterbauteil,
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2 eine
schematische Draufsicht in Richtung des Pfeiles II auf das Streckwerk
der 1, bei der die Druckwalzen weggelassen sind,
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3 eine
stark vergrößerte Ansicht in Richtung des Pfeils
III der 1 auf das Verdichterbauteil,
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4 eine
entlang der Schnittfläche IV-IV der 3 geschnittene
Ansicht des Verdichterbauteils,
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5 eine
Ansicht ähnlich 3 auf eine Variante eines Verdichterbauteils
für Scheinzwirn.
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Das
in 1 dargestellte Streckwerk 1 besteht im
Wesentlichen aus antreibbaren Unterwalzen 2, 4, 6 denen
andrückbare Druckwalzen 3, 5, 7 zugeordnet
sind und die einen Faserverband 8 aus Stapelfasern in Transportrichtung
A auf die gewünschte Feinheit verziehen. Der Faserverband 8 wird
dem Streckwerk 1 in Form eines Faserverbandes oder einer
Lunte durch einen Luntenführer 9 zugeführt
und kann während des Verzugs in an sich bekannter Weise
durch Führungsriemchen 10 und 11 geführt
werden. An der Klemmlinie 12 zwischen der Unterwalze 6 und
der Druckwalze 7 ist der Verzug des Faserverbandes 8 beendet.
Der fertig verzogene Faserverband 13 durchläuft anschließend
eine Verdichtungszone 14, in der er verdichtet und kompaktiert
wird. Die Verdichtungszone 14 wird auslaufseitig durch eine
Klemmlinie 15 begrenzt, die von einer zweiten, der Unterwalze 6 zugeordneten
Druckwalze 16 gebildet wird. Im Anschluss an die Klemmlinie 15 wird dem
Faserverband 13 seine Drehung erteilt und es entsteht der
fertige Faden 17.
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Das
Streckwerk 1 kann Teil einer Spinnmaschine sein, in der
dem Faden 17 seine Drehung beispielsweise durch eine Luftdüse
oder eine Ringspindel erteilt wird. Im Falle einer Ringspinnmaschine
ist eine Vielzahl von Streckwerken 1 nebeneinander angeordnet
und die Unterwalzen 2, 4, 6 sind als
in Maschinenlängsrichtung durchlaufende Unterzylinder ausgebildet.
Eine derartige Ausführung ist in 2 angedeutet.
Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit sind in 2 die
Druckwalzen 3, 5, 7 und 16 weggelassen.
Die Druckwalzen von zwei benachbarten Streckwerken können
in bekannter Weise mit einer gemeinsamen Achse als Druckwalzenzwilling
ausgebildet sein.
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In
der Verdichtungszone 14 ist ein Verdichterbauteil 18 angeordnet,
das weiter unten noch näher beschriebene Mittel 28 zum
Verdichten des verzogenen Faserverbandes 13 enthält.
Der Faserverband 13 wird in der Verdichtungszone 14 durch Transportmittel 19 unterstützt,
da der fertig verzogene, aber noch ungedrehte Faserverband 13 nahezu keine
Stabilität aufweist. Die Transportmittel 19 werden
durch den Außenumfang der Unterwalze 6 gebildet,
die den Faserverband 13 von der Klemmlinie 12 bis
zur Klemmlinie 15 transportiert. Der Faserverband 13 liegt
dabei zwischen den Klemmlinien 12 und 15 ständig
auf dem Transportmittel 19 auf und wird nicht von der Unterwalze 6 abgehoben.
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Das
Verdichterbauteil 18 enthält eine konkave zylindermantelförmige
Auflagefläche 20 mit der das Verdichterbauteil 18 auf
der Unterwalze 6 aufliegt. Das Verdichterbauteil 18 wird
bevorzugt mit den Druckwalzen 7 und 16 in einem
als kompakte Baueinheit gestalteten Druckwalzenaggregat 21 gehalten
und so geführt, dass es die Druckwalzen 7 und 16 nicht
berührt. Das Druckwalzenaggregat 21 wird in nicht
näher dargestellter Weise von einem Belastungsträger
des Streckwerks 1 gehalten. Damit das Verdichterbauteil 18 mit
seiner Auflagefläche 20 gut auf der Unterwalze 6 aufliegt,
kann dem Verdichterbauteil 18 beispielsweise eine Feder 22 oder
ein Magnet 23 zugeordnet sein. Aufgrund der Gleitbewegung
zwischen Unterwalze 6 und Verdichterbauteil 8 ist
es vorteilhaft eine verschleißfeste Werkstoffpaarung zu
wählen. Die Unterwalze 6 besteht üblicherweise
aus gehärtetem Stahl und kann zusätzlich eine Beschichtung
aufweisen. Das Verdichterbauteil 18 kann bevorzugt aus
Keramik bestehen. Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, das Verdichterbauteil 18 zumindest
an der Auflagefläche 18 aus einem abriebfesten
Verbundmaterial herzustellen, das weicher als die Oberfläche
der Unterwalze 6 ist. Falls nötig, lässt sich
ein verschlissenes Verdichterbauteil 18 leichter austauschen
als eine verschlissene Unterwalze 6. Als Verbundmaterial
für das Verdichterbauteil 18 ist ein glasfaserverstärkter
Kunststoff gut geeignet, da sich das Verdichterbauteil dann sehr
einfach und kostengünstig als Spritzgussteil herstellen
lässt. Unabhängig vom gewählten Material
des Verdichterbauteils 18 kann es günstig sein,
dem Material der Auflagefläche 20 reibungsvermindernde
Zusätze, beispielsweise in Form von Einlagerungen aus Polytetrafluorethylen,
beizugeben.
