DE19955525A1 - Vorrichtung zum Verdichten eines Faserverbandes - Google Patents
Vorrichtung zum Verdichten eines FaserverbandesInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Verdichten eines Faserverbandes, der nach Verlassen eines Streckwerks in ungedrehtem Zustand eine Verdichtungszone durchläuft, enthält ein luftdurchlässiges Transportband, welches den Faserverband über eine einen Saugschlitz enthaltende Gleitfläche transportiert. Die Gleitfläche ist durch die Außenkontur eines unter Unterdruck stehenden Hohlkörpers gebildet. Der Hohlkörper enthält außerdem einen Überdruckkammer, die in einem dem Saugschlitz abgewandten Bereich wenigstens eine gegen die Innenseite des umlaufenden Transportbandes gerichtete Luftauslassöffnung aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdichten eines Faserverbandes, der nach
Verlassen eines Ausgangswalzenpaares eines Streckwerks in ungedrehtem Zustand eine
Verdichtungszone durchläuft und in dieser, auf der Außenseite eines luftdurchlässigen
umlaufenden Transportbandes aufliegend, über einen Saugschlitz transportiert wird, der in einer
die Innenseite des Transportbandes führenden stationären Gleitfläche angeordnet ist, welche
durch die Außenkontur eines unter Unterdruck stehenden Hohlkörpers gebildet ist.
Eine Vorrichtung zum pneumatischen Verdichten dieser Art ist durch die DE 198 46 268 A1
Stand der Technik. Für das pneumatische Verdichten eines ein Streckwerk verlassenden
Faserverbandes ist es wesentlich, dass der Faserverband in noch ungedrehtem Zustand mit im
Wesentlichen parallel zueinander liegenden Fasern in der Verdichtungszone auf einem
luftdurchlässigen Transportelement aufliegend transportiert wird und dass in der
Verdichtungszone eine durch das Transportelement hindurchgehende Luftströmung erzeugt wird,
die auf Grund ihrer Breite und/oder Richtung das Maß der Verdichtung bestimmt.
In der Praxis hat sich herausgestellt, dass beim pneumatischen Verdichten ein gewisser
Faserflug entsteht, der im Laufe der Zeit die Perforation des Transportbandes zusetzen kann,
wodurch die Verdichtungswirkung beeinträchtigt wird. Wenn aber die erwünschte Verdichtung
nicht eintritt, dann kann im späteren Gewebe ein sogenannter Moiré-Effekt auftreten, der unter
Umständen die Ware zum Ausschuss macht. Es muss daher sichergestellt werden, dass die
Verdichtungswirkung nicht durch Zusetzen der Perforation an einzelnen Spinnstellen
beeinträchtigt wird.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, sicherzustellen, dass sich die Perforation des
Transportbandes nicht zusetzt und dass die Verdichtungswirkung nicht beeinträchtigt wird.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Hohlkörper eine Überdruckkammer enthält, die in
einem dem Saugschlitz abgewandten Bereich wenigstens eine gegen die Innenseite des
Transportbandes gerichtete Luftauslassöffnung aufweist.
Die wenigstens eine Luftauslassöffnung soll sich dort befinden, wo ausströmende Druckluft für
den Verdichtungsvorgang unschädlich ist, also in einem dem Saugschlitz abgewandten Bereich.
Es genügt ein ganz kleiner, konstanter Überdruck, welcher den Faserflug ständig "vertreibt".
Wegen der Arbeitsbreite des Transportbandes können gegebenenfalls mehrere
Luftauslassöffnungen in Reihe nebeneinander angeordnet sein.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung mündet die wenigstens eine Luftauslassöffnung in
einen Hohlraum, der einerseits von der Außenkontur des Hohlkörpers und andererseits von der
Innenseite des Transportbandes begrenzt ist. Damit wird der leichte Überdruck trotz nur einer
Luftauslassöffnung über die gesamte Arbeitsbreite des Transportbandes wirksam. Außerdem
kann durch den entstehenden Hohlraum der Faserflug leichter vom Transportband entfernt
werden. Faserflug wird von der Innenseite zur Außenseite des Transportbandes gedrückt und
kann dieses an für den Verdichtungsvorgang unschädlicher Stelle verlassen.
