DE19637828A1 - Streckwerk zum Führen eines Vorgarns - Google Patents
Streckwerk zum Führen eines VorgarnsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Streckwerk zum Führen eines Vor
garns zu einer Spinnstelle, wobei das Vorgarn Zylinderpaare
durchläuft, zumindest ein Zylinder als Siebtrommel mit Per
forationen im Zylindermantel ausgebildet ist und in der
Siebtrommel ein Saugeinsatz angeordnet ist, der mit einem
Saugrüssel an eine Vakuumquelle angeschlossen ist und zu
mindest einen Saugschlitz aufweist.
Streckwerke werden bei Spinnereimaschinen in vielfältiger
Form und Ausführung verwendet, um Vorgarne einer Spinnstel
le zuzuführen. Meist geschieht das Verstrecken in mehreren
Verstreckzonen, wobei die entsprechenden, aufeinander fol
genden Zylinderpaare mit unterschiedlichen Geschwindigkei
ten laufen.
Ein Streckwerk der o.g. Art ist aus der US-PS 3 090 081 be
kannt. Auch dort ist eine Saugeinrichtung aus einem Saug
rüssel mit Saugstutzen gezeigt, wobei der Saugeinsatz in
einer Siebtrommel sitzt und Luft durch Schlitze in der
Siebtrommel eingesaugt werden kann. Das Vorgarn wird über
diese Schlitze geführt.
Ferner ist beim sog. Compactspinnen der untere vordere Lie
ferzylinder durch eine Siebtrommel mit größerem Durchmes
ser ersetzt. Innerhalb dieser Trommel wird durch ein Saug
system ein Unterdruck und somit eine Luftströmung von außen
in das Trommelinnere erzeugt. Die Vorteile des Compact
spinnens und die Ausgestaltungen einer entsprechenden
Streckwerkseinrichtung sind bspw. in Melliand Textilberich
te, Sonderdruck, 3/1995, Seite 119-123 im Artikel "Com
pactspinnen, eine neue Generation von Ringspinngarn", ver
faßt von Dr. Herbert Stalder, oder der US-A-5 085 046
beschrieben.
Nachteilig bei den bisherigen Saugeinsätzen ist, daß er
hebliche Toträume vorhanden sind, die sich mit Flug bzw.
Fasern zusetzen können und immer wieder gereinigt werden
müssen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Streckwerk mit Saugeinsätzen auszustatten, welche kaum Tot
räume aufweisen, bei denen die Luftausbeute und die Strö
mungsverhältnisse wesentlich verbessert sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß der Saugeinsatz zwi
schen dem Saugschlitz und dem Saugrüssel eine Nut zum
Führen des Saugstromes aufweist.
Die Vorteile dieser erfindungsgemäßen Nut bestehen darin,
daß im Saugeinsatz selbst keine Toträume ausgebildet sind,
in denen sich Fasern festsetzen können. Die Luft wird ge
zielt in der Nut von dem Saugschlitz zum Saugrüssel ge
führt, und zwar, soweit möglich, auf dem kürzesten Wege. Zu
diesem Zweck ist bevorzugt die Nut als Spiralnut ausgebil
det. Auf diese Weise kann einem Versatz zwischen dem Saug
schlitz und dem Einlaß zum Saugrüssel Rechnung getragen
werden, ohne daß Ecken gebildet werden, die von Fasern zu
gesetzt werden können.
In einem bevorzugten einfachen Ausführungsbeispiel ist die
Nut in eine Mantelfläche eines Einsatzes eingestochen, der
wiederum in den Saugeinsatz eingesetzt ist. D.h., die Nut
verläuft als Spiralnut auf dem Umfang dieses Einsatzes vom
Saugschlitz um zumindest die Hälfte des Einsatzes gekrümmt
zum Saugrüssel.
