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Die
Erfindung betrifft eine Verdichtereinheit für ein Streckwerk
einer Textilmaschine mit wenigstens einem Verdichtungskanal für
einen fertig verzogenen Faserverband und mit wenigstens einem Mittel
zum Ankoppeln der Verdichtereinheit an eine längs der Streckwerkswalzen
bewegliche Changiereinrichtung.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Druckwalzenaggregat für ein
Streckwerk einer Textilmaschine mit einer Verdichtereinheit, einem
Grundkörper und zwei Druckwalzenzwillingen, die in dem
Grundkörper aufgenommen sind, wobei die Verdichtereinheit
wenigstens ein Mittel zum Ankoppeln der Verdichtereinheit an eine
Changiereinrichtung und wenigstens einen Verdichtungskanal für
ein fertig verzogenen Faserverband aufweist.
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Die
Erfindung betrifft außerdem eine Changiereinrichtung für
ein Streckwerk einer Textilmaschine mit einer Verdichtereinheit,
wobei die Changiereinrichtung ein Element zum Ankoppeln der Changiereinrichtung
an eine parallel zu den Streckwerkswalzen verlaufende und verschiebbare
Schiene und einen sich von der Schiene bis in den Bereich des Ausgangswalzenpaares
des Streckwerks erstreckenden Verbindungsarm zur Ankopplung der
Verdichtereinheit enthält.
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Eine
Verdichtereinheit, ein Druckwalzenaggregat und eine Changiereinrichtung
der eingangs genannten Art sind aus der
DE 10 2007 006 282 A1 bekannt.
Bei der bekannten Anordnung ist lediglich ein changierender Einlaufverdichter
und ein mit diesem gekoppelter Verdichter mit einem Verdichtungskanal
für einen fertig verzogenen Faserverbandes vorgesehen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung der Changierung
die Qualität des verdichteten Faserverbandes und des ersponnenen Garnes
weiter zu verbessern.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Verdichtereinheit
wenigstens eine Führungsfläche für einen
Faserverband enthält. Bei der Changiereinrichtung wird
die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Verbindungsarm mit
wenigstens einem Einlaufverdichter und mit wenigstens einem Vorverzugsverdichter
verbunden ist.
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Durch
die zusätzliche Führungsfläche für den
Faserverband in der Hauptverzugszone wird der Faserverband schon
vor der Klemmlinie der Ausgangsoberwalze des Streckwerks geführt
und für die nachfolgende Verdichtung in der der Klemmlinie
der Ausgangsoberwalze des Streckwerks nachfolgenden Verdichtungszone
optimal vorbereitet. Es ist vorteilhaft, dass die Verdichtereinheit
am Druckwalzenaggregat angebracht ist, und somit beim Aufschwenken des
Belastungsträgers von der Ausgangsunterwalze des Streckwerks
abhebbar ist. Beim Abheben der Verdichtereinheit von der Ausgangsunterwalze
wird die Verdichtereinheit von der Changiereinrichtung abgekoppelt
und beim Wiederaufsetzen wieder angekoppelt.
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Die
Changiereinrichtung besteht im wesentlichen aus einem Verbindungsarm.
In der Textilmaschine, insbesondere einer Ringspinnmaschine, ist üblicherweise
eine Vielzahl von Streckwerken nebeneinander angeordnet. Zur Changierung
des Faserverbandes sind dem Eingangswalzenpaar des Streckwerks Einlaufverdichter
vorgeordnet, die an einer parallel zu den Streckwerkswalzen verlaufenden Schiene
angebracht sind. Die Schiene ist längs der Streckwerkswalzen
beweglich und üblicherweise an einem Maschinenende mit
einem Antrieb gekoppelt. Die Schiene und die daran angeordneten
Einlaufverdichter weisen üblicherweise sehr große
Toleranzen auf. Bei einem Streckwerk mit Verdichtereinheit ist es jedoch
erforderlich, dass der Faserverband sehr genau zu dem Verdichtungskanal
zugeführt wird, um optimale Verdichtungsresultate zu erreichen.
Eine derartig genaue Positionierung kann ein Einlaufverdichter,
der mit den üblichen, großen Toleranzen auf der
Schiene befestigt ist, nicht gewährleisten.
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Die
erfindungsgemäße Changiereinrichtung enthält
deshalb einen sich von der Schiene bis in den Bereich des Ausgangswalzenpaares
des Streckwerks erstreckenden Verbindungsarm. Der Verbindungsarm
weist Mittel zum Ankoppeln der Verdichtereinheit auf. Des Weiteren
ist der Verbindungsarm mit wenigstens einem Einlaufverdichter und
mit wenigstens einem Vorverzugsverdichter verbunden. Der Verbindungsarm
der Changiereinrichtung bildet also eine Basis, an der der Einlaufverdichter
und der Vorverzugsverdichter mit geringen Toleranzen angeordnet
werden können. Der Verbindungsarm positioniert außerdem über
die Mittel zum Ankoppeln die Verdichtereinheit, so dass die Führungsfläche
für den Faserverband in der Hauptverzugszone und der Verdichtungskanal
für ein fertig verzogenen Faserverband präzise
zum Einlauf- und Vorverzugsverdichter positioniert sind. Es wird
ein Streckwerk mit einem changierbaren Faserverband gebildet, bei
dem sämtliche Verdichter sehr exakt zueinander positioniert sind
und sich synchron zueinander bewegen. Die Ausrichtung der Verdichter
zueinander verändert sich während der Changierbewegung
nicht. Es lassen sich dadurch die Vorteile der Changierung, nämlich eine
lange Lebensdauer der Oberwalzen, mit einer sehr guten Qualität
des verzogenen und verdichteten Faserverbandes, sowie des nachfolgend
hergestellten Garnes, erreichen.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung wird das Mittel zum Ankoppeln durch
eine Aussparung an der Verdichtereinheit gebildet, in die bevorzugt
eine Lasche der Changiereinrichtung eingreifen kann. Die Mittel zum
Ankoppeln weisen vorteilhafterweise eine Einführschräge
zum Positionieren der Verdichtereinheit in Bezug auf die Changiereinrichtung
auf. Die Einführschräge ist an den Seiten der
Aussparung für die Lasche des Verbindungsarms angeordnet.
