DE565734C - Verfahren zur Herstellung von wachsartigen Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wachsartigen Stoffen

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DE565734C DE1930565734D DE565734DD DE565734C DE 565734 C DE565734 C DE 565734C DE 1930565734 D DE1930565734 D DE 1930565734D DE 565734D D DE565734D D DE 565734DD DE 565734 C DE565734 C DE 565734C
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  • Verfahren zur Herstellung von wachsartigen Stoffen Es wurde gefunden, daß man zu wertvollen wachsartigen Stoffen gelangen kann, wenn man freie hochmolekulare organische Säuren, deren Carboxylgruppe an eine aliphatische Kette gebunden ist, oder deren Anhydride oder Ester mit niedrigmolekularen ein- oder mehrwertigen Alkoholen bei erhöhter Temperatur und bei erhöhtem Druck nur solange in Gegenwart von Katalysatoren mit Wasserstoff behandelt, daß die Verseifungszahl des Endproduktes etwa den halben Wert der Verseifungszahl des Ausgangsproduktes aufweist.
  • Als Ausgangsmaterial kommen beispielsweise hochmolekulare Wachssäuren, wie sie z. B. gemäß Patent 553 038 oder durch Destillation von Montanwachs erhältlich sind, in Betracht. Diese Säuren werden in Gegenwart von Katalysatoren unter Anwendung von Druck der Hydrierung - unterworfen. Hierfür geeignete Katalysatoren sind z. B. solche, die Nickel, Kupfer, Zink oder Silber,-zweckmäßig in feinverteiltern Zustand, enthalten und die gegebenenfalls durch Wolfram, Molybdän, Vanadium, Titan, Chrom, Mangan usw. oder deren Verbindungen oder durch andere Stoffe aktiviert sind; sie können ferner zwecks Erhöhung ihrer Wirksamkeit auf Trägersubstanzen, insbesondere auf großoberflächigen Stoffen, verteilt sein. Es ist dabei möglich, die Hydrierung sowohl mit als auch ohne Verwendung von Lösungs- oder Emulgiermitteln durchzuführen. Man läßt die Hydrierung nur so weit verlaufen, daß die Verseifungszalil des Produktes etwa die Hälfte der Verseifungszahl des Ausgangsmaterials beträgt.
  • Man erhält auf die beschriebene Weise ein Gemisch von Estern, die zum größeren Teil aus den ursprünglich vorhandenen Säuren und den durch Reduktion eines Teiles dieser Säuren entstandenen Alkoholen gebildet sind. Der Rest des Produktes enthält unverändertes Ausgangsmaterial und daneben freie Al- kohole. Geht man von Estern, die durch Veresterung von hochrnolekularen Säuren mit niedrigmolekularen ein- oder mehrwertigen Alkoholen, wie Methyl- oder Äthylalkohol, Glykol usw., gebildet sind, aus, so werden die zuerst in den Wachsestern enthaltenen niedermolekularen Alkohole durch die bei der Hy- drierung gebildeten höhermolekularen Al- kohole zum größten Teil verdrängt. Führt man die Hydrierung unter den angegebenen Bedingungen weiter, so treten im Reaktionsprodukt steigende Mengen von Kohlenwasserstoffen auf, bis schließlich die ursprünglich vorhandenen liochmolekularen Säuren völlig in Kohlenwasserstoffe übergeführt sind.
  • Die auf die beschriebene Weise erhältlichen wachsartigen Produkte stellen je nach der Art des angewandten Ausgangsmaterials, der benutzten Katalysatoren und der Arbeitsbedingungen ölige, salbenartige oder hochschmelzende, harte, farblose Stoffe dar von einer Reinheit, in der sie bisher den wachsverarbeitenden Industrien nicht zur Verfügung standen.
  • Man kann die Eigenschaften der erhältlichen Wachse denen der natürlichen Hartwachse völlig anpassen. Die in dem Reaktionsgemisch etwa noch vorhandenen Ester aus niedrigmolekularen Alkoholen und hochmolekularen Säuren können z. B. durch Destillation entfernt werden, man kann zu diesem Zweck auch das erhaltene Reaktionsgemisch verseifen, den niedrigmolekularen Alkohol abdestillieren und die vorhandenen hochmolekularen Säuren bzw. Alkohole, gegebenenfalls unter Zusatz weiterer hochmolekularer Alkohole und bzw. oder Säuren, wieder verestern. Bei Ausführung des beschriebenen Verfahrens kann man zu hellen Hartwachsen, die einen Schmelzpunkt von etwa 8o bis go0 aufweisen und hervorragende Glanzwirkung besitzen, gelangen. Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Produkte lassen sich, gegebenenfalls zusammen mit -1-löhermolekularen freien Fettsäuren oder deren Glyceriden oder mit anderen Zusätzen, mit Vorteil in Seifen einarbeiten, wodurch das Schaumvermögen der Seifen erheblich gesteigert wird. Beispiel i Gemäß Patent 553 038 gebleichtes Montanwachs mit einer Säurezahl von etwa i4o wird mit Methylalkohol verestert. ioo Teile des so hergestellten Methylesters mit einer Verseifungszahl von 162 werden mit 2 1/, eines -Nickel-Kiesel,-ur-Katalysators versetzt und bei etwa 180 bis 2000'und ioo at mit Wasserstoff behandelt. Sobald das Reaktionsprodukt eine Verseifungszahl von etwa 8o aufweist, Nvird die Hydrierung unterbrochen. Nach Abfiltrierung