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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Verspinnen
und Verzwirnen zweier Faserstränge
zu einem Scheinzwirn mit einem Saugrohr, das einen Mündungsbereich
aufweist, der mit einem in Laufrichtung des Scheinzwirnes verlaufenden
und den Scheinzwirn einfassenden Führungsschlitz versehen ist
und der einen Fadenführer
enthält,
der ein von den zwei in den Führungsschlitz
einlaufenden Fasersträngen
gebildetes Zwirndreieck begrenzt.
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Bei
einer Vorrichtung dieser Art (
CH 653 380 A5 ) ist der Führungsschlitz selbst als Fadenführer ausgebildet.
Der Bereich des Fadenführers
liegt im Innern des Saugrohres und ist wegen des schmalen Führungsschlitzes
schwer zugänglich,
obwohl dieser Bereich sowohl gegen Verschleiß als auch gegen Verstopfungen
durch Faserflug anfällig
ist.
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Bei
einer ähnlichen
Vorrichtung (
DE 32
11 228 A1 ) ist deshalb vorgesehen, das Saugrohr insgesamt
von der Vorrichtung abnehmbar zu gestalten, damit der kritische
Bereich bei Bedarf gereinigt werden kann.
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Es
ist weiter bekannt (
DE
36 42 820 A1 ), der Ausgangswalze eines Streckwerkes einer
Spinnereimaschine ein Einzelabsaugrohr zuzuordnen, durch welches
hindurch bei einem Fadenbruch weiterhin geliefertes Vorgarn abgesaugt
wird. Im Mündungsbereich
des bekannten Einzelabsaugrohres sind Abschirmflächen vorgesehen, die sich über die
eigentliche Mündung
hinaus erstrecken und die an den Krümmungsradius des Ausgangsunterzylinders
angepasst sind. Das Einzelabsaugrohr ist über eine elastische Haltemanschette
an einen Saugkanal angeschlossen, so dass es von dem Ausgangsunterzylinder
wegschwenkbar ist.
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Weiter
ist eine Vorrichtung zum Absaugen von Verunreinigungen an einem
Streckwerk einer Ringspinnmaschine bekannt (
DE 92 03 253 U1 ), welche
ein Absaugrohr enthält,
das auf eine Unterwalze eines Streckwerkes gerichtet ist. Das Absaugrohr
besitzt einen Mündungsbereich,
dessen Mündung
in einem Tragkörper
angeordnet ist, der eine Mündungsfläche aufweist,
die der Kontur einer Lieferwalze des Streckwerkes angepasst ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Bereich des Fadenführers im
Mündungsbereich des
Saugrohres besser zugänglich
zu machen, ohne das Saugrohr insgesamt demontieren zu müssen.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß der Mündungsbereich
aus zwei voneinander trennbaren Bauteilen besteht, von denen das
eine den Fadenführer
und das andere den Führungsschlitz
enthält.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
lässt sich
das den Führungsschlitz
enthaltende Bauteil vom Bereich des Fadenführers entfernen, so dass diese
kritische Stelle im Innern des Saugrohres bei Bedarf problemlos
gereinigt werden kann. Außerdem
ist es jetzt möglich,
den Fadenführer
gegen Verschleiß zu
schützen,
indem beispielsweise ein Fadenführer
aus Keramik angebracht wird. Derartiges war beim Stand der Technik
nicht möglich.
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Zweckmäßig ist
das den Fadenführer
enthaltende Bauteil im wesentlichen als Zylinderrohr ausgebildet,
somit also der eigentliche Bestandteil des Saugrohres. Das andere
Bauteil ist als auf das Zylinderrohr aufsteckbarer Zwirnleitkopf
ausgebildet. Wegen des in besonderer Weise gestalteten Führungsschlitzes
ist der Zwirnleitkopf in seiner Formgebung komplizierter, so daß schon
aus diesem Grund eine Trennung des Saugrohres an dieser Stelle des
Mündungsbereiches
sinnvoll ist. Außerdem
wird eine Trennung der Funktionen erreicht, indem der Zwirnleitkopf
den Führungsschlitz
sowie die Abschirmung nach außen
und das Zylinderrohr den Umlenkbereich am Ende des Zwirndreiecks
enthält.