Zweckmäßig ist vorgesehen, dass im Bereich des Hohlraumes eine Walze des
Ausgangswalzenpaares des Streckwerks an der Außenseite des Transportbandes anliegt.
Hierbei handelt es sich vorteilhaft um die angetriebene Ausgangsunterwalze, deren Drehrichtung
der Laufrichtung des Transportbandes entgegengerichtet ist und dadurch auch an der
Außenseite des Transportbandes den Faserflug mechanisch entfernt. Der genannte Hohlraum ist
dabei der Kontur der anliegenden Walze angepasst.
In weiterer Ausgestaltung ist der Hohlraum in Laufrichtung des Transportbandes durch eine
Begrenzungsfläche abgedeckt, die mit einer Abschabekante dichtend an der Innenseite des
Transportbandes anliegt. Dadurch kann keine Luft zur Verdichtungszone hin abströmen, wo sie
schädlich sein könnte. Außerdem findet ein mechanisches Säubern an der Innenseite des
Transportbandes statt.
Es hat sich als praktisch erwiesen, wenn die Begrenzungsfläche an einem den Saugschlitz
enthaltenden Aufsatz angeordnet ist, der zusammen mit einem an eine Unterdruckquelle
angeschlossenen Hohlprofil den Hohlkörper bildet. Dies ist nicht nur hinsichtlich der Fertigung
günstig, sondern der Aufsatz kann auf denjenigen Bereich des Hohlkörpers beschränkt werden,
wo das Transportband geführt ist und wo am ehesten Verschleiß zu erwarten ist. Der Aufsatz ist
deshalb vorteilhaft aus Keramik hergestellt.
Der Hohlraum ist entgegen der Laufrichtung des Transportbandes an die freie Atmosphäre
angeschlossen, so dass die Luft dorthin strömen kann, wo sie absolut unschädlich ist, und zwar
durch die Perforation des Transportbandes hindurch nach außen.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene, gegenüber praktischen Ausführungen vergrößerten
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 in stark vergrößertem Maßstab den Bereich einer gegen die Innenseite des
Transportbandes gerichteten Luftauslassöffnung,
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeils III der Fig. 1 auf den sich über mehrere Spinnstellen
erstreckenden Hohlkörper.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Fig. 1 bis 3 befindet sich im Anschluss an ein
Streckwerk 1, wie es für Spinnmaschinen, insbesondere Ringspinnmaschinen, verwendet wird
und von dem lediglich schematisch das Ausgangswalzenpaar 2 dargestellt ist. Das
Ausgangswalzenpaar 2 enthält einen in Maschinenlängsrichtung durchlaufenden angetriebenen
Unterzylinder 3, dessen Drehrichtung mit A angegeben ist, sowie eine jeder Spinnstelle
zugeordnete Druckwalze 4. An der Ausgangsklemmlinie 5 des Ausgangswalzenpaares 2 ist die
Verzugszone des Streckwerks 1 beendet.
Ein zu verstreckendes Faserband oder Vorgarn 6 wird in Zuführrichtung B in bekannter Weise
durch das Streckwerk 1 hindurchgeführt und dort bis zur gewünschten Feinheit verzogen. Nach
der Ausgangsklemmlinie 5 liegt dann ein verzogener, aber noch drehungsfreier Faserverband 7
vor, der vor der Drallerteilung eine Verdichtungszone 8 durchläuft.
Die Vorrichtung zum Verdichten des Faserverbandes 7 enthält einen unter Unterdruck stehenden
Hohlkörper 9, der vorzugsweise zweiteilig ausgebildet ist. Das eine Teil ist ein über mehrere
Spinnstellen 11, 12, 13 . . ., beispielsweise eine Maschinensektion, durchlaufendes Hohlprofil 10,
das andere Teil ein pro Spinnstelle vorgesehener Aufsatz 14, der aus Keramik bestehen kann.
An jeder Spinnstelle 11, 12, 13 . . . bildet der aus Hohlprofil 10 und Aufsatz 14 bestehende
Hohlkörper 9 mit seiner Außenkontur 15 eine Gleitfläche für ein in Laufrichtung C umlaufendes
luftdurchlässiges Transportband 16. Dieses Transportband 16 ist vorteilhaft als dünnes, fein
perforiertes Gewebeband ausgebildet. Da das Transportband 16 vorrangig im Bereich des
Aufsatzes 14 belastet ist, ist der Aufsatz 14 gegen Verschleiß geschützt.