Die Einführschräge bewirkt, dass die Verdichtereinheit
beim Aufsetzen auf die Streckwerksunterwalze automatisch an die
Changiereinrichtung angekoppelt wird, auch wenn die Verdichtereinheit
im abgehobenen Zustand axial zu den Oberwalzen verschoben worden
ist, und sich nicht mehr in derselben Position wie die Changiereinrichtung
befindet. Die Einführschräge bewirkt, dass die
Verdichtereinheit beim Aufsetzen auf die Unterwalze automatisch
so verschoben wird, dass die Lasche der Changiereinrichtung in die
Aussparung an der Verdichtereinheit hineinfindet.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung weist das Druckwalzenaggregat wenigstens
ein Mittel zum Befestigen der Verdichtereinheit am Druckwalzenaggregat
auf, wobei die Verdichtereinheit beweglich am Druckwalzenaggregat
angebracht ist. Die Verdichtereinheit enthält bevorzugt
eine Aufnahme für ein Mittel zum Befestigen der Verdichtereinheit
an dem Druckwalzenaggregat. Das Druckwalzenaggregat weist bevorzugt
eine Axialführung für die Verdichtereinheit auf.
Hierdurch wird die Verdichtereinheit bei der Verschiebung axial
zu den Druckwalzenzwillingen während der Changierbewegung
sehr gut geführt. Zur Verbesserung der Positionierung der
Verdichtereinheit kann der Grundkörper des Druckwalzenaggregates
wenigstens eine Anschlagfläche zur Positionierung der Verdichtereinheiten
in Umfangsrichtung einer mit den Druckwalzen in Kontakt bringbaren Streckwerkswalze
aufweisen. Die Verdichtereinheit enthält dann eine zugehörige
Anschlagfläche zur Positionierung der Verdichtereinheit
in Umfangsrichtung der Streckwerkswalze. Die Anschlagflächen
zur Positionierung in Umfangsrichtung sind Teil der Axialführung.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung enthält das Druckwalzenaggregat
ein Belastungselement zum Erzeugen einer Auflagekraft an den Auflageflächen
der Verdichtereinheit. Das Belastungsmittel ist bevorzugt als Blattfeder
und/oder als Magnet ausgebildet. Die Verdichtereinheit kann über
das Belastungselement beweglich am Druckwalzenaggregat befestigt
sein.
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Die
Verdichtereinheit enthält vorteilhafterweise ein Mittel
zum Befestigen der Verdichtereinheit an dem Druckwalzenaggregat.
Bevorzugt ist ein Teil der Axialführung an dem Belastungsmittel
angeordnet. Die Axialführung kann bevorzugt am freien Ende
der Blattfeder angeordnet sein.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Verdichtereinheit mehrteilig ausgebildet ist. Die Verdichtereinheit
kann einen Halter und wenigstens ein verschleißfestes Bauteil
enthalten. Das verschleißfeste Bauteil ist vorteilhafterweise
unbeweglich mit dem Halter verbunden. Besonders bevorzugt enthält
die Verdichtereinheit zwei verschleißfeste Bauteile mit
jeweils einer Auflagefläche für eine Streckwerkswalze,
wobei die verschleißfesten Bauteile so an dem Halter angeordnet
sind, dass die beiden Auflageflächen in Umfangsrichtung
der Streckwerkswalze voneinander beabstandet sind.
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Eine
mehrteilige Verdichtereinheit hat den Vorteil, dass das verschleißfeste
Bauteil, das den Verdichtungskanal für einen fertig verzogenen
Faserverband enthält, sehr klein ausgebildet sein kann.
Die Außenkontur des verschleißfesten Bauteils
kann wesentlich vereinfacht werden. Das verschleißfeste Bauteile
ist dadurch wesentlich leichter herstellbar. Das verschleißfeste
Bauteil besteht vorteilhafterweise aus einem verschleißfesten
Werkstoff, beispielsweise aus Keramik. In unterschiedlichen Bereichen mit
unterschiedlichen Funktionen kann durch die Mehrteiligkeit jeweils
das für die Funktion optimal geeignete Material ausgewählt
werden. Die Verdichtereinheit wird an den Stellen mit einem verschleißfesten
Bauteil versehen, die einem erhöhten Verschleiß unterliegen,
beispielsweise weil sie mit dem Faserverband in Berührung
kommen. Durch die unbewegliche Verbindung eines verschleißfesten
Bauteils mit dem Halter wird eine Verdichtereinheit geschaffen, die
eine hohe Präzision aufweist. Eine mit ausreichender Genauigkeit
hergestellte Verdichtereinheit kann ihre Genauigkeit nicht mehr
verlieren.
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Die
Verdichtereinheit wird vom Wortsinn her so verstanden, dass die „Einheit” durch
eine Baugruppe gebildet werden kann, die aus mehreren Einzelteilen
besteht, und deren Einzelteile unverlierbar miteinander verbunden
sind. Die Einzelteile müssen jedoch nicht unbedingt unbeweglich
miteinander verbunden sein und können auch demontierbar
sein. Die „Einheit” stellt einen selbständig
handelbaren Gegenstand dar.
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Eine
Verdichtereinheit mit zwei in Umfangsrichtung voneinander beanstandeten
Auflageflächen hat den Vorteil, dass die Verdichtereinheit
sehr stabil auf der Streckwerkswalze aufliegt und sehr exakt positioniert
ist. Die Umfangsfläche der Streckwerkswalze bildet eine
Gleitfläche für die Verdichtereinheit, auf der
die Verdichtereinheit bei der Changierung in axialer Richtung der
Streckwerkswalzen verschoben wird.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorteilhaft, dass die Verdichtereinheit
wenigstens ein Führungsmittel für einen Kernfaden
aufweist. Für die Herstellung von Coregarn wird dem im
Streckwerk verzogenen Faserverband ein Kernfaden, beispielsweise
aus einem elastischen Filament, zugeführt. Die Zuführung
des Kernfadens erfolgt bevorzugt im Endbereich der Verdichtungszone,
kurz vor der die Verdichtungszone beendenden Klemmlinie. Die Verdichtereinheit
enthält vorteilhafterweise wenigstens ein Führungsmittel
für einen Kernfaden. Der Kernfaden kann durch das Führungsmittel
an der Verdichtereinheit sehr exakt in Bezug auf den Verdichtungskanal für
den fertig verzogenen Faserverband positioniert werden. Auch bei
der Changierung der Verdichtereinheit wird der Kernfaden immer in
der exakten Position zugeführt, da das Führungsmittel
sich ja mit der Verdichtereinheit mitbewegt. Alternativ kann es
auch vorteilhaft sein, den Kernfaden bereits vor der Klemmlinie
der Ausgangsoberwalze zuzuführen, so dass der Kernfaden
zusammen mit dem fertig verzogenen Faserverband die Verdichtungszone
durchläuft.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, dass die
Changiereinrichtung ein Gelenk zwischen dem Element zum Ankoppeln
an die Schiene und dem Verbindungsarm aufweist. Der Verbindungsarm
verläuft bevorzugt auf der den Oberwalzen zugewandten Seite
der Unterwalzen durch das Streckwerk. Bei aufgeschwenktem Belastungsträger
und abgehobenen Oberwalzen lässt sich nun auch der Verbindungsarm
zu Wartungszwecken hochschwenken und die Bereiche unterhalb der
Verdichter sind leicht zugänglich. Das Element zum Ankoppeln
an die Schiene wirkt vorteilhafterweise kraftschlüssig.