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Die
Betriebsposition des Zwirnleitkopfes auf dem Zentrierrohr wird zweckmäßigerweise
mittels einer Rastverbindung fixiert. Es kann sich hierbei um eine
Clips-Verbindung handeln, bei welcher ein Nocken des Zylinderrohres
an geeigneter Stelle in eine
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Aussparung
des Zwirnleitkopfes eingreift. Dies ist insbesondere dann leicht
zu verwirklichen, wenn sowohl das Zylinderrohr als auch der Zwirnleitkopf
als Kunststoffteile hergestellt sind.
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Wenn
der am Zylinderrohr angebrachte Fadenführer aus Keramik bestehen soll,
ist es vorteilhaft, wenn der Fadenführer mit einer Aussparung auf einen
Fortsatz des Zylinderrohres aufschiebbar ist. Bei Betrieb ragt er
dann in das Innere des Zwirnleitkopfes hinein.
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Der
Fadenführer
ist in weiterer Ausgestaltung mit einem zum Führungsschlitz koaxialen Leitschlitz
sowie mit einer ins Zylinderrohr hineinführenden Umlenkführung versehen.
Der Fadenführer übernimmt
dabei zwei Funktionen: Zum einen begrenzt er das Zwirndreieck zum
Drallorgan hin und führt
bei Betrieb den laufenden Scheinzwirn, zum anderen dient er im Falle
eines Fadenbruches als Umlenkorgan, wobei der gebrochene Faserstrang
in das Innere des Saugrohres heineingesaugt wird.
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Damit
nach dem Bruch nur eines Faserstranges diese gebrochene Komponente
sich von selbst wieder an den noch ungebrochenen Faserstrang anspinnen
kann, muß dafür Sorge
getragen sein, daß der
Bereich des Zwirndreiecks nach außen weitestgehend abgeschirmt
ist. Aus diesem Grund ist der Zwirnleitkopf an seiner die Verlängerung
des Zylinderrohres bildenen Vorderseite bis auf den Führungsschlitz
verschlossen. Entgegen der Laufrichtung des Scheinzwirnes besitzt
der Zwirnleitkopf hingegen eine verbreiterte Einlauföffnung,
da in diesem Bereich noch die zwei Faserstränge bestehen.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass der Zwirnleitkopf mit nasenartigen Abschirmflächen in den
Keilspalt eines ihm vorgeschalteten Lieferwalzenpaares hineinragt.
Dadurch sind sowohl die Faserstränge
als auch der Scheinzwirn im Entstehungsbereich weitgehend nach außen hin
und insbesondere gegen Luftverwirbelungen abgeschirmt.
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Das
Zylinderrohr kann mit einer einstückig am Saugrohr angebrachten
Verstelleinrichtung versehen sein. Dadurch lässt sich das Saugrohr in eine Außerbetriebsposition
verstellen, wenn der Zwirnleitkopf vom Zylinderrohr abgenommen werden
soll.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
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Es
zeigen:
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1 eine
geschnittene Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung,
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2 eine
Ansicht in Richtung des Pfeils II der 1,
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3 eine
vergrößerte Teilansicht
der 1 im Mündungsbereich
des Saugrohres,
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4 eine
Ansicht in Richtung des Pfeils IV der 3,
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5 eine
geschnittene Ansicht längs
der Schnittfläche
V-V der 3,
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6 eine
vergrößerte Teilansicht
auf das Zylinderrohr der 1, wobei der Zwirnleitkopf entfernt
ist,
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7 eine
Ansicht in Richtung des Pfeiles VII der 6,
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8 eine
Ansicht ähnlich 3,
wobei lediglich der Zwirnleitkopf dargestellt ist,
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9 eine
Ansicht in Richtung des Pfeils IX der 8,
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10 einen
Schnitt längs
der Schnittfläche X-X
der 8,
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11 einen
Schnitt längs
der Schnittfläche XI-XI
der 8,
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12 eine
Ansicht in Richtung des Pfeils XII der 8.
