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Die
Erfindung betrifft ein Streckwerk zum Führen eines Vorgarns zu einer
Spinnstelle, wobei das Vorgarn Zylinderpaare durchläuft, zumindest
ein Zylinder als Siebtrommel mit Perforationen im Zylindermantel ausgebildet
ist und in der Siebtrommel ein Saugeinsatz angeordnet ist, der mit
einem Saugrüssel
an eine Vakuumquelle angeschlossen ist und zumindest einen Saugschlitz
aufweist.
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Streckwerke
werden bei Spinnereimaschinen in vielfältiger Form und Ausführung verwendet,
um Vorgarne einer Spinnstelle zuzuführen. Meist geschieht das Verstrecken
in mehreren Verstreckzonen, wobei die entsprechenden, aufeinander
folgenden Zylinderpaare mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
laufen.
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Ein
Streckwerk der o.g. Art ist aus der
US 3 090 081 A bekannt. Auch dort ist eine
Saugeinrichtung aus einem Saugrüssel
mit Saugstutzen gezeigt, wobei der Saugeinsatz in einer Siebtrommel
sitzt und Luft durch Schlitze in der Siebtrommel eingesaugt werden
kann. Das Vorgarn wird über
diese Schlitze geführt.
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Ferner
ist beim sog. Compactspinnen der untere vordere Lieferzylinder durch
eine Siebtrommel mit grösserem
Durchmesser ersetzt. Innerhalb dieser Trommel wird durch ein Saugsystem
ein Unterdruck und somit eine Luftströmung von aussen in das Trommelinnere
erzeugt. Die Vorteile des Compactspinnens und die Ausgestaltungen
einer entsprechenden Streckwerkseinrichtung sind bspw. in Melliand
Textilberichte, Sonderdruck, 3/1995, Seite 119 – 123 im Artikel "Compactspinnen, eine
neue Generation von Ringspinngarn", verfasst von Dr. Herbert Stalder,
oder der
US 5 085 046
A ,
DE 39 01
791 A1 beschrieben.
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Nachteilig
bei den bisherigen Saugeinsätzen
ist, dass erhebliche Toträume
vorhanden sind, die sich mit Flug bzw. Fasern zusetzen können und
immer wieder gereinigt werden müssen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Streckwerk
mit Saugeinsätzen
auszustatten, welche kaum Toträume
aufweisen, bei denen die Luftausbeute und die Strömungsverhältnisse
wesentlich verbessert sind.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe führt,
dass der Saugeinsatz zwischen dem Saugschlitz und dem Saugrüssel eine
Nut zum Führen
des Saugstromes aufweist.
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Die
Vorteile dieser erfindungsgemässen
Nut bestehen darin, dass im Saugeinsatz selbst keine Toträume ausgebildet
sind, in denen sich Fasern festsetzen können. Die Luft wird gezielt
in der Nut von dem Saugschlitz zum Saugrüssel geführt, und zwar, soweit möglich, auf
dem kürzesten
Wege. Zu diesem Zweck ist bevorzugt die Nut als Spiralnut ausgebildet.
Auf diese Weise kann einem Versatz zwischen dem Saug schlitz und dem
Einlass zum Saugrüssel
Rechnung getragen werden, ohne dass Ecken gebildet werden, die von
Fasern zugesetzt werden können.
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In
einem bevorzugten einfachen Ausführungsbeispiel
ist die Nut in eine Mantelfläche
eines Einsatzes eingestochen, der wiederum in den Saugeinsatz eingesetzt
ist. D.h., die Nut verläuft
als Spiralnut auf dem Umfang dieses Einsatzes vom Saugschlitz um
zumindest die Hälfte
des Einsatzes gekrümmt
zum Saugrüssel.
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Durch
diese Ausgestaltung ist es auch möglich, die Nut im Verhältnis zu
den Saugschlitzen auszurichten. Hierdurch kann der Saugstrom, der
auf das Vorgarn wirkt, in erheblichem Umfang beeinflusst werden.
Bevorzugt verläuft
die Nut zum Saugschlitz hin in Laufrichtung des Vorgarnes. D.h.,
der Saugluftstrom ist entgegen dem Faserstrom bzw. der Laufrichtung
des Vorgarnes gerichtet. Dies wiederum bedeutet, dass der Saugluftstrom
dort anfängt
saugend zu wirken, wo das "Garn" schon fast fertig
kompaktiert ist, nämlich
gegen Ende der Saugschlitze zu. Dies ist ein erheblicher Vorteil
der vorliegenden Erfindung.