Die Changiereinrichtung kann dadurch sehr leicht auf eine vorhandene
Schiene festgeklemmt werden und lässt sich in älteren
Streckwerken nachrüsten, ohne das aufwendige Anpassungsarbeiten
an der Schiene notwendig sind.
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In
besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Changiereinrichtung
für zwei benachbarte Streckwerk einsetzbar. Der Verbindungsarm
ist mit zwei Einlaufverdichtern und mit zwei Vorverzugsverdichtern
verbunden, wobei die beiden Vorverzugsverdichter bevorzugt den gleichen
Abstand zueinander aufweisen, wie die beiden Einlaufverdichter.
Es ist vorteilhaft, dass auch die Verdichtereinheit für
zwei benachbarte Streckwerke einsetzbar ist. Die Verdichtereinheit enthält
dann bevorzugt drei oder vier verschleißfeste Bauteile.
Zwei verschleißfeste Bauteile sind so an dem Halter angeordnet, dass
die beiden Auflageflächen in Achsrichtung der Streckwerkswalze
voneinander beanstandet sind. Zwei in Achsrichtung der Streckwerkswalze
beabstandete Auflageflächen begründen eine besonders gute
und stabile Positionierung der Verdichtereinheit auf der Streckwerkswalze.
Die stabile Positionierung verhindert zuverlässig ein Abheben
der Verdichtereinheit von der Streckwerkswalze durch Maschinenschwingungen
und Vibrationen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass
die Changiereinrichtung eine Positionierungslasche für
einen Einlaufverdichter aufweist und der Einlaufverdichter eine
Führungsfläche für die Schiene enthält.
Der Einlaufverdichter ist somit auf der Schiene verschiebbar und
wird durch die Positionierungslasche zum Verbindungsarm positioniert.
Dies hat den Vorteil, dass nicht sämtliche auf den Einlaufverdichter
wirkenden Kräfte allein von dem Verbindungsarm aufgenommen
werden müssen, sondern teilweise direkt von der sehr stabilen Schiene
aufgenommen werden. Trotzdem ist eine präzise Positionierung
des Einlaufverdichters in Bezug auf die anderen Verdichter der Changiereinrichtung
gewährleistet.
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Es
kann vorteilhaft sein, dass ein Einlaufverdichter leicht versetzt
zu einem Vorverzugsverdichter angeordnet ist. Dadurch wird erreicht,
dass der Faserverband im Vorverzugsfeld stets definiert an einer seitlichen
Führungsfläche des Vorverzugsverdichters anliegt. Überraschenderweise
lässt sich hierdurch die Qualität des ersponnenen
Garnes weiter verbessern. Die Positionierung der Einlaufverdichter
in Bezug auf die Vorverzugsverdichter lässt sich sehr einfach
durch einen Austausch der Positionierungslasche verändern,
und an die Erfordernisse anpassen.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
im Zusammenhang mit den Figuren.
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Es
zeigen:
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1 eine
im Schnitt und vergrößert dargestellte Seitenansicht
auf ein teilweise dargestelltes Streckwerk einer Textilmaschine
mit einem Druckwalzenaggregat und einer Verdichtereinheit,
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2 eine
Ansicht in Richtung des Pfeiles II der 1 auf die
Verdichtereinheit,
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3 eine
Ansicht in Richtung des Pfeiles III der 1 auf die
Verdichtereinheit,
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4 eine
Ansicht in Richtung des Pfeiles IV der 1 auf einen
Bereich der Verdichtereinheit,
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5 eine
perspektivische Ansicht einer Changiereinrichtung.
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In
den 1 bis 5 ist sehr schematisch ein Streckwerk 1 einer
Textilmaschine dargestellt. Teilweise ist ein zum Streckwerk 1 benachbartes Streckwerk 1' dargestellt.
Das Streckwerk 1 ist als Doppelriemchen-Streckwerk gestaltet.
Das Streckwerk 1 ist an einer Spinnmaschine, vorzugsweise
an einer Ringspinnmaschine angeordnet. Das Streckwerk 1 verzieht
in an sich bekannter Weise einen in Transportrichtung A zugeführten
Faserverband 2 aus Stapelfasern auf die gewünschte
Feinheit. Der Faserverband 2 wird durch mehrere in Transportrichtung
A hintereinander angeordneten Walzenpaare verzogen, die in Transportrichtung
A mit zunehmender Umfangsgeschwindigkeit antreibbar sind. An der Klemmlinie 5 des
Ausgangswalzenpaares 3, 4 ist der Verzug des Faserverbandes 2 beendet.
Das Walzenpaar 3, 4 besteht aus einer antreibbaren
Unterwalze 3 und einer frei drehbaren, an die Unterwalze 3 andrückbaren
Oberwalze 4. Die Oberwalze 4 ist mit einem Bezug
aus einem gummielastischen Material versehen und wird an die Unterwalze 3 angedrückt, so
dass der Faserverband 2 an der Klemmlinie 5 zwischen
den Streckwerkswalzen 3 und 4 geklemmt wird. In 5 sind
die der Ausgangsunterwalze 3 vorgeordneten Unterwalzen 6 und 7 erkennbar.
Die Oberwalzen sind in 5 nicht dargestellt. Dem dem Ausgangswalzenpaar 3, 4 vorgeordneten
Walzenpaar 6, 61 sind in an sich bekannterweise
Führungsriemchen 62 und 63 zugeordnet.
Das Führungsriemchen 62 umschlingt die Unterwalze 6 und
einen nicht dargestellten Unterriemchenführungstisch. Das
Führungsriemchen 63 umschlingt die Oberwalze 61 und wird
durch einen nicht dargestellten Käfig geführt.
Die Führungsriemchen 62, 63 führen
den Faserverband 2 in der Hauptverzugszone des Streckwerks 1,
die sich von der Klemmlinie des Walzenpaares 6, 61 bis zur
Klemmlinie 5 erstreckt.
