DE10018480A1 - Vorrichtung zum Verdichten eines Faserverbandes - Google Patents
Vorrichtung zum Verdichten eines FaserverbandesInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung an einer Spinnmaschine enthält zum Verdichten eines Faserverbandes eine einem Ausgangswalzenpaar eines Streckwerks folgende Verdichtungszone. Ein luftdurchlässiges Transportmittel transsportiert den Faserverband durch die Verdichtungszone. Dieser ist ein vom Transportmittel überdeckter Saugschlitz zugeordnet, der die Fasern des Faserverbandes quer zur Bewegungsrichtung des Transportmittels positioniert und zu diesem Zwecke eine schräge Leitkante aufweist. Am Ende der Verdichtungszone ist eine den Faserverband an das Transportmittel andrückende Klemmwalze vorgesehen. Das Transportmittel ist mit einer Liefergeschwindigkeit angetrieben, die - zur Kompensation einer durch die schräge Leitkante bewirkten Transportwegverlängerung des Faserverbandes - kleiner ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Ausgangswalzenpaares.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer Spinnmaschine zum Verdichten eines
Faserverbandes, mit einer einem Ausgangswalzenpaar eines Streckwerks folgenden
Verdichtungszone, mit einem den Faserverband durch die Verdichtungszone transportierenden
luftdurchlässigen Transportmittel, mit einem der Verdichtungszone zugeordneten, vom
Transportmittel überdeckten Saugschlitz, mit einer die Fasern des Faserverbandes quer zur
Bewegungsrichtung des Transportmittels positionierenden schrägen Leitkante des Saugschlitzes
sowie mit einer am Ende der Verdichtungszone angeordneten, den Faserverband an das
Transportmittel andrückenden Klemmwalze.
Bei einer Vorrichtung dieser Art (DE 198 46 268 A1) ist als Transportmittel ein Transportband
vorgesehen, welches von der Klemmwalze angetrieben ist. Die Umfangsgeschwindigkeiten der
Klemmwalze und des Transportbandes sind geringfügig höher als die Umfangsgeschwindigkeit
des Ausgangswalzenpaares des Streckwerks, und zwar gerade so viel, dass ein gewisser
Anspannverzug auf den Faserverband wirkt. Die schräge Leitkante erteilt dem Faserverband
neben seiner Transportbewegung zusätzlich einen leichten Falschdrall, da der Faserverband
nicht nur der Bewegungsrichtung des Transportbandes, sondern auch der Richtungsänderung
der schrägen Leitkante folgt und sich dabei auf der Oberfläche des Transportbandes abrollt.
Die schräge Leitkante bedeutet für den Faserverband in der Verdichtungszone eine
Verlängerung des Transportweges, was dazu führen kann, dass der Anspannverzug höher wird
als beabsichtigt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, dem durch die schräge Leitkante verlängerten
Transportweg Rechnung zu tragen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Transportmittel mit einer Liefergeschwindigkeit
angetrieben ist, die - zur Kompensation einer durch die schräge Leitkante bewirkten
Transportwegverlängerung des Faserverbandes - kleiner ist als die Umfangsgeschwindigkeit des
Ausgangswalzenpaares.
Die gegenüber der Umfangsgeschwindigkeit des Ausgangswalzenpaares des Streckwerks
verringerte Liefergeschwindigkeit des Transportmittels erlaubt es dem Faserverband, in der
Verdichtungszone der durch die schräge Leitkante bewirkten Richtungsänderung zu folgen, ohne
dass eine unbeabsichtigte zusätzliche Verstreckung eintritt. Bei der Reduzierung der
Liefergeschwindigkeit kann weiterhin berücksichtigt werden, dass auch durch die Erteilung des
leichten Falschdralles eine gewisse Verkürzung des Faserverbandes eintritt. Für die
Liefergeschwindigkeit ist dabei die tatsächliche Geschwindigkeit des Transportmittels selbst
wesentlich.
Zusätzlich zur genannten Kompensation der Transportwegverlängerung hat es sich
herausgestellt, dass die Liefergeschwindigkeit gegebenenfalls sogar so gewählt werden kann,
dass der Faserverband geringfügig gestaucht wird. Es hat sich gezeigt, dass dies bei einigen
Fasermaterialien zu einer Qualitätserhöhung des ersponnenen Fadens führen kann.