Das Transportband 16 ist also mit seiner Innenseite 17 auf der als Gleitfläche ausgebildeten
Außenkontur 15 des Hohlkörpers 9 geführt und transportiert mit seiner Außenseite 18 den
Faserverband 7 durch die Verdichtungszone 8 hindurch.
In der Verdichtungszone 8 ist pro Spinnstelle im Hohlkörper 9 ein Saugschlitz 19 vorgesehen, der
sich im Wesentlichen in Laufrichtung C des Transportbandes 16, jedoch vorteilhaft leicht schräg
dazu, erstreckt. Die Länge des Saugschlitzes 19 reicht bis zum Ende der Verdichtungszone 8, die
Breite des Saugschlitzes 19 ist größer als die Breite des verdichteten Faserverbandes 7.
Einmal pro Maschinensektion ist der Hohlkörper 9 über einen Unterdruckanschluss 20 an eine
nicht dargestellte Unterdruckquelle angeschlossen, wobei die Saugrichtung mit D angedeutet ist.
Mit dem in der Zeichnung angegebenen, eingeklammerten Minuszeichen soll zum Ausdruck
gebracht werden, dass das Innere des Hohlkörpers 9 als Unterdruckkammer 21 ausgebildet.
Das Ende der Verdichtungszone 8 wird durch eine Klemmwalze 22 definiert, die mit einer
Lieferklemmlinie 23 auf dem Hohlkörper 9, und zwar auf dem Aufsatz 14, aufliegt. Die
Klemmwalze 22 ist in nicht dargestellter Weise angetrieben und bewirkt an der Lieferklemmlinie
23 einen Drallstopp, so dass die nach der Verdichtungszone 8 dem Faden 24 erteilte
Spinndrehung nicht bis in die Verdichtungszone 8 zurückläuft. Der Faden 24 wird in
Lieferrichtung E zu einem nicht dargestellten Drallorgan, beispielsweise einer Ringspindel,
hingeführt.
Das Verdichten des Faserverbandes 7 dient vor allem dem Zweck, an der Lieferklemmlinie 23
kein Spinndreieck auftreten zu lassen. Ein nicht vorhandenes Spinndreieck führt dazu, dass der
entstehende Faden 24 gleichmäßiger, reißfester und weniger haarig wird. In der
Verdichtungszone 8 werden daher die Fasern des Faserverbandes 7 quer zur ihrer
Transportrichtung positioniert, wodurch der Faserverband 7 gebündelt oder verdichtet wird.
Hierfür ist es erforderlich, dass der Faserverband 7 mit im Wesentlichen parallel zueinander
liegenden Fasern auf dem luftdurchlässigen Transportband 16 aufliegt.
Da das Transportband 16 von Luft durchströmt wird, ist es unvermeidlich, dass in der
Verdichtungszone 8 ein gewisser Faserflug entsteht. Dieser Faserflug könnte, wenn ihm nicht
entgegengewirkt wird, mit der Zeit die Perforation des Transportbandes 16 zusetzen, was zu
einer Verschlechterung der Verdichtungswirkung mit den weiter oben genannten Nachteilen
führen würde. Aus diesem Grund ist erfindungsgemäß vorgesehen, auf dem Transportband 16
befindlichen Faserflug wirksam zu entfernen.
Im Inneren des Hohlkörpers 9 ist neben der Unterdruckkammer 21 daher zusätzlich eine
Überdruckkammer 25 vorgesehen, die in der Zeichnung durch ein eingeklammertes Pluszeichen
kenntlich gemacht ist. Es soll sich hierbei um einen relativ geringen, konstanten Überdruck
handeln.
Die Überdruckkammer 25 weist in einem dem Saugschlitz 19 abgewandten Bereich wenigstens
eine gegen die Innenseite 17 des Transportbandes 16 gerichtete Luftauslassöffnung 26 auf. Der
Durchmesser der Luftauslassöffnung 26 kann kleiner als 1 mm sein. Die erforderliche
Druckluftzufuhr in Pfeilrichtung F erfolgt über einen mit der Überdruckkammer 25 verbundenen
Druckluftanschluss 30.