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Die
Oberwalzen 4, 61 und die der Eingangsunterwalze 7 zugeordnete
und nicht dargestellte Oberwalze sind als so genannte Druckwalzenzwillinge
ausgebildet. Ein Druckwalzenzwilling besteht aus zwei Oberwalzen,
die benachbarten Streckwerken 1 und 1' zugeordnet
sind, und die eine gemeinsame Achse 9 aufweisen. Die Oberwalzen
werden in einem aufschwenkbaren Belastungsträger 8 gehalten.
Im dargestellten Fall sind die beide Oberwalzen des Druckwalzenzwillings 4 als „Loswalzen” ausgeführt, d.
h. die beiden Oberwalzen sind frei drehbar auf der nicht rotierenden
Achse 9 gelagert. Der Belastungsträger 8 ist
in der Mitte zwischen zwei benachbarten Streckwerken 1 und 1' angeordnet
und hält den Druckwalzenzwilling 4 an der Achse 9.
Die übrigen Oberwalzen sind analog des Druckwalzenzwillings 4 aufgebaut
und angeordnet. Die Unterwalzen 3, 6, 7 sind
als über eine Vielzahl benachbarter Streckwerke 1, 1' durchgehende
Streckwerkswalzen ausgebildet, wie in 5 angedeutet
ist. Das Streckwerk 1 wird auch als „Drei-Zylinder-Streckwerk” bezeichnet.
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Bei
einem konventionellen Streckwerk wird der fertig verzogene Faserverband
nach der Klemmlinie 5 direkt in Abzugsrichtung B einem
nicht dargestellten Drallorgan, beispielsweise einer Ringspindel, zugeführt
und es entsteht das fertige Garn 10. Zur Verbesserung der
Qualität des Garnes 10 insbesondere zur Verringerung
der Haarigkeit, ist vorgesehen, dass der fertig verzogene Faserverband 11 im
Anschluss an die Klemmlinie 5 durch eine Verdichtungszone 12 hindurchgeführt
wird, in der der Faserverband 11 verdichtet und kompaktiert
wird. Der fertig verzogene Faserverband 11 liegt auf der
Umfangsfläche 13 der Unterwalze 3 auf
und wird so durch die Verdichtungszone 12 transportiert.
In der Verdichtungszone 12 wird der Faserverband 11 durch
einen Verdichtungskanal 14 geführt. Der Verdichtungskanal 14 ist
tunnelförmig gestaltet und zur Unterwalze 3 hin
offen. Der Unterwalze 3 ist eine zweite Oberwalze 15 zugeordnet,
die mit der Unterwalze 3 eine Klemmlinie 16 bildet,
die die Verdichtungszone 12 beendet. Im Anschluss an die
Klemmlinie 16 wird der verdichtete Faserverband zu einem
Garn 10 verdreht, in dem er in Abzugsrichtung B einem nicht
dargestellten Drallorgan zugeführt wird. Die Klemmlinie 16 bildet einen
Drallstopp und gewährleistet, dass der Faserverband 11 in
der Verdichtungszone 12 drehungsfrei bleibt.
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Die
Oberwalzen 15 zweier benachbarter Streckwerke 1 und 1' sind
ebenfalls auf einer gemeinsamen Achse 17 gelagert und bilden
eine Druckwalzenzwilling. Der Druckwalzenzwilling 15 bildet
zusammen mit dem Druckwalzenzwilling 4 ein Druckwalzenaggregat 18.
Das Druckwalzenaggregat 18 enthält einen Grundkörper 19,
in dem die beiden Druckwalzenzwillinge 4, 15 an
ihren Achsen 9, 17 aufgenommen sind. Das Druckwalzenaggregat 18 bildet
eine Baueinheit, die auswechselbar am Belastungsträger 8 angebracht
ist. Die Druckwalzenzwillinge 4 und 15 sind so
im Druckwalzenaggregat 18 angeordnet, dass sich die Oberwalzen
der Druckwalzenzwillinge 4 und 15 nicht gegenseitig
berühren und dass die Oberwalzen auf eine gemeinsame Streckwerkswalze 3 aufsetzbar
sind. Die Achse 9 und 17 sind vorteilhafterweise
möglichst parallel im Grundkörper 19 ausgerichtet.
Es ist vorteilhaft, dass die Achsen 9 und 17 spielfrei
im Grundkörper 19 aufgenommen sind, d. h. ohne
Bewegungsmöglichkeit in Bezug auf den Grundkörper 19.
Die Befestigung des Druckwalzenaggregates 18 erfolgt bevorzugt über die
Achse 9, die in einer Aufnahme 81 des Belastungsträgers 8 aufgenommen
ist. Der Belastungsträger 8 belastet über
die Aufnahme 81 den Druckwalzenzwilling 4 in der
Mitte der Achse 9. Die Befestigung des Druckwalzenaggregates 18 am
Belastungsträger 8 ermöglicht bevorzugt
eine Pendelbewegung des Druckwalzenaggregates 18 um zwei senkrecht
zueinander stehende imaginäre Achsen, die beide senkrecht
zur Achse 9 stehen.
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Das
Druckwalzenaggregat 18 enthält außerdem
eine Verdichtereinheit 20, die den Verdichtungskanal 14 enthält.
Die Verdichtereinheit 20 ist im Bereich zwischen den Oberwalzen 4 und 15 angeordnet.
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Die
Verdichtereinheit 20 ist definiert beweglich am Druckwalzenaggregat 18 angebracht,
wobei wenigstens ein Mittel 21 zum Befestigen der Verdichtereinheit 20 an
dem Druckwalzenaggregat 18 vorgesehen ist. Die Mittel 21 zum
Befestigen bewirken, dass die Verdichtereinheit 20 nicht
unbeabsichtigt aus dem Druckwalzenaggregat 18 herausfällt
und sich am Druckwalzenaggregat 18 nicht unkontrolliert bewegt.
Die Verbindungsmittel 21 ermöglichen die Übertragung
wenigstens einer Kraft vom Druckwalzenaggregat 18 auf die
Verdichtereinheit 20. Die Mittel 21 zum Befestigen
sind am Grundkörper 19 des Druckwalzenaggregats 18 oder
an einem Teil eines Druckwalzenzwillings 4 oder 15 angebracht.
Im Falle einer vorhandenen älteren Spinnmaschine mit konventionellem
Streckwerk ist es möglich, die bisherige Ausgangsoberwalze 4 aus
dem Streckwerk 1 zu entnehmen und gegen ein Druckwalzenaggregat 18 auszutauschen.