Zwar ist es bei einer nicht gattungsgemäßen Vorrichtung, die keine schräge Leitkante enthält,
gemäß der EP 635 590 A2 grundsätzlich bekannt, die Liefergeschwindigkeit des Transportmittels
etwas kleiner zu wählen als die Umfangsgeschwindigkeit des Ausgangswalzenpaares des
Streckwerks, jedoch dient dies bei der bekannten Vorrichtung dem Zweck, bei stark gekräuselten
Fasern eine zu große Spannung zu vermeiden.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Liefergeschwindigkeit des
Transportmittels - zur Anpassung an unterschiedlich schräge Leitkanten - einstellbar ist. Dabei
kann das Transportmittel durch ein Reibrad angetrieben sein, welches - zur Veränderung der
Liefergeschwindigkeit - mit unterschiedlichen Belastungen an das Transportmittel anpressbar ist.
Bei dem Reibrad kann es sich vorteilhaft um die genannte Klemmwalze handeln.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einiger Ausführungsbeispiele.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Spinnmaschine im Bereich der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1 auf die Verdichtungszone,
Fig. 3 ein Diagramm, welches die Liefergeschwindigkeit des Transportmittels in Abhängigkeit
von Schräge der Leitkante zeigt,
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 bei einer anders ausgestalteten Vorrichtung,
Fig. 5 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 bei einer weiteren Abwandlung der Erfindung.
Von einer Spinnmaschine, insbesondere einer Ringspinnmaschine nach Fig. 1 und 2 ist nur
der Ausgangsbereich eines Streckwerks 1 dargestellt. Man erkennt ein Ausgangswalzenpaar 2,
dem ein Riemchenpaar vorgeschaltet ist, welches aus einem Unterriemchen 3 und einem
Oberriemchen 4 besteht. Das Ausgangswalzenpaar 2 enthält einen in Maschinenlängsrichtung
durchlaufenden angetriebenen Unterzylinder 5 sowie eine jeder Spinnstelle zugeordnete
Druckwalze 6.
Im Streckwerk 1 wird in bekannter Weise ein Faserband oder auch ein Vorgarn 7 in
Transportrichtung A bis zur gewünschten Feinheit verzogen. An der durch das
Ausgangswalzenpaar 2 definierten Ausgangsklemmlinie 8 ist die Verzugszone des Streckwerks
1 beendet.
Anschließend an die Ausgangsklemmlinie 8 liegt ein verstreckter, jedoch noch
spinndrehungsfreier Faserverband 9 vor. Dieser durchläuft zunächst eine so genannte
Verdichtungszone 10, bevor ihm der eigentliche Spinndrall erteilt wird.
Würde der Faserverband 9 nach Verlassen der Ausgangsklemmlinie 8 sofort seinen Spinndrall
erhalten, den entstünde an der Ausgangsklemmlinie 8 ein so genanntes Spinndreieck, welches
insofern nachteilig ist, als dessen Randfasern wenig zur Festigkeit des ersponnenen Fadens 21
beitragen. In einer der Verzugszone folgenden Verdichtungszone 10 wird der verstreckte
Faserverband 9 daher zunächst durch seitliches Zusammenfassen seiner Fasern verdichtet und
dadurch schmaler gemacht. Wenn dann der Spinndrall erst auf den bereits verdichteten
Faserverband 9 aufgebracht wird, bildet sich kein Spinndreieck mehr aus, so dass der
ersponnene Faden 21 gleichmäßiger, reißfester und weniger haarig wird.
Dem Transport des zu verdichtenden Faserverbandes 9 durch die Verdichtungszone 10 dient ein
luftdurchlässiges Transportmittel 11, welches bei der Ausführung nach Fig. 1 und 2 als
Gewebeband 12 ausgebildet ist. Dieses Gewebeband 12 läuft in Bewegungsrichtung B durch die
Verdichtungszone 10 hindurch und ist dabei auf einer stationären Gleitfläche 13 eines sich über
mehrere Spinnstellen erstreckenden Saugkanals 14 geführt. Der Saugkanal 14 ist als unter
Unterdruck stehendes Hohlprofil ausgebildet und über einen Unterdruckanschluss 15 mit einer
nicht dargestellten Unterdruckquelle verbunden. Das Gewebeband 12 ist auf der der Gleitfläche
13 abgewandten Seite durch ein Spannelement 16 gespannt und durch dieses gleichzeitig
seitlich geführt.
