DE10058892A1 - Vorrichtung an einer Spinnmaschine zum Verdichten eines Faserverbandes - Google Patents
Vorrichtung an einer Spinnmaschine zum Verdichten eines FaserverbandesInfo
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Abstract
Dem Streckwerk einer Spinnmaschine folgt eine Verdichtungszone zum Verdichten eines verstreckten, noch spinndrehungsfreien Faserverbandes. Die Verdichtungszone enthält ein luftdurchlässiges Transportband, welches den Faserverband durch die Verdichtungszone tranportiert. Das Transportband ist dabei auf einer Gleitfläche eines Saugkanals geführt und wird durch eine Umlenkrolle gespannt. In der Gleitfläche befindet sich ein im Wesentlichen in Transportrichtung des Faserverbandes verlaufender Saugschlitz. Das Ende der Verdichtungszone ist durch eine Klemmwalze begrenzt, die den Faserverband und das Transportband an die Gleitfläche andrückt. Die Umlenkrolle ist im Bereich der angetriebenen Unterwalze des Ausgangswalzenpaares des Streckwerks angeordnet und bildet mit dieser einen Keilspalt. Eine Zwischenwalze liegt im Keilspalt sowohl an der Unterwalze als auch an der Umlenkrolle an und treibt so das Transportband an.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer Spinnmaschine zum Verdichten eines
Faserverbandes, mit einem die Verzugszone eines Streckwerks begrenzenden, eine angetriebene
Unterwalze und eine Druckwalze enthaltenden Ausgangswalzenpaar, mit einer der Verzugszone
folgenden Verdichtungszone, mit einem den Faserverband durch die Verdichtungszone
transportierenden luftdurchlässigen Transportband, mit einem der Verdichtungszone
zugeordneten, das Transportband auf einer Gleitfläche führenden Saugkanal, mit einem in der
Gleitfläche befindlichen Saugschlitz, mit einer das Ende der Verdichtungszone begrenzenden, an
die Gleitfläche angedrückten Klemmwalze, mit einer das Transportband spannenden Umlenkrolle
sowie mit mit der Unterwalze gekoppelten Antriebselementen für das Transportband.
Wenn einem verstreckten Faserverband in unmittelbarem Anschluss an das Ausgangswalzenpaar
eines Streckwerks ein Spinndrall erteilt wird, dann entsteht an der Ausgangsklemmlinie des
Ausgangswalzenpaares ein so genanntes Spinndreieck. Dies rührt daher, dass der verstreckte
Faserverband mit einer bestimmten Breite das Streckwerk verlässt und zu einem Faden relativ
kleinen Durchmessers zusammengedreht wird. Das Spinndreieck enthält Randfasern, die nicht
ordnungsgemäß in den verdrehten Faden eingebunden werden und somit wenig oder nichts zur
Festigkeit des ersponnenen Fadens beitragen. Man ist daher in jüngerer Zeit dazu übergegangen,
der Verzugszone des Streckwerks eine so genannte Verdichtungszone nachzuordnen, die
ihrerseits von einer Lieferklemmlinie auslaufseitig begrenzt wird. Erst danach wird dem Faden die
Spinndrehung erteilt. In der Verdichtungszone werden die Fasern gebündelt oder verdichtet,
wodurch der Faserverband beim Verlassen der Lieferklemmlinie so schmal ist, dass das
gefürchtete Spinndreieck nicht mehr entsteht. Der ersponnene Faden wird dann gleichmäßiger,
fester und weniger haarig.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zum Verdichten eines Faserverbandes ist durch die
DE 199 11 333 A1 Stand der Technik. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird der Antrieb des
Transportbandes über mehrere Friktionsstufen von der Unterwalze des Ausgangswalzenpaares
abgeleitet. Die Unterwalze treibt die gegen sie angedrückte Druckwalze an, mit welcher wiederum
die die Verdichtungszone auslaufseitig begrenzende Klemmwalze über ein Antriebsband
verbunden ist. Die Klemmwalze, welche das Transportband an die Gleitfläche des Saugkanals
andrückt, treibt dann ihrerseits das Transportband durch Friktion an.
