DE1020011B - Verfahren zur Herstellung von Alkoholen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AlkoholenInfo
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Description
Es ist bereits bekannt, Alkohole aus natürlichen oder synthetischen aliphatischen Carbonsäuren, deren Estern
oder Anhydriden unter Verwendung von Kupferchromit als Katalysator mit Wasserstoff bei höheren Drücken
und höheren Temperaturen herzustellen. Die Hydrierung kann dabei auch kontinuierlich betrieben werden, wobei
unter sorgfältiger Steuerung der Reaktionsbedingungen gute Alkoholausbeuten erhalten werden. Wenn auch
die Herstellung des Kupferchromits vereinfacht worden ist, so ist sie dennoch kostspielig gebheben. Die Her- *°
Stellungskosten würden von weniger großer Bedeutung sein, wenn das als Katalysator verwendete Kupferchromit
eine Lebensdauer hätte, die beispielsweise derjenigen der Fetthärtungskatalysatoren entsprechen
würde oder wenn es wenigstens mit einfachen Mitteln *5
regeneriert werden könnte. Richard F. Warren gibt in einer Veröffentlichung vom Juni 1951 in «Chemical
Engineering«, 117, für Betriebssysteme einen Frischkatalysatorverbrauch
von 1,5% an, bezogen auf den entstandenen Alkohol. Daneben läuft aber noch eine ao
unbekannte Menge an gebrauchtem Kupferchromit um. Die Katalysatorkosten können nach der Aufstellung
Warrens bis zur Hälfte der gesamten Betriebskosten ansteigen. Sie lassen sich dadurch senken, daß als Ausgangsstoffe
für die Hydrierung sorgfältig destillierte Ester verwendet werden.
Gegenstand des deutschen Patents 694 519 ist ein Verfahren zur Herstellung von Alkoholen, bei dem das
zu hydrierende Gut im wesentlichen flüssig mit dem Kontakt in Berührung gebracht wird und die Reaktionsprodukte
dampfförmig abgeführt werden. Arbeitet man dabei in Gegenwart von Kupferkatalysatoren, dann
müssen diese in feinverteiltem Zustand auf geeigneten Trägern aufgebracht sein. Die angewandten Drücke
betragen 20 bis 100 at.
In der deutschen Patentschrift 888 691 ist ein Verfahren zum Hydrieren von Acrolein oder dessen Homologen
beschrieben. Dieses Verfahren kann in Gegenwart von überhitztem Wasserdampf durchgeführt werden. Das
Patent beansprucht jedoch nicht selbständigen Schutz auf eine Hydrierung in Gegenwart von überhitztem
Wasserdampf.
Nach der deutschen Patentschrift 713 627 werden Rückstände der Fettsäuredestillation durch katalytische
Hydrierung in Alkohole übergeführt. Geeignete Katalysatoren bei diesem Verfahren sollen die Abspaltung von
Kohlendioxyd begünstigen. Insbesondere wird daher Carbonyleisen angewendet.
Es ist auch bereits bekannt, Ketone und Säuren in Gegenwart von kolloidalem Palladium zu hydrieren.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Kupfer in kolloidaler Form ohne irgendwelche aktivierenden
Zusätze ein ausgezeichneter Katalysator für die Hydrierung langkettiger aliphatischer Carboxy verbindungen ist.
Verfahren zur Herstellung von Alkoholen
Anmelder:
Chemische Fabrik Düren G.m.b.H.,
Düren (RhId.)
Düren (RhId.)
Dr. Ernst Brudi, Düsseldorf,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Gemäß der Erfindung wird zur Herstellung von Alkoholen mit Kettenlängen von C0 aufwärts, vorzugsweise C11 aufwärts,
bei Temperaturen von 200 bis 335° C und Drücken von 200 bis 700 at gearbeitet und kolloidales Kupfer als
Katalysator verwendet, wobei die Hydrierung in Gegenwart von Schutzkolloiden durchgeführt wird, die ein
Zusammenballen des kolloidalen Kupfers während der Reaktion verhindern. Der Katalysator wird dadurch
hergestellt, daß Kupfer, insbesondere Elektrolytkupfer, oder in Fettsäure lösliche Kupferverbindungen, wie
Oxyde, Hydroxyde, Carbonate, oder organische Kupfersalze bei etwa 100 bis 140° C in Fettsäure gelöst werden
und durch Erhitzen der Lösung, z. B. auf 150° C oder höher, in Gegenwart von Wasserstoff das Kupfer in besonders
aktiver kolloidaler Form ausgeschieden wird.