Damit man mit möglichst wenigen Luftauslassöffnungen, vorteilhaft mit einer Luftauslassöffnung
26 auskommt, mündet die Luftauslassöffnung 26 in einen Hohlraum 27, der sich zwischen der
Außenkontur 15 des Hohlkörpers 9 und der Innenseite 17 des Transportbandes 16 befindet. Die
Außenkontur 15 des Hohlkörpers 9 und die Innenseite 17 des Transportbandes 16 bilden hier
also die seitlichen Begrenzungen des Hohlraumes 27. Die Kontur des Hohlraumes 27 ist hier an
die Außenkontur des Unterzylinders 3 angepasst, der an dieser Stelle an der Außenseite 18 des
Transportbandes 16 anliegt und auf Grund seiner Drehrichtung A, die der Laufrichtung C des
Transportbandes 16 entgegengerichtet ist, zusätzlich ein mechanisches Säubern vornimmt.
Der leichte Überdruck im Hohlraum 27 vertreibt den an dieser Stelle am Transportband 16
befindlichen Faserflug und drückt ihn durch die Perforation hindurch nach außen, und zwar zu
der dem Saugschlitz 19 abgewandten Seite hin in die freie Atmosphäre, wo der Faserflug
unschädlich ist.
Nach oben ist der Hohlraum 27 durch eine Begrenzungsfläche 28 des Aufsatzes 14
abgeschlossen. Die Begrenzungsfläche 28 verläuft bis zu einer dichtend an der Innenseite 17
des Transportbandes 16 anliegenden Abschabekante 29, die somit das Transportband 16 auch
mechanisch säubert und gleichzeitig das Abströmen von Druckluft zum Saugschlitz 19 hin
verhindert.
Das Entstehen von Faserflug kann von vornherein bereits dadurch weitgehend verhindert
werden, dass der Abstand der Lieferklemmlinie 23 von der Ausgangsklemmlinie 5 des
Streckwerks 1 möglichst klein gehalten wird und dass der Anfang des Saugschlitzes 19 so weit
wie nur irgendmöglich an die Ausgangsklemmlinie 5 herangeführt wird. Durch diese Maßnahmen
wird erreicht, dass nach Möglichkeit schwimmende Fasern in der Verdichtungszone 8 vermieden
werden.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Verdichten eines Faserverbandes, der nach Verlassen eines
Ausgangswalzenpaares eines Streckwerks in ungedrehtem Zustand eine Verdichtungszone
durchläuft und in dieser, auf der Außenseite eines luftdurchlässigen umlaufenden
Transportbandes aufliegend, über einen Saugschlitz transportiert wird, der in einer die Innenseite
des Transportbandes führenden stationären Gleitfläche angeordnet ist, welche durch die
Außenkontur eines unter Unterdruck stehenden Hohlkörpers gebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (9) eine Überdruckkammer (25) enthält, die in einem dem
Saugschlitz (19) abgewandten Bereich wenigstens eine gegen die Innenseite (17) des
Transportbandes (16) gerichtete Luftauslassöffnung (26) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftauslassöffnung (26) in
einen Hohlraum (27) mündet, der einerseits von der Außenkontur (15) des Hohlkörpers (9) und
andererseits von der Innenseite (17) des Transportbandes (16) begrenzt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Hohlraumes (27)
eine Walze (3) des Ausgangswalzenpaares (2) des Streckwerks (1) an der Außenseite (18) des
Transportbandes (16) anliegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (27) in
Laufrichtung (C) des Transportbandes (16) durch eine Begrenzungsfläche (28) abgedeckt ist, die
mit einer Abschabekante (29) dichtend an der Innenseite (17) des Transportbandes (16) anliegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsfläche (28) an
einem den Saugschlitz (19) enthaltenden Aufsatz (14) angeordnet ist, der zusammen mit einem
an eine Unterdruckquelle angeschlossenen Hohlprofil (10) den Hohlkörper (9) bildet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum
(27) entgegen der Laufrichtung (C) des Transportbandes (16) an die freie Atmosphäre
angeschlossen ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |