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Verfahren zur Herstellung höher molekularer Alkohole Gegenstand des
Patents 573 604 ist lein Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Estern höher
molekularer Carbonsäuren in der Carboxylgruppe, bei dem die Hydrierung mit stark
aktiven Hydrierungskatalysatoren ausgeführt wird.
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Es wurde nun gefunden, daß man bei diesem -Verfahren an Stelle der
Ester der Carbfonsäunen auch die freien Carbonsäluren oder deren Salze mit Ausnahme
höher molekularer Fettsäuren oder diesen nahestehenden Carbonsäuren, wie z. B. Naphthensäuren,
verwenden kann. Die für .das vorliegende Verfahren geeigneten Katalysatoren sind
die gleichen, wie sie bei .dem Verfahren des Hauptpatents anwendbar sind. Auch hier
können sowohl die leinfachen Hydrierungskatalysatoren, z. B. die Metalle der Eisengruppe
und der Platingruppe, in sehr fein vertater Form verwendet werden als auch durch
besondere Maßnahmen aktivierte Katalysatoren oder Mischkatalysatoren,und im Falle
der Hydrierung von Verbindungen, die noch Kontaktgifte enthalten, giftfeste Katalysatoren,
beispielsweise solche, die Molybdänoder seine Verbindungen für sich oder in Mischung
mit anderen Stoffen enthalten.
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Das Vierfahren kann im einzelnen in der im Hauptpatent 573 604 gekennzeichneten
Weise ;ausgeführt werden; soweit ges sich @um urzersetzt destillierbare Körper handelt,
verwendet man diese in gasförmigem ioder flüssigem Zustand, soweit es sich um nicht
unzersetzt destillierbare Körper handelt, in flüssigem Zustand. Man arbeitet zweckmäßig
unter energischen Bedingungen, z. B. bei erhöhtem Druck Moder erhöhter Temperatur
oder unter Anwendung beider Maßnahmen. Bei Verwendung von Säuren u.,dgl., .die Doppelbindungen
loder sonstige leicht reduzierbare Gruppen, z. B. Oxygruppen, enthalten, findet
in vielen Fällen zunächst eine Hydrierung der Dioppelbindungen, Reduktion der Hydroxylgruppen
u. dgl. statt. Oftmals ist es zweckmäßig, bei der Hydrierung in gasförmiger Phase
dem Wasserstoff oder der zu hydrierenden Substanz andere Gase oder Dämpfe, z. B.
Wasserdampf, Alkoholdampf, Stickstoff, Kohlensäure !u. dgl., zuzusetzen. Bei dem
vorliegenden Verfahren entstehen ebenso wie bei dein Verfahren des Hauptpatents
573 604 bei der zum Zwecke ,der Gewinnung von Alkoholen vorgenommenen Reduktion
häufig als Nebenprodukte wachsartige Produkte von sehr wertvollen Eigenschaften,
die durch Esterbildung aus den entstandenen hochmolekularer Alkoholen und den noch
nicht reduzierten Säuren joder ihren Derivaten gebildet sind. Diese wachsartigen
Produkte können als Ersatz für Bienenwachs u. dgl. verwendet werden oder durch weitere
Behandlung nach. dem vorliegenden Verfahren bzw. dem Verfahren des Hauptpatents
573 604 ebenfalls in Alkohole umgewandelt werden.
Beispiel i Kobaltnitratl:ösung
wird bei Raumtennperatur mit gesättigter Ammoniumbiea.rbonatlösung gefällt. Nach
dem Auswaschen mit . Wasser und scharfem Absaugen des KobaI.tcarbonats wird .dieses
mit so viel @o;oigx: Ätzkalilösung angeteigt, daß das Gemisch= 3 MOl-Prozent Ätzkali,
bezogen auf das Kobalt, enthält. Hierauf wird das :so hergestellte Gemisch im Vakuum
bei ioo° getrocknet, fein gemahlen und bei 325 bis 35o° im Wasserstoffstrom reduziert.
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Behandelt man technische Ricinolsäure, die durch Versieifen von Rizinusöl
gewonnen wurde, bei 23o° in Gegenwart des, in der oben beschriebenen Weise erhältlichen
Katalysators unter gutem Rühren so lange mit Wasserstoff von Zoo Atm., bis praktisch
keine Druckabnahme mehr stattfindet, so erhält man ein helles, hartes Reaktionsprodukt,
dessen Verseifungszahl kleiner als 2 ist. Dic Destillation im Vakuum liefert in
einer Ausbeute von über 95% ein rein weißes D;estill.at, .das aus ieiniem Gemisch
von Alkoholen besteht, welches dem Säuinegiemisch der in dem Rizinusöl vorhandenen
Säuren entspricht. Durch fraktionierte Destillation im Vakuum lassen sich aus dem
Destillat etwa 8o% Oktodiecandiol ,gewinnen, das unter beträchtlicher Kontraktion
zu einer glänzenden kristallinen Masse ,erstarrt, die bei 66° schmilzt.
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Mit dem gleichen Effekt läßt sich die Hydri,erung der Säuren aus dem
Rizinusöl auch mit ,anderen, z. B. in den in dem Hauptpatent 573 604 erwähnten Katalysatoren
ausführen. Beispiel 2 Ein Gemisch aus äqiüm@ol@l@ularen Mengen Kupferstearat und
Stearinsäure wird bei 28o° so lange mit Wasserstoff von Zoo Atm. behandelt, bis
keine Wass rstoffaufnahme mehr stattfindet. Das Reaktionsprodukt wird von dem bei
der Reaktion 'gebildeten Kupfer, ,las gleichzeitig als Katalysator diente, abfiltriert:
Man erhält ein Rohprodukt mit der Verseifungszahl etwa 5 bis i0. Durch Destillation
gewinnt man daraus Octodecyla-Ikohol in einer Ausbeute von etwa 8o bis gn % der
Theorie.
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Beispiel 3 :-":-5ö Gewichtsteile Calciumstearat werden in 5o Gewichtsteilen
Decahydron:aphtbalin suspendiert, worauf man 5 Gewichtsteile eines bei Zoo bis 22o°
mit Wasserstoff reduzierten Kupferkatalysators; der Beinen Gehalt von .etwa 50/6
Aluminiumoxyd aufweist, zugibt. Die Suspiensi@on wird in, einem Rührautoklaven bei
270° mit Wasserstoff von Zoo Atm. so lange behandelt, bis der Druck sich nicht mehr
vermindert. Aus dem Reaktionsprodukt erhält man in guter Ausbeute Octodecylalkohol
(Hydr.oxylzahl 2o2). Bleispiel 4_ rooo Gewichtsteile Kolophonium werden mit 4o G@ewichtsteilen»,eines
Katalysators, der aus aluminIum@oxydhältigem Kupfercarbonat durch Erhitzen an der
Luft auf 4oo bis 5oo° erhalten wurde, in einem Rührautolilaven unter einem Wasserstoffdruck
von Zoo Atm. so lange auf 25o° erhitzt, bis keine Wasserstoffaufnahme mehr verfolgt.
Aus dem vom Katalysator befreiten Reaktionsprodukt erhält man durch Destillation
im Hochvakuum ]ein Gemisch der den hydrierten Harzsäuren entsprechenden Alkohole
vom KP- 0,4 17o bis z go° in einer Ausbeute von über 95011o der Theorie.