Der kolloidale Zustand wird während der Hydrierung aufrechterhalten, indem man in Gegenwart von Schutzkolloiden, wie Sterinen, Phosphatiden, Eiweißstoffen,
Schleimstoffen und anderen Begleitstoffen der natürlichen Öle, Fette oder Fettsäuren arbeitet.
Als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich ungereinigte Fette oder Öle pflanzlichen oder
tierischen Ursprungs, die daraus durch Hydrolyse, beispielsweise alkalische Verseifung, und anschließende
Säurefällung und sorgfältiges Waschen gewonnenen Fettsäuren,
Destillatfettsäuren oder synthetisch hergestellten Fettsäuren.
Während man nach dem bekannten Verfahren gewohnt war, gut gereinigte Ausgangsstoffe, beispielsweise sorgfältig
destillierte Ester, zu verwenden, ist ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens darin zu sehen, daß mit gutem
Erfolg Rollfettsäuren verarbeitet werden können, ohne daß sie vor der Hydrierung einer Reinigung oder Veresterung
unterworfen werden. Insbesondere lassen sich die durch hydrolytische Spaltung aus Fetten und Ölen
erhaltenen Fettsäuren für das Verfahren verwenden, wobei es nicht notwendig ist, die hydrolytische Spaltung
709 807/270
1 020 Oil
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besonders weit durchzuführen, da auch Gemische von Rechnung tragen. Beispielsweise wird eine konzentrierte
Fetten und Ölen mit Fettsäuren als Ausgangsstoffe ver- Kupferacylatlösung, die bis etwa 150° C erwärmt sein
wendet werden können. Fettsäuren oder ihren Estern, kann, den im Reaktionsgefäß enthaltenen Ausgangsdie
arm an Begleitstoffen sind, z. B. Destillatfettsäuren, stoffen in Gegenwart von Wasserstoff beigemischt. Die
werden diese Begleitstoffe, beispielsweise die pechartigen 5 als Ausgangsstoffe verwendeten Carboxyverbindungen,
Rückstände der Fettsäuredestillation oder vorteilhaft die denen die für die Aufrechterhaltung der feinen Verhellen
wachsartigen Rückstände, die beim vorliegenden teilung des Kupfers während der Hydrierung erforder-Verfahren
als Nebenprodukte anfallen, zugesetzt, welche liehen Begleitstoffe zugesetzt werden können, können vor
dann als Schutzkolloide wirken. der Beimischung des Kupferacylats auf Hydrierungs-
Die Mengen der Zusätze an Schutzkolloide enthaltenden 10 temperatur oder auch auf eine beliebige andere höhere
Begleitstoffen, die für die Aufrechterhaltung einer guten oder niediigeie Temperatur erhitzt worden sein und sich
Wirksamkeit des Katalysators erforderlich sind, richten unter dem Druck befinden, bei dem die Hydrierung
sich nach der Beschaffenheit der Ausgangsstoffe und sind durchgeführt werden soll. Es ist aber auch möglich,
von Fall zu Fall verschieden. Sie können aber stets leicht das Gemisch aus Kupferacylatlösung und den Carboxydurch
Vorversuche festgestellt werden, zudem stören *5 verbindungen erst nach seiner Herstellung auf die
Überschüsse an zugesetzten Begleitstoffen in der Regel Hydrierungstemperatur im Ofen bei Gegenwart von
nicht. Enthalten die Ausgangsprodukte an sich schon Wasserstoff zu erhitzen.
genügend als Schutzkolloide wirksame Stoffe, so erübrigt In vielen Fällen hat es sich als vorteilhaft heraus-
sich ein Zusatz. gestellt, den größten Teil der zu hydrierenden Carboxy-
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist darin zu sehen, 20 verbindungen in bekannten Heizsystemen unter Wasserdaß
im Gegensatz zur Hydrierung mit Kupferchiomit stoffdruck auf Temperaturen über etwa 250 bis 3000C zu
auch eisenhaltige Fettsäuren, wie sie sich durch Lagern erhitzen und sie dann in den Reaktionsofen einzubringen,
in Stahltanks, längeres Verweilen in eisernen Rohr- Darauf wird ein kleinerer Anteil von Fettsäuren, der das
leitungen usw. bilden und Eisen in solcher Menge auf- für den Katalysator benötigte Kupfer in Form von
genommen haben, daß sich am Boden bereits eine schlam- 25 Kupferacylat enthält, mit einer Temperatur von maximal
mige Schicht von Eisenseifen ablagert, anstandslos hy- 150° C in den Ofen eingeführt. Die Reaktion setzt dann
driert werden können. sofort lebhaft ein.