Dabei kann am Belastungsträger 8 die Aufnahme 81 für
die Oberwalze 4 an die Anforderungen des Druckwalzenaggregates 18 angepasst werden.
Die bestehende Spinnmaschine lässt sich dadurch auf ein
Streckwerk 1 mit Verdichtungszone 12 umrüsten,
so dass nach der Umrüstung ein Garn 10 mit verbesserter
Qualität herstellbar ist.
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Um
den Andruck des Druckwalzenaggregates 18 und insbesondere
der Oberwalze 15 an die Unterwalze 3 zu gewährleisten
kann eine Blattfeder 22 vorgesehen sein. Die Blattfeder 22 ist
am Grundkörper 19 des Druckwalzenaggregates 18 angebracht
und stützt sich mit ihren freien Ende am Belastungsträger 8 ab.
In nicht dargestellter Ausgestaltung kann es auch vorteilhaft sein,
dass die Blattfeder 22 am Belastungsträger 8 angebracht
ist und mit ihren freien Ende auf den Grundkörper 19 drückt.
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In
Ergänzung zu dem Verdichtungskanal 14 für
den fertig verzogenen Faserverband 11 ist in der Hauptverzugszone
zwischen den Führungsriemchen 62, 63 und
der Klemmlinie 5 eine Führungsfläche 23 für
den Faserverband 2 vorgesehen. Die Führungsfläche 23 verbessert
die Qualität des verzogenen Faserverbandes 11.
Die Führungsfläche 23 ist in Transportrichtung
A stromaufwärts des Verdichtungskanals 14 an der
Verdichtereinheit 20 angeordnet. Die Führungsfläche 23 dient
zum Führen des Faserverbandes 2 stromabwärts
der Führungsriemchen 62, 63 und stromaufwärts
der Klemmlinie 5. Die Führungsfläche 23 ist
bevorzugt trichterförmig ausgestaltet, wie in 2 erkennbar.
Eine trichterförmige Führungsfläche 23 unterstützt
die Verdichtung des Faserverbandes 11 bereits vor der Verdichtungszone 12.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die
Verdichtereinheit 20 eine Führungsfläche 24 für
das Garn 10 enthält. Die Führungsfläche 24 ist
stromabwärts des Verdichtungskanals 14 angeordnet
und dient zum Führen des Garnes 10 im Anschluss
an die Klemmlinie 16. Durch eine Führungsfläche 24 kann
der Kontaktbereich des Garnes 10 mit der Oberwalze 15 verkleinert
werden, so dass sich der Verschleiß des Bezugs der Oberwalze 15 verringert.
Die Führungsfläche 24 kann durch eine
Stange gebildet werden, die in einen Halter 25 der Verdichtereinheit 20 eingesetzt
ist.
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Die
Verdichteinheit 20 ist für zwei benachbarte Streckwerke 1 und 1' einsetzbar,
siehe insbesondere 2. Die Verdichteinheit 20 enthält
zwei Verdichtungskanäle 14, 14' für
fertig verzogene Faserverbände 11, 11'.
Die Verdichtereinheit 20 enthält eine erste Auflagefläche 31 zur
Positionierung der Verdichtereinheit 20 auf der Streckwerkswalze 3,
die im Bereich des Verdichtungskanals 14 angeordnet und
konkav gewölbt ist.
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Die
Verdichtereinheit 20 weist eine zweite Auflagefläche 32 für
die Streckwerks 3 auf, die im Bereich des Verdichtungskanals 14' angeordnet
ist. Die Verdichtereinheit 20 enthält zwei weitere
Auflageflächen 33 und 34, die in Umfangsrichtung
C der Streckwerkswalze 3 von den Auflageflächen 31 und 32 beabstandet
sind. Zur Verdeutlichung ist in 2 die Umfangsrichtung
C der Unterwalze 3 und die Achsrichtung D der Unterwalze 3 durch
jeweils einen Doppelpfeil angegeben. Der Abstand in Umfangsrichtung C
der Auflageflächen 31 und 33 beträgt
bevorzugt 7,5 mm bis 9,5 mm, um eine stabile Auflage der Verdichtereinheit 20 zu
gewährleisten. Die erste Auflagefläche 31 ist
nur in Achsrichtung D der mit den Auflageflächen in Kontakt
bringbaren Streckwerkswalze 3 von der zweiten Auflagefläche 32 beabstandet.
Die dritte Auflagefläche 33 ist nur in Achsrichtung
D von der vierten Auflagefläche 34 beabstandet.
In Achsrichtung D gesehen weisen die dritte Auflagefläche 33 und
die vierte Auflage 34 etwa denselben Abstand zueinander
auf wie die erste Auflagefläche 31 und die zweite
Aufläge 32. Neben der Führungsfläche 23 für den
Faserverband 2 im Bereich der dritten Auflagefläche 33 ist
eine Führungsfläche 23' im Bereich der vierten
Auflagefläche 34 vorgesehen. Die Führungsflächen 23 und 23' sind
ebenfalls als tunnelförmige Verdichtungskanäle
ausgestaltet, die zu der Auflagefläche 33 bzw. 34 hin
offen sind. Die Führungsfläche 23, 23' bewirken
eine Verdichtung des Faserverbandes 2 in der Hauptverzugszone
des Streckwerks. Die Führungsflächen 23 können
den Faserverband 2 gegebenenfalls etwas aus der Streckfeldebene
auslenken. Dabei lenkt die Führungsfläche 23 den
Faserverband leicht aus der kürzesten gedachten Verbindungslinie
zwischen dem Austritt der Führungsriemchen 62, 63 und
der Klemmlinie 5 aus. Der Faserverband 2 umschlingt
dann einen Teil der konvexen Führungsfläche 23.
In Achsrichtung D weisen die beiden Führungsflächen 23, 23' für
den Faserverband 2, 2' etwa denselben Abstand
zueinander auf wie die beiden Verdichtungskanäle 14, 14' für
den fertig verzogenen Faserverband 11, 11'.
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Wie
in 3 erkennbar, wird die Auflagefläche 33 durch
die tunnelförmige Führungsfläche 23 in zwei
Teile getrennt, die sich nicht mehr berühren. Trotzdem
wird im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung von nur einer Auflagefläche 33 im
Bereich der Führungsfläche 23 gesprochen.