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Zur
Verlängerung der Lebensdauer der Druckwalzen 3, 5, 7 des
Streckwerks 1 kann es vorteilhaft sein, eine Changiereinrichtung 24 vorzusehen.
Die Changiereinrichtung 24 enthält eine mit einem
Antrieb gekoppelte Luntenführerschiene 25 mit der
die Luntenführer 9 quer zur Transportrichtung
A hin und her bewegt werden können, wie es in 2 durch
den Doppelpfeil B angedeutet ist. Damit nun das Verdichterbauteil 18 stets
optimal zum Faserverband 13 positioniert ist und damit
auch die Lebensdauer der Druckwalze 16 erhöht
ist, ist das Verdichterbauteil 18 bevorzugt mit der Changiereinrichtung 24 gekoppelt.
Die Kopplung kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass das
Verdichterbauteil 18 über eine Gabel 26 und
einen Verbindungsarm 27 mit der Luntenführerschiene 25 verbunden
ist. Die Gabel 26 kann den Verbindungsarm 27 bewusst
mit etwas Spiel umgreifen oder auch spielfrei angefedert sein. Aufgrund
der Gabel 26 lässt sich das Druckwalzenaggregat 21 beim
Aufschwenken des Belastungsträgers des Streckwerks ohne
Behinderung vom Verbindungsarm 27 lösen und von
der Unterwalze 6 abheben. Beim Wiederaufsetzen des Druckwalzenaggregates 21 greift
die Gabel 26 automatisch wieder in den Verbindungsarm 27 ein
und positioniert das Verdichterbauteil 18 entsprechend
der Position des Luntenführers 9.
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Das
Verdichterbauteil 18 mit den Mitteln 28 zum Verdichten
des Faserverbandes 13 in der Verdichtungszone 14 wird
im Folgenden anhand der vergrößerten Darstellung
der 3 beschrieben. Im dargestellten Fall werden die
Mittel 28 zum Verdichten durch zwei Führungsflächen 29 und 30 gebildet. Die
Führungsflächen 29 und 30 sind
schräg zur Transportrichtung A angeordnet und lenken den
Faserverband 13 in axialer Richtung der Unterwalze 6 ab.
Die Führungsflächen 29 und 30 wirken,
auch wenn sie auf gegenüberliegenden Seiten des Faserverbandes 13 angeordnet
sind, anders als die Führungsflächen an den bekannten
Verdichterbauteilen des eingangs erwähnten Standes der
Technik. Die Führungsflächen an dem bekannten
Verdichterbauteil verdichten den Faserverband 13 gleichzeitig
von beiden Seiten, so dass zwischen den Führungsflächen
ein schmaler Verdichtungskanal entsteht, der das Maß der
Verdichtung bestimmt und dabei gleichzeitig aber sehr anfällig
für Verstopfungen ist. Die Führungsflächen 29 und 30 bei
dem vorliegenden Verdichterbauteil 18 sind so angeordnet,
dass der Faserverband 13 von den Führungsflächen 29, 30 nacheinander
in unterschiedliche axiale Richtungen der Unterwalze 6 aus
seiner Transportrichtung A ablenkbar ist. Der Faserverband 13 erreicht
zuerst die Führungsfläche 29 und wird
von dieser in der Darstellung nach 3 aus seiner
Transportrichtung A nach links abgelenkt. Nachdem der Faserverband 13 die Führungsfläche 29 verlassen
hat, gelangt er auf die Führungsfläche 30 und
wird von dieser wieder nach rechts abgelenkt. Diese „Zickzack-Ablenkung"
des Faserverbandes 13 wird dadurch erreicht, dass die beiden
Führungsfläche 29 und 30 – in
Umfangsrichtung der Unterwalze 6 bzw. der zylindermantelförmigen
Auflagefläche 20 gesehen – einen Abstand
C zueinander aufweisen, also nacheinander angeordnet sind. Es existiert
entlang der zylindermantelförmigen Anlagefläche 20 eine
in 3 gestrichelt dargestellte gedachte Umfangslinie 31,
die von den beiden Führungsflächen 29 und 30 von
gegenüberliegenden Seiten ausgeschnitten wird. Die gedachte
Umfangslinie 31 soll dabei genau senkrecht zur Achse der
Unterwalze 6 verlaufen.