Die Kupferacylate, welche zur Herstellung des Kataly- Es ist auch möglich, die gesamte Menge der zu hydrie-
sators verwendet werden, können beispielsweise dadurch renden Carboxyverbindungen zur Lösung des für die
gewonnen werden, daß Kupfer in Fettsäuren, zweck- 30 Hydrierung erforderlichen Kupfers bzw. der Kupfermäßig unter kräftigem Rühren und in der Wärme, bei- verbindungen zu verwenden und dann die das Kupfer
spielsweise bei Temperaturen von 100 bis 14O0C, in enthaltende Lösung in den Reaktionsofen einzubringen,
Gegenwart von Sauerstoff, insbesondere von Luft, gelöst Für das Verfahren ist ein Kupfergehalt bei der Hydrie-
wird. Die Lösung des Kupfers kann beschleunigt werden, rung von 1 bis 4%, vorzugsweise von 2,0 bis 2,2%, bewenn
feinverteiltes Kupferpulver, beispielsweise Elektro- 35 zogen auf das zu hydrierende Gut, zweckmäßig. Diese
lytkupfer, für die Herstellung von Kupferacylat ver- Kupferkonzentration in dem zu hydrierenden Gut wird
wendet wird und Sauerstoff, z. B. Luft, während des schnell dadurch erreicht, daß Kupferpulver oder Ver-Lösungsvorgangs
durch die Flüssigkeit geleitet wird. bindungen des Kupfers gegebenenfalls unter Durchleiten
An Stelle von Kupferpulver können zur Herstellung von LuIt in der Wärme und in Gegenwart von Wasseides
Katalysators auch gefällte, in Fettsäure lösliche 4° stoff so lange verrührt werden, bis die gewünschte
Kupferverbindungen, wie Kupferhydroxyde, Kupfer- Konzentration an Kupferacylat erreicht ist, wobei das
oxyde, Kupfercarbonate, verwendet werden. Die ge- Auflösen beispielsweise von Kupferpulver dadurch benannten
Kupferverbindungen lösen sich leichter in Fett- schleunigt wird, wenn man es in einem Überschuß bis
säure als Kupfer. Vorteilhaft werden sie daher bei solchen zu 100 °/0 zusetzt. Das nicht umgesetzte Kupferpulver
Fettsäuren verwendet, die Kupferpulver nur sehr langsam 45 kann dann durch Absitzenlassen od. dgl. Abtrennungslösen.
Auch andere als die genannten Kupferverbin- methoden aus der Lösung entfernt werden,
düngen, beispielsweise basische Kupfersalze, können für Wenn dem zu behandelnden Gut Kupfer zwecks Her-
die Herstellung des Katalysators verwendet werden. stellung des für die Hydrierung erforderlichen Kupfer-Geht
man beispielsweise von in Salpetersäure gelöstem katalysators zugesetzt wird, so ist ein gewisser Fettsäure-Elektrolytkupfer
aus, so werden nach Entfernung der 50 gehalt des Ausgangsgutes erforderlich. Sind freie Fett-Alkalinitrate
Kupfersalze erhalten, die zur Herstellung säuren beispielsweise bei der Verarbeitung von Fettsäuredes
Katalysators gut geeignet sind. estern und Glyceriden nicht vorhanden, so können ge-
Kupferverbindungen mit hohem Gehalt an SO4- eignete Fettsäuren zugesetzt werden,
und/oder Cl-Ionen, die vielfach in den im Handel erhält- Zur Herstellung des Kupferkatalysators kann man
liehen Sorten vorkommen, sind wenig oder gar nicht 55 das erforderliche Kupfer auch in anderer feinst verteilter
brauchbar. Form, beispielsweise in Form einer kolloidalen Lösung,
Als Kontaktgifte können insbesondere Blei und Wismut in die zu hydrierenden Carboxyverbindungen einwirken.