Durch diese Ausgestaltung ist es auch möglich, die Nut im
Verhältnis zu den Saugschlitzen auszurichten. Hierdurch
kann der Saugstrom, der auf das Vorgarn wirkt, in erhebli
chem Umfang beeinflußt werden. Bevorzugt verläuft die Nut
zum Saugschlitz hin in Laufrichtung des Vorgarnes. D.h.,
der Saugluftstrom ist entgegen dem Faserstrom bzw. der
Laufrichtung des Vorgarnes gerichtet. Dies wiederum bedeu
tet, daß der Saugluftstrom dort anfängt saugend zu wirken,
wo das "Garn" schon fast fertig kompaktiert ist, nämlich
gegen Ende der Saugschlitze zu. Dies ist ein erheblicher
Vorteil der vorliegenden Erfindung.
Der Saugeinsatz selbst weist einen Hülsenabschnitt auf, der
den Innenraum für den Saugeinsatz formt. Ferner sind in
diesen Hülsenabschnitt auch die Saugschlitze eingeformt.
Dieser Hülsenabschnitt besitzt somit einerseits eine Öff
nung zum Einführen des Einsatzes in den Innenraum, anderer
seits wird er von einer Teilringscheibe mit Innenflansch
begrenzt. Dieser Innenflansch umgibt eine Öffnung, in die
eine Lagerung eingesetzt werden kann. In Gebrauchslage
sitzt in dieser Lagerung eine Welle, so daß der Saugein
satz selbst feststeht. Auf der Welle wird dann die Sieb
trommel befestigt, so daß diese Siebtrommel, die mit zu
mindest einem Druckzylinder des Streckwerkes zusammenwirkt,
um den Saugeinsatz bzw. um den Hülsenabschnitt drehen kann.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt in
Fig. 1 eine schematisch dargestellte Seitenansicht eines
Streckwerks für eine Ringspinnmaschine;
Fig. 2 eine schematisch dargestellte Seitenansicht eines
Teils einer Ringspinnmaschine mit einer Einrichtung zum
Compactspinnen;
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Saug
einsatz zum Einsetzen in eine Siebtrommel eines Streckwer
kes einer Spinnmaschine;
Fig. 4 einen Schnitt durch den Saugeinsatz gemäß Fig. 1
entlang Linie IV-IV;
Fig. 5 einen Schnitt durch ein Einsatzelement in den Saug
einsatz gemäß Fig. 1;
Fig. 6 eine Abwicklung des Einsatzelementes gemäß Fig. 3.
Ein Streckwerk R für eine nicht näher gezeigte Ringspinnma
schine weist gemäß Fig. 1 ein Hinterzylinderpaar 1 auf,
welches aus einer Druckwalze 2 und einem Antriebszylinder 3
besteht. Dem Hinterzylinderpaar 1 ist eine Vorgarnführung 4
vorgeschaltet, in welcher ein Vorgarn 5 von einem nicht nä
her gezeigten Vorgarngatter einläuft.
Das Vorgarn 5 wird zwischen der Druckwalze 2 und dem An
triebszylinder 3 aufgenommen und an ein Mittelzylinderpaar
6 weitergegeben. Zwischen dem Hinterzylinderpaar 1 und dem
Mittelzylinderpaar 6 findet ein Vorverzug des Vorgarnes 5
statt, so daß die Zone zwischen den beiden Zylinderpaaren 1
und 6 als Vorverzugszone VV bezeichnet wird.
Damit ein Vorverzug stattfinden kann, laufen die Zylinder
des Mittelzylinderpaares 6 schneller als diejenigen des
Hinterzylinderpaares 1.
Auch das Mittelzylinderpaar 6 weist eine Druckwalze 7 und
einen Antriebszylinder 8 auf. Druckwalze 7 bzw. Zylinder 8
werden jeweils von einem Riemen 9 und 10 umschlungen, die
zusammen eine Riemchenführung für das Vorgarn 5 ausbilden.
Auf das Mittelzylinderpaar 6 mit der Riemchenführung folgt
eine Vorderzylinderanordnung 11, welche aus einer Druckwal
ze 12, einer Siebtrommel 13 als Verzugszylinder und einer
weiteren Druckwalze 14 besteht. Im Bereich zwischen dem
Mittelzylinderpaar 6 und dem Vorderzylinderpaar 11 findet
bevorzugt ein Hauptverzug statt, weshalb die Zone dazwi
schen auch als Hauptverzugszone HV bezeichnet wird.