des Katalysators erhält man ein helles, hartes Wachs mit dem Schmelzpunkt 850. Beispiel :2 iooo Gewichtsteile eines hauptsächlich aus Motanwachssäuren bestehenden Produktes mit der Säurezahl 148 und der Verseifungszahl 172 werden bei :22o0 und 2oo at Druck unter Zusatz von 6o Gewichtsteilen eines Katalysators aus metallischem Nickel, das durch Zusatz von 2, 01, Chrom aktiviert ist, mit Wasserstoff behandelt, bis -die Säurezahl des Produktes auf -etwa 14 und die Verseifungszahl auf etwa 88 gesunken ist. Zur evtl. weiteren Reinigung kann man das Reälztionsprodulzt verseifen und erneut verestern. Zu diesem Zweck -"vird das Produkt mit alkoholischer Kalilauge behandelt, worauf man aus dein so erhaltenen Gemisch die Säuren und die gebildeten Alkohole durch Zusatz von verdünnler Schwefelsäure ausfällt. Das Fällungsprodukt besitzt die Säurezahl 83. Nach zweistündigern Schwefelsäure Rühren bei etwa unter i2o0 Zusatz tritt von Vereste- 0,4' ' . ! 0 rung ein; das entstandene Veresterungsprodukt hat die Säurezahl 5,6 und ist ein hartes Wachs von weißer Farbe.
  • Das Produkt besitzt ein sehr geringes Ülbindevermögen und übertrifft hierin alle bisher bekannten Hartwachse, wodurch es für die Herstellung von flüssigen Appreturen mit hohem Wachsgehalt besonders geeignet ist. Beispiel 3 Sojaöl wird mit 2 li, eines aus fein gepulvertem Kobaltcarbonat durch Reduktion mit Wasserstoff bei-350' erhältlichen Katalysators versetzt und so lange in einem Rührautoklaven bei :2oo" mit Wasserstoff von --5o at behandelt, bis eine Probe etwa die Verseifungszahlioo aufweist. Man erhält auf diese Weise praktisch reines Octadecylstearat vom Schmelzpunkt etwa 56c1 in kristalliner Form. Das Produkt ist dem natürlichen Walrat ähnlich. Geht man an Stelle von Sojaöl von einem Glycerid aus, das hauptsächlich Palmitinsäure enthält, so kann man durch Hydrieren unmittelbar ein Walratprodukt erhalten. Verwendet man ein Glycerid aus niedrigeren Fettsäuren, z. B. Kokosfett, und reduziert so lange, bis die Verseifungszahl auf etwa die Hälfte gefallen ist, also auf etwa i2o bis 130, so erhält man ein Gemisch von kristallinen Estern vom Schmelzpunkt etwa 30". Beispiel 4 Reduziert man Stearinsäure unter Verwendung eines rnit,:2 Molprozent Kaliun-lhydroxvd aktivierten Kobaltkatalysators mitWasserstoff von :2oo at bei :230" so lange, bis die Verseifungszahl des Reaktionsproduktes auf etwa ioo, d. h. auf etwa den halben Wert der Verseifungszahl des Ausgangsmaterials, gefallen ist, so erhält man kristallines Oetadecylstearat. Die Säurezahl eines solchen Produktes ist gering, et-#,va 5. Auf ähnliche Weise lassen sich allgemein, ausgehend von hochmolekularen Säuren, die _entsprechenden Ester herstellen.
  • _Beispiel 5 56o Teile eines -Gemisches der Methylester von Fettsäuren, die bei der Oxydation -von Paraffin- mit Luft gewonnen werden (Säurezahl 16,6, Verseifungszahl 2,28), werden bei etwa 16o0 u nd 5o at Druck- in -einem Rührautoklaven--Unter -Zusatz von 75 Teilen eines Katalysatorg -a'u"g metallisch-ein Nickel-, clas mit - 2 0/0 Chrom # aktiviert ist, so lange mit Wasserstoff- behandelt, bis die Säurezahl des Reaktionsproduktes 4,2 und die Verseifungszahl 112 beträgt. Man erhält so ein reines, farbloses Produkt mit dem Schmelzpunkt .121, das sich vorteilhaft bei der Herstellung von wachsartigen Massen, z. B. Bohnermassen, verwenden läßt. Beispiel 6 iooGewichtsteile Sojaöl werden unter Rühren mit 3 Gewichtsteilen eines Katalysators versetzt, der aus basischem Zinkchromat durch Erhitzen auf 35o' erhalten wurde, und hierauf bei 26o' so lange mit Wasserstoff von 2oo at Druck behandelt, bis die Verseifungszahl etwa die Hälfte der Verseifungszahl des Ausgan,-smaterials (et"va ioo) beträgt. Man erhält ein halbfestes Reaktionsprodukt, das noch eine jodzahl von etwa 6o aufweist. Es besteht in der Hauptsache aus einem Gemisch von gesättigten und ungesättigten Wacbsestern. Durch weitere Behandlung mit Wasserstoff in Gegenwart eines Nickelkatalvsators läßt es sich in ein kristallines Wachs überführen.

Claims (1)

  1. PATENTA NS PIZ 13 CH: Verfahren zur Herstellung von wachsartigen Stoffen, dadurch gekennzeichnet daß man freie hochmolekulare organische Säuren, deren Carboxylgruppe an eine aliphatische Kette gebunden ist, oder deren Anhydride oder Ester mit niedrigmolekularen- ein- oder mehrwertigen Al- koholen bei erhöhter Temperatur und bei erhöhtem Druck nur so lange in Gegenwart von Katalvsatoren mit Wasserstoff behandelt, daß die Verseifungszahl des Endproduktes etwa den halben Wert der Verseifungszahl des Ausgangsproduktes aufweist.
DE1930565734D 1930-08-02 1930-08-02 Verfahren zur Herstellung von wachsartigen Stoffen Expired DE565734C (de)

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