Zweckmäßig wird deshalb dafür gesorgt, daß bringen, wobei dafür Sorge zu tragen ist, daß die notdiese
Elemente oder ihre Verbindungen während der wendigen Schutzstoffe in den Carboxyverbindungen
Hydrierung nicht zugegen sind und nicht mit dem zur 60 bereits enthalten sind oder gleichzeitig mit der kolloidalen
Herstellung des als Katalysator verwendeten Kupfers Kupferlösung zugesetzt werden.
oder dessen Verbindungen eingebracht werden, noch aus Bei der Hydrierung von Fettsäuren, deren Estern,
Appaiaturteilen, mit denen das zu verarbeitende Gut in insbesondere deren Glyceriden und Anhydriden, werden
Berührung kommt, in das Verfahren gelangen können. Alkohole mit Säurezahlen unter 1 und Verseifungszahlen
Kupferacylate lösen sich bei erhöhter Temperatur von 65 unter 2 erhalten, wenn nach an sich bekannten Methoden
beispielsweise über 50° C in überschüssiger Fettsäure, das bei der Hydrierung entstehende Wasser entfernt wird,
wohingegen sie, wie bereits ausgeführt wurde, bei z. B. in der Weise, daß aus dem Reduktionsgefäß ständig
Temperaturen über 150° C nicht sehr beständig sind. Wasserstoff abgezogen, zwecks Kondensation des darin
Bei der Herstellung des zu verwendenden Katalysators enthaltenen Wasserdampfes gekühlt und anschließend
kann man dieser Tatsache in verschiedener Weise 70 wieder in das Reaktionsgefäß zurückgeführt wird.
5 6
Die Alkohole werden durch schonende Destillation wenige Minuten. Dieses Druckgebiet ist deshalb für
gereinigt und mit Ausbeuten von etwa 95% erhalten. einen kontinuierlichen Betrieb besonders vorteilhaft.
Der Rückstand zeigt dann noch eine O Η-Zahl von etwa Da das Katalysatormaterial in gelöster Form in den
50 bis 100 und eine Verseifungszahl von 20 bis 50. Dieser Reaktionsraum eintritt, entfällt die gefürchtete Schleif-Rückstand
kann wieder mit frischem Gut, z. B. frischer 5 wirkung, die der nach dem bekannten Verfahren ver-
Fettsäure, vermischt und erneut der Hydrierung unter- wendete Kupferchromitkontakt an den empfindlichen
werfen werden. Hierdurch wird die eingesetzte Fettsäure Pumpenorganen, Schiebern und Ventilen ausübte,
zu 98 bis nahezu 100 % in die entsprechenden Alkohole Es hat sich ferner gezeigt, daß auch die Teile der Appa-
übergeführt. ratur, die während und nach der Entspannung mit den
Diese Arbeitsweise hat den Vorteil, daß bei Verarbei- 10 metallische Kupfer enthaltenden Verfahrensprodukten
tung undestillierter Fettsäuren ein Mangel an den für in Berührung kommen, nur im Ausmaße des normalen
die Hydrierung wichtigen Begleitstoffen praktisch nicht Strahlverschleißes angegriffen werden. Das Kupfer wirkt
eintreten kann und besondere Zusätze dieser Stoffe sich im Gegensatz zum Kupferchromit nicht korrodierend,
erübrigen. Das Kupfer fällt dabei als Schlamm an, der ohne
Als Heizmittel für das Heizsystem des Reaktionsofens *5 weiteres neuen Ansätzen des Ausgangsmaterials zugesetzt
kann vorteilhaft der Wasserstoff benutzt werden, der werden kann. Er löst sich gut in Fettsäuren. Die Wirkung
für die Hydrierung benötigt wird. Dieser wird erst hoch des aus diesem Kupfer gewonnenen Katalysators ist die
erhitzt und dann durch ein Heizsystem geführt. Dabei gleiche wie die des aus frischem Kupfer oder oxydischen
kann ein Kreislauf des Wasserstoffs durch das Heiz- Kupferverbindungen hergestellten Katalysators,
system und einen Erhitzer, in dem der Wasserstoff die 20 Die fettalkoholfeuchten Kupferrückstände, die aus für die Autoklavenarbeit erforderliche Wärme aufnimmt, dem Hydriergut abgetrennt worden sind, können gefahrvorgesehen werden. Aus dem Heizsystem wird der los längere Zeit aufbewahrt werden. Wird jedoch der Wasserstoff in die im Autoklav befindlichen Carboxy- anhaftende Alkohol aus dem Kupferschlamm z. B. mit verbindungen eingeleitet, vorteilhaft in der Weise, daß Lösungsmitteln entfernt, so wird ein äußerst pyrophores er gleichzeitig eine Durchmischung des Autoklaveninhalts 25 Kupfer erhalten, das sich bei Berührung mit Luft sehr bewirkt. Der Wasserstoff kann im Kreislauf durch den leicht entzündet.