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Die
in 1 und 2 dargestellte Vorrichtung dient
dem gleichzeitigen Verspinnen und Verzwirnen zweier Faserstränge 1 und 2 zu
einem sogenannten Scheinzwirn 3. Bei den Fasersträngen 1 und 2 kann
es sich um Flyer-Vorgarne oder auch um Faserbänder, beispielsweise Streckenbänder, handeln.
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Der
Ausdruck "Scheinzwirn" besagt, dass die Spinndrehung
und die Zwirndrehung gleichgerichtet sind und nicht, wie bei einem
echten Zwirn, einander entgegengerichtet.
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Die
Faserstränge 1 und 2 werden
in Zuführrichtung
A in bekannter Weise in einem Streckwerk zugeführt, von welchem lediglich
das Lieferwalzenpaar 4 dargestellt ist. Dieses enthält einen
in Drehrichtung B angetriebenen Lieferzylinder 5, der in
Maschinenlängsrichtung
durchläuft,
sowie pro Spinnstelle eine elastisch angedrückte Druckwalze 6,
die vorzugsweise Bestandteil eines Druckwalzenzwillings ist, von
dem lediglich die Achse 7 angedeutet ist. Der Lieferzylinder 5 und
die Druckwalze 6 bilden miteinander eine Klemmlinie 8 für die zwei
Faserstränge 1 und 2.
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Im
Anschluß an
das Lieferwalzenpaar 4 werden die Faserstränge 1 und 2 in
noch zu beschreibender Weise zu dem Scheinzwirn 3 vereinigt
und in Laufrichtung C einer Ringspindel zugeführt.
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Unmittelbar
nach der Klemmlinie 8 des Lieferwalzenpaares 4 befindet
sich in Laufrichtung C ein Saugrohr 9, welches mit seinem
Mündungsbereich 14 bis
in den Keilspalt des Lieferwalzenpaares 4 hineinreicht.
Das Saugrohr 9 verläuft
im wesentlichen quer zur Laufrichtung C und ist mittels einer beweglichen
Manschette 10 elastisch an einem in Maschinenlängsrichtung
verlaufenden Unterdruckkanal 11 befestigt. Durch eine am
Saugrohr 9 angebrachte Verstelleinrichtung 12 lässt sich der
Mündungsbereich 14 mehr
oder weniger weit von der Klemmlinie 8 entfernen. Die Verstelleinrichtung 12 hat
eine Kulissenführung
und ist an einer ortsfesten Halterung 13 in seiner Betriebsposition
fixierbar.
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Das
Saugrohr 9 weist in seinem Mündungsbereich 14 einen
Führungsschlitz 15 auf,
der sowohl der Führung
der Faserstränge 1 und 2 als
auch des daraus gebildeten Scheinzwirnes 3 dient. Der Führungsschlitz 15 verläuft in Laufrichtung
C und fasst den Scheinzwirn 3 seitlich ein. Im Innern des
Saugrohres 9 befindet sich im Mündungsbereich 14 ein Fadenführer 16,
welcher das durch die Faserstränge 1 und 2 gebildete
Zwirndreieck 17 nach unten begrenzt. Das Zwirndreieck 17 befindet
sich somit zwischen der Klemmlinie 8 und der Umlenkstelle
des Fadenführers 16.
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Erfindungsgemäß besteht
der Mündungsbereich 14 des
Saugrohres 9 aus zwei voneinander trennbaren Bauteilen 18 und 19,
von denen sich das Bauteil 18 auf der der Manschette 10 zugewandten Seite
befindet und das Bauteil 19 dem Keilspalt des Lieferwalzenpaares 4 zugordnet
ist. Das Bauteil 18 enthält in noch zu beschreibender
Weise den vorzugsweise aus Keramik hergestellten Fadenführer 16,
das andere Bauteil 19 den im einzelnen ebenfalls noch näher zu beschreibenden
Führungsschlitz 15.