Gleiches gilt für die analogen Verhältnisse im
Bereich der Führungsfläche 23' und der
Verdichtungskanäle 14 und 14'. Die Auflageflächen 31, 32, 33 und 34 sind
konkav gewölbt, wobei alle Wölbungen an die Umfangsfläche eines
gemeinsamen Zylinders angepasst sind. „Zylinder” wird
hier als Bezeichnung eines geometrischen Grundkörpers verstanden,
der bei der Herstellung der Verdichtereinheit 20 den Platz
der später im Betriebszustand vorhandenen Streckwerkswalze 3 einnimmt.
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Die
Verdichtereinheit 20 ist mehrteilig ausgebildet und enthält
einen Halter 25 und vier verschleißfeste Bauteile 41, 42, 43 und 44.
Die verschleißfesten Bauteile können bevorzugt
unbeweglich mit dem Halter 25 verbunden sein. An jedem
verschleißfesten Bauteil 41, 42, 43, 44 ist
eine Auflagefläche 31, 32, 33, 34 zur
Positionierung der Verdichtereinheit 20 auf der Unterwalze 3 angeordnet.
Die verschleißfesten Bauteile 41 und 42 weisen
wenigstens einen Verdichtungskanal 14 und 14' für
einen fertig verzogenen Faserverband 11, 11' auf.
Die verschleißfesten Bauteile 43 und 44 weisen
jeweils eine Führungsfläche 23, 23' für
einen Faserverband 2, 2' auf. Der Halter 25,
der ja praktisch einen Grundkörper der Verdichtereinheit 20 darstellt,
enthält eine Aufnahme 26 für das verschleißfeste
Bauteil 41. Die Aufnahme 26 wird durch einen Zapfen 53 gebildet,
der aus dem Halter 25 herausragt. Die Verdichtereinheit 20 enthält
eine Stange 54. Die Stange 54 ist in den Halter 25 eingesetzt und
ein herausragendes Ende der Stange 54 bildet den Zapfen 53.
Das verschleißfeste Bauteil 41 weist eine Aufnahme 45 für
den aus dem Halter 25 herausragenden Zapfen 53 auf.
Die Aufnahme 45 wird durch ein Sackloch gebildet. Das verschleißfeste Bauteil 41 besteht
vorzugsweise aus Keramik. Das verschleißte Bauteil 41 enthält
eine zweite Aufnahme 45'. Die Aufnahme 45' befindet
sich auf der gegenüberliegenden Seite wie die Aufnahme 45.
Durch die beiden Aufnahme 45 und 45' lässt
sich das verschleißfeste Bauteil 41 auch als verschleißfestes Bauteil 42 verwenden.
Die Teilevielfalt der verschleißfesten Bauteile lässt
sich dadurch reduzieren. Wird das Bauteil 41 im Streckwerk 1' als
verschleißfestes Bauteil 42 eingesetzt, so wird
es mit der Aufnahme 45' an dem Halter 25 befestigt.
Das Sackloch 45 bleibt dann leer.
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Zur
Erhöhung der Stabilität der Verdichtereinheit 20 ist
die Stange 54 vom Streckwerk 1 durchgehend bis
zum Streckwerk 1' ausgeführt. Die Stange 54 besteht
bevorzugt aus gehärtetem Stahl. Die Stange 54 erstreckt
sich zwischen zwei benachbarten Streckwerken 1 und 1' zugeordneten
verschleißfesten Bauteilen 41 und 42.
Die Enden der Stange 54 ragen in die verschleißfesten
Bauteile 41 und 42 hinein. Um eine gute Stabilität
der Verdichtereinheit zu erreichen, weist die Stange 54 wenigstens
ein einem Bereich einen Durchmesser von 2 mm oder mehr, insbesondere
von 3 mm oder mehr, auf.
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Die
verschleißfesten Bauteile 43 und 44 sind analog
dem verschleißfesten Bauteil 41 gestaltet. Statt
des Verdichtungskanals 14 ist eine Führungsfläche 23 vorgesehen.
Die Verdichtereinheit 20 enthält eine zweite Stange 56 deren
Enden 55 – analog der Stange 54 – zapfenförmig
aus dem Halter 25 herausragen, um die verschleißfesten
Bauteile 43 und 44 aufzunehmen.
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Zur
weiteren Stabilitätserhöhung der Verdichtereinheit 20 kann
es vorteilhaft sein, dass die Verdichtereinheit 20 ein
gestrichelt (Strich-Zweipunkt-Linie) dargestelltes Stabilisierungsbauteil 57 enthält.
Das Stabilisierungsbauteil 57 ist nicht direkt mit dem
Halter 25 verbunden. Das als eine Art „Joch” gestaltete
Stabilisierungsbauteil 57 verbindet zwei verschleißfeste
Bauteile 42 und 44 miteinander. Das Stabilisierungsbauteil 57 erhöht
die Stabilität der auskragenden verschleißfesten
Bauteile 42 und 44 bei erhöhten Belastungen
in Umfangsrichtung C. Das Stabilisierungsbauteil 57 kann
bevorzugt ein entsprechend gebogenes Rundprofil sein. Das Stabilisierungsbauteil 57 kann
bevorzugt in den nicht benutzten Aufnahme bzw. Sacklöchern 45 der
verschleißfesten Bauteile 42 und 44 befestigt
werden. Analog können auch die verschleißfesten
Bauteile 41 und 43 mit einem nicht dargestellten
Stabilisierungsbauteil verbunden werden.
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Die
Verdichtereinheit 20 wird bevorzugt so hergestellt, dass
die verschleißfesten Bauteile 41, 42, 43, 44 mit
einem Klebstoff auf den Aufnahmen 26 am Halter 25 befestigt
werden. Die verschleißfesten Bauteile können nach
Aufsetzen auf die Aufnahmen 26 noch ausgerichtet werden,
bis der Klebstoff aushärtet. Zum Ausrichten kann die Verdichtereinheit 20 auf
eine Walze aufgesetzt werden, deren Durchmesser der Streckwerkswalze 3 entspricht.
Die verschleißfesten Bauteile richten sich dadurch mit
ihren Auflageflächen 31, 32, 33, 34 exakt
an einer Umfangsfläche eines Zylinders aus.
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Zur
Befestigung der Verdichtereinheit 20 am Druckwalzenaggregat 18 ist
ein Verbindungsmittel 21 in Form einer Blattfeder 58 vorgesehen.
Die Blattfeder 58 ist gleichzeitig ein Belastungselement
zum Erzeugen einer Auflagekraft an den Auflageflächen 31, 32, 33, 34.
Die Blattfeder 58 ist mit einer Schraube 59 am
Grundkörper des Druckwalzenaggregats 18 befestigt.
Gemeinsam mit der Blattfeder 58 kann die Schraube 59 auch
die Blattfeder 22 am Grundkörper 19 befestigen.