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Der
Saugeinsatz selbst weist einen Hülsenabschnitt
auf, der den Innenraum für
den Saugeinsatz formt. Ferner sind in diesen Hülsenabschnitt auch die Saugschlitze
eingeformt. Dieser Hülsenabschnitt
besitzt somit einerseits eine Öffnung
zum Einführen
des Einsatzes in den Innenraum, andererseits wird er von einer Teilringscheibe
mit Innenflansch begrenzt. Dieser Innenflansch umgibt eine Öffnung,
in die eine Lagerung eingesetzt werden kann. In Gebrauchslage sitzt
in dieser Lagerung eine Welle, so dass der Saugeinsatz selbst feststeht.
Auf der Welle wird dann die Siebtrommel befestigt, so dass diese
Siebtrommel, die mit zumindest einem Druckzylinder des Streckwerkes
zusammenwirkt, um den Saugeinsatz bzw. um den Hülsenabschnitt drehen kann.
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Weitere
Vorteile, und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
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1 eine
schematisch dargestellte Seitenansicht eines Streckwerks für eine Ringspinnmaschine;
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2 eine
schematisch dargestellte Seitenansicht eines Teils einer Ringspinnmaschine
mit einer Einrichtung zum Compactspinnen;
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3 eine
Draufsicht auf einen erfindungsgemässen Saugeinsatz zum Einsetzen
in eine Siebtrommel eines Streckwerkes einer Spinnmaschine;
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4 einen
Schnitt durch den Saugeinsatz gemäss 1 entlang
Linie IV-IV;
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5 einen
Schnitt durch ein Einsatzelement in den Saugeinsatz gemäss 1;
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6 eine
Abwicklung des Einsatzelementes gemäss 3 Ein Streckwerk
R für eine
nicht näher
gezeigte Ringspinnmaschine weist gemäss 1 ein Hinterzylinderpaar 1 auf,
welches aus einer Druckwalze 2 und einem Antriebszylinder 3 besteht.
Dem Hinterzylinderpaar 1 ist eine Vorgarnführung 4 vorgeschaltet,
in welcher ein Vorgarn 5 von einem nicht näher gezeigten
Vorgarngatter einläuft.
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Das
Vorgarn 5 wird zwischen der Druckwalze 2 und dem
Antriebszylinder 3 aufgenommen und an ein Mittelzylinderpaar 6 weitergegeben.
Zwischen dem Hinterzylinderpaar 1 und dem Mittelzylinderpaar 6 findet ein
Vorverzug des Vorgarnes 5 statt, sodass die Zone zwischen
den beiden Zylinderpaaren 1 und 6 als Vorverzugszone
VV bezeichnet wird.
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Damit
ein Vorverzug stattfinden kann, laufen die Zylinder des Mittelzylinderpaares 6 schneller
als diejenigen des Hinterzylinderpaares 1.
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Auch
das Mittelzylinderpaar 6 weist eine Druckwalze 7 und
einen Antriebszylinder 8 auf. Druckwalze 7 bzw.
Zylinder 8 werden jeweils von einem Riemen 9 und 10 umschlungen,
die zusammen eine Riemchenführung
für das
Vorgarn 5 ausbilden.
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Auf
das Mittelzylinderpaar 6 mit der Riemchenführung folgt
eine Vorderzylinderanordnung 11, welche aus einer Druckwalze 12,
einer Siebtrommel 13 als Verzugszylinder und einer weiteren
Druckwalze 14 besteht. Im Bereich zwischen dem Mittelzylinderpaar 6 und
dem Vorderzylinderpaar 11 findet bevorzugt ein Hauptverzug
statt, weshalb die Zone dazwischen auch als Hauptverzugszone HV
bezeichnet wird.
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In 2 sind
zwei Siebtrommeln 13.1 und 13.2 erkennbar, die
einer gemeinsamen Welle 15 aufsitzen. Sie sind auf der
Welle 15 festgelegt und drehen dementsprechend mit der
Welle 15.