Nachteilig an dem bekannten Antrieb ist die Tatsache, dass die Klemmwalze zum Ermöglichen des
Friktionsantriebes mit einem Mindestdruck an das Transportband angedrückt sein muss, der
höher ist, als er an sich für die Funktion eines Drailstopps erforderlich wäre. Im Zusammenwirken
mit der Reibung des Transportbandes an der Gleitfläche führt dies im Bereich der Lieferklemmlinie
zu einem erhöhten Verschleiß des Saugkanales.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, den Antrieb für das Transportband von der Unterwalze
des Ausgangswalzenpaares abzuleiten und dennoch den Andruck der Klemmwalze an die
Gleitfläche nur so groß zu machen, wie dies für einen Drallstopp erforderlich ist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Umlenkrolle im Bereich der Unterwalze angeordnet ist
und mit dieser einen Keilspalt bildet, und dass die Antriebselemente eine Zwischenwalze enthalten,
die im Keilspalt an der Unterwalze und an der Umlenkrolle anliegt.
Das Transportband wird jetzt nicht mehr, wie beim eingangs genannten Stand der Technik, an
einer Stelle durch Friktion angetrieben, an welcher es über eine Gleitfläche gleitet, sondern an der
Stelle seines Friktionsantriebes zwischen zwei sich drehenden Rollen bzw. Walzen geklemmt. Die
Umlenkrolle is dabei gegen die Zwischenwalze angefedert. Wegen der gleichsinnigen
Bewegungsrichtung der Umlenkrolle und der Zwischenwalze gibt es an der Stelle der
Antriebsübertragung trotz eines ausreichend hohen Anpressdruckes keinen nennenswerten
Verschleiß. Die Klemmwalze, die jetzt ihrerseits vom Transportband angetrieben wird, braucht an
der Lieferklemmlinie nur noch den für einen Drallstopp erforderlichen Andruck aufzubringen, so
dass an der kritischen Stelle der Klemmlinie der Verschließ des Saugkanales deutlich geringer
wird. Gleichzeitig wird auch der Kraftbedarf für den Antrieb kleiner.
Damit das Transportband von der Zwischenwalze sicher mitgenommen wird, ist die Zwischenwalze
mit einem geeigneten Friktionsbelag versehen. Zwar ist es denkbar, dass die Zwischenwalze nur
an seitlichen Ringbunden der Umlenkrolle anliegt und das Transportband durch den
Umschlingungswinkel an der Umlenkrolle mitgenommen wird, doch ist es vorteilhafter, wenn das
Transportband an seiner Antriebsstelle zwischen der Umlenkrolle und der Zwischenwalze
geklemmt wird.
Da es zweckmäßig ist, dem Faserverband in der Verdichtungszone einen gewissen
Anspannverzug zu geben, sollte die Geschwindigkeit des Transportbandes etwas größer sein als
die Umfangsgeschwindigkeit des Ausgangswalzenpaares. Aus diesem Grund ist die Unterwalze
mit einem Ringbund vergrößerten Durchmessers versehen, an dem die Zwischenwalze anliegt.
Bei diesem Ringbund kann es sich um eine leicht auswechselbare Scheibe handeln, so dass eine
Feinanpassung des Anspannverzugs bei Bedarf möglich wird.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1 auf die eigentliche Verdichtungszone und
die Antriebselemente des Transportbandes.
Von einer Spinnmaschine, insbesondere einer Ringspinnmaschine, ist im Zusammenhang mit
einer Vorrichtung zum Verdichten eines Faserverbandes 1 lediglich der Endbereich eines
Streckwerks 2 dargestellt. Vom Streckwerk 2 selbst sind nur ein Ausgangswalzenpaar 3 sowie ein
davor befindliches Riemchenwalzenpaar 4 mit einem Unterriemchen 5 und einem Oberriemchen 6
gezeichnet. Das Ausgangswalzenpaar 3 seinerseits besteht aus einer angetriebenen Unterwalze 7
sowie einer Druckwalze 8, die mit der Unterwalze 7 eine Ausgangsklemmlinie 9 definiert. An der
Ausgangsklemmlinie 9 ist die Verzugszone des Streckwerks 2 beendet.