Zur Erhöhung der Auflagekraft an den Auflageflächen
kann die Verdichtereinheit 20 einen gestrichelt dargestellten
Magnet 29 enthalten. Die Blattfeder 58 weist eine
Axialführung 70 für die Verdichtereinheit 20 auf.
Die Axialführung 70 ist in Form eines an der Blattfeder 58 befestigten
Zylinderstiftes 71 ausgestaltet.
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Die
Verdichtereinheit 20 weist eine Aufnahme 28 für
das Verbindungsmittel 21 auf. Die Aufnahme 28 umgreift
den Zylinderstift 71 der Axialführung 70.
Die Verdichtereinheit 20 ist dadurch um die Achse des Stiftes 71 schwenkbar
und kann sich beim Aufsetzen des Druckwalzenaggregates 18 auf
der Unterwalze 3 ausrichten, so dass die Auflageflächen 31, 32, 33, 34 gut
auf der Umfangsfläche 13 aufliegen. Die Aufnahme 28 enthält
einen Klips 27, der die Austauschbarkeit der Verdichtereinheit 20 am
Druckwalzenaggregat 18 gewährleistet und gleichzeitig
eine Verliersicherung bildet, so dass die Verdichtereinheit 20 nicht
versehentlich aus dem Druckwalzenaggregat 18 herausfällt.
Die Aufnahme 28 ist mittig zwischen den verschleißfesten
Bauteilen 41 und 42 angeordnet, so dass die Belastungskraft
des Belastungsmittels 58 gleichmäßig
verteilt wird.
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Zur
Positionierung der Verdichtereinheit 20 in Umfangsrichtung
C weist die Verdichtereinheit 20 eine Anschlagfläche 51 auf,
die bevorzugt mittig zwischen den verschleißfesten Bauteilen 41 und 42 angeordnet
ist. Die Anschlagfläche 51 stützt sich
am Grundkörper 19 oder an der Achse 17 ab.
Bevorzugt ist die Fläche 52 zur Abstützung
der Anschlagfläche 51 so am Grundkörper 19 ausgeführt,
dass sie einen konstanten Radius um die Mittellinie der Druckwalzenachse 17 aufweist.
Es wird dadurch auch dann noch eine korrekte Position der Verdichtereinheit 20 gewährleistet,
wenn die Oberwalzen 4, 15, insbesondere die Oberwalze 4 bei
Verschleiß an ihren elastischen Bezügen nachgeschliffen
werden. Die Anschlagflächen 51 und 52 sind
ebenfalls Teil der Axialführung 70 für
die Verdichtereinheit 20. Die Verdichtereinheit ist dadurch
längs der Streckwerkswalze 3 im Druckwalzenaggregat 18 beweglich
aufgenommen. Die Verdichtereinheit 20 weist Mittel 72 zum
Ankoppeln an eine Changiereinrichtung 73 auf.
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Das
Mittel 72 zum Ankoppeln der Verdichtereinheit 20 an
die Changiereinrichtung 73 ist an dem Halter 25 angeordnet.
Das Mittel 72 zum Ankoppeln wird durch eine Aussparung 74 in
dem Halter 25 gebildet. Die Aussparung enthält
Einführschrägen 75 zum Positionieren
der Verdichtereinheit 20 in Bezug auf die Changiereinrichtung 73.
Die Changiereinrichtung 73 enthält eine Lasche 76,
in die Aussparung 74 eingreift. Beim Aufschwenken des Belastungsträgers 8 und
Abheben des Druckwalzenaggregates 18 von der Streckwerkswalze 3 verbleibt
die Changiereinrichtung 73 mit der Lasche 76 in
der Streckwerksebene. Die Verdichtereinheit 20 wird beim
Abheben von der Changiereinrichtung 73 abgekoppelt. Es
kann nun vorkommen, dass sich die von der Unterwalze 3 abgehobene
Verdichtereinheit 20 im Druckwalzenaggregat 18 längs
der Oberwalze 4 ein Stückchen verschiebt. Beim
Wiederaufsetzen des Druckwalzenaggregates 18 auf die Unterwalze 3 stimmt
die Position der Aussparung 74 nicht mehr mit der Position
der Lasche 76 überein. Damit die Verdichtereinheit 20 mit den
Mitteln 72 zum Ankoppeln wieder mit der Changiereinrichtung 73 verbunden
wird, wenn der Belastungsträger 8 heruntergeschwenkt
wird, sind die Einführschrägen 75 vorgesehen,
die die Verdichtereinheit 20 wieder so in Achsrichtung
D verschieben, dass die Lasche 76 in die Aussparung 74 hineinfindet.
Die Verdichtereinheit 20 wird dann wieder von der sich
in Achsrichtung D hin und herbewegenden Changiereinrichtung 73 mitgenommen.
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Zur
Herstellung eines Coregarns kann dem Faserverband im Streckwerk 1 ein
Kernfaden 46 zugeführt werden, der dann zusammen
mit den Stapelfasern des Faserverbandes 2 in das Garn 10 eingebunden
wird. Der Kernfaden 46 wird bevorzugt im Bereich der Verdichtungszone 12 kurz
vor der Klemmlinie 16 zugeführt. In Achsrichtung
D muss der Kernfaden 46 sehr exakt dem Faserverband 11 zugeführt
werden, damit die Einbindung in das Garn 10 in optimaler
Weise erfolgt. Damit auch die exakte Zuführung bei einer
Changierung der Verdichtereinheit 20 gewährleistet
ist, ist an der Verdichtereinheit 20 wenigstens ein Führungsmittel 47 für
den Kernfaden 46 vorgesehen, das insbesondere in den 1 und 4 dargestellt
ist. Das Führungsmittel 47 ist als Fortsatz an
dem verschleißfesten Bauteil 41 angebracht und
enthält einen Schlitz 48 zur Positionierung des
Kernfadens in Achsrichtung D. Der Schlitz 48 ist im Wesentlichen
V-förmig ausgeführt. Dabei wird der Kernfaden 46 bevorzugt
durch den Schlitz 48 lediglich in Achsrichtung D positioniert,
und ansonsten aber nicht weiter umgelenkt, damit kein Kippmoment auf
das verschleißfeste Bauteil 41 wirkt. Für
die Zuführung eines Kernfadens zum Streckwerk 1' kann das
verschleißfeste Bauteil 42 ein analog ausgestaltetes
Führungsmittel 47 aufweisen. Für gewisse
Anwendungsfälle kann es alternativ auch vorteilhaft sein,
dass ein Kernfaden 46' bereits vor der Klemmlinie 5 dem
Faserverband 2 zugeführt wird, so dass der Kernfaden 46' die
Verdichtungszone 12 gemeinsam mit dem fertig verzogenen
Faserverband 11 durchläuft. Hierfür kann
die Verdichtereinheit Führungsmittel 47' aufweisen,
die in 1 mit einer Strich-Zweipunkt-Linie angedeutet
sind. Das Führungsmittel 47' kann analog zum Führungsmittel 47 gestaltet
sein.