In Fig. 2 sind zwei Siebtrommeln 13.1 und 13.2 erkennbar,
die einer gemeinsamen Welle 15 aufsitzen. Sie sind auf der
Welle 15 festgelegt und drehen dementsprechend mit der Wel
le 15.
Ein Außenmantel 16 der Siebtrommel 13 ist mit Perforatio
nen 17 durchsetzt, die zu einem Ringkanal 18 führen, der in
der Siebtrommel 13 zwischen dem Außenmantel 16 und einem
der Welle 15 aufsitzendem Nabenteil 19 gebildet ist. In dem
Ringkanal 18 sitzt ein Saugeinsatz 20, der mit einem Saug
rüssel 21 in Verbindung steht. Saugeinsatz 20 und Saugrüs
sel 21 sind gegenüber der Siebtrommel 13 drehfest, wobei
sie sich gegenüber der Welle 15 über ein Lager 22 abstüt
zen. Über dem Saugeinsatz 20 findet ein Ansaugen des Vor
garnes auf dem Außenmantel 16 der Siebtrommel 13 statt,
wie dies bspw. in der US-A-5 085 046 beschrieben ist. Des
halb wird im vorliegenden Fall auf eine nähere Beschreibung
des Compactspinnens verzichtet.
Die beiden, den Siebtrommeln 13.1 und 13.2 zugeordneten
Druckwalzen 12.1 und 12.2 sind über Wellen 23 mit einem
Belastungsarm 24 verbunden.
Vorgarn 5.1, 5.2 bzw. Garn läuft nach dem Streckwerk R zu
zwei benachbarten Spinnstellen S₁ und S₂.
Ein Saugeinsatz 20 gemäß den Fig. 3 und 4 weist einen
Hülsenabschnitt 25 mit zwei Saugschlitzen 26.1 und 26.2
auf. Der Hülsenabschnitt 25 ist nach rechts offen, wobei in
die Öffnung 27 ein Einsatz 28, der in Fig. 4 nur gestrich
elt angedeutet ist, eingesetzt werden kann. Dieser Einsatz
28 wird von einem Innenraum 29 des Hülsenabschnittes 25
aufgenommen.
Andernends der Öffnung 27 wird der Hülsenabschnitt 25 von
einer Teilringscheibe 30 teilweise verschlossen, wobei die
se Teilringscheibe 30 zusammen mit einem Innenflansch 32
eine Lageröffnung 31 bilden. Durch die Lageröffnung 31 kann
die Welle 15 eingesetzt werden, die als durchgehende Welle
für eine Vielzahl von Streckwerken vorgesehen ist.
Die durchgehende Welle 15 dreht in der Lageröffnung 31 bzw.
in dem Lager 22, während der Saugeinsatz 20 ortsfest
bleibt. Ferner durchsetzt die Welle 15 auch den Einsatz 28
bzw. dessen Innenbohrung 34 (siehe Fig. 5).
Nach unten schließt an den Innenraum 29 der Saugrüssel 21
an, durch den die Luft aus dem Innenraum 29 abgezogen wer
den kann. Zu diesem Zweck ist der Saugrüssel 21 an eine
nicht näher gezeigte Vakuumquelle angeschlossen.
Der Einsatz 28 ist hülsenförmig ausgebildet und besitzt um
die Innenbohrung 34 einen Zylindermantel 35. In eine Man
telfläche 36 dieses Zylindermantels 35 ist ein Teil einer
Spiralnut 37 eingestochen, deren Verlauf in der Abwicklung
gemäß Fig. 6 besser zu erkennen ist.