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Der
kleinste Abstand D der beiden Führungsflächen 29 und 30 hat
keinen Einfluss mehr auf die Breite E des verdichteten Faserverbandes 13.
Der Abstand D kann deshalb wesentlich größer als
die Breite E des Faserverbandes 13 an der Klemmlinie 15 gewählt
werden, so dass auch im Faserverband 13 vorhanden Dickstellen,
Nissen oder Schalenteile die Mittel 28 zum Verdichten problemlos
passieren können und das Verdichterbauteil 18 dadurch
nicht verstopft. Verstopfungen können insbesondere wirkungsvoll
verhindert werden, wenn der Abstand D größer als
die Breite F des verzogenen Faserverbandes 13 an der Klemmlinie 12 ist.
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Wesentliches
Maß für die Verdichtungswirkung ist der Neigungswinkel
der Führungsflächen 29 und 30 in
Bezug auf die Transportrichtung A und die Ablenkung des Faserverbandes 13 in
axialer Richtung der Unterwalze 6. Die Ablenkung des Faserverbandes 13 quer
zur seiner Transportrichtung A beträgt wenigstens den Betrag
seiner Breite F an der Klemmlinie 12. So können
alle über die Breite F verteilten Fasern des Faserverbandes 13 zusammengeführt
werden. Unterstützt werden kann die Verdichtung durch eine
entsprechende Wahl des Winkels α zwischen der Führungsfläche 30 und
der Auflagefläche 20. In 4 wird deutlich,
dass die Führungsfläche 30 unmittelbar
an die Auflagefläche 20 angrenzt. Wie in 4 dargestellt,
kann die Führungsfläche 30 senkrecht
zur Auflagefläche 20 bzw. zur Oberfläche der
Unterwalze 6 angeordnet sein. Der Faserverband 13,
der auf dem Transportmittel 19 aufliegt wird in die Ecke
zwischen Führungsfläche 30 und Transportmittel 19 gedrückt
und dort verdichtet. Es ist keine weitere Fläche am Verdichterbauteil 18 vorgesehnen, auf
der der Faserverband 13 aufliegt. Zur Veränderung
der Verdichtungswirkung kann der Winkel α auch Werte kleiner
oder größer als 90° aufweisen.
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In
Ausgestaltung der Erfindung kann – wie in 4 angedeutet – am
Verdichterbauteil 18 ein Steg 38 vorgesehen sein,
der oberhalb des Transportmittels 19 von der Führungsfläche 30 auf
der einen Seite des Faserverbandes 13 bis auf die andere
Seite des Faserverbandes 13 verläuft. Der Steg 38 stellt
praktisch eine Verbindung zwischen den Führungsflächen 29 und 30 her,
so dass das Verdichterbauteil 18 einteilig ist. Im Gegensatz
zum eingangs zitierten Stand der Technik ist der Steg 38 nicht
mehr an der Verdichtung des Faserverbandes 13 beteiligt.
Das Verdichterbauteil 18 kann also durch eine Dickstelle im
Faserverband 13 nicht mehr von der Unterwalze 6 abgehoben
werden und gegen die Oberwalze 16 gedrückt werden.
Die Höhe H der Führungsfläche 30, und
natürlich in nicht dargestellter Weise auch der Führungsfläche 29,
ist deshalb bevorzugt größer als die Breite E
des verdichteten Faserverbandes 13.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass aus fertigungstechnischen Gründen
die Führungsfläche 29 auch durch die
gestrichelt dargestellte Kontur 32 des Verdichterbauteils 18 fortgesetzt
werden kann. Zwischen der Kontur 32 und der Führungsfläche 30 entsteht
zwar mit dem Steg 38 eine Art Kanal, jedoch ist dieser
Kanal nicht an der Verdichtungswirkung des Verdichterbauteils 18 beteiligt.
Erstens endet die Führungsfläche 29 in
jedem Fall an der Umlenkkante 33, wodurch der Faserverband 13 gar
nicht mit der Kontur 32 in Berührung kommt. Zweitens
ist der Abstand D und die Höhe H viel zu groß,
um eine Verdichtung des Faserverbandes 13 zu bewirken.