system und einen Erhitzer, in dem der Wasserstoff die 20 Die fettalkoholfeuchten Kupferrückstände, die aus für die Autoklavenarbeit erforderliche Wärme aufnimmt, dem Hydriergut abgetrennt worden sind, können gefahrvorgesehen werden. Aus dem Heizsystem wird der los längere Zeit aufbewahrt werden. Wird jedoch der Wasserstoff in die im Autoklav befindlichen Carboxy- anhaftende Alkohol aus dem Kupferschlamm z. B. mit verbindungen eingeleitet, vorteilhaft in der Weise, daß Lösungsmitteln entfernt, so wird ein äußerst pyrophores er gleichzeitig eine Durchmischung des Autoklaveninhalts 25 Kupfer erhalten, das sich bei Berührung mit Luft sehr bewirkt. Der Wasserstoff kann im Kreislauf durch den leicht entzündet.
Autoklav und eine Kühlvorrichtung geführt werden, um Geringe, unter 1 % Hegende Kupfermengen, die sich
das entstehende Reaktionswasser ständig aus dem Auto- mittels Zentrifugieren od. dgl. nicht aus den Alkoholen
klav abzuführen. Mit dem Wasserdampf kondensieren abtrennen lassen, können hieraus mit Mineralsäuren, vor-
in der Kühlvorrichtung auch die Alkohole, die ent- 3o zugsweise verdünnter Salpetersäure, entfernt werden,
sprechend ihrem Partialdruck vom Wasserstoff aufge- Sie können auch in den Erzeugnissen belassen werden
nommen \vorden sind. Es sind dies insbesondere die am und finden sich dann nach dem Abdestillierender Alkohole
niedrigsten siedenden Alkohole, so daß man durch diesen im Destillationsrückstand wieder und können mit diesem
Wasserstoffkreislauf gleichzeitig eine teilweise Trennung erneut der Hydrierung unterworfen werden,
der niedrigsiedenden von den höhersiedenden Alkoholen 35 Die Kupferverluste sind außerordentlich gering, und
erhält. es treten daher ins Gewicht fallende Katalysatorkosten
Nach beendeter Hydrierung wird der Inhalt des Auto- nicht auf. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß man Einklavs
in eine Vorlage entspannt. Hierbeiist in den flüssigen richtung und Betrieb einer Katalysatorfabrik einsparen
Alkoholen die Kupfermenge enthalten, die entweder als und billiges käufliches Elektrolytkupfer verwenden kann.