In der Gleitfläche 13 des Saugkanals 14 befindet sich ein Saugschlitz 17, der vom Gewebeband
12 vollständig überdeckt ist. Der Saugschlitz 17 ist, wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, unter einem
Neigungswinkel α gegenüber der Bewegungsrichtung B des Gewebebandes 12 geneigt. Dadurch
entsteht am Saugschlitz 17 eine Leitkante 18, an welcher der zu verdichtende Faserverband 9
entlangläuft. Eine solche schräge Leitkante 18 hat nicht nur den Vorteil, dass dem Faserverband
9 in der Verdichtungszone 10 ein ganz leichter Falschdrall erteilt wird, sondern führt auch dazu,
dass der Endzustand des verdichteten Faserverbandes 9 unabhängig von der Breite des
Saugschlitzes 17 und somit von der Breite des Luftstromes wird.
Die Verdichtungszone 10 wird auslaufseitig durch eine als Reibrad ausgebildete Klemmwalze 19
begrenzt, die das Gewebeband 12 durch Friktion antreibt. Die erforderliche Belastungskraft P
wird durch eine nicht dargestellte Belastungsfeder aufgebracht. Die Klemmwalze 19 definiert
zusammen mit der Gleitfläche 13 eine Lieferklemmlinie 20, bis zu welcher sich der Saugschlitz 17
erstreckt und die die Funktion eines Drallstopps hat, der ein Zurücklaufen der Spinndrehung in
die Verdichtungszone 10 verhindert. Der Spinndrall wird auf den ersponnenen Faden 21 im
Anschluss an die Lieferklemmlinie 20 aufgebracht, indem der Faden 21 in Lieferrichtung C einem
nicht dargestellten Drallorgan, vorzugsweise einer Ringspindel zugeführt wird.
Würde sich der Saugschlitz 17 genau in Bewegungsrichtung B des Gewebebandes 12
erstrecken, dann nähme der Faserverband 9 den in Fig. 2 gepunktet dargestellten Verlauf 22
ein. Da aber vorteilhaft der Saugschlitz 17 mit einer schrägen Leitkante 18 versehen ist, gibt es
für den Faserverband 9 eine Transportwegverlängerung, die erfindungsgemäß dadurch
kompensiert wird, dass die Liefergeschwindigkeit v des Gewebebandes 12 kleiner ist als die
Umfangschwindigkeit w des Ausgangswalzenpaares 2 des Streckwerks 1. Um welchen Betrag
die Liefergeschwindigkeit v kleiner sein soll als die Umfangsgeschwindigkeit w des
Ausgangswalzenpaares 2, muss in Abhängigkeit vom ersponnenen Fasermaterial und vom
gewählten Antrieb durch eine einfache Versuchsreihe festgestellt werden.
Die Verlängerung des Transportweges des Faserverbandes 9 in der Verdichtungszone 10 hängt
natürlich vom Neigungswinkel α des schrägen Leitkante 18 ab. Es ist deshalb zweckmäßig, wenn
die Liefergeschwindigkeit v des Gewebebandes 12 zur Anpassung an unterschiedlich schräge
Leitkanten 18 einstellbar ist.
Gemäß der Variante nach Fig. 1 und 2 ist das Gewebeband 12 durch die Klemmwalze 19,
also ein Reibrad angetrieben. Die Klemmwalze 19 erhält ihrerseits ihren Antrieb von der
Druckwalze 6 des Ausgangswalzenpaares 2 über einen Zahnriemenantrieb 23, wobei sich das
kleinere Zahnrad 24 auf der Achse der Druckwalze 6 und das größere Zahnrad 25 auf der Achse
der Klemmwalze 19 befindet. Diese Größenverhältnisse der Zahnräder 24 und 25 sind jedoch
nicht zwingend, sondern man kann unterschiedliche Liefergeschwindigkeiten v des
Gewebebandes 12 auch dadurch einstellen, dass man die Belastungskraft P variiert und somit
über den dadurch entstehenden Schlupf zwischen Klemmwalze 19 und Transportmittel 12
einstellt.
In Fig. 3 ist qualitativ dargestellt, wie sich die Liefergeschwindigkeit v - bei gleichbleibender
Umfangsgeschwindigkeit w des Ausgangswalzenpaars 2 - mit zunehmendem Neigungswinkel α
der schrägen Leitkante 18 verändert. Diese Kurve 26 muss jeweils durch eine Versuchsreihe
bestimmt werden und hängt weitgehend auch von der Art des gewählten Antriebes ab.