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Anhand
der 3 bis 12 wird nunmehr der Mündungsbereich 14 des
Saugrohres 9 näher beschrieben:
Das
Bauteil 18 ist aus Kunststoff hergestellt und bis auf seinen
Anschlussbereich an das Bauteil 19 im wesentlichen als
Zylinderrohr 20 ausgebildet. Das auf das Zylinderrohr 20 aufsteckbare
andere Bauteil 19 ist ebenfalls aus Kunststoff hergestellt
und als in der Form komplizierterer Zwirnleitkopf 21 ausgestaltet.
Dieser besitzt quer zur Laufrichtung C angeordnete seitliche Nuten 22,
mit denen er schubladenartig auf Führungsleisten 23 des
Zylinderrohres 20 aufschiebbar ist. Die Betriebsposition
wird durch eine Rastverbindung 24 fixiert, die im vorliegenden Fall aus
am Zylinderrohr 20 angeordneten seitlichen Nocken 25 besteht,
welche in entsprechende Aussparungen 26 des Zwirnleitkopfes 21 einklipsbar
sind.
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Der
Fadenführer 16 besitzt
auf seiner dem Zylinderrohr 20 zugewandten Seite eine Aussparung 27,
mit der er auf einen entsprechend gestalteten Fortsatz 28 des
Zylinderrohres 20 aufschiebbar ist. Dadurch lässt sich
auch der Fadenführer 16 vom
Zylinderrohr 20, mit welchem er ansonsten das gemeinsame
Bauteil 18 bildet, nach Verschleiß bei Bedarf entfernen und
durch einen neuen Fadenführer 16 ersetzen.
Auf seiner der Aussparung 27 abgewandten, also dem Führungsschlitz 15 zugewandten
Seite besitzt der Fadenführer 16 einen
Leitschlitz 29, der koaxial zum Führungsschlitz 15 verläuft und
der das Zwirndreieck 17 begrenzt. An dieser Stelle beginnt der
Scheinzwirn 3, der an der Umlenkführung 30 bei Betrieb
leicht umgelenkt wird. Die Umlenkführung 30 ragt in das
Innere des Zwirnleitkopfes 21 hinein und ermöglicht ein
Absaugen eines Faserstranges 1,2, falls dieser
gebrochen sein sollte.
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Die
in Verlängerung
des Zylinderrohres 20 befindliche Vorderseite 31 des
Zwirnleitkopfes 21 ist bis auf den Führungsschlitz 15 vollkommen
verschlossen. Das gleiche gilt für
die Unterseite des Zwirnleitkopfes 21. Auf seiner Oberseite
jedoch, also entgegen der Laufrichtung C, weist der Zwirnleitkopf 21 eine
verbreiterte Einlauföffnung 32 auf,
womit den zwei Fasersträngen 1 und 2,
die erst danach den Scheinzwirn 3 bilden sollen, Rechnung
getragen wird.
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Der
Zwirnleitkopf 21 ist mit zwei seitlichen nasenartigen Abschirmflächen 33 versehen,
die in den Keilspalt des Lieferwalzenpaares 4 hineinragen, wie
insbesondere auch aus der 1 ersichtlich
ist.
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Wenn
der Mündungsbereich 14 des
Saugrohres 9 nach Betätigen
der Verstelleinrichtung 12 etwas von der Klemmlinie 8 hinwegbewegt
wird, lässt sich
der Zwirnleitkopf 21 mit leichtem Ruck ohne weiteres vom
Zylinderrohr 20 abziehen. Dadurch wird der am Zylinderrohr 20 verbleibende
Fadenführer 16 zugänglich.
Dieser Bereich kann dann leicht von eventuellen Verstopfungen gereinigt
werden, oder der Fadenführer 16 kann
bei Verschleiß abgezogen und
ausgestauscht werden. Der den Führungsschlitz 15 enthaltende
Zwirnleitkopf 21 lässt
sich dann wieder leicht auf das Zylinderrohr 20 aufschieben
und einklipsen.