Kupferacylat oder kolloidales Kupfer in die Umsetzung 4o Hinzu kommt noch, daß auch bei den Temperaturen und
eingebracht wurde. Eine Abscheidung von metallischem Drücken, bei denen das Verfahren durchgeführt wird,
Kupfer im Ofen, die eine Störung des Ofenbetriebes be- Kohlenwasserstoff nicht oder nur in einer nicht mehr
wirken könnte, tritt nicht ein. Der Autoklav kann viel- direkt nachweisbaren Menge gebildet wird,
mehr mehrere Monate in ununterbrochenem Betrieb gehalten werden. 4S Beispiel 1
mehr mehrere Monate in ununterbrochenem Betrieb gehalten werden. 4S Beispiel 1
Das Verfahren wird vorzugsweise bei Temperaturen
von 265 bis 3000C durchgeführt. Eine technische sogenannte Vorlauffettsäure aus Ko-
Bei absatzweisem Betrieb wird die Reaktion beim Er- kosfettsäuren mit einer Säure- und Verseifungszahl von
reichen einer bestimmten Temperatur sehr lebhaft. Dabei 333 wird mit Cu-Pulver bei 13O0C unter Durchleiten von
läßt sich ein plötzlicher Temperaturanstieg um etwa 5° Luft in Gegenwart von Wasserstoff so lange verrührt,
15 bis 250C unter gleichzeitiger starker Wasserstoffauf- bis die Fettsäure 2% Kupfer aufgenommen hat. Dieses
nähme beobachten. Material wurde für zwei Versuchsreihen verwendet:
Die Temperatur, bei der die Reaktion anspringt, ist a) 800 g des Materials werden in einem Magnetrührabhängig
von der mittleren Kettenlänge der zu hydrieren- autoklav von 2 1 Inhalt bei einer Temperatur von 300
den Carboxyverbindungen. Sie ist z. B. bei Fettsäuren 55 bis 31O0C und 300 at Wasserstoffdruck behandelt. Es
mit kurzen Ketten höher als bei Fettsäuren mit mittleren erfolgt keine merkbare Wasserstoffaufnahme, und es er-
und großen Kettenlängen. Ferner ist sie abhängig vom geben drei aufeinanderfolgende, in der gleichen Weise
Druck, unter dem gearbeitet wird, und in gewissem durchgeführte Versuche Säurezahlen von 310, 305 und
Sinne auch von der Menge der reagierenden Stoffe. Im 290. Das aufgenommene Kupfer hat sich aus der Fett-Betriebsmaßstab
liegt die Anspringtemperatur in einem 5o säure in groben Zusammenballungen am Gefäßboden ab-Druckgebiet
von 300 at bei etwa 250 bis 265° C. Bei geschieden.
Laboratoriumsversuchen ist sie etwa um 200C höher. b) Bei der zweiten Versuchsreihe wurden 100 Teile des
Laboratoriumsversuchen ist sie etwa um 200C höher. b) Bei der zweiten Versuchsreihe wurden 100 Teile des
Die Hydrierung dauert in einem Druckgebiet von etwa Materials mit 5 % eines Destillationsrückstandes von
300 at etwa 15 Minuten. Nach dieser Zeit läßt die Wasser- Kokosalkoholen (gewonnen aus vorher nicht destillierten
Stoffaufnahme sehr stark nach. Die gebildeten Alkohole 65 Kokosfettsäuren) versetzt und dann unter den gleichen
haben dann eine mittlere Verseifungszahl von 6, die Bedingungen, unter denen die Versuche la) ausgeführt
nach weiteren 15 Minuten Reaktionszeit auf 2 bis 0 wurden, hydriert. Schon während des Aufheizens des
absinkt. Autoklavs tritt eine beachtliche Wasserstoffaufnahme
Die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt mit ständigem ein, bei etwa 280° C nimmt die Wasserstoff aufnahme stark
Druck zu und fällt bei einem Druck von 700 at auf 7 ο zu, und die Temperatur steigt rasch auf 3150C. Drei in
dieser Weise geleitete Versuche hatten folgende Ergebnisse :
Säurezahl | Verseifungszahl | OH-Zahl |
1,9 0 0 |
2,3 2,3 1,8 |
360 362 359 |
Eine technische Paraffinoxydationsfettsäure mit im wesentlichen C7- bis C0-Molekülen und mit einer Säurezahl
386 wird wie im Beispiel 1 beschrieben behandelt.
a) Bei drei ohne Zusatz von Destillationsrückständen ausgeführten Versuchen wird die praktisch unveränderte
Fettsäure mit Säurezahl 380 dem Autoklav entnommen. Auch hier hat sich das zugesetzte Kupfer fast restlos in
grober Form ausgeschieden.