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Ein
Aussenmantel
16 der Siebtrommel
13 ist mit Perforationen
17 durchsetzt,
die zu einem Ringkanal
18 führen, der in der Siebtrommel
13 zwischen
dem Aussenmantel
16 und einem der Welle
15 aufsitzendem Nabenteil
19 gebildet
ist. In dem Ringkanal
18 sitzt ein Saugeinsatz
20,
der mit einem Saugrüssel
21 in
Verbindung steht. Saugeinsatz
20 und Saugrüssel
21 sind
gegenüber
der Siebtrommel
13 drehfest, wobei sie sich gegenüber der
Welle
15 über
ein Lager
22 abstützen. Über dem
Saugeinsatz
20 findet ein Ansaugen des Vorgarnes auf dem
Aussenmantel
16 der Siebtrommel
13 statt, wie
dies bspw. in der
US
5 085 046 A beschrieben ist. Deshalb wird im vorliegenden
Fall auf eine nähere
Beschreibung des Compactspinnens verzichtet.
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Die
beiden, den Siebtrommeln 13.1 und 13.2 zugeordneten
Druckwalzen 12.1 und 12.2 sind über Wellen 23 mit
einem Belastungsarm 24 verbunden.
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Vorgarn 5.1, 5.2 bzw.
Garn läuft
nach dem Streckwerk R zu zwei benachbarten Spinnstellen S1 und S2.
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Ein
Saugeinsatz 20 gemäss
den 3 und 4 weist einen Hülsenabschnitt 25 mit
zwei Saugschlitzen 26.1 und 26.2 auf. Der Hülsenabschnitt 25 ist
nach rechts offen, wobei in die Öffnung 27 ein
Einsatz 28, der in 4 nur gestrichelt
angedeutet ist, eingesetzt werden kann. Dieser Einsatz 28 wird
von einem Innenraum 29 des Hülsenabschnittes 25 aufgenommen.
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Andernends
der Öffnung 27 wird
der Hülsenabschnitt 25 von
einer Teilringscheibe 30 teilweise verschlossen, wobei
diese Teilringscheibe 30 zusammen mit einem Innenflansch 32 eine
Lageröffnung 31 bilden. Durch
die Lageröffnung 31 kann
die Welle 15 eingesetzt werden, die als durchgehende Welle
für eine
Vielzahl von Streckwerken vorgesehen ist.
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Die
durchgehende Welle 15 dreht in der Lageröffnung 31 bzw.
in dem Lager 22, während
der Saugeinsatz 20 ortsfest bleibt. Ferner durchsetzt die
Welle 15 auch den Einsatz 28 bzw. dessen Innenbohrung 34 (siehe 5).
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Nach
unten schließt
an den Innenraum 29 der Saugrüssel 21 an, durch
den die Luft aus dem Innenraum 29 abgezogen werden kann.
Zu diesem Zweck ist der Saugrüssel 21 an
eine nicht näher
gezeigte Vakuumquelle angeschlossen.
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Der
Einsatz 28 ist hülsenförmig ausgebildet
und besitzt um die Innenbohrung 34 einen Zylindermantel 35.
In eine Mantelfläche 36 dieses
Zylindermantels 35 ist ein Teil einer Spiralnut 37 eingestochen,
deren Verlauf in der Abwicklung gemäss 6 besser
zu erkennen ist.
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Diese
Spiralnut 37 verläuft
mit seitlichem Versatz, wobei ein Auslass 38 zum Saugrüssel 21 hin
endet. Andernends untergreift die Spiralnut 37 die Saugschlitze 26.1 und 26.2,
so dass Luft durch diese Saugschlitze 26.1 und 26.2 angesaugt
wird. Da sich der Saugeinsatz in der Siebtrommel 13 befindet,
die um den Saugeinsatz 20 dreht, wird das im Streckwerk
geführte
Vorgarn an der Siebtrommel festgehalten bzw. Fasern abgesaugt. Diese
Fasern gelangen durch die Saugschlitze 26.1 und 26.2 in
die Spiralnut 37 und werden in dieser Spiralnut 37 direkt
zum Saugrüssel 21 abtransportiert
und dort abgesaugt.
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Wie
insbesonders aus 4 ersichtlich, verläuft die
Spiralnut 37 entgegen der Laufrichtung des Vorgarnes 5 und
entgegen dem Faserstrom, d.h., das Saugen beginnt dort, wo das "Garn" schon fast fertig
kompaktiert ist. Hierdurch wird eine Verstopfungsgefahr vermieden.
Durch diesen Einsatz mit der Spiralnut werden ferner Toträume vermieden,
in denen sich Fasermaterial ablagern kann, so dass sich die Reinigung
eines derartigen Saugeinsatzes erübrigt.
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