Im Streckwerk 2 wird in bekannter Weise ein Faserband oder auch ein Vorgarn 10 in
Transportrichtung A bis zur gewünschten Feinheit verzogen. Im Anschluss an das
Ausgangswalzenpaar 3 folgt dann eine Verdichtungszone 11, in welcher der verstreckte, jedoch
noch spinndrehungsfreie Faserverband 1 gebündelt oder verdichtet wird.
Zur Verdichtungszone 11 gehört ein luftdurchlässiges Transportband 12, das als dünnes
feinmaschiges Gewebeband aus Polyamidfäden ausgebildet sein kann. Das Transportband 12
transportiert den zu verdichtenden Faserverband 1 durch die Verdichtungszone 11 hindurch und
ist dabei über eine stationäre Gleitfläche 13 geführt. Bei der Gleitfläche 13 handelt es sich
vorzugsweise um die Außenkontur eines unter Unterdruck stehenden Saugkanals 14, der sich
bevorzugt über mehrere Spinnstellen erstreckt. Über einen Unterdruckanschluss 15 ist der
Saugkanal 14 mit einer nicht dargestellten Unterdruckquelle verbunden.
In der Gleitfläche 13 befindet sich ein Saugschlitz 16, der sich im Wesentlichen in
Transportrichtung A erstreckt, jedoch leicht schräg zur Bewegungsrichtung des Transportbandes
12. An seiner in Laufrichtung inneren Seite weist der Saugschlitz 16 eine so genannte Raffkante 17
auf, längs welcher sich der zu verdichtende Faserverband 1 bewegt und dabei gleichzeitig leicht
abrollt.
Außer über die Gleitfläche 13 ist das Transportband 12 noch über eine Umlenkrolle 18 geführt, die
im Abstand vom Saugschlitz 16 angeordnet ist, sich über mehrere Spinnstellen erstreckt und das
Transportband 12 spannt.
Am auslaufseitigen Ende der Verdichtungszone 11 ist eine Klemmwalze 19 vorgesehen, die an
einer Lieferklemmlinie 20 den Faserverband 1 zusammen mit dem Transportband 12 gegen die
Gleitfläche 13 drückt und die vom Transportband 12 angetrieben ist. Die Lieferklemmlinie 20
begrenzt somit die Verdichtungszone 11 und wirkt zugleich als Drallstopp für die anschließend
aufzubringende Spinndrehung, die nicht bis in die Verdichtungszone 11 zurücklaufen soll. Ab der
Lieferklemmlinie 20 entsteht dann der ersponnene Faden 21, der in Lieferrichtung B einem nicht
dargestellten Drallorgarn, beispielsweise einer Ringspindel, zugeführt wird.
Zum Streckwerk 2 gehört in bekannter Weise ein Belastungsträger 22, der neben der Druckwalze
8 und den übrigen nicht näher bezeichneten Druckwalzen des Streckwerks 2 auch die
Klemmwalze 19 trägt. Wegen der sehr unterschiedlichen Belastungsdrücke der Druckwalze 8 und
der Klemmwalze 19 besteht die Belastungseinrichtung des Belastungsträgers 22 aus einer
Druckfeder 23 für die Druckwalze 8 und einer Druckfeder 24 für die Klemmwalze 19. Die Kraft der
Druckfeder 23 beträgt dabei ein Mehrfaches der Kraft der Druckfeder 24.
Die angetriebene Unterwalze 7 sowie die übrigen nicht näher dargestellten oder bezeichneten
Unterwalzen des Streckwerks 2 laufen in üblicher Weise in Längsrichtung der Spinnmaschine
durch und sind in nützlichen Abständen in so genannten Streckwerksstanzen 25 gelagert, von
denen in Fig. 2 eine angedeutet ist. Diese Streckwerksstanzen 25 haltern auch den Saugkanal 14
sowie die Umlenkrolle 18.