b) In drei weiteren Versuchen, die nach Zusatz von 5 % Rückstand von der Destillation erfindungsgemäß gewonnener
Alkohole ausgeführt wurden, erhält man bei einer Temperatur bis 32O0C und 300 bis 340 at Wasserstoffdruck
ein Produkt mit
Säurezahl | Verseifungszahl | OH-Zahl |
0 1,8 0,5 |
2,5 5,6 3,5 |
423 418 421 |
In Talgfettsäure mit einer Säurezahl 176 und einer
Verseifungszahl 196 werden, wie im Beispiel 3 beschrieben, 3% Cu(OH)2 gelöst. Die Lösung wird in fünf Portionen
5 mit je 700 g im 2-1-Magnetrührautoklav bei etwa 2800C
und 300 at Wasserstoff druck hydriert. Man erhielt bei
Ansatz 1 die Säurezahl 0 und die Verseifungszahl 0 Ansatz 2 die Säurezahl 1 und die Verseifungszahl 4
Ansatz 3 die Säurezahl 1 und die Verseifungszahl 2,5 Ansatz 4 die Säurezahl 0 und die Verseifungszahl 2
Ansatz 5 die Säurezahl 1 und die Verseifungszahl 3
Jodzahl im Mittel unter 2 OH-Zahl im Mittel 203
Ein Kopfspermöl wurde durch Wasserhydrolyse bei 25O0C gespalten und zeigte dann eine Säurezahl von 83.
Es wurde mit 3% Kupferhydroxyd bei 130° C behandelt
und in sechs Portionen mit je 700 g im 2-1-Magnetrührautoklav bei 270 bis 285°C und im Mittel 300 at hydriert.
Es hatte
Ansatz 1 eine Säurezahl 0 und eine Verseifungszahl 4 Ansatz 2 eine Säurezahl 0 und eine Verseifungszahl 5
Ansatz 3 eine Säurezahl 1 und eine Verseifungszahl 3 Ansatz 4 eine Säurezahl 0 und eine Verseifungszahl 4
Ansatz 5 eine Säurezahl 0 und eine Verseifungszahl 5 Ansatz 6 eine Säurezahl 0 und eine Verseifungszahl 6
Ein Teil des Kupfers ist in den Produkten so fein verteilt, daß es durch ein doppeltes Faltenfilter läuft und
beim Zentrifugieren auf einer üblichen Laboratoriumszentrifuge nicht restlos sedimentiert. Dieses Kupfer kann
z. B. durch Ausschütteln mit verdünnter Mineralsäure, ζ. B. Salpetersäure, aus den Alkoholen entfernt werden.
Eine destillierte Kokosfettsäure mit einer Säurezahl 263
und Jodzahl 14 wird bei 1300C mit 3 Gewichtsprozent Cu(OH)2 bei 1300C bis zur Auflösung gerührt. Das
Hydroxyd wurde durch Fällen einer verdünnten Kupfernitratlösung mit 20°/0iger Natronlauge in der Kälte bis
pH 10 hergestellt und nach dem Abnutschen und mehr- 4S
maligen Dekantieren durch vereinfachte Dialyse nahezu nitratfrei gemacht. Nach dem Trocknen im Warmluftstrom
bei 400C wurde nach sorgfältigem Zerreiben ein blaues Pulver mit einem Cu-Gehalt von 65% erhalten.
a) In einem Magnetrührautoklav von 2 1 Inhalt wurden fünf Ansätze von je 700 g der kupfersalzhaltigen Fettsäure
bei einer Temperatur zwischen 280 und 290° C und einem mittleren Druck von 300 at hydriert. Man kam bei
Ansatz 1 zu einer Säurezahl 4 und einer Verseifungszahl 40
Ansatz2 zu einer Säurezahl 8undeinerVerseifungszahl69
Ansatz3 zu einer Säurezahll9 und einer Verseifungszahl 98 Ansatz4 zu einer Säurezahl21 und einer Verseifungszahl 98
Ansatz5 zu einer Säurezahll8 und einer Verseifungszahl 95
b) Der Versuch wird mit einer durch Wasserhydrolyse gewonnenen, nicht destillierten Kokosfettsäure mit dem
gleichen Kupfersalzgehalt unter gleichen Bedingungen wiederholt. Das Ergebnis war bei
Ansatz 1: | Säurezahl 0 | Verseifungszahl 2,3 |
Ansatz 2: | Säurezahl 0 | Verseifungszahl 5,6 |
Ansatz 3: | Säurezahl 0 | Veiseifungszahl 6,3 |
Ansatz 4: | Säurezahl 0 | Verseifungszahl 3,0 |
Ansatz 5: | Säurezahl0 | Verseifungszahl 2,8 |
Ansatz 6: | Säurezahl 0 | Verseifungszahl 0,0 |
4 kg einer Tranfettsäure, vorwiegend aus stark ungesättigten Säuren C18, C20 und C22 bestehend, mit folgenden
analytischen Daten: Säurezahl 177, Verseifungszahl 182, Jodzahl 181, wurden, wie im Beispiel 3 angeführt,
2 Stunden bei 115° C mit Cu(OH)2 verrührt. Ihr Kupfergehalt
betrug dann 2,2%.