Bei den nachfolgend zu beschreibenden Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 und 5 sind
unterschiedliche Verdichtungszonen 10 und unterschiedliche Transportmittel 11 dargestellt,
wobei für die gegenüber den Fig. 1 und 2 nicht veränderten Bauteile die bisherigen
Bezugsziffern beibehalten wurden. Es sei ausdrücklich erwähnt, dass bei den Varianten nach
Fig. 4 und 5 jeweils schräge Leitkanten 18 vorhanden sind, die zeichnerisch nicht noch
einmal dargestellt sind.
Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist als luftdurchlässiges Transportmittel 11 eine Saugwalze 27
vorgesehen, deren Mantel perforiert ist. Sie ist in nicht dargestellter Weise auf einem unter
Unterdruck stehenden Saugrohr 28 gelagert. Ebenfalls auf dem Saugrohr 28 befindet sich ein
Saugeinsatz 30, der mit einem schrägen Saugschlitz 29 - analog zur Fig. 2 - gegen die
Verdichtungszone 10 gerichtet ist.
Der Antrieb der Saugwalze 27 ist ähnlich wie bei Fig. 1, also mittels einer Klemmwalze 19. Auch
hier ist die Liefergeschwindigkeit v der Saugwalze 27 derart kleiner als die
Umfangsgeschwindigkeit w des Ausgangswalzenpaares 2, dass eine durch die schräge Leitkante
18 bewirkte Transportwegverlängerung kompensiert wird.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 folgt dem Ausgangswalzenpaar 2 des Streckwerks 1 eine
Verdichtungszone 10, die auslaufseitig durch ein Lieferwalzenpaar 31 begrenzt wird. Das
Lieferwalzenpaar 31 enthält dabei eine in Maschinenlängsrichtung durchlaufende Antriebswalze
32, die ihrerseits eine Klemmwalze 19 antreibt. Die Klemmwalze 19 ist von dem als
Transportband 33 ausgebildeten luftdurchlässigen Transportmittel 11 umschlungen und treibt
dadurch ihrerseits das Transportband 33 an. Der Saugschlitz 36 befindet sich bei dieser
Ausführung in einem Saugkasten 34, der ebenfalls vom Transportband 33 teilweise umschlungen
ist. Der Saugkasten 34 ist über einen Unterdruckanschluss 35 mit einer nicht dargestellten
Unterdruckquelle verbunden. Bei dieser Ausführung befindet sich der Saugschlitz 36 oberhalb
des Transportmittels 11 und endet mit Abstand vor der Lieferklemmlinie 20.
Auch bei Fig. 5 ist die Liefergeschwindigkeit v des Transportmittels 11 kleiner als die
Umfangsgeschwindigkeit w des Ausgangswalzenpaares 2.
Claims (4)
1. Vorrichtung an einer Spinnmaschine zum Verdichten eines Faserverbandes, mit einer einem
Ausgangswalzenpaar eines Streckwerks folgenden Verdichtungszone, mit einem den
Faserverband durch die Verdichtungszone transportierenden luftdurchlässigen Transportmittel,
mit einem der Verdichtungszone zugeordneten, vom Transportmittel überdeckten Saugschlitz, mit
einer die Fasern des Faserverbandes quer zur Bewegungsrichtung des Transportmittels
positionierenden schrägen Leitkante des Saugschlitzes sowie mit einer am Ende der
Verdichtungszone angeordneten, den Faserverband an das Transportmittel andrückenden
Klemmwalze, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportmittel (11) mit einer
Liefergeschwindigkeit (v) angetrieben ist, die - zur Kompensation einer durch die schräge
Leitkante (18) bewirkten Transportwegverlängerung des Faserverbandes (9) - kleiner ist als die
Umfangsgeschwindigkeit (w) des Ausgangswalzenpaares (2).
2. Vorrichtung nach ein Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Liefergeschwindigkeit (v)
des Transportmittels (11) - zur Anpassung an unterschiedlich schräge Leitkanten (18) -einstellbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportmittel (11) durch
ein Reibrad (19) angetrieben ist, dass - zur Veränderung der Liefergeschwindigkeit (v) - mit
unterschiedlichen Belastungen (P) an das Transportmittel (11) anpressbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmwalze (19) das
Reibrad ist.
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2000
- 2000-04-14 DE DE10018480A patent/DE10018480A1/de not_active Withdrawn
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