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Die
Changiereinrichtung 73 wird im Folgenden mit Hilfe von 5 noch
näher erläutert. Wie in 5 erkennbar,
ist der Eingangsunterwalze 7 des Streckwerks 1 eine
parallel zu den Streckwerkswalzen verlaufende Schiene 77 angeordnet.
Die Schiene 77 ist in Achsrichtung D verschiebbar. Die
Schiene 77 ist mit einem nicht dargestellten Changierantrieb verbunden,
der die Bewegung in Achsrichtung D erzeugt. Auch in einem konventionellen
Streckwerk ist die Schiene 77 mit Einlaufverdichtern 78 und 78' versehen,
um ein nicht dargestelltes Vorgarn dem Eingangswalzenpaar des Streckwerks
zuzuführen. In konventionellen Streckwerken unterliegen
die Einlaufverdichter 78 sehr großen Toleranzen,
insbesondere die Abstände der Einlaufverdichter 78 in
Achsrichtung D sind oftmals unrecht ungenau. Dies ist bei konventionellen
Streckwerken auch unproblematisch, da es dort nicht auf eine präzise
Position des Faserverbandes 2 in Achsrichtung D ankommt.
Wird nun ein konventionelles Streckwerk mit einer Verdichtereinheit 20 ausgestattet,
sind die ursprünglichen Einlaufverdichter 78 jedoch
zu ungenau, um eine exakte Zuführung des Faserverbandes 2 zur Führungsfläche 23 bzw.
zum Verdichtungskanal 14 zu gewährleisten. Die
alten Einlaufverdichter werden also entfernt und durch neue, zur
erfindungsgemäßen Changiereinrichtung 73 gehörige
Einlaufverdichter 78, 78' ersetzt.
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Die
Changiereinrichtung 73 besteht im Wesentlichen aus einem
Verbindungsarm 79, der sich von der Schiene 77 bis
in den Bereich des Ausgangswalzenpaares 3, 4 erstreckt.
Die Changiereinrichtung enthält ein Element 90 zum
Ankoppeln der Changiereinrichtung 73 an die Schiene 77.
Das Element 90 zum Ankoppeln wirkt kraftschlüssig.
Das Element 90 enthält eine Klemmeinrichtung zum
Festklemmen an der Schiene 77 mit einer Schraube 91.
Der Verbindungsarm 79 ist mit dem Einlaufverdichter 78 und dem
Einlaufverdichter 78' verbunden. Außerdem ist der
Verbindungsarm mit einem Vorverzugsverdichter 92 und einem
Vorverzugsverdichter 92' verbunden. Die Vorverzugsverdichter 92 und 92' führen
und verdichten den Faserverband 2 im Bereich zwischen der Walze 7 und
der Walze 6. Die Vorverzugsverdichter 92, 92' sind
stromaufwärts der Klemmlinie der Walzen 6 und 61 angeordnet.
Die beiden Vorverzugsverdichter 92 und 92' sind
vorteilhaft als Kunststoffteil ausgebildet und in einem Bauteil
vereint, das an dem Verbindungsarm 79 angebracht ist. Der
Verbindungsarm 79 enthält in seinem der Ausgangsunterwalze 3 zugewandten
Endbereich die Lasche 76, die zum Ankoppeln der Verdichtereinheit 20 an
die Changiereinrichtung 73 dient. Der Verbindungsarm 79 erstreckt sich
auf der den Oberwalzen 4, 61 zugewandten Seite
der Unterwalzen 3, 6, 7.
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Die
Einlaufverdichter 78, 78' enthalten eine Führungsfläche 93 für
die Schiene 77. Der Einlaufverdichter 78 kann
sich dadurch auf der Schiene 77 direkt abstützen.
Die Changiereinrichtung enthält eine Positionierungslasche 94 für
die Einlaufverdichter 78, 78'. Die Positionierungslasche 94 definiert
den Abstand der Einlaufverdichter 78 und 78' zueinander. Die
Positionierungslasche 14 ist mit der Schraube 91 an
der Changiereinrichtung befestigt. Die Positionierungslasche weist
in ihren Endbereichen Aussparungen auf, die mit Zapfen 95 an
den Einlaufverdichtern 78, 78' zusammenwirken,
so dass der Abstand der Einlaufverdichter 78 und 78' formschlüssig
zueinander definiert ist. Die Einlaufverdichter 78, 78' weisen denselben
Abstand zueinander auf wie die Vorverzugsverdichter 92, 92'.
Neben einer Anordnung, bei der die trichterförmige Führungsfläche 23,
der Vorverzugsverdichter 92 und der Einlaufverdichter 78 in einer
Flucht angeordnet sind, hat es sich überraschend als vorteilhaft
herausgestellt, wenn der Einlaufverdichter 78 leicht versetzt
zu dem Vorverzugsverdichter 92 positioniert ist. Der Einlaufverdichter 78 ist
dann in Achsrichtung D versetzt zu dem Vorverzugsverdichter 92 angeordnet,
so dass der Faserverband 2 vermehrt an einer seitlichen
Führungsfläche des Vorverzugsverdichters 92 anliegt.
Unterschiedliche Positionierungen der Einlaufverdichter 78 in
Bezug auf die Vorverzugsverdichter 92 lassen sich sehr leicht
durch den Austausch der Positionierungslasche 94 realisieren.
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Die
Changiereinrichtung 73 weist zwischen dem Element 90 zum
Ankoppeln an die Schiene 77 und dem Verbindungsarm 79 ein
Gelenk 96 auf. Durch das Gelenk 96 kann der Verbindungsarm 79 hochgeschwenkt
werden, wenn der Belastungsträger 8 hochgeschwenkt
ist und die Oberwalzen und die Verdichtereinheit 20 von
den Unterwalzen abgehoben ist. Durch das Hochschwenken des Verbindungsarmes 79 werden
auch die Vorverzugsverdichter 92, 92' hochgeschwenkt
und es lassen sich beispielsweise in den darunterliegenden Bereichen
Reinigungsarbeiten sehr einfach ausführen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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A1 [0004]