Bei der ersten Versuchshydrierung wird Wasserstoff fast nicht aufgenommen. Das Cu hat sich ausgeschieden
und am Boden zusammengeballt. Geruch und Farbe erübrigen eine analytische Untersuchung. Dem Rest von
3,5 kg werden 140 g Destillationsrückstand von verfahrensmäßig gewonnenen Kokosalkoholen zugesetzt und
dann in fünf Portionen mit je 700 g hydriert. Nach dem Abscheiden des Kupfers aus dem reduzierten Gut und
der Vereinigung der einzelnen Hydrieransätze bleiben
3300 g Rohalkohol mit
Säurezahl 2
Jodzahl 7
Verseifungszahl 3
OH-Zahl 189
Aus Rizinusöl wurden durch alkalische Verseifung die Fettsäuren gewonnen. Die nicht destillierten Fettsäuren
zeigten folgende analytische Daten:
Säurezahl 190
Jodzahl 89
Verseifungszahl 192
OH-Zahl 175
Nach 2stündigem Verrühren bei 100° C mit überschüssigem
Kupferhydroxyd hat die Säure 2,2 % Cu aufgenommen. Die Hydrierung in fünf Portionen zu je
g im 2-1-Magnetrührautoklav wurde bei einer mittleren Temperatur von 285° C, einem mittleren Druck von
at durchgeführt. Die Reaktionszeit war ungefähr Minuten.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Alkoholen mit Begleitstoffen armen oder durch Destillation von
Kettenlängen von C0, vorzugsweise C11 aufwärts, diesen Begleitstoffen befreiten Fettsäuren Rückstände
durch katalytische Hydrierung von Fettsäuren, der Fettsäuredestillation oder Destillationsrückstände
deren Ester oder Anhydride in Gegenwart von der verfahrensmäßig hergestellten Alkohole zugesetzt
Kupferkatalysatoren bei Temperaturen von 200 bis 55 werden.
335°C und Drücken von 200 bis 700 at, dadurch ge-
kennzeichnet, daß als Katalysator kolloidales Kupfer In Betracht gezogene Druckschriften:
verwendet und die Hydrierung in Gegenwart von Deutsche Patentschriften Nr. 694 519, 713 627,888 691,
Schutzkolloiden durchgeführt wird. 889 146;
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 60 Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft,
zeichnet, daß der Kupfergehalt bei der Hydrierung Bd. 45 (1912), S. 1947.
© 709 807/270 11.57
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC8918A DE1020011B (de) | 1954-02-19 | 1954-02-19 | Verfahren zur Herstellung von Alkoholen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC8918A DE1020011B (de) | 1954-02-19 | 1954-02-19 | Verfahren zur Herstellung von Alkoholen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1020011B true DE1020011B (de) | 1957-11-28 |
Family
ID=7014423
Family Applications (1)
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DEC8918A Pending DE1020011B (de) | 1954-02-19 | 1954-02-19 | Verfahren zur Herstellung von Alkoholen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1020011B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1266295B (de) * | 1964-07-20 | 1968-04-18 | Hydrierwerk Rodleben Veb | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Fettalkoholen durch Hydrierung von Fettsaeuren |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE713627C (de) * | 1937-11-11 | 1941-11-12 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Herstellung wachs- oder vaselineartiger Stoffe |
DE694519C (de) * | 1934-09-28 | 1943-11-12 | Hydrierwerke Akt Ges Deutsche | Verfahren zur Herstellung von Alkoholen |
DE888691C (de) * | 1942-12-20 | 1953-09-03 | Degussa | Verfahren zum Hydrieren von Acrolein oder seinen ª‡-substituierten Homologen |
DE889146C (de) * | 1939-09-13 | 1953-09-07 | Hydrierwerke A G Deutsche | Verfahren zur Herstellung von Alkoholen |
-
1954
- 1954-02-19 DE DEC8918A patent/DE1020011B/de active Pending
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE694519C (de) * | 1934-09-28 | 1943-11-12 | Hydrierwerke Akt Ges Deutsche | Verfahren zur Herstellung von Alkoholen |
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