Die Umlenkrolle 18 ist erfindungsgemäß in unmittelbarer Nähe der Unterwalze 7 angeordnet und
bildet mit dieser einen Keilspalt 29. In diesem Keilspalt 29 befindet sich eine Zwischenwalze 27, die
ebenfalls in der Streckwerksstanze 25 gelagert ist und die sowohl an der Unterwalze 7 als auch an
der Umlenkrolle 18 angefedert anliegt. Die Zwischenwalze 27 wird dabei von der Unterwalze 7
angetrieben und treibt ihrerseits durch Friktion die Umlenkrolle 18 und gleichzeitig das
Transportband 12 an. Zu diesem Zweck ist die Zwischenwalze 27 mit einem geeigneten
Friktionsbelag 28 versehen.
Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich, gibt es an der Stelle des Friktionsantriebes zwei
gleichlaufend bewegte Bauteile, nämlich die Zwischenwalze 27 und die Umlenkrolle 18. Aus
diesem Grund gibt es trotz der für den Friktionsantrieb erforderlichen Anpresskraft praktisch keinen
Verschleiß. Die Klemmwalze 19, die ihrerseits jetzt vom Transportband 12 angetrieben wird,
braucht nur noch mit einer solchen Kraft im Bereich der Lieferklemmlinie 20 gegen die Gleitfläche
13 drücken, dass der erwünschte Drallstopp gewährleistet ist.
Damit die Geschwindigkeit des Transportbandes 12 zum Erzeugen eines leichten
Anspannverzuges auf den Faserverband 1 etwas größer ist als die Umfangsgeschwindigkeit des
Ausgangswalzenpaares 3, ist die Unterwalze 7 in der Nähe der Streckwerksstanze 25 mit einem
Ringbund vergrößerten Durchmessers versehen, der beispielsweise durch eine auswechselbare
Scheibe 26 gebildet sein kann. Die Zwischenwalze 27 liegt somit nur an dieser Scheibe 26 an und
wird von dieser angetrieben. Da die Scheibe 26 im Vergleich zum Durchmesser der eigentlichen
Unterwalze 7 einen etwas vergrößerten Durchmesser aufweist, ist der erforderliche
Anspannverzug auf den Faserverband 1 gegeben.
Claims (5)
1. Vorrichtung an einer Spinnmaschine zum Verdichten eines Faserverbandes, mit einem die
Verzugszone eines Streckwerks begrenzenden, eine angetriebene Unterwalze und eine
Druckwalze enthaltenden Ausgangswalzenpaar, mit einer der Verzugszone folgenden
Verdichtungszone, mit einem den Faserverband durch die Verdichtungszone transportierenden
luftdurchlässigen Transportband, mit einem der Verdichtungszone zugeordneten, das
Transportband auf einer Gleitfläche führenden Saugkanal, mit einem in der Gleitfläche befindlichen
Saugschlitz, mit einer das Ende der Verdichtungszone begrenzenden, an die Gleitfläche
angedrückten Klemmwalze, mit einer das Transportband spannenden Umlenkrolle sowie mit mit
der Unterwalze gekoppelten Antriebselementen für das Transportband, dadurch gekennzeichnet,
dass die Umlenkrolle (18) im Bereich der Unterwalze (7) angeordnet ist und mit dieser einen
Keilspalt (29) bildet, und dass die Antriebselemente eine Zwischenwalze (27) enthalten, die im
Keilspalt (29) an der Unterwalze (7) und an der Umlenkrolle (18) anliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenwalze (27) mit einem
Friktionsbelag (28) versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportband (12)
zwischen der Umlenkrolle (18) und der Zwischenwalze (27) geklemmt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterwalze
(7) mit einem Ringbund (26) vergrößerten Durchmessers versehen ist, an dem die Zwischenwalze
(27) anliegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringbund durch eine
auswechselbare Scheibe (26) gebildet ist.
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