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Je
nach Härte der elastischen Bezüge der Druckwalzen 7 und 16 und
der Andruckkräfte der Druckwalze 7 und 16 an
die Unterwalze 6 kann die auf den Faserverband 13 in
der Verdichtungszone 14 wirkende Zugspannung beeinflusst
werden. Durch einen weicheren Bezug an der Druckwalze 16 als
an der Druckwalze 7 lässt sich ein leichter Anspannverzug
im Faserverband 13 erzeugen, der die Verdichtung verbessern
kann. Durch eine leichte Zugspannung im Faserverband 13 hat
dieser das Bestreben in der Verdichtungszone 14 die kürzestmögliche Strecke
einzunehmen. Der Faserverband 13 legt sich unter leichter
Zugspannung an die Umlenkkante 33 der Führungsfläche 29 und
die Umlenkkante 34 der Führungsfläche 30 an
und wird optimal verdichtet. Bevorzugt ist der Abstand der beiden
Klemmlinien 12 und 15 möglichst klein,
insbesondere kleiner als die mittlere Faserlänge der Stapelfasern
im Faserverband 13. Zur Verringerung des Abstandes der Klemmlinie 15 von
der Klemmlinie 12 kann der Durchmesser der Druckwalze 16 verkleinert
werden. Damit die Standzeit der Druckwalze 16 bei kleinerem Durchmesser
nicht zu gering wird und damit auch verhindert wird, dass sich der Faserverband 13 um die
Druckwalze 16 herumwickelt, kann der Druckwalze 16 wie
in 1 angedeutet ein Schutzriemchen 35 zugeordnet
sein. Das Schutzriemchen 35 umschlingt die Druckwalze 16 und
wird oberhalb der Druckwalze über eine Führungs-
und/oder Spannvorrichtung 36 geführt, die ebenfalls
an dem Druckwalzenaggregat 21 angebracht sein kann.
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In
nicht dargestellter Ausgestaltung der Erfindung kann es vorteilhaft
sein, auch mehr als die dargestellten zwei Führungsflächen 29 und 30 einzusetzen.
Durch zusätzliche Führungsflächen kann
die Zickzack-Umlenkung des Faserverbandes 13 verlängert
und dadurch die Verdichtung verbessert werden. Je nach Fasermaterial
und insbesondere bei geringem Anspannverzug in der Verdichtungszone 14 kann
es auch ausreichend sein, lediglich eine Führungsfläche 30 mit
der Umlenkkante 34 zur Verdichtung des Faserverbandes 13 einzusetzen.
Insbesondere bei nur einer Führungsfläche 30 kann
eine bei der Ablenkung des Faserverbandes aus seiner Transportrichtung
A auftretende Einrollung ausgenutzt werden, um den Faserverband 13 zu
verdichten. Die leichte Rollbewegung um die Längsachse des
Faserverbandes 13 tritt auf, da sich das Transportmittel 19 weiterhin
exakt in Transportrichtung A bewegt, auch wenn der Faserverband 13 von
der schrägstehenden Führungsfläche 30 quer
zur Transportrichtung A verschoben wird.
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In 5 ist
eine Variante eines Verdichterbauteiles 18 dargestellt,
die zur Herstellung von Scheinzwirn 37 einsetzbar ist.
Bei der Herstellung von Scheinzwirn 37 werden in einem
Streckwerk 1 zwei Faserverbände 13 getrennt
voneinander verzogen und getrennt durch die Verdichtungszone 14 geführt.
Nach der Klemmlinie 15 werden die beiden Faserverbände 13 einem
gemeinsamen Drallorgan zugeführt und zu einem Scheinzwirn 37 versponnen. Die
Mittel 28 zum Verdichten an dem Verdichterbauteil 18 für
Scheinzwirn 37 sind im Prinzip genauso aufgebaut wie es
oben bereits für einen einzelnen Faserverband 13 beschrieben
ist. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Teile. Auf eine erneute Beschreibung
sämtlicher Details kann deshalb an dieser Stelle verzichtet
werden. Bevorzugt weist das Verdichterbauteil 18 für
Scheinzwirn 37 wenigstens zwei Führungsflächen 29, 30 für
jeden Faserverband 13 auf. Die Führungsflächen 29, 30 für
die beiden Faserverbände 13 sind vorteilhafterweise
spiegelsymmetrisch angeordnet und zwar in einer Weise, dass sich
der Abstand der beiden Faserverbände 13 von der
Klemmlinie 12 bis zur Klemmlinie 15 verringert. Die
beiden Faserverbände 13 sollten an der Klemmlinie 15 lediglich
einen sehr geringen Abstand zueinander aufweisen, der ausreicht,
um die beiden verdichteten Faserverbände 13 getrennt
zu halten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2006/005207
A1 [0003]