Diese Spiralnut 37 verläuft mit seitlichem Versatz, wobei
ein Auslaß 38 zum Saugrüssel 21 hin endet. Andernends un
tergreift die Spiralnut 37 die Saugschlitze 26.1 und 26.2,
so daß Luft durch diese Saugschlitze 26.1 und 26.2 ange
saugt wird. Da sich der Saugeinsatz in der Siebtrommel 13
befindet, die um den Saugeinsatz 20 dreht, wird das im
Streckwerk geführte Vorgarn an der Siebtrommel festgehalten
bzw. Fasern abgesaugt. Diese Fasern gelangen durch die
Saugschlitze 26.1 und 26.2 in die Spiralnut 37 und werden
in dieser Spiralnut 37 direkt zum Saugrüssel 21 abtranspor
tiert und dort abgesaugt.
Wie insbesonders aus Fig. 4 ersichtlich, verläuft die Spi
ralnut 37 entgegen der Laufrichtung des Vorgarnes 5 und
entgegen dem Faserstrom, d. h., das Saugen beginnt dort, wo
das "Garn" schon fast fertig kompaktiert ist. Hierdurch
wird eine Verstopfungsgefahr vermieden. Durch diesen Ein
satz mit der Spiralnut werden ferner Toträume vermieden, in
denen sich Fasermaterial ablagern kann, so daß sich die
Reinigung eines derartigen Saugeinsatzes erübrigt.
Bezugszeichenliste
1 Hinterzylinderpaar
2 Druckwalze
3 Antriebszylinder
4 Vorgarnführung
5 Vorgarn
6 Mittelzylinderpaar
7 Druckwalze
8 Antriebszylinder
9 Riemen
10 Riemen
11 Vorderzylinderanordnung
12 Druckwalze
13 Siebtrommel
14 Druckwalze
15 Welle
16 Außenmantel
17 Perforationen
18 Ringkanal
19 Nabenteil
20 Saugeinsatz
21 Saugrüssel
22 Lager
23 Welle
24 Belastungsarm
25 Hülsenabschnitt
26 Saugschlitz
27 Öffnung
28 Einsatz
29 Innenraum
30 Teilringscheibe
31 Lageröffnung
32 Innenflansch
33
34 Innenbohrung
35 Zylindermantel
36 Mantelfläche
37 Spiralnut
38 Auslaß
R Streckwerk
VV Vorverzugszone
HV Hauptverzugszone
Spinnstelle
Claims (8)
1. Streckwerk zum Führen eines Vorgarns (5) zu einer Spinn
stelle (S₁, S₂), wobei das Vorgarn (5) Zylinderpaare (1, 6,
11) durchläuft, zumindest ein Zylinder als Siebtrommel (13)
mit Perforationen (17) im Zylindermantel (16) ausgebildet
ist und in der Siebtrommel (13) ein Saugeinsatz (20) ange
ordnet ist, der mit einem Saugrüssel (21) an eine Vakuum
quelle angeschlossen ist und zumindest einen Saugschlitz
(26.1, 26.2) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugeinsatz (20) zwischen dem Saugschlitz (26.1,
26.2) und dem Saugrüssel (21) eine Nut (37) zum Führen des
Saugstromes aufweist.
2. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nut als Spiralnut (37) ausgebildet ist.
3. Streckwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß sich die Nut (37) in der Mantelfläche (36) eines
Einsatzes (28) innerhalb des Saugeinsatzes (20) befindet.
4. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Nut (37) zum Saugschlitz (26.1,
26.2) hin in Laufrichtung des Vorgarns verläuft.
5. Streckwerk nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Einsatz (28) in einen Innenraum (29) eines
Hülsenabschnittes (25) des Saugeinsatzes (20) eingesetzt
ist.
6. Streckwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Saugschlitze (26.1, 26.2) in den Hülsenabschnitt (25)
eingeformt sind.
7. Streckwerk nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Hülsenabschnitt (25) einerseits eine Öffnung
(27) zum Einführen des Einsatzes (28) in den Innenraum (29)
aufweist und andererseits von einer Teilringscheibe (30)
mit Innenflansch (32) begrenzt ist, der eine Lageröffnung
(31) zur Aufnahme .eines Lagers (22) für eine Welle (15) um
fängt.
8. Streckwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einsatz (28) zum Durchstecken der Welle (15) eine In
nenbohrung (